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DerSSGsHeLrMer cschlne 52' >er schöne Vcu Boppard I»gebrn duril RlM Aleukinh und Almgegend Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustriertes Sonntagsblatt Heimatkundliche BeUage Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. Gemeindeverbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. 64 kge Sroßflugzni »elassrn Tageblatt firAWoßwerda Tinzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische Erzähler ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt machungen der Amtshauptmannschaft, des Hauptzollamts und de« Be zirksschulamts zu Bautzen sowie de» Finanzamt» und des Stadtrat» zu Bischofswerda und der Gemeindebehörden behördlicherseits bestimmte Blatt Tagesschau. * Lee Völlerbundsral hat die Saarfrag« aus die nächste Sll- zung, die sür den Z0. Mal anberaumt ist. verschoben. Dle Schuld an der neue» Vertagung tragt ausschlleßNch Frankreich, da» >m letzten Augenblick neue und unerfüllbare Forderungen stellte. * Li« große VVA-Tagung l« Mainz und Trler fand mit eine» großen Festzug ln Trier, au dem 5S 000 perfoneu teilnah- men. am Moutaguachmittag ihren Abschluß. Am Vormittag fand im Trierer Statt«» «ine Morgenfeier statt, bei der Vizekanzler v. Popen sprach. ,» vi« »Daily Mall* verlangt in einem Lettaufsah, daß die britische Regierung da» Vorfitzenden der Saarkommlsfion. Knox, zu« Rücktritt veranlasse» solle, da di« Erbitterung in Deutschland immer mehr zunehme. * 3m Zusammenhang mit einem Besuch Litwinow» find Ge rüchte verbreitet, daß Litwinow eine Unterredung mit Trotzki ge habt habe. * In AltschSnau bei Hirschberg verunglückte am Pfingstsonn tag ein Lastauto, da, mit S4 Arbeitedlenstsreiwilligen beseht war. Drei Insassen wurden getötet, SV schwer vrrltht. * In vesterreich wurden zu Pfingsten von den Marxisten 18 große Eisenbahnanschlüge durchgesührl. In Tirol wurde eine Eiseabahnbrücke gesprengt. Sämtliche Fernbahnstrecken nach Wien mit Au»nahme der Franz-Iofeph-Bohn find unterbrochen. In Lad Ischl wurde in der Trinkhalle eine Bombe zur Entladung ge bracht. * In verschiedenen Stätten Amerika» kam e» im Zusammen sing mil Streik» zu Gewalttätigkeiten. Die Schiffahrt an der kali- ftmischen Küste ruht fast vollständig. wie die »Time»" au» Lotto meldet, hat di« Polizei 7ZS Som- munlfien feflgenommen. von denen 8Z vor Gericht gestellt werden follen. * Im Ehikagoer Viehhofviertel brach am Pfingstmontag ein Braud au», dem 11 große Gebäude und 200 Wohnhäuser zum Opfer sielen. Ungezählte Vlehmengen verbrannten. Vi» jetzt find 25 schwerverletzte Personen sestgestellt. * In Barcelona stießen am 2. pslngstfeitrlag zwei Personen züge zusammen. Vi»hcr konnten 20 Tote und 25 Schwerverletzte geborgen werden. *) Ausführliche» an anderer Stelle. Die „Daily Mail" verlangt den Rück tritt von Krror. London, 22. Mai. (Drahtb.) „Daily Mail" verlangt in einem Leitaufsatz wiederum, daß die britische Regierung den britischen Vorsitzenden der Saavkammtssion, Knox, zum Rücktritt veranlassen solle. Das Blatt sagt: Dle Erbitterung in Deutschland nimmt zu. Die Deutschen kommen zu der Ueberzeugung, daß der Völkerbund beabsichtigt, di« Bedin gungen der Volksabstimmung so zu geistalten, daß eine Ent scheidung zu Deutschlands Gunsten verhindert wird- Mer was aus dem Saargebiet wird, geht Großbritannien nichts an. Kein britisches Interesse steht in diesem