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DerSSHWeLrMer Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische Erzähler ist da» zm Veröffentlichung der amtlichen Bekannt machungen der Arnt»hauptmannschaK de» Hauptzollamts und des Be- ,irk»schulamK zu Bautzen sowie de» Finanzamt» und des Stadttals zu iSischof»werda und der^vemeindebehörden behördlicherseits bestimmte Blatt AleukirH und Almyegend Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustriertes Sonntagsblatt Heimatkundliche Beilage , Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May. G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. GemeindeverbandsgiroKasse Bischofsweroa Konto Nr. 64 Fernsprecher «ml vsichoftwerda Nr. 4« und «45 4m Falle höherer Gewalt — »krieg oder sonstiaer trgendwelcher Störung de» Letrieb«, der Zeitung oder der Befördemngeeinrich- tun«» — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder -ms Rückzahlung d«, Bezugeprrise» Lrscheimmgeroetse: Lügltch mit Auenahm« der Sonn- und Feier tage. Vyugspreis Pir die Zett «ine» halben Monat»: Frei in« -au» halbmonatlich Mark Litz beim Ab holen tu der veschSsts- stell« Wöchentlich « Bfg. Nuzelnummer 10 Vf» (Sonnabend nummer 1» Via>) Anzeigenprel»; Die 4S nun breite einspaltige Millimeterzeile 8 Rps. Im Textteil die 90 mm breite Millimeterzell« Ai Rpf. Nachlaß nach den gesetzlich vorgeschriebenen Sätzen. Für ha« Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. Nr: SS Montag, den 12 Februar 1V34 89. Jahrgang em r «arm 1«» kha«,»« men. Bel der Lln- i Meldun- -utzbundes Sassen gebracht wor- echt eii r find > >m v«rf< Deutsch! manche atzvstg, Lasten, echt zu esem r rb au« eiern, ill in di tnmal ItchenÄ fich : auf Telephon und Telegraph anker Betrieb. Paris, 12. Februar. (Eig. Funkmelb.) Der General streik hat la deu Vormittagsstunden d« Montags das Pari ser Straßeubstd kaum verändert. Bemerkenswert lst, daß la dea Sttaßen schr wealg Soldaten zu sehea Pad. Die Mchr- ;ahl der Truppen blelbt offenbar aus bestimmten Gründen ln dea Kasernen. - Das erste Vermögen des Vereins des österreichi sche« Arbeitsdienstes und StrrdenLen- arbeitsdienstes beschlagnahmt. Men, 12. Febr. (Eig. Funkmeldg.) Durch Verfügung des Murer Polizeipräsidenten ist das gesamte Vermögen des Bersins des österreichischen Arbeitsdienstes und des StuLentsnarbeitsdienstes, die vor einigen Wochen wegen nationalsozialistischer Propaganda aufgelöst worden waren, beschlagnahmt worden. Die Beschlagnahme dehnt sich auf das gesamre bewegliche Vermögen und das gesamte Gut haben aus, das von der Industrie für laufende Lieferungen des Arbeitsdienstes eingezahlt war. Pari», 12. Februar. (Eig. Funkmeld.) Am Montag, dem Tage des Geaeralfirei«, ist in Pari» tatsächlich nur ein einzig« Margeublatt, die royalistische «Action Arancaise", erschienen, deren Beschaffung übrigen» anch ziemlich schwie rig lst, da Streikposten de« Verkauf der Zeitung zu verhin dern suchen. In den frühesten Morgenstunden sind die lelachoulschen Abonnementgespräche mit dem Ausland nach au^eführt warben. Inder Stadt selbst konnte man am frühen Morgen noch telephonieren. i 2a dea gröberen Proviazfiädken find umfange rüche Orduung»maß«ahmen getroffen worden. Die Tramm, «erden in Alarmbereitschaft gehalten. 