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Gemeindeverbapdsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. 64 Erscheinungsweise: Täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feier tage. Bezugeprei, für di« Zeit eines halben Monats: Frei in» Haus halbmonatlich Mark 1.10. beim Abholen in der Geschäfts stelle wöchentlich <S Pfg. Einzelnummer 10 Pfg (Sonnabend nummer ISPfg.) Ferusvrecher Amt Bischofswerda Nr. 44« und 44S. 2m Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störung de» Betriebes der Zeitung oder der BesSrderungssinrich- tungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Anzeigenpreis: Di« 4S mm breite einspaltige Millimeterzelle 8 Rps. Im Textteil die SO mm breite Millimeterzeile 2S Rpf. Nachlag nach den gesetzlich vorgeschriebenen Sätzen. Für da» Erscheinen von Anzeigen m bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. Nr. 122 Dienstag, den 29. Mai 1934 89. Jahrgang Tagesschau. * 2m Rahmen der ersten Reichskhealerfestwoche in Dresden sand am Montagabend ein Ehrengastspiel de» Deutschen Rational theater» Weimar im Schauspielhaus Dresden statt. Der Auffüh rung von Schiller» „Kabale und Liebe" wohnten Reich»minifler Dr. Goebbels und Frau bei. Reichspräsident von Hindenburg empfing heute den Beauf tragten für Abrüstungsfragen, Herrn von Ribbentrop, zum Vor trag. Zum Sonderbevollmächtiglen zur Prüfung der Beschwerde fälle gegen Angehörige de» RS.-Deutschen Frontkämpfer-Bunde« ^Stahlhelm) hak der Bundcsführer den Generalmajor a. D. Tesch- ner ernannt. z» nichts geführt und das italienische Abrüstungsmemoran- oum, das einigermaßen, wenn auch nicht in allen Mitteln, der deutschen und englischen Brückenbaubereitschaft entsprach, ist von Frankreich nicht einmal offiziell beantwortet worden. Was hat es jetzt noch für einen Zweck, in der bisherigen Weise weiter zu verhandeln? Denn auf keinen Fall will Frankreich für Deutschland das anerkennen, was ihm alle anderen zuerkennen, nämlich das Recht, auf seine Verteidi gung bedacht und damit in der Sicherheitsforderung mit allen anderen Staaten gleichberechtigt zu sein. Kann man an nehmen, heute, nach anderthalbjährigen Verhandlungen über di« Erfüllung des Gleichberechtigungspaktes, würde Frank reich einen Kurswechsel vornehmen und noch einmal diesen Gleichberechtigungspakt nicht nur bekräftigen, sondern ihn auch endlich in die Praxis zu überführen mithelfen? Wenn keine Abrüstungskonvention zustande kam, weiß alle Welt, wer der Schuldige ist. Wir verkennen die Ge fahr nicht, die im Zusammenhang aller Bestrebungen liegt, ein neues Europa zu bauen. Die Reichsregierung hat den ehrlichen Willen gezeigt und Frankreich «inen Nichtangriffs pakt vorgeschlagen, den Frankreich aber nicht «ingehen wollte. Man hat gesagt, ein Mißerfolg der Abrüstungskonferenz sei das Ende des Völkerbundes. Da er, bei seinen Mehrheitsver hältnissen, niemals eine klarlinige Politik trieb, hat er sich seit Jahren selbst verneint und der „Figaro" nannte ihn schon vor Monaten einen lebenden Leichnam. Es wäre ein Trep penwitz der Gegenwartsgeschichte, wenn ausgerechnet Herr Litwinow, aus Moskowitien als von Frankreich beorderter Zaubermeister diesen Völkerbund in galvanische Zuckungen versetzen soll . . . * Die ersten Verhandlungen in Genf find nicht zugunsten Frankreichs ausgefallen. Die Pariser Presse kann nicht umhin, die kühle Aufnahme, die Varthou gefunden hat, besonder» hervor zuheben. * Die Pariser Zeitung „Ami du Peuple" wendet sich in einem Artikel sehr scharf gegen die