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DerSSGsHeLrMer Dienstag, den 8. Mai 1934 Str. 196 89. Jahrgang 4?. M Z s 8. 8 tS - v '8.3' o- » '-^8 L Z, ZÄ !«S' s» rr Zz- S:s.s 3 kZL l sH ».? 3 sZG§^ >, hat Regierung der Sowjetregierung mitgeteilt, des Staatssekretärs Suvich nach Moskau »« »rr »> TageSkltt firrAiHosswer-a Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische Erzähler ist dar zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt- machungen der Amtshauptmannschafh de» Hauptzollamt» und de» Be zirksschulamt» zu Bautzen sowie de» Finanzamts und de» Stadttat» zu Bischofswerda und der Gemeindebehörden behvrdlicherseit» bestimmte Blatt - ^«8 s Zss- 3 " "L8 z «-»S> l4 leite 8 Rps. Nachla» für da» Erscheinen bestimmten Plätzen Erfüllungsort Bischofswerda. Z-Z«»» S8Ä°'^ Die deutsche Flotte ;u den Uevungen ausgelaufen. Klei. 7. Mal. Am Montagmoraen liefen zunächst die Einheiten des Befehlshabers der Aufklärungsstreitkräfte, Konteradmiral Kolbe, di« drei Kreuzer Königsberg, Köln uich Leipzig aus dem Kieler Hafen aus. Gleichseitig leg ten von der Blücherbrücke die vier Torpedobootshalbflottil- len ab. Die Linienschiffe folgten um 12 Uhr. Aernspttchec Amt Bischofswerda Nr. <44 and 44». 2m Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonst!, Störung de» Betrieb«, der Zeitung oder der L tun«« — hat der Bezteher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung des Bezugspreises. Lrscheioungsweife: Täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feier tag«. Bezugspreis für di« Zeit «in« halbe« Monats: in» -aus halbmonatlich Mark bei« Abhol»« in der stelle wöchentlich 4v Pfg. «nzrlnmnmer 10 Pfg. nummer 1L Pfg.) waren reichlichere Absatzmöglichkeiten einzuräumen. So lange es versucht, deutsche Waren fernzuhalten, aber gleich zeitig hohe Zins- und Tilgungsraten aus uns herauszu holen, wird sich am unbefriedigenden Stand der Dinge nichts Wesentliches ändern können. Reichsbankpräsident Dr. Schacht hat am letzten Sonn abend in seiner Weiherede zur Grundsteinlegung des Reichs bankneubaus in besonders feierlichen Worten seinen Ent schluß kundgetan, das deutsche Geld- und Kreditwesen in Ordnung zu halten. Er handelt damit im Auftrag und im Sinne des Reichskanzlers Hitler. Die deutschen Sparer sollen wissen, daß ihnen kein Vermögensverlust droht, wenn sie ihre nicht verzehrten Einkommensteile den Sparkassen, Genossenschafts- und Privatbanken anvertrauen oder unmit- telbar Staats- und Wirtschaftswerte «rwerben. Die Wirt schaftsbelebung ließe sich in sehr viel schnellerem Tempo vorwäktstreiben, wenn die Kapitalknappheit nicht zu Ein- sckrankungen zwänge. Die Reichsregierung hat sich ent schlossen, die zur Arbeitsbeschaffung erforderlichen Mittel durch Vorgriffe auf die öfentlichen Einkünfte späterer Jahre zu finanzieren. Den Kritikern dieses Vorgehens sei gesagt, daß ohne entsprechenden Einsatz kein Gewinn zu erwarten ist, und daß die Statistik der letzten Monat« bereits bewiesen bat, wie sich durch den rechtzeitigen Kapitaleinsatz die öffent lichen Einnahmen erhöhen. ken über die Wirtschaftslage anstellen, ist hervorgehoben worden, daß ein Teil der Wirtschaftsbelebung eine Folge des zunehmenden Vertrauens in der Privatwirtschaft ge wesen ist. Dies wird durch die unverkennbare Besserung der Steuermoral bestätigt. Wer zur künftigen Entwicklung Vertrauen hat, ist mehr geneigt, seine laufenden Verpflich tungen (und damit auch die fälligen Steuerzahlungen) zu erfüllen als andere, denen solche Zukunstsgewißheit fehlt. Ein besonders eindrücksvülles Beispiel bildet die Körper- fchaftsteuer, d. b. die Einkommensteuer juristischer Personen (Jndustriegesellsckasten usw.). Die Körperschaftsteuer hat erheblich mehr als das Doppelte dessen gebracht, was noch im Herbst vorigen Jahres im Reichsflnanzministerium erwartet wurde. Die Wahrheit gebietet festzustellen, daß die Zunah me der Steuerkraft, die auf eine Belebung des Geschäftsbe triebes schließen läßt, nicht gleichmäßig ist. In erster Linie haben diejenigen Wirtschaftszweige sich erholt, denen die Bestellungen zur Durchführung des Ärbertsbeschaffungspla- nes zugefallen sind. Am wenigsten Vorteil aus der Ent wicklung konnte der deutsche Außenhandel ziehen, der unter dem verstärkten Druck der Devisenknappheit steht. Mit bin- nenwirtschaftlichen Belebungsmaßnahmen kann dem deut schen Außenhandel nur in sehr geringem Grad geholfen werden. Eine entscheidende Besserung wird erst elntreten, wenn sich da» Ausland entschließt, den deutschen Industrie- Macdonald in der Minderheit? dnb. London, 8. Mai. (Drahtb.) Der politische Korre spondent des „Daily Herold" schreibt: Eine ernste.Krise ist innerhalb des Kabinetts entstanden, wo die Tory-Minister unter Führung des Kriegsministers Lord Hailsham dem Premierminister in der Abrüstungsfrage entgegentreten. Macdonald, der für Aufstellung eines ungeänderten Abrü stungsplanes ist, befindet sich gegenüber seinen Kollegen in der Minderheit. Wenn auf der heutigen Sitzung des Kabi nettsausschusses für Abrüstung keine Einigkeit erzielt wird, dann wird die Sache auf der Vollsitzung des Kabinetts am Mittwoch ausgefochten werden müssen. Tatsache ist, daß im Kabinett eine hoffnungslose Spaltung wegen der Abrüstungsfrag« besteht und daß eine Anzahl Minister abgeneigt sind, bei der Suche nach einem Abkom men noch weiter zu gehen. Lord Hailsham und Sir John Simon sind besonders der Meinung, daß Großbritannien genug getan hat. Sie sind jetzt bereit, den Dingen ihren Laus zu lassen. Ein anderer Teil des Kabinetts, dem Macdonald, Lord Halifax, Lord Sankey und andere angehören, ist dafür, daß noch eine weitere Anstrengung unternommen werden soll, um ein, wenn auch noch so begrenztes, Abkommen zu er- reichen. Diese Minister sind bereit, eine beträchtliche Strecke ! Weges zu gehen, um der französischen Forderung nach Si cherheit Genüge zu tun. Die Mehrheit des Kabinetts ist gegen neue Verpflichtungen in Europa. Ob Macdonald Festigkeit zeigen wird, bleibt abzuwarten. Der Korrespondent fügt hinzu: Es verlautet, daß die britische Abordnung bei der Abrüstungskonferenz außer Sir John Simon und dem Lordsiegelbewahrer Eden noch an dere Kabinettsmitglieder umfassen werde, und zwar, um zu ermöglichen, bei irgendwelchen Veränderungen der Lage so fort an Ort und Stelle Rat zu pflegen. Tiefgehende Gegensätze Mischen Marschall Pötain nnd General Mey- gand. Paris, 8. Mai. (Drahtb.) Die marxistische Zeitung „Le Populaire" glaubt, über eine tiefgehende Meinungs verschiedenheit zwischen dem Krlegsminister Marschalt P4- tain und dem Vizepräsidenten de» Obersten kriegsraies Weygand berichten zu können. General wcygand sei der Vertreter der sogenannten Lsfektiokhese, d. h. er trete vor nehmlich für die ziffernmäßige Verstärkung de» französi schen Heere» durch Einführung der zweijährigen Dienstzeit ein, wahrend sich Sriegsminister Marschall Pttaln zum Verteidiger der sogenannten Materlaithese mache. In diesem Zusammenhang habe Marschall Pötaln die Verein heitlichung der kriegrmalerialfabrikation begünstigt und denke an die Schaffung einer besonderen MMSringenieur- korpr. Auch stimme Marschall Pttaln mit dem heeresau» schuß der Sammer über die eventuelle Vorbereitung einer industriellen Mobilisierung überein. Der Konflikt zwischen der Effektivthese des