Volltext Seite (XML)
kräfte einverstanden erklären. Da» Blatt hält e» jedoch für ausgeschlossen, daß die französische Regierung sich zu einem saliSn -Vorschlag bereit erklärt, weil sein« Dürchstihnmg nach französischer Auffassung nur den englischen Son derinteressen gerecht werden würde, nicht aber der internationalen Sicherheit. Man wisse in Frankreich wohl, daß England eine gewisse Abscheu vor einer Politik habe, die fein Schicksal enger mit dem Europas verbinde und es zwingen würde, aus der augenblicklichen Isolierung her- auszutreten. In dem Augenblick aber, wo es nicht mehr genüge, auf einer Insel zu leben, um in Sicherheit zu sein, und wo man sich nicht mehr im Vertrauen aus die Breite der Meere den Egoismus der..splendid Isolation" leisten könne, gab es keine nationale Sicherheit ohne internationa ler Sicherheit. Man könne unmöglich versuchen, sich selbst daran Garantien zu verschaffen, ohne gleichzeitig an der Ga rantie der anderen mitzuwirken., ISjähriger Kommunist schießt einen HitlerZnngen nieder. chuodlugen (Saar), 3. April. (Gig Funkmeldg.) Am vstersonntagabend wurde in dem Dorfteil „Auf der Unner" der Hitlarjunge Wilhelm Huppert von dem 15jährigen kom munistischen Hilfsarbeiter Johann Schuhmacher niederge schossen. Schuhmacher hatte «inen Wortwechsel mit einem anderen jungen Burschen, dem er eine Ohrfeige' versetzte, und der darauf Huppert zu Hilfe rief. Schuhmacher zog so fort, einen Revolver und schoß Huppert in die Herzgegend. Außerdem drangen Huppert noch 25 Schrotkörner in die Brust. Der Schwerverletzte wurde in das Drebacher Kran kenhaus gebracht, wo er in bedenklichem Zustande danie derliegt. Der Täter wurde von der Polizei festgenommen und dem Terichtsgefwngnis zugeführt. SA -Mann ermordet. Tirschenreuth, 2. April. In der Nacht zürn Ostersonntag wurde der verheiratete SA.-Mann Hans Uebelacker von dem auf der Wanderschaft befindlichen Schlächtergesel len Kopp erstochen. Kopp hatte in einer Gastwirtschaft die Gäste belästigt. Nachdem er die Wirtschaft verlassen hatte, ersuchte ihn Uebelacker um seine Papiere und wollte ihn zur Polizeiwache bringen,, worauf dieser, ohne ein Wort zu sagen, mit einem Messer auf den SA.-MaNn einstach und diesen durch einen Stich ins Herz tödlich verletzte. Uebelacker hatte noch die Kraft, sich ungefähr 180 Meter bis zu seiner Wohnung zu schleppen, wo er dann nach wenigen Minuten starb. Der Täter flüchtete, wurde aber von einer SA.» Streise im Walde entdeckt und ins Tirschenreuther Gefäng nis eingeliefert. Der erstochene SA.-Mann hinterläßt eine Witwe mit drei unmündigen Kindern. Die Untersuchung ist im Gange. Severmgs spüle Erkenntnis. Eine Broschüre „Mein Weg zu Hitler". Wi« die „Rheinisch-Westfälische Zeitung" meidet, soll in Berlin in Kürze eine Broschüre des früheren preußischen Innenministers Karl S « vering, betitelt „Mein Weg zu Hitler" erscheinen. In dieser Broschüre will Severing beweisen, dqß von seinem „Uebergang" zu den National sozialisten kein« Rede sein könne, da er in der Tiefe seiner Seele stets für Hitler Sympathie gehabt habe. „Niemand kann mir den Vorwurf machen, daß ich Mangel an nationalem Selbstbewußtsein habe " so schreibt Seve ring. „Ich habe meine Diensttätigkeit im Jahre 1919 mit einem Kampf gegen die lmksrodikalen Elemente des deut schen Volkes begonnen. Diesen Kampf setzte ich im Jahre 1920 fort. Bei der Unterdrückung der Unruhen in Mittel deutschland im Jahre 1921 wurde nichts gegen die rechts stehenden Elemente unternommen." Weiter schreibt Seve ring über die Unterdrückung des Kapp-Putsches: „Kapp Mflog nach London. Die aufschlußreichste deutsch europäische Flugverbindung. Don Franz Leh »hoff. Als aufschlußreichste deutsch-europäische Flugverbin dung darf man den Luftweg von Berlin über Hannover nach Amsterdam, über Rotterdam und nach London betrach ten. Die schnellste und größte Reise-Junkers wird in Kürz« auf ihm eingesetzt. Sie verringert den Reiseabstand zwi schen der größten Stadt