kommunistischen Umtriebe der au» Deutschland gekommenen Emigranten in Frankreich. *) Ausführliche» an anderer Stell». Moskaus Schatten über Gens. Nichts kann klarer die Unsicherheit und Ungewißheit, aber auch den fehlenden Mut, auszusprechen was ist, bezeich nen, als die unmittelbar vor dem 29. Mai von Varis aus er folgte Anregung, die Abrüstungskonferenz endlich sterben zu lassen und dafür das System der „gegenseitigen Sicherheit" aufzunehmen. Dieses System ist von Herrn Litwinow, dem getreuen bolschewistischen Sekundanten Barthous, ausgeheckt worden, nicht nur, um für Rußland einen Ratssitz zu ergat tern, sondern auch französisches Kapital für die versumpfende Bolschewistenwirtschaft flott zu machen. Dieses System der gegenseitigen Sicherheiten läuft auf das Genfer Protokoll hinaus, das England ablehnte und eine Vereisung und Un- revidierbarkeit der gesamten europäischen Zustände bewirken sollte, aus denen heraus nach allen Erfahrungen gerade die fortschrittlichen Nationen eine Neuordnung der europäischen Beziehungen erstreben. Der Bolschewismus hat natürlich ein Interesse daran, die Ursachen der Anarchie beizubehalten, ge nau wie Frankreich jede Erstarkung einer Nation heute mit Erbitterung ablehnt und bekämpft, ganz gleich, ob sie in Deutschland, Polen, Bulgarien, Lettland oder anderwärts erfolgt. Aber in Genf handelt es sich gar nicht darum. Unverein bares zu vermengen, sondern klipp und klar festzustellen, daß Frankreich die Abrüstungsoerpflichtung nicht nur nicht will, sondern den Zustand der Ungleichheit und seine Ueberrüstung beizubehalten gedenkt. Man muß immer wieder feststellen, daß drei europäische Großmächte, England, Italien und Deutschland, sich in den Richtlinien über die Schaffung einer größtmöglichen Sicherheit fürjed « Nation ebenso einig wa ren, wie über die Abschaffung reiner Angriffswaffen und des Gift- und Luftkrieges. Auch der belgische Ministerpräsi dent de Broqueville hat nachdrücklichst davor gewarnt, eine solche Gleichberechtigung und den naturgesetzlichen Wunsch nach Sicherheit, den jedes Land haben muß, durch einen Präventivkrieg, also einen Krieg ohne eigentlichen Grund, zu vernichten, und es ist offensichtlich, daß nur in Frankreich derartige Jdeengänge lebendig waren. In diesem Zusammenhang ist es gleichgültig, welcher taktische Weg in Genf gewählt wird, um etwa zu verschleiern, daß Frankreich den Abrustungswunsch der Welt sabotierte. Ob nach beliebtem Muster die Abrüstungskonferenz einen Aus schuß wählt oder nicht, ob sie ihr Mandat dem Völkerbund zurückgibt oder nicht, ist in der Wirkung völlig gleich, denn tatsächlich ist am Widerstand Frankreichs die Abrüstung gescheitert, und solche Mittel sollen Nr die einzelnen Persönlichkeiten davor bewahren, vor aller Delt als die Schuldigen dazustehen. Wir glauben auch, daß ein gerade in der letzten Zeit und "och fünf Minuten vor Beginn der Abrüstungskonferenz von englischer Seite gemachter Vorschlag der jetzigen Situation nicht mehr gerecht wird. Als am 14. Oktober 1S3S der bri tische Außenminister Sir John Simon sich französische Thesen in Genf zu eigen machte und damit direkt die Gleichberechti gung Deutschlands zurücknahm, die er mit seiner Unterschrift unter den Gleichberechtigungspakt vom Dezember 1932 eben so wie Frankreich zugestanden hatte, war Deutschland ge zwungen, den Völkerbund zu verlassen. Simon hat nachher versucht, seinen verhängnisvollen Fehler durch Verhandlun gen mit Frankreich wieder gut zu machen, aber alle Verhand lungen'haben ebenso wie die