General» Veygand und der Material- Tokio, 8. Mai. " (Eig. FunkmsDg.) Die japanische Presse berichtet eingehend über den Besuch der japanischen Marineoffizser« in Berlin und hebt besonders die Herzlich keit hervor, mit der sie in Deutschland begrüßt wurden. Der Empfang des japanischen Admirals beim Reichspräsidenten von Hindenburg sei, so wird betont, ein großer Beweis des Interesses des greisen Feldmarschalls für die japanische Wehrmacht. Erwettermra der Panamakanal- Kefeflttgrrngen. Lolon (Panama), 8. Mai. (Eig. FunLmMg.) Gene ralmajor Fiske, der Kommandant der Sanalzone, erklärte uach seiner Rückkchr au» Washington, daß voransslchtllch in naher Zukunft größere Geldmittel für die Erweiterung der Kanal-Befestigungen zu erwarten seien. Keine Meise Suvichs nach Moskau. Reval, 7. Mai. Wie aus Moskau gemeldet wird, hat dl« italienische Regierung der Sowjetregierung mitgeteilt, Aar Lage voa Finanzen and Wirtschaft. Einige Ereignisse der letzten Zeit regen zu Betrachtun gen über den derzeitigen Stand von Finanzen und Wirt schaft an. Diese Ereignisse sind das Inkrafttreten der für die „Frühjahrsoffensive" vorbereiteten Arbeitsbeschaffungs pläne, der Ausweis über die Reickseinnahmen im aogelau- fenen Rechnungsjahr, die zur Zeit in Berlin stattfinoende Gläubigerkonferenz und oas Verharren des deutschen " mdels auf seinem unbefriedigenden Stand. Die . . !N und wirtschaftlichen Führer Deutschlands haben H bei aller Zuversicht, mit der sie an die Verwirklichung ihrer s Absichten herangeganaen sind, doch nie einen Zweifel darü- Z'LL äs ¬ unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustrierte» Sonntagsblatt Heimatkundliche Beilage Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. Gemeindeoerbandrgirokafle Bischofswerda Konto Nr. 64 — — > — l44 and 44S. Aazeigenprei»: Di« 4S mm breite einspaltige Millimeters, nstiaer trgendwelcher Im Textteil die SO mm breite Millimeterzcile 2S Rpf. Besörderungseinrich. nach den gesetzlich vorgeschriebenen Sätzen. Für da» aus Lieferung oder von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmt ig de, Bezugrpreises. keine Gewähr. — Erfüllungsort Bischostwerda Ae «MIWl WWM MI w WW. JovontfÄko KVitzfttöllo ouf britifltzv Moren. ... MM, I Vie Gegensätze im engWen Kabinett gen gegenüber jcwanischen waren ist unerwartet gekommen, — - - ---- - - — aber mit Kaltblütigkeit ausgenommen worden. Die jcwanische Srltlk acht dahin, daß Großbritannien sich bemüht, Japan die Schuld am Nichtzustandekommen eines gemeinsamen Planes zuzusckieben. Man glaubt, daß die praktische Durchführung der vrMfchen Einschränkungen in tropischen Ländern sehr schwierig sein wird. Der Gesamt betrag der japanischen Ausfuhr nach den britischen Kolo nien ist zwar beträchtlich, aber man verkitt die Ansicht, daß der Ausfall nicht sehr hoch sein und dvrch Erweiterung der Märkte in Südamerika und der Mandschurei ausgeglichen werden wird. Die Zeitung „Asahi Shimbun" erklärt, Japan werde die Denkschrift Runclmans nicht mit Gegenvorschlägen be antworten. wenn Großbritannien die Einfuhr der japani schen Waren eiufchränke, dann werde Japan vielleicht aus Grund eines vor kurzem angenommenen Gesetzes Höchst- Glle auf britische Waren legen. Im allgemeinen zeigt die japanische Presse größeres Interesse sür die Verhandlungen mit Indien, wo die Einfuhr aus Japan letzte» Jahr einen wert von 150 Millionen Pen erreicht hatte. Tagesschau. * I« Kaliwerk Buggingen in Baden ist durch Kurzschluß der elektrischen Leitung ei« Brand ««»gebrochen. SS Bergleute wur den in dem brennenden Schacht ei-geschlossen. Die Rettungsver suche wäre« ergebnstlo». * Zufolge der anhaltenden Trockenheit find in verschiedene« Teile« Iüklaad» am Montag große Wald- und Heldebrände aus- gebrvchen. 