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83. Jahrgang Nr. 282 8«! t'.k nto-ktr. c- .'ii. s re» e,etr>. VeNk-" »II» ,1« »ul Ide IcN n, t Wtld-Imloe-. < em Atuster, Sk kabinettsmikglledern telephonisch mUgetelll. Vor dem Palast hatte sich trotz der späten Stunde eine größere Menschenmenge aogesaw- melt. um die neuesten Nachrichten über den König tu Erfahrung zu bringen, wie au» Malta gemeldet wird, lst der Kreuzer Frobt»her gestern nach Alexandrien in See gegangen, um dort den Prinz von Wale» an Bord zu nehmen. c: - er Pest I»t IS. -IN. Die Moskauer DerhandLungen. Bekanntlich weilt seit einigen Tagen di« deutsche Dele gation in Moskau, die die Handelsvertragsverhandlungen weitersührt. Nachdem sie infolge der politischen Zwischenfälle für längere Zeit unterbrochen worden waren, die durch die Verhaftung der deutschen Ingenieure und Arbeiter und durch den Schachty-Prozeß herbeigeführt wurden. Neuer dings versucht die französische Presse ein Störungsfeuer ge gen diese Verhandlungen, muß sich aber von der russischen Regierungspresse eine scharfe Abfuhr gefallen lassen. Man darf wohl annehmen, daß durch die Anwesenheit des neu ernannten deutschen Botschafters in Moskau, Herrn von Dirksen, eine Förderung der Verhandlungen spürbar wird. Tellur! lendurxer Strn Schwere Zusammenstöße in Agram. Anläßlich der Zehn-Jahr-Feier im südslawischen Staate kam es in den kroatischen Landesteilen zu heftigen Demon strationen der Belgrader Regierung. Di« offiziellen Feiern der Beamten und des Militärs wurden von kroatischen Na tionalisten gestört. Bei den Zusammenstößen in der kroati schen Hauptstadt Agram wurden mehrer« Personen getötet und verwundet. Für die Feier eines Staatssublläums im merhin ein bezeichnender Zwischenfall, der wiederum be- weist, daß die Gegensätze zwischen den ehemals österreichi schen Gebietsteilen Südslawiens und den Serben in voller Schärfe fortbestehen, um so mehr, als die politische Span nung, die durch die Ermordung Stefan Raditschs geschaffen worden ist, noch nicht ausgeglichen werden konnte. I Seit. — Sv kkcn, 38X14 cm nsol In LmsII! Erfchelmmamvelser Jeden Werktag abeud» für den folgende» Tag. Bezngspreb für di« Zelt eines halbm Monat»: Frei In» Hau» halbmonatlich Mk. 1Ä, bei« Abholen t« der Geschäftsstelle wöchentlich öv Pfg. Einzelnummer 10 Psg. (Sonnabend- und Sauntag»numm«r IS Pfg.) Tagesschau. * Der ElsenkoufMk ist beigelegt, nachdem die drei Melallarbei- lerverböade am Sonntag ihre telegraphisch« Zusage zu der Bestel lung de» Innenminister» Severiag al» Schlichter gegeben haben. Der Reichaarbettgeberverbaud hat «ater Aushebung der Absper rung beschlossen, die Betriebe sofort wieder zu öffnen. * Der Sächsische Gemeindelag wurde am Sonnlag mit einem Legrühnng»abead im Neuen Ralhau» eingeleitel, wozu sich über 1000 Personen ei «gefunden hatten. * In der Tschechoslowakei haben die Deutschen bei den Wahlen zu den Lande»- und Bezirksvectretungen starke Erfolge errungen. Vie österreichischen Post-, Telegraphen- uud Telephonangestell- leu find in eine Gehallvbewegnug eiugelreken. Nachdem ihre Forderungen uuberncksichtigk blieben, traten sie am Sonnlag um Mitternacht in passive Resistenz. * Chile wurde von einem schweren Erdbeben heimgesuchl. Die Stadt Talca ist fast vollkommen zerstört, auch ander« Städte haben schwer gelitten. Infolge de» Erdbeben» ealstandea Damm brüche, die große Ueberschwemmungea zur Folge hatten. Vie Zahl der Token wird amtlich auf 122 angegeben. *) Ausführliche« an anderer Stelle. Anzrigrnprei» (in Reichsmark): DI« 44 mw breit» einspaltig« Millimeterzeil« 10 Psg, örtliche Anzeigen 8 Psg, Im Texttell in« gg mw breite Millimeterzelle 30 Pfg. Für da« Erscheinen von Anzeigen In bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen kein« Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. Ernste