direkten deutsch-französischen dnb. Paris, 28. Mai. (Drahtb.) Die ersten Verhand- lungen in Genf sind nicht zugunsten Frankr«chs ausgefal len. Die kühle Ausnahme, die der französische Außenminister in den verschiedensten Kreisen gefunden hak, war sogar so deutlich, daß man in der Pariser Presse nicht umhin kann, diese Tatsache besonders Hervorzuheben. Eine allgemeine Mißstimmung, die sich beson der» gegen den englischen Außenminister, dann aber auch gegen den Vorsitzenden der Abrüstungskonferenz, Henderson, richtet, macht sich in der großen Pariser Presse insofern bemerkbar, als man versucht, sich mit Hän den und Außen gegen den Vorwurf zu wehren, Frankreich allein trotze die Verantwortlichkeit an dem kläglichen Stand der Abrüstungskonferenz. Die Erklä rungen, die Henderson am Montag abgegeben hat, haben in französischen Kreisen selbstverständlich eine gewisse Erbitte rung hervorgerufen, weil er in nicht mißzuverstehender Deutlichkeit darauf Hinwies, daß Frankreich durch seine Rote vom 17. April seine Politik geändert habe. Varthou habe sich dann veranlaßt gesehen, Henderson zu antworten, um angeblich die Konnnuität der französischen Politik seit Vriand zu verteidigen. Auch die Blätter wehren sich gegen den Vorwurf eines Frontwechsels, obgleich sie gelegentlich der Bekanntgabe der französischen Rote vom 17. April un terstrichen hatten, daß Frankreich unter Varthou tatsächlich eine neue Politik einschlage. Ganz besonders hebt man in der Pariser Morgenpresse die Unterredung Barthous mit S1 mon hervor. Diese Unterredung soll zeitweise sehr heftig gewesen sein und der englische Außenminister soll sich nicht gescheut haben, Varthou an die Verantwortlichkeit zu erinnern, die Frankreich mit seiner Haltung auf sich neh me. Varthou habe Simon erklärt, daß er, falls Simon feine Vorwürfe in der öffentlichen Sitzung wiederholen sollte, ebenfalls dazu Stellung nehmen würde, um zu bewei sen, daß nicht Frankreich, sondern Deutschland (t) die Verantwortung für das Mißlingen der bisherigen Bemü hungen trage. In französischen Kreisen in Genf aber scheint man sich über die wenig beneidenswerte Lage Frankreichs klar geworden zu sein. Die großen Vlät- ter weisen auf die für Arankreich wenig sympathische Atmo sphäre hin, die es in Genf «»getroffen bat. lieber den Aus gang der gegenwärtigen Unstimmigkeiten herrscht allge- meine Ungewißheit. Man hofft jedoch, daß heute wenig stens einiges geklärt werden wird. In diesem Zusammen hang weist man besonders auf die Erklärung hin, die der russische Außenkommissar Litwinow abgeben wird. Die beabsichtigten Vorschläge de» amerikanischen Vertreters Rorman Davl» hält man dagegen für zu weitläufig, al» daß sie als geeignete Verhandlungsgrundlage betrachtet werden könnten. Unverhohlener Meinungsaustausch Karthou—Simon. — Uerstimmnng über Frankreich. dnb. London, 29. Mai. (Drahtb.) wie der Genfer Reu ter-Vertreter meldet, bat bei der gestrigen Zusammenkunft zwischen Simon und Varthou, die auf Ersuchen de» franzö sischen Außenminister» stattfand, der letztere, der von Marine minister Pittri bereitet war, im Ramm de» ganzen franzö- fischen Kabinett» gesprochen. L» verlaute, daß bei der Unter redung sehr deutlich gesprochen worden sei. Erhöbe einen ganz unverhohlenen Meinung,au»- tausch über die jetzige Lage der Abrüstungrfrage und die in der letzten Zeit von Großbritannien und Frankreich ge spielte Rolle gegeben. lieber die gestrige Sitzung de, Büro, der Abrüstungs konferenz sagt der Genfer „Time»"-Vertreter, Varthou» Er- klarung, daß