2u Voulogae sar Mer veranstalteten dieSommuai - st en am Sonntag unter dem Gesang der 2akernaliouale eine Strahenkuadgebuug. 11 Personen wurden verkästet. Die Menge versuchte vergeblich, die Verhafteten Parteihause» ist vollständig von der Polizei abgesperrk, so daß Einzelheiten Wer den Lamps bisher nicht vorllegea. Vk verlautet, soll die Sozi°ldem0kr<Mche Mel snLinz di« Arbeiterschaft zum Generalstreik ausgefordert hab«,. Die österreichische Sozialdemokratie droht mit Waffengewalt. Wien, 12. Februar. (Eig. Funkmeld.) Die sozialdemo kratische Partei hat in der Nacht zum Montag einen Auf ruf an das österreichische Volk erlassen, der durch Alugzettel ! in ganz Oesterreich verbreitet worden ist. In diesem Auf- ruf heißt«: Vizekanzler Fey redet von einer Verschwö - rang de» republikanischen Schutzbundes lgegen die Sicherheit des Staat«, um sich damit den Vor- f wand zu einem entscheidenden Schlag gegen das Wiener Rathaus «ad die sozialdemokr. Partei zu schaffen. Herr Fey, der die Arbeiterschaft bl» aufs Blut reize, wage «. von einem verbrecherischen Anschlag bolschewistisch-marxistischer Elemente gegen die Bevölkerung zu reden. Die Wahrheit sei, daß die Sozialdemokratie niemanden, weder Bürger noch Bau« angreife. Sie halte sich aber zum Kampfe mit den Waffen für den Fall bereit, falls Faschisten es wagen sollten, die beschworene Verfassung der Republik vernichten zu wollen. Wenn der Cid und die Verfassung gebrochen würden und die Freiheit in Gefahr ge- M MWe in M im Skikln M. Die Abgrenzung der Mrkungsgeblele der Geschlechter. — Goebbels erneut wider die Mucker. Berlin, 11. Febr. Auf der Amkswallerlagung der NS-- Arauenschaft, die am Sonntag lm Preußenhaus stattfand, nahm der Reichsmlnister Dr. Goebbels das Wort zu grundsätzlichen Ausführungen über die Ar au en frage. Die nationalsozialistische Bewegung ist ihr« Natur nach eine männliche Bewegung. Sie hat ln ihrem Kampfe auch die Tugenden eines neuen Män- nertumes in Deutschland mied« zur Geltung gebracht. Sie schuf einen Männertyp des Heroismus und d« Bereitschaft, sich für eine große Sache hinzugeben. Die Herausstellung dies« Männertyps war um so notwendig«, al» das gesamte öffentliche Leben zu der Zeit, als wir zu arbeiten begannen, einen anderen Lharakt« trug. Ze mehr nämlich das öffent liche Leben sich von männlichen Trügenden entfernt hatte, um so mehr empfand die Arau das natürliche Bedürfnis, in das öffentliche Leben elnzugreifen, sobald sie nämlich das Gefühl Halle, daß der Mann nicht mehr in d« Lage war, diese Gebiete zu meist««. Daraus entstand eine Vermischung der Aufgaben und Notwendigkeiten. Die nationalsozialistische Bewegung hat in ihrer Arbeit unbewußt eine Abgrenzung schon gezogen, was allerdings nicht ohne starken Widerstreit der an den öffentlichen Aufgaben beteiligten Männer und Frauen ge schehen konnte. Die Frauen, die bereits im öffentlichen Leben im Rahmen anderer Parteien und Organisationen tätig wa ren, kannten ja die inneren Prinzipien der nationalsozialisti schen Bewegung nicht. Sie sahen nicht ein, daß zwar die nationalsozialistische Bewegung bestimmte Gebiete der öffent lichen Betätigung der Frau vorenthielt, dafür anderseits Aequivalent bot, daß