Wendung in der Krankheit -es englischen Königs. London, 3 Dezember. E» herrscht groß« Besorgnis im Bücking- Ham-Palast, doch verlautet um 1 Ahr morgen», daß nach mensch lichem Ermessen während der nächsten 12 Stunden eine «enderung im Befinden de» König» zu erwarten sei. Am 2 Ahr morgen» wa- reu die Aerzl« noch am Krankenlager. Di« Herzogin von Pork fuhr um 12,20 Ahr nach ihrem Wohnsitz in pircadilly zurück, wohin sich auch der Herzog von Port begab, der auf dem Wege zum Palast eine Nachricht ert-alten hall« und daraufhin umgekehrt war. Der Inhalt dm Nachtbulletiu, wurde vom vucklnghompalast an» den Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadtund Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustriertes Sonntagsblatt / Heimatkundliche Beilage , Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage / Iugendpost. Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischofswerda. Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1621. Gemeindeverbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. S4 Pariser Reparationsbefprechrmgen. Der deutsche Botschafter von Hoesch war wiederum beim französischen Ministerpräsidenten PoincarS, um sich über di« noch strittigen Fragen zu unterhalten, ob die alliierten Sach verständigen durch die Reparationskommission ernannt wer den sollen und welche Stellung die Reparationskommission überhaupt in dieser Frage einnehmen soll. Eine Klärung ist offenbar noch nicht herbeigeführt worden. Deutsche MahlerfoLge in der Tscheche) Prag. 3. Dez. Die Wahlen in der Tschecho-Slowakei zu den Landes- und Bezirksvertretungen, di« am Sonntag stattfanden, sind überall ruhig verlaufen. Die Wahlbeteili gung war sehr gering, da die Bevölkerung infolge des gro ßen Einflusses der Regierung auf diese Körperschaften wenig Interesse an den Wahlen hat. Obwohl di« Wahlergebnisse erst am Dienstag sestgestellt werden sollen, ist es doch schon jetzt sicher, daß die Deutschen wieder überall starke Erfolge errungen haben. In Prag haben die Deutschen mehr Stim men als bei den letzten Gemeindewahlen, nämlich 12 060 erhalten. Auch aus dem Sudetenland werden deutsche Wahl erfolg« gemeldet. Am 10. Dezember tu Lugano. Nunmehr haben sich sämtliche im Bölkerbundsrat ver tretenen Mächte dazu bereit erklärt, die nächste Ratstagung in Lugano stattfinden zu lassen. Sir Erie Drummond hat alle Hände voll zu tun, um die nötigen Räumlichkeiten und Telephondrähte bis zum 10. Dezember zur Verfügung zu teilen. Stresemanns und Chamberlains Wunsch, ihre Ge- undheit in Genf nicht aufs neue zu gefährden, ist also durch- fedrungen. unverhältnismäßig viele politische Morde gerade in Frank reich vorgekommen seien. Gleichgültig, wie diese Angelegen heit geregelt wird, auf alle Fälle bleibt die Atmosphäre zwi schen beiden Ländern in der nächsten Zeit gespannt und er scheint wenig geeignet für eine Lösung der zwischen ihnen schwebenden sachlichen politischen Gegensätze. Uebrigens dar man auck bei allen Militärdebattsn, wie sie jetzt in der fran zösischen Kammer geführt worden sind, nie ganz vergeßen, daß das ganze Geschrei wegen der angeblich bedrohten französi schen Sicherheit sich zu einem guten Teile nur äußerlich gegen Deutschland wendet, denn die Franzosen, auch der Abgeordnete Fabry, wissen ganz genau, daß ihnen von Deutschland her keine Gefahr droht. Aber sie sagen Deutsch land und meinen Italien und deshalb ist ihnen die Fort setzung des traditionellen Sicherheitsgeschreis wegen der angeblichen Bedrohung ihrer Ostgrenzen eine so willkom mene Gelegenheit, um ihren eigentlich politisch-militärischen Aufmarsch zu verschleiern. Sicherlich liegt in der unaus geglichenen und vielleicht gar nicht auszugleichenden italie- nisch-ftanzösischen Spannung eine der schwersten Bedrohun gen des europäischen Friedens