Arankreich seit Beginn der Konferenz immer dieselbe Haltung eingenommen habe, sollte offenbar eine Ant wort auf Hendersons Bemerkung über die Wirkungen dec französischen Rote vom 17. April darstellen, durch die die un mittelbaren Verhandlungen zum Abschluß gebracht wurden. Die gestrigen mageren Beiträge zu den Beratungen des Bü ro» erregten bei mehreren Abgeordneten Mißfallen. Beson- der» der britische Vertreter schien nach Schluß der Sitzung über das Ausbleiben jeder konstruktiven Aeußerung seitens Frankreichs alles andere als befriedigt zu sein. Frankreich organisiert auch eine passive Landesverteidigung. Paris, 29. Mai. (Eig. Funkmeldg.) Der oberste Aus schuß für passive Landesverteidigung trat am Montag unter dem Vorsitz des Innenministers Tarrant zusammen. Sar- raut gab einen Ueberblick über die bisherigen Arbeiten und brachte einen endgültigen Plan für die Organisation der passiven Landesverteidigung zur Annahme. Dieser Plan, der in Kürze der Kammer zur Verabschiedung vorgelegt werden soll, enthält als wesentlichsten Punkt den Grund satz der pflichtgemäßen Organisierung der passiven Landes verteidigung und die Verteilung der finanziellen Lasten auf die verschiedenen Verwaltungen. Er enthält eine Reihe von Zwangsmaßnahmen für den Fall, daß sich jemand weigert, die Organisation durchzuführen oder sich an ihr zu beteili gen. Es wurde außerdem ein Unterausschuß eingesetzt, der einen Gesetzesvorschlag über die Regelung der privaten Her stellung, des Verkaufs und der Kontrolle von Gasschutzmas» ken ausarüeiten soll. Italienisch-französischer Zwischenfall. Paris, 28. Mai. Die von der französischen Presse groß als französisch-italienische „Verbrüderungsszene" aufgezoge nen Garwalüi-Feiern haben es nicht verhindern können, daß in Südfrankreich am gleichen Tage ein französisch-italienischer Zwischenfall sich ereignete, den bezeichnenderweise fast die gesamte Presse mit Stillschweigen übergeht. Einige hundert italienische Jungfaschisten und Pfadfinder in Uniform hatten in Nizza an einer offiziellen italienischen Feier zur Erinne rung an den Eintritt Italiens in den Weltkrieg teilgenommen und im Anschluß daran einen Autoausflug nach der kleinen Ortschaft La Turbie unternommen, dessen Bevölkerung den Aufmarsch der italienischen Gäste und dem Absingen der faschistischen Hymne mit unverhohlenem Unwillen zusah. Beleidigende Worte wurden gewechselt und einige italienische Emigranten versuchten die Gelegenheit dazu zu benutzen, um mit den Iungfaschisten handgemein zu werden. Die Lage war so bedrohlich, daß das italienische Konsulat in Nizza polizei lichen Schutz anforderte. Als die Wagen mit den Gästen den Ort verließen, wurden ihnen feindselige Aeußerunyen nach gerufen. Dieser Zwischenfall wird von einem Parster Blatt als „besonders bedauerlich^' bezeichnet, in dem Augenblick, in dem Frankreich den Garibaldanern einen herzlichen Emp fang bereitet habe. Gin französisches Klatt gegen die kom munistischen Umtriebe der Emigranten dnb. Pari», 29. Mai. (Drahtb.) Der „Ami du Peuple" wendet sich in einem Artikel gegen die kommunistischen Um triebe der aus Deutschland gekommenen Emigranten in Frankreich und fordert die Regierung auf, endlich energisch durchzugreifen. Da» Blatt weist auf ein Fest hin, das kürzlich in Anwesenheit des englischen Unterbausmitgliedes Lord Markt» in der Emigrantcnkolonie Maison Laffitte stattfand und bet dem die Kinder der Em'arantcn kommunistische Haß- Kühle Aufnahme Barthous in Genf. Auseinandersetzung Mischen Karthou und Simon.