Gebiet au* dem Spiel. und geheimen Abstimmung im Saargebiet, wobei Einver ständnis darüber bestand. Laß eine derartige Erklärung von beiden Seiten nur gleichzeitig mit der Festsetzung des Ab stimmungstermins abgegeben werden sollte; 2. die Errich tung und Zuständigkeit der Mstimmungsgerichte und andere Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Ord nung und Sicherheit im Zusammenhang mit der Abstim mung. Infolge des durch die Franzosen verschuldeten Zeit mangels konnten weitere Einzelfragen der Vorbereitung für die Abstimmung, wie z. B. die Kostenfrage, di« Ernen nung der AbstimmungskommMon und vergleichen, jetzt nicht mehr endgültig entschieden werden. Sie Saarrntscheidung wieder vertagt. Genf, 21. Mai. Der Völkerbundsrat hak dle Saarfrage auf feine nächste Slhuug, da» heißt auf die für den 30. Mai anberaumte außerordentliche Tagung, verschoben. Der Be- schluß wurde ohne jede Aussprache gefaßt, nachdem der ilallenlsche Delegierte Aloist lediglich mitgekeilt hatte, daß der Bericht de» Dreierausschuffe» «och nicht fertig sei. Der Ralspräsideut bemerkte im Anschluß hieran, daß dle Befug nisse des Dreierkomitees erneuert seien. Dle Verhandlun gen zwischen Vertretern Deutschlands. Frankreichs und Ita liens. tte der Ratssitzung vorausgegangen waren, hatten zu keinem Erfolg geführt, weil die Franzosen im letzten Augenblick in der Arcwe der Polizei und Abstlmmungsge- richte neue unerfüllbare Forderungen stellten und von ihrer Annahme die Festsetzung des Termins ab hängig machten. Dle Schuld an der neuen Vertagung do- wichtigen und drängenden Saarfrage trägt ausschlfest lich Frankreich, da« drei Tage lang jede konkrete Mit teilung über seine Absichten abgelehnt hatte. Die hauptsächlichsten Punkte, die in der Diskussion be rührt würben, waren: 1. die Formel für ein« ge- meinsame Garantieerklärung Deutschlands und Frankreichs über die Sicherung einer freien, unabhängigen Das plötzliche Auftauchen des sowjetrussischen Außen kommissars Litwinow in der Völkerbundsstadt hat vielfach zu der Behauptung Anlaß gegeben, daß nunmehr eine ganz neue Wendung der europäischen Politik elntreten werde. Wir glauben, daß ein solches Urteil eher den Wünschen der fran zösischen Propaganda gerecht wird als der tatsächlichen Lage der Dinge. Zwar hat der französische Außenminister Bar- thou durch seine in letzter Minute vorgebrachten unerhörten Forderungen in der Saarfrage den längst erwarteten Ab bruch der Verhandlungen erreichen können, um seine ganze Aufmerksamkeit dem heftig umworbenen östlichen Freunde zuzuwenden, aber die Schwierigkeiten, die sich einem etwa geplanten Militärbündnis zwischen Frankreich und Rußland entgegenstellen werden, sind nicht unerheblich. Offenbart schon die Verschiedenartigkeit beider Staaten die Unnatur einer solchen Bindung, so ist der Abschluß des Vertrages un ter den Auspizien des Völkerbundes sogar völkerrechtlich ein Dina der Unmöglichkeit. Um ein bloßes Manöver aber wird der Saardeutsche keine einzige Gemeinde opfern. klar und eindeutig geht aus diesen Worten hervor, daß das im Deutschen Reich vereinigte Volk und seine Staats führung sich jeder imperialistischen Politik enthalten wollen, daß sie fremdes Volkstum achten und wünschen, mit den Nachbarn in Friede und Freund- schäft zu leben. Wenn es irgendeine Gemeinschaft zwi schen dem Reich und dem VDA. gibt, dann ist es die Gleich heit und llebereinstimmung