überhaupt. Italien und Frankreich antworten auf dir kritischen Anregungen in der Uepa- rationsfrage. London, 3. Dezember. Der diplomatische Korrespondent de» „Daily Telearmch" meldet: E» verlaute«, daß am Sonnabend nicht nur die italienische Antwort auf die britischen Anregungen wegen der Reparationsverhandlungen eingegangen lst, sondern daß auch der sranzöslsche Botschafter dem Schahkanzler Churchill die Ansich ten PoincarS» Über den gleichen Gegenstand la mündlicher und schriftlicher Form bekannt gegeben hat. während die Ansichten de» italienischen Premierminister» mit den Anregungen Churchill» nahe zu völlig übereinstimmen, verlautet gerüchtweise, daß Poincarü daraus besteht, daß die Initiative bei der Ernennung und Einberu fung de» neuen Ausschusses ebenso wie bei der Einladung an Ame rika in der Hauptsache in den Händen der Reparationrkommlsslon liegen soll. E» wird gemeldet, daß der Generalagent für Repara tionen Parker Gilbert am Wochenende London einen Besuch abge stattet hak. Auch die belgische Antwort ist eingegangen. Loudon, 3. Dezember. Nach einer Tlme»-Meld«ng ist auch die belgische Antwort auf die britischen Anregungen in der Repara- tton»frage eingegangen. Die belgische und die italienische Antwort enthalten der Time» zufolge nicht», wa» geeignet erscheinen könnte, die baldige Abwendung der beiden alliierten Antworten an Berlin u verzögern. Di« belgische Regierung unterstützt die französische Auffassung bezüglich Ernennung der Sachverständigen durch die Reparalionskommisfion. Au» den bisher eingegangenen Antwor ten ergab sich, daß Pari» al» Tagungsort de» Au»schusse» bevor zugt wird. Italienisch-französische Llnfrevndlichkett. Nachdem vor mehreren Monaten in Parks das neue Tangerabkommen zwischen Italien, England, Spanien und Frankreich unter Dach und Fach gebracht worben war, hieß es, daß nunmehr die Bahn frei sei für eine italienisch-fran zösische Verständigung. Inzwischen tauchten immer wieder Nachrichte» auf, denen zufolge es angeblich gelungen war, die Grundlage für eine Interessenabgrenzung beider Mächte zu finden, dann aber wurde es wieder füll und man hörte nur in regelmäßigen Abständen von neuen Grenzzwischen fällen bei Ventimiglia und anderswo, die Zeugnis ablegten von der gereizten Stimmung zwischen beiden Staaten. Die Streüpuntke, um die es sich dabei handelte, sind hoch ¬ politischer Natur. Einmal ist zwischen beiden Ländern noch kein gegenseitiger Rüstungsstandard vereinbart worden und überdies hat Mussolini beansprucht, daß Italiens Landheer dem jedes anderen Staates gewachsen sein müßte. Schwere Konfliktspunkte liegen in Südafrika, dort hat der italienische Menschenüberschuß in dem französischen Tunis staatsitalieni sche Kolonien insgesamt von mehreren Millionen Menschen entstehen lassen, die darum kämpfen, die italienische Natio nalität behalten zu können. Italiens Wünsche nach einer durchgreifenden Grenzberichtigung zu seinen Gunsten in Nordafrika sind seit langem ängemeldet, aber von Frank reich bisher hinhaltend behandelt worden. Unklar sind auch die Mächteverhältnisse zwischen den einzelnen Flotten im Mittelmeer. England als traditionelle Mittelmeermacht hat dort bisher seine Stellung zu wahren gewußt. Die italieni sche Politik der plötzlichen Vorstöße war immer mehr oder minder von London her beeinflußt. Frankreich dagegen macht gleichfalls Ansprüche auf di« Herrschaft im westlichen Mittelmeer geltend, zumal es wichtige Verbindungslinien zwischen Marseille und Algier zu schützen hat. Auch auf das ösüiche Mittelmeer erstrecken sich diese Rivalitätskämpfe. Dort besitzt Frankreich das Völkerbunds mandat über Syrien, für das Italien schon längst als Inter essent gelten muß. Kürzlich haben in der Pariser Kammer di« Sozialdemokraten beantragt, dem Völkerbunde das Mandat zur Verfügung zu