die Frau auf ihrem ureigenen Gebiet nunmehr wieder zu einer absoluten und souveränen Be herrschung dieses Gebietes zurückgeführt werden konnte. Wenn die Männer sich wieder auf ein neues männliches Ideal besinnen, besteht für echte Frauen gar keine Veran lassung mehr, ihnen auf dem Gebiete der Männerarbeit ir gendeine Idealkonkurrenz zu bereiten, sondern sie werden sehr bald ihrerseits dem Männerideal eine neue Form -es Fraueni-eals entgegenzustellen suchen. Wenn der Mann dem Leben die großen Linien und Formen geben muß, so ist es Aufgabe der Frau, diese Linien- und Formgebung mit innerer Fülle, mit innerer Bereitschaft, mit Farbe zu erfüllen. Das ist durchaus keine Degradierung der Frau, keine Unterscheidung im Range. Es sind zwar artge mäß Differenzen festzustellen, aber keine leistungs- und rangmäßigen Differenzen. Die Gebiete der Richtung- und Formgebung sind ja im öffentlichen Leben unschwer heraus zufinden. Es gehört dazu einmal das ungeheuer große Ge biet der Politik. Dieses Gebiet muß der Mann absolut und einschränkungslos beanspru chen. wir müssen uns auf das erbittertste gegen die Unter stellung vnwahren, daß wir d« Arau etwa, vorenkhalten wollten, was ihr eigentlich gehört, daß wir an sich d« Arau feindlich gegenüberständen, daß wir die Absicht hätten, die Arau überhaupt aus dem öffentlichen Leben und au» den Berufen herauszubringen und sie damit zu einem Lebewesen zweit« Klasse zu degradincn. wenn wir die Arau au» den Gebieten des öffentlichen Lebens ausschalten, so nicht, «eil wir sie entehren wollten, sondern weil wir ihr ihre eigent liche Ehre zurückgeben möchten. Denn wir sehen nicht den Ausdruck höher« Arauenehre darin, daß die Arau sich mik dem Mann auf männlichen Gebieten mißt, sondern darin, daß da» große Gebiet de» Arauenleben» ln Jdealkonkurrenz kitt zu dem des MänneUebens. Das soll nun nicht sagen, daß wir die Arauen au» den Berufen drängen wollten. Das würde zu den katastrophalsten menschlichen und volitifch- wirtschastlichen Folgen führen. Schon im Jahre 1S32 bat d« Führer zum Ausdruck gebracht, daß die Frau voa seh« nicht nur die Geschlechts-, sondern auch die Arbeltsgenoffim de» Mannes ist. Wesentlich ist dabei nur der Mut zu der Erkenntnis, daß die Arbeitsgebiete an sich sich verändert haben und daß des halb auch der Frau heute ganz andere Arbeitsgebiet« zuge wiesen werden müssen. Wenn heute unmoderne, reaktionär» Menschen erklären, die Frau gehöre nicht in die Büros und in die Aemter und in die sozialen Fürsorgestätten hinein, denn da» sei ja auch früher nicht der Fall gewesen, so krankt diese Beweisführung an einem Irrtum. Es hat eben früher Büros und soziale Fürsorgestätten in diesem Sinne nickt ge geben. Ebenfo"ut könnte man d-n Mann von seinen Arbeits- riete, dann werde die Arbeiterschaft zudenWaffengrei- ftn. Die innenpolitische Lage hat fich durch neue Aorderun- geu d« Christlich-Sozialen Tirol» weiter verschSrft. Die Lage Oesterreich» wird immer gefahrdrohend«. MWWWMMlkW MMk MklW§. Die Sozialdemokraten werfen Kand- granaten. Linz (Donau), 12. Febr. . (Erg. Funkmeldg.) Der Kampf der Polizei und des MMSr» gegen die lm Partei hau» verschanzten Sozialdemokraten nimmt jetzt ernstere Formen an. Von den Sozialdemokraten wurden