in diesen Fragen. Dr. Frick schloß sein« Rede mit folgenden Worten: In wenigen Monaten wird das deutsche Volk an der Saar vor der ganzen Welt sein Bekenntnis zum deutschen Vaterland ablegen. Klar und offen soll dieses Saardeutsch tum zeigen, daß es aus seinem tausendjährigen Deutschtum kein Handelsgeschäft machen läßt, und daß es nicht bereit ist, sich au« strategischen oder geschäftlichen Gründen hin- und herfchieben zu lasten. Die heutige Kundgebung findet al« „Saarbrücker Tagung" an »Hein und Mosel statt, weil die derzeitige Saarreglerung der Stadt Saarbrücken untersagte, den VDA. in den eige nen Mauern an der Saar zu begrüßen. So mögen vuser« Grütze über die Grenzen de« Lande« hlnwegkllnaen und Vdem deutscher Volks,usammengehö- rigIeit sein. E« leve da« deutsche Volk an der Saar und fein Kampf um Freiheit und Rechtt Unser groß« deutsche« Vaterland und sein volk«kanzler Adolf Hiner Kampf- und Sieg-Heil! Der mit Beifallsstürmen aufgenommenen Rede Dr. Fricks folgten die ergreifenden Bekenntnisse der auslandsdeutschen Volksgruppen aus Nordschleswig, aus dem Baltikum, au» Polen, aus den Sudetenländern, aus Südflawien, Ungarn, Rumänien, Rußland, Danzig, Oesterreich, Südtirol, au« dem romani- schm und dem angelsächsischen Ueberseegebiet und au« dem Westen. Wie ein Schwur wurde dann der bekannte Flensburger Spruch von' Mitgliedern der Mainzer Schul- Falschspieler in Genf. Deutschland hat das Pfingstfest mit jener frohen Be schwingtheit gefeiert, die das Bewußtsein eines tätigen, wir- kungsreichen Daseins und die Hoffnung auf eine lichtere Zu kunft jedem Menschen gewährt. Aus der blühenden Heimat, die aufs Neue das Erlebnis dieser Tage sür viele Millionen geworden ist, hat der deutsche Mensch wieder die seelischen und geistigen Kräfte gewonnen, die ihm über die Nöte und Sorgen des Alltags hinweg den Blick für die größeren Auf gaben seines Lebens geschafft haben. Es ist ja auch kein Zu fall, daß der Volksbund für das Deutschtum im Ausland seine großen alljährlichen Tagungen auf das Pfingstfest verlegt, und daß es vor allem die junge Mannschaft unseres Volkes ist, die er millionenfach unter seinem Banner versammelt. Las, was dieser Bund des Volkes sein Ziel nennt, die ein heitliche Zusammenfassung und Willensbrldung aller Deut schen aufoer Welt, da» ist wie die Wiederkehr des Frühlings «ine ewig sich erneuernde und nie ganz vollendete Amgabe. Denn in diesem Jahre die Volksdeutsche Tagung nach Mainz und Trier gelegt wurde, so lag darin ein tiefer Sinn. Denn immer dort, wo sich die deutsche Volksfront im härtesten Ab- vehrkampf befindet, sollen die sittlichen Kräfte einer Nation in ihrer ganzen Stärke eingesetzt werden. Schon Wochen Kher war der Blick des ganzen Volkes nach Westen, nach M bedrohten Saargebiet gerichtet, und solange wird er aus Schicksalslano »uhen, bis die Saarländer auf ihren AWusern die Flaggen des Reiches Hochziehen. Gegenüber Men lebendigen Strömen der Kraft und der Sehnsucht, für m« künstlich aufgerichtete Grenzwalle aar nicht vorhanden W, erscheinen die vom Dölkerbundsrat in Genf betriebenen ««Handlungen über die Abstimmung und über die Rückglie- "tlung de« Saarlandes an das große Reich fast als ein Müßiges Spiel. Aber dle Tatsache, daß von einem Partner eses Spiel« falsche Karten benutzt werden, zwingt zu äußer- p'eler vor aller Welt zu entlarven/ Der Einsatz ist hoch und , t, wenn es für zum Nebentisch Oie VOA.