stellen, weil die Franzosen in Syrien bisher weniger Lorbeeren geerntet als blutige Auf stände durchzukämpfen hatten. Poincarä hatte es leicht, einen Vorstoß der Opposition zurückzuweisen. Er braucht nur mit einem deutlichen Hinweis auf Italien darauf auf merksam zu machen, daß der Völkerbund einen Nachfolger für Frankreich für das syrische Mandat sehr leicht finden könne. Rein gefühlsmäßig sind die Gegensätze zwischen Frank reich und Italien in diesen Tagen wiederum verschärft wor den. In Paris war der Mörder eines italienischen Konsul» vom Schwurgericht zu nur zwei Jahren Gefängnis verur teilt worden. Darauf gab es in ganz Italien antifranzösi sche Demonstrationen in einem Ausmaß, wie wir es schon lange nicht mehr erlebt haben und Mussolini erklärte öffent lich, daß er die Empörung Italiens vollkommen begreife. Die französische Regierung hat wohl «ingesehen, daß hier etwa» geschehen müße. So hat der Ministerrat sein« Ent scheidung dahin bekannt gemacht, daß künftig di« Ausländer tu Frankreich etwas schärfer überwacht werden sollen, da Um das Eherecht. Im Reichstag wurde am Sonnabend die Aussprache über die Reform des Familienrechts abgeschlossen, mit dem Ergebnis, daß die vorliegenden Anträge dem Rechtsausschuß überwiesen wurden. Eine gewisse Einheitsfront ließ sich sest- tellen für die Verbesserung der Rechtsstellung der Ehefrau, les unehelichen Kindes und der unehelichen Mutter. In der Frage der Chescheidungsreform klafft dagegen der Riß mit- ten durch die Regierungsparteien. Während in der Volks partei mindestens ein Teil der Fraktion, wie da« der Abge ordnete Dr. Kahl am Freitag darlegte, für di« Erleichterung der Ehescheidung durch Aufnahme der objektiven Zerrüttung als Ehescheidungsgrund zusammen mit den Linksparteien ist, ließ das Zentrum am Sonnabend erklären, daß es auf einem ablehnenden Standpunkt gegen jede Erleichterung >er Ehescheidung verharre. Ablehnend äußerten sich auch die Redner der Deutschnationalen, der Bayerischen Volks partei, der Christlichnationalen Bauernpartei und bis zu einem gewissen Grade auch der Wirtschaftspartei. Bei der Reform des Familienrecbts im ganzen, für die eine Mehrheit vorhanden ist, soll nach einem Vorschlag des Abgeordneten Emminger von der Bayrischen Volkspartel möglichst enge Fühlung mit den österreichischen Reformbe« trebungen genommen werden, um auch auf diesem Gebiet» nach und nach zu einer Rechtsangleichung zu kommen. Heute wird die Sitzung um 15 Uhr beginnen. Auf ihrer Tagesordnung stehen über hundert Anträge, die sich mit der Notlage der Landwirtschaft beschäftigen. Im Zusammtn- Hang damit wird auch der im Volkswirtschaftlichen Au»scku- abgelehnte Antrag der Wirtschaftspartei auf Aenderung der Gesrierfleischverteuung erörtert werden. ' BU» >VU! Irsklun > >U»»»»-»Nd«, n movernor . . S.20 . . M.7.7Z I DerSSHsWeLrMer Tageöüiü firZWoßwerda Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischosswerda und den angrenzenden Gebieten D« Sächsische Erzähler ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt- machungen der Amtshauptmannschafh des Arbeitsgerichts und des Haupt zollamts zu Bautzen des Amtsgericht de» Finanzamts, der Schulinspektion uud de» Stadtrats zu Bischofswerda behördlicherseits bestimmte Blatt Fernsprecher Am« Bischofswerda Nr. 444 und 44S. Im Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störung de» Betriebe» der Zeitung oder der Beforderungseinrich- tunaen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreise». Dienstag, den 4. Dezember 1S28. ver 8»nre i »IlstSnvIxcnIÜ 2sklunz Iz« I. lelveal » de»cti««n> > und vurck »Htu »rvkter S»ud«'I Ilstlick. Ist ä-r beste k »Mck d Iltk«r «I - nickt ru unter, ne xsrnntierte ter» elnxesiemp ! Kioske- Muster ! ! 8802 8.d0 8.80 13.80 4.80 3.80 7.80 7.» 12.80 4.40 3.80 8.80 4.40 4.40 n N«up«Il»t»Io pre! ,.-M.