Handgra naten auf die Polizei geworfen, worauf da» Militär Maschi nengewehre In Stellung brachte und die Aensterreihen be streicht. Ferner hat die Polizei die Fenster d« dem Partei- Haus gegenüberliegenden Häuserreihen beseht und von dort au» das Aeuer auf da» Parkeihaus «öffnet. In der Umge bung von Linz ist es gleichfalls zu größer« sozialistischen Demonstrationen gekommen. Die Polizei sah sich gezwun gen, militärische Hilfe anzusordera. Streiknnrutzen in Mir« Todesopfer Wien, 12. Febr. (Eig. Funkmeldg.) Infolge de» Ge neralstreiks lind in der Stadt Unruhen ausgebrochen, die be reit» ein Todesopfer gefordert haben. Der Pollzeilnspekkor, d« einem bewaffneten Demonstrantenzug entgegentra», wurde von einem Demonstranten mit dem Karabiner er schossen. Der Generalstreik in Frankreich. Daris ohne Zeitungen. — Kommunistische Ausschreitungen in Koulogne für Mer. Die Wasser-, Elektrizität-- und Gaswerke arbeiten nor mal. Eine Brlefbestellung findet nicht statt; ebenso ist der Telephon- und Telegrammverkehr so gut wie unterbrochen. Die sozialistischen und kommunistischen Gewerkschaften haben ihre Mitglieder zu einer Riesenkundgebung am Man- tagnachmittag aufgerufen. Dopulaire und Humanitü haben am Sonntagnachmittag Sonderausgaben herausgegeben, in denen sie ihre Anhänger noch einmal auffordern, sich ge schloffen hinter die Generalstreikbewegung zu stellen. Po- pulaire fordert die Ellern auf, ihre Kinder am Montag nicht in die Schule zu schicken. Frauen und Mädchen, die in den Geschäften oder Fabriken beschäftigt sind, sollen ihre Arbeitsstellen verlassen und sich an der Riesenkundgebung beteiligen. Mieder eine große Setrugsangelegen- hett in Frankreich aufgedeckt. pari», 10. Febr. In Bezirkes ist man einer großen Skandalangelgenheit auf die Spur gekommen. Cs handelt sich um den betrügerischen Bankerott eines großen Bau unternehmens, das für die Stadt und für umliegend« Ort schaften Aufträge erhalten hatte. Dl« Betrügereien sollen in die Millionen gehen. Die verschißenen Angestellten der Firma sollen sich persönliche Vorteile ln Höh« von 50000 bi» 100000 Franken und darüber hinaus verschafft haben. Rene Verwicklungen in Oesterreich Polizei stürmt das Kinzer Sozialisten haus.— Schweres Fenergefecht. Liaz, 12. Februar. (Gig. Funkmeld.) Zu den Morgen- flvudeu de» heutigen Moutaöw lst es hi« zu einem schweren Zusammenstoß zwischen d« Bundespoltzei und dem sozial!- siisch-rchmbtikamschen Schutzbund gekommen. Bel ' z« Polizei waren bereit» im Laufe de. Sonnt««» gen» eingelassen, daß in da» Parteihau» de» sch erhebliche Mengen von Munition und Waffen gebr den feien. Al» die Polizei am Montag früh vom Schutzbund die Räumung de» Haufe» und die freiwillige Herausgabe fämt- lich« Waffen ««laugte, wurde vom Parteihau» au» mit fcharfen Schüssen geantwortet. Die Polizeibeamten zogen sich zurück, gingen, nachdem Verstärkung eiugetrosfen war, wiederum vor und verlang ten erneut die Herausgabe d« Waffen und die Räumung. Ans dem Parteihau» wurde abermals als Antwort auf die Polizei gefeuert. Die Polizei schritt nun zusammen mit mili tärisch« Verstärkung zum Sturm auf da» Parteihaus. Der Kampf ist zur Stunde noch l« Gauge. Nach der bisherigen Mitteilung sollen fünf bis sechs