Großbritanniens und der größten des Festlands auf weniger als ein Drittel der ungefähr zwanzig Stunden des überhaupt denkbaren schnellsten Weges mit Eisenbahnen und Schiff. Das Wunderbare die ses Fluges ist aber nicht nur die spielerische Schnelligkeit, mst der blühende Landschaften und wüstenähnliche Moore und Heiden, gewaltige Strome und die bewegte See über wunden werden; das Wunderbare ist das blitzschnelle, ein prägsame Erlebnis von fünf europäischen Ländern und wesentlichen Daseinseigentümlichkeiten ihrer Bevölkerung und Wirtschaft. Niemand sollte — so empfindet man, wie kürzlich auf dem Erstflug dieser Art der Schreiber dieser Zeilen, nach solchem Flug — über ein fremdes Land politisch oder wirtschaftlich sprechen, der nicht das Flugbild jener Gebiete in sich ausgenommen hat. Niemand kann aber auch, sei er aus Literatur und Reisen noch so gut unterrichtet, so sicher und so anschaulich eine politische oder wirtschaftliche Frage fern der Länder angreifen, wie ein Flugzeugreisen der; denn nur ihm allein ist es möglich, ein zusammenge- faßtes Lebensbild eines ganzen Landes oder seiner wesent lichen Ausschnitte zu gewinnen. Er sieht aus der Luft ein riesenhaftes Ltlasblatt; aber nicht nur mit Zeichen für die Wirklichkeit, sondern das Leben selbst. Für ihn wird eine Landschaft mit ihren Oedland- und Kulturflächen, ihren Hö fen und Dörfern und Städten, ihren Industrieanlagen, ihren Verkehrswegen und Häfen zu etwas Persönlichem mit einem ganz bestimmten, nur ihr eigenem Gesicht, eines, das man sich jeden Augenblick mit allen Einzslzügen ver gegenwärtigen kann, wie einen Menschen, den man „pho tographisch" mit Augen, Willen und Denken aufnahm und immer wiedererkennen wird. Mehr! Der Mensch kann sich verstellen, etwas oorschauspielern, die Landschaft aber nicht' Sie zeigt sich ungeschminkt, unbedenklich, formlos, aufvich- e emokratijche Partei diese kostete. ehemaliger Parteigenos e- In Madrid dauert der Metgflarbeiferstrett iionalsozialismus schadhafte AuWge noch KvaftwaWn ufw. könnt Weimar, 3. April. (Lsg. Funkmeldung.) Der thürin gische Ministerpräsident Marschler erkrankte am 27. März ernstlich an Diphtherie. Durch sofortiges Eingreifen konnte die Gefahr gemildert werden. Die anfänglich hohen Tem peraturen sind auf annähernd normale Wert« zurückgegan gen. Der Allgemeinzustand des Kranken ist durchaus be friedigend, so daß eine Gefahr nicht mehr besteht. Di« Nach richt von der Erkrankung des Ministerpräsidenten hat in weitesten Kreisen der Bevölkerung lebhafteste Teilnahme er weckt. Unruhige Ostertage in Spaniem Madrid, 3. April. Die streikenden Gas- und Wasser arbeiter in Barcelona haben während der Ostertage eine Reihe von Sabotageakten verübt. Insbesondere war der Ostermontag dazu aüsersehen worden, eine allgemeine Panik in der Bürgerschaft hervorzurufen. Die Sträkenden haben in die Wasserleitungsröhren große Mengen Gas ein gelassen, die zu Explosionen führen sollten. Lediglich der Aufmerksamkeit des stellvertretenden Personals war es zu Der König von England zeichnet eine Krankenschwester für ihre Tapferkeit aus. König Georg von England bei der Ueberreichung der Tapferkeits medaille an'die Schwester Dorothy Luise Thoma», die durch ihren Mut und ihre Entschlossenheit eine Explosion in dem Hospital von Middlesex verhinderte. war ein Monarchist, «Ahrend Hitler ein Ropvb Das Ist eine prinzivielle Differenz, di« die Ko nicht verstehen. Schon im Äabre 193? sagte ich Kongreß: Wenn der Nationalsozialismus de fa jen wird, daß er in der Lage ist, eine fruchtbare Tätigte zu entfalten, so wird di« Sozialdemokratische Partei die Bewegung anerkennen. Mein - - - - Paul Löbe hat bereite den Na t anerkannt. Nun folge ich seinem Beispiel. Als Deut-! scher bin ich mir und meiner Politik trau geblieben und habe auf diese Weise meinen Weg zu Hitler gefunden. Am 20. Juli 1932 habe ich mich der Gewalt unterworfen, jetzt aber folge ich der Stimme meines deutschen Her zen s. verdqnken, daß_Um