2« Pommer« wnrde da» Dorf KarlShvf bei Gollno« von einer Vrandkatastrophe heimgesuchl. 87 Gebäud« sind voll kommen «ledergebrannt. Große Schadenfeuer werden täglich au» verschiedene« Teilen Polen» gemeldet. * Großbritannien beabsichtigt eine weitgehende Konliagenl»- beschränkung der japanischen Einfuhr. Al» Gegenmaßnahme wird Japan Höchftzölle auf britische warm legen. * Am späten Abmd de» Montag explodierte in einem großen Kaffeehaus im Zentrum Wim» ein Papierböller, der alle Spiegel scheiben la Trümmer gehen Netz. In dem Kaffee verkehren Haupt- sächlich Juden. Der la München lebende bekannte Rennfahrer Lharlle Zellen ist am Monlagnachmillag beim Training in einer Kurve verun glückt und auf dem Transport in, Krankenhaus seinen Verletzun gen erlegen. 2m Neuyorker Stadtteil Brooklyn kam e, am Montag zu einer wilden Schießerei zwischen «ine« Banditen und Pollzeibe- amleu. Obwohl ei« ganze» Heer von Polizisten mit Tränengas bomben, Gewehr«, »ud Revolver« zusammeNgezogm wurde, mn dm Verbrecher dingfest zu mache«, konnte dieser dennoch entkom me«. Ausführliche« an anderer Stckle. Gläubige U Außenhai U politischer bei aller Absichten herangeganaen sind, doch nie einen Zweifel" darü ber gelassen, daß außerordentliche Anstrengungen gemacht werden müssen, um das Ziel zu erreichen, und daß man sich durch einzelne Rückschläge nicht irre machen lassen dürfe. Das Reichsflnanzministerium hat jetzt die Einnahme- ziffern für das Rechnungsjahr 1933/34 veröffentlicht. Der erste Ueberblick genügt, um erkennm zu lassen, daß die tat- sächlichen Steuereinnahmen bei einer großen Zahl von Posten hinter dem im vorigen Herbst berichtigten Voran- schlag nur um ein Geringes Zurückbleiben oder auch über diesen Voranschlag nur um ein Geringes hinausgehen. Dies gilt für die Einkommensteuer (plus drei Millionen Mark), bei der Bermögensteuer (minus drei Millionen Mark), bei der Umsatzsteuer (plus IS Millionen Mark) und bei der Be- förderunassteuer (minus sechs Millionen Mark). Aus dieser Uebereinstimmung ergibt sich, daß die maßgebenden Finanz- Politiker des Reiches sowohl die Entwicklung der Steuerkraft wie auch den Anstieg der Steuermoral richtig elnaeschätzt haben. Wenn die Gesamteinnahmen Les Reiche» um 28 Mil lionen Mark hinter dem berichtigten Voranschlag zurückblei ben, so ist das im wesentlichen auf die verminderten Zoll- ertrage zurückzuführen. Man wird den Rückgang dieser Einnahmen mit einem lachenden und mit einem weinenden Auge ansehen müssen. Der Rückgang beweist nämlich, daß die zunehmende inländische Erzeugung Einfuhr aas dem Ausland entbehrlich gemacht hat, wahrend natürlich auf der anderen Seite ein Ausfall der Zolleinnahmen in Hohe von 78 Millionen Mark nicht ganz leicht genommen werden darf. Der günstige Ertrag der Einkommen- und Umsatzsteuer er hält erhöhte Bedeutung durch eine Reihe von Ermäßigun gen, die im Laufe de» Rechnungsjahre» vorgenommen wor den sind. Dom 1. Juli 1SSS an wird für die Hausgehilfinnen der gleiche Einkommensteuer-Abschlag gewährt wie für un mündige Kinder. Weiter sind die freiwilligen Spenden zur Förderung der nationalen Arbeit als abzugsfähig vom steuerbaren Einkommen erklärt worden. Endlich ist für landwirtschaftliche Erzeugniffe die Umsatzsteuer ermäßigt worden. Man wird dem Relchsfinanzministerium die An erkennung nicht versagen können, daß «» ihm gelungen ist, recht fühlbare Steuererleichterungen vorzunehmen, ohne dabei da» Steueraufkommen zu schmälern. In Len Betrachtungen, die das Institut sür Konjunktur- sorschung und die Wirtschaftsabteilungen der großen Ban-