-Tagung in Mainz und Trier Mainz, 21. Mai. Als gewaltige Kundgebung für das Deutschtum und dle deutschen Brüder draußen jenseits der Reichsgrenzen nahm dle „Saarbrücker" Tagung des VDA. In Mainz ihren erhebenden Fortgang. Die Hauptversammlung des VDA. am Sonnabend nachmittag im Rheingoldsaal der Stadthalle von Mainz gestaltete sich zu einem großen und glänzenden Festakt. Reichsinnenminister Dr. Frick wurde bei feinem Erscheinen durch «inen Blumenstrauß der auslandsdeutschen Jugend aus süd- und südöstlichen Gebieten geehrt. Nach der Be grüßungsansprache des 1. Vorsitzenden des VDA., Dr. Hans Steinacher, nahm der Reichsinnenminister, mit minutenlan gem Händeklatschen und Heilmfen begrüßt, das Wort zu einer längeren Rede. Reichsinnenminister Dr. Frick überbrachte di« herzlichsten Grüße des Reichspräsidenten und der Reichsregierung, zollte dem VDA. al» wahrem Volkstumsverband Anerkennung. Der Redner unterstrich die Zielsetzung des VDA. als Sammelstelle aller kulturellen deutschen BEstumsbestrebungen unserer Volksgenossen auf der ganzen Erde, und fuhr fort: Vie deutsche Reichsregierung Adolf Hitler, ist die erste in der deutschen Geschichte, die al« die alleinige Grundlage de« gesamten Staatrleben« da» deutsche Volk betrachtet. Aum ersten Male haben wir «inen Staat, der ausschließlich auf dem Volkegedaukeu ausgebaut ist. Zu klassischer weise hat Reichskanzler Adolf Hitler diese grundsätzliche Austastung in seiner -roßen Rede am 17. Mal 1SZS vor dem deutschen Reichs tag herausgearbeilet, als er erklärte: „Indem nur in gren zenloser Liebe und Treue an unserem eigenen Volkstum hängen, respektieren wir die nationalen Rechte auch der an- deren Völker au» dieser selben Gesinnung heraus und möch ten aus tiefinnerstem Herzen mit ihnen in Frieden und Areuudschaft leben." Kttminom in Mentons. — Zusammen kunft mit Trotzki? Paris, 22. Mai. (Drahtb.) Ein Mitarbeiter der „Dai ly Mail" hat sich nach Mentone begeben, wo sich seit Sonn- abend abend Litwinow aufhält. Er meldet semem Blatt« >as Gerücht, wonach Litwinow in Menton« mit Trotzki zu- ammentreffen und eine Aussöhnung mit Stalin vorbevei- en wolle. Im Hotel Litwinows habe man dem Journal- ten erklärt: „Litwinow befindet sich hier, um zwei Freund« zu sehen, von denen der eine in nächster Nähe wohnt, der andere etwa 30 Klm. entfernt." Als der Freund, der in nächster Nähe wohnt, will der Korrespondent den erkrank ten Sowjetbotschafter-in Paris, Dowgalewski, festgestellt hab«n, der in Mentone «ine Villa bewohne. Nach der „Daily Mail" soll Litwinow am Montag eine dreistündige Unterredung mit Botschafter Dowgalewski, einem Freund« und Trotzki gehabt haben. Dieses Spiels falsche Karten benutzt werden, zwingt zu außer- >er Aufmerksamkeit, und es ist unsere Aufgabe, den Falsch- p'eler vor aller Welt zu entlarven. Der Einsatz ist hoch und Trümphe find in unserer Hand. Es geht auch nicht an, 'M ein Partner plötzlich das Spiel unterbricht, Ü" eine schlechte Wendung nimmt, um dann zu... . »u laufen und dort eine andere Partie zu beginnen. Lrscheinungmveiser Täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feier tage. Lezugiprei» für dl« Zett «in«, halben Monat»; Frei in» Hau» halbmonatlich Mark 12E beim Abholen in der Geschäft»- stell« wöchentlich 45 Pfg. Einzelnummer 10 Pfg. (Sonnabend- nummer 1ö Pfg.) 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