d«M «ar die «od Anschläge aus Gas», der TogtsordNMg. verübt, z von denen kostete. , an. Weder bnnten repariert rung der Todesstrafe in Spanien hat am Ostersonntag zu Demonstrvttonsversuchm der ex- tremen Linken in der Hauptstadt geführt, in deren Verlauf auch mehrere Fenster der Deutschen Uebersee-Bank von Maoisten eingeschlagerr würden. — In Mranada sind neun Anarchistenführer durch einen selbst gchrabenen unterirdi schen Sang aus dem Gefängnis entflohen. Im übrigen sind di« pstertage- aSgqchenvon.Brandsttftungcn an einigen kleineren Kirchen in der Provinz, ohne besondere Zwischen fälle verlaufen. Der von einem Toll der Dresse in großer Aufmachung gebracht«« Gründung der link-republikanischen Partei, die sich aus den Restbeständen der Anhänger des früheren Ministerpräsidenten Azana zusammensetzt und im Parla ment etwa über 15 Stimmen verfügt, kann keinerlei prak tische Bedeutung beigemessen werden. 14 -Wische MelrkSndler in Marschau verhaftet. Warschau, 3. April. (Eig. Funkmeldg.) Die polnischen Behörden sind maßen Zollhinterziehungen auf die Spur ge- kommen. Ein fmherer Beamter des Zollamtes in Warschau, Fijalkowski, ist bereits festgenommen worden. Seine Ver haftung hatte zahlreiche Haussuchungen bei einer Reihe jü discher Pelzhändler zur Folge. 14 Kaufleute wurden ver haftet. .Es stellte sich heraus, daß Fijalkowski den Juden, von denen er bestochen wurde, weitgehende Zollerleichterun gen aus unrechtmäßige Weise verschafft hatte. 28 Bauernhöfe eingeäschert. — Ur- fache: rauchende Kinder. Budapest, 3. April. (Eigene Funkmeldg.) In einem Dorfe in der Nähe der Stadt Miscolez rauchten Kinder in einem Wirtschaftsgebäude, während sich ihre Eltepn in der Kirche befanden. Durch ein fortgeworfenes Streichholz sing das Wirtschaftsgebäude Feuer. Das Feuer breitete sich infolge des starken Windes rasch aus. Es entstand ein riesiges Flammenmeer, in dem insgesamt 28 Bauernhöfe vernichtet wurden. Gin Bauer erlitt bei den Löscharbeiten erhebliche Verletzungen, die unter anderem zum Verlust de» Augenlichtes führten. Gegen die Eltern der Kinder ist wegen Fahrlässigkeit eine Untersuchung eingeleitet worden. Vater und Sohn bei einem Wirtshaus, ftreit erschlage«. — Der zweite Sohn tödlich verletzt. Budapest, 3. April. (Eig. Funkmeldung.) In der Nacht zum Ostermontag gerieten in dem Landort Adony zwei Familien in einem Wirtshaus in Streit. Bier Bur schen der einen Familie schlugen mit einer Axt und Knüp peln den Vater und einen Sohn der anderen Familie nie der, während sie den zweiten Syhn mit 14 Messerstichen so schwer verletzten, daß er in hoffnungslosem Zustand ins? Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Die Täter und ihre Angehörigen würden festgenommen. - ommumsten ) auf einem acto b«vei- tig, wahrlich offenherzig und läßt ihre tiefsten Geheimnisse vor den Augen der über die dahinbrausenden Menschen im Flugzeug unbekümmert schauen, ihre Reize und ihre Feh ler, ihre Tugenden und ihre Schwächen, ihr Höchstes und ihr Tiefstes mit allen Abstufungen. Und wie bequem hat es der forschende Politiker und Wirtschaftler dort oben bei seinem Studium. Das Flug zeug bringt ihn so schnell über große Wirtschaftsmittri, punkte und riesenhafte Einöden hinweg, daß er jeden Augenblick etwas Neues gewahrt und niemals ermüdet. Und doch vollzieht sich der Flug auch wiederum so „lang sam", daß er seine Betrachtungen durch Aufzeichnungen — das Klapptischchen vor seinem Platz bietet ihm ja eine vor- zügliche Gelegenheit zum Schreiben — festholten und vertie fen kann ohne hastende Nervosität, ganz einfach, als lese er mit voller Konzentration ein politisches oder wirtschaftliches Hauptwerk durch. Mit voller Konzentratton! Niemand kann ihn stören; denn das Brausen der Propeller und ein naturgegebener Zwang für alle Mitfliegenden, sich von ihren Plätzen nicht fortzubewegen, verhindert die Verwick lung in müßige Gespräche. Und im übrigen kann man vom Flugzeug dieser Strecke aus wohl Nachrichten in eine lange Reihe europäischer Länder funktelegraphisch versen den und aus der ganzen Welt im fliegenden Flugzeug auch erreicht werden, aber der Fernsprecher ist vorläufig noch nicht für Flugreisen eingeführt, obwohl es auch mit den heutigen technischen Mitteln schon möglich wäre, für Tisch fernsprecher an >edem Fluazeugplatz M sorgen. Das wird wohl noch kommen. Vielleccht in"eincr Zeit, in üer sich bei nahe jeder Wirtschafts- und Leitartikler vor richtunggeben den Veröffentlichungen das Land erst noch eipmal rasch, aber gründlich ansieht, ehe er seine Stenotypisttn veranlaßt, mit eiligen Fingern über die Tasten zu fliegen. Vielleicht diktiert man auch einmal politische und Wirtschaftsartikel gleich unmittelbar vom Flugzeug aus in di« heimatliche Schreibmaschine, unmittelbar aus dem Schauen und Er leben heraus.. Wenn man heute so über das Bourtanaer Moor fliegt, wünscht man sich als Berufsschreiber, BorufsaufklSrer, Be rufswerber, Berufsanfeurer nichts heißer, als — sagen wir — ein« Möglichkeit, auf «in« Schcnlplatte das sprechen zu können, was man sieht: das Oedland auf der deutschen Seite mit Erdwohnungen und das blühend« Kulturland auf dem genau gleichen Moorboden an d«r anderen Seit« der Grenze mit Häusern und Höfen, bewohnt vm offenbar wohlhabenden Menschen, wohlhabend, - weil sie »— nach Deutschland bisher Riefenm«ng«n an Garten- und Feld- flüchten absetzen können; abgewonnen dem Moore, mit dem man auf der deutschen Seit« nicht fertig geworden ist. Heute dürfen wir ja sagen: noch nicht; denn jetzt wird ein neues Kapitel deutscher Staatsführung geschrieben im Geiste der Verantwortung, der planmäßigen Entfaltung uNd Entwicklung aller landes eigenen Kräfte. Und eine so besprochene Platte möchte man in Schiphol, dem Hellen und gemütlichen Amsterdamer Flughafen -en dort gerade aus London anaekommenen und nach Deutschland weiter- fliogendeü Maschinen anvertrauen. Cs käme noch „zur Abendausgabe zurecht", wenn man um neun Uhr morgens aus Berlin abäeflogen ist. Und in Croydon, dem Londoner Flughafen, wären dann wettere suchet Platten gesprochener Artikel und Feuilletons versendebereit und man hätte seiner SchrMei» tung als Leitartikler und Feuilletonist in sieben Stunden, so viel „erstklassigen Stoff" zusanrmengesprochen, wi« sie ihn billigerweise nicht in sieben Tagen zu erwarten das Rech« hätte. Und alles wäre so frisch, so aus dem Augenblick ae- boren, daß selbst die Rotationsmaschinen das blühende Le ben darin mit der Druckerschwärze nicht ersticken könnten, sondern auch noch der Leser es mttgerissen spüren würde. Und gerade dieser"Flugweg ist unerschöpflich reich an- Eindrücken. Da sind die deutschen Erdölgebiete, der Mit tellandkanal, di« WestfMsche Pforte, das kösüich blühend« Und gedeihende Niedersachsen, die Heiden und Moore und. Ströme wie Elbe, Weser, Ems, die holländischen Wind mühlen, di« Zurdersee. Und dann gehtts erst richtig los mit j den Blumenbeeten von Harlem, Städten wie Haag, Deven- , ter, Belgisch- und Französisch-Flandern, von Brügge, Ost ende bis Dünkirchen und Calais. In Minuten fli^t man über dm Kanal, sieht die Kreideküste von Dover und Folke stone und -en herrlich prangenden Garten der Grafschaft Kent mit Bauernhöfen und alten Burgen und neuzeitlichen, Prunkschlössern, sieht das sportliche England, Privatflug-, Plätze, Golfplätze, arünrafige Tennisplätze; fünf Länder in fast ebensowenig SdMdm mit schlechthin jeder Einzelheit i ihrer Lebensabwicklung. Heute darf man das noch als; „wunderbar" empfinden und davon sprechen. Morgen,, in naher Zukunft wird er selbstverständlich sein, auch aus den hier angeLeuteten Gründen zu fliegen. Morgens aus den Deck -es Berliner, mittags auf dem des Londoner Autobus, das . . . das wird ja dann immer noch ein Wunder ver wirklichte menschlicher Phantasie und Leistungskraft blei-' den. Urch wir Deutschen können uns mit Stolz zu den ersten Vorkämpfern der Ertrotzung auch dieser Reisemög lichkeit rechnen.'