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- »W> F. Lchleewigrr »alwluttzferd. WWWMWWW stark sinken. Wissenschaft und Praxis haben die verschiedensten Wege gewiesen, um den Stalldünger vor Entwertung zu schützen, aber trotz aller Bemühungen der berufenen Stellen ist dies« Erkenntnis weit davon entfernt, Gemeingut der vraktischen Landwirte zu sein. Bei der augenblicklichen schwierigen Lage der Landwirtschaft mutz aber überall dort, wo Aussicht auf Steigerung der Wirtschaftlichkeit besteht, der Hebel angesetzt werden, und wohl auf keinem Gebiet landwirtschaftlicher Be- ttitigimg sind so schnell und leicht durch schlagend« Erfolge zu erzielen wie hier. Bon allen Mitteln, di« Ver luste in tierischen Ausscheidungen auf ein geringes Maß herabzu drücken, hat sich keines praktisch so bewährt wie die richtige Ver wendung guter Torfstreu. Durch ihre stark wasserauffaugende Mast ist sie be fähigt, di« wertvollen flüssigen Ausscheidungen, di« Jauche, sestzuhalten, lind sofern sie, wie Moostorfstreu, freie Humussäuren enthält, die Stickftoffverbindungen der Jauch« nicht nur physikalisch dmch Flächenivirkung, sondern auch chemisch zu binden. Sie erfüllt all« an ein vortreffliches Tinstreumiltel zu stellenden Anforderungen in hohem Matze, den Tieren ein trockenes und weiches Lager zu bieten, di« Verunreinigung derselben zu vermindern, di« wichtigen Pflanzennährstoffe des Düngers weitgehend sestzuhalten und durch ihre Masse zur Vermehrung der organischen Substanz des Düngers beizutraaen. Versuche der Moor-Versuchs-Station, Abteilung für Marsch kultur, haben ferner ergebe«, daß die Futter ausnutzung durch di« Tiere bei Torfftreu anwendung viel besser ist als auf jeder anderen Streu, weil diese sich schneller und länger hinlegen. Die Stallust, besonders in Pferdeställm, bleibt bei Torseinstreu rein und frei von Ammoniak. Alle Einwendungen gegen den Gebrauch von Torfftreu als Ein streumittel für Pferde, Rindvieh, Schweine usw. und di« Behauptungen über angeblich damit verbundene Schäden sind hinfällig, *) Flugblatt der Deutschen Landwirtschaft-- Seselljchast Rr. SS, 1927 ß Et N Kaltblutzucht wirklich die Vorbedingungen, auch «in WirtschaftSPserd für die Landwirtschaft zu liefern, erfüllt hat, ist durch den hohen Ver brauch des Kaltblutpferdes bewiesen, über SV Prozent aller Pferde in Deutschland gehören heute diesem Schlage an und werden in Land wirtschaft und Industrie verwendet. Natürlich kann der Kaltblüter nicht für alle Gegenden unseres Vaterlandes als Gebrauchspferd gelten, denn ein Pferd, das mit seinen Vorzügen für alle Verhältnisse patzt, wird es wohl nie geben. Seine rasche Entwicklung in den letzten Jahr zehnten, besonders nach dem Krieg«, aber hat ihm mit Recht eine Berechtigung in der deutschen Kaltblutzucht gegeben, die wohl zu beachten ist. Ueber Torfstreu und den wert des Torfstreudüngers. Geh. Regierungsrat Pros. 0r. Tacke-Bremen*). Es ist leider eine beklagenswerte Tatsache, daß in der weitaus überwiegenden Mehrzahl der landwirtschaftlichen Betriebe, größerer wie kleinerer, die Dehandlimg des Stalldüngers vieles, wenn nicht all«s zu wünschen übrig läßt und daß dadurch dem Privat- und Dolksvermögen ungeheurer Schaden erwächst. Dieser besteht nicht allein in dem Verlust des tierischen Düngers an wichtigen Pflanzen nährstoffen infolge unzweckmäßiger Behand lung, den man für Deutschland auf 250 Millionen Mark und mehr geschätzt hat, sondern der Schaden vervielfältigt sich da durch, daß der an Pflanzennährstoffen ver armt« Dünger im Felde für die Ernährung der Pflanzen zu wenig leistet und die Ernten wenn gute Torfstreu in richtiger Weise ver wendet wird. Betreffs der Einzelheiten sei auf di« Werke über Torfstreu von Fleischer, Zailer, Rahm verwiesen; hier soll nur das Wesentlichste für den praktischen Gebrauch heroorgehoben ,verden. Di« Art der Anwendung und die Menge der benötigten Einstreu hängt von verschiedenen Umständen ab. Wichtig ist in jedem Falle, daß der ausgeschi«d«ne Ham möglichst schnell von der Torfstreu ausgesogen wird. Di Rindoiehställen mit Langständen sieht man ge wöhnlich von der Herstellung einer Matratze von Streu ab und erneuert die ausreichend starke Streuschicht nach Bedarf. Bei Kurz- ständen ist es zweckmäßig, an deren Ende eine nicht zu schmal« und flache Iaruherinne vorzusthen, di« mit genügend zerkleinerter Torfstreu gefüllt wird. Bei den Ständen für männliche Tiere wird die Ableitung des Harns von d«r Mitte des Standes in dieFvticherinne dirrch eine Rohrleitung unter dem Stand be- schl«unigt. Der Stand selbst wird mit Torf streu mäßig stark bedeckt, bei einer schüssel förmigen Gestaltung des Standes, wie in den Ställcn der Bersuchswirtschasten der Moor-Versuchs-Station, wird mit verhältnis mäßig wenig Torfstreu ein weiches Lager erzielt. In Pferdeställm wird zuerst «ine Dauermatratze aus Torfstreu von etwa 15 bis 20 om Stärke hergestellt und darüber di« nach Erschöpfung des Aussaugungs vermögens auszuwechselnde Streu in etwa 10—15 om Stärk« gebreitet. In Schweine- ställm empfiehlt es sich, entweder die ganz« Bucht (bei Ferkeln) oder einen durch einen Balken abgetrennten Teil derselben (Mast rind Zuchtstall) mit «iner nicht zu schwachen Torfstrcumatratze zu versehen, di« durch einen Lattenrost oder ein fest alkfliegendes, nicht zu engmaschiges Drahtgewebe gegen das Umwühlen zu schützen ist. Ueber den Rost kann etwas Stroh gebreitet werden. In Tief- und Lauf stüllen soll man sich auf eine etwa 20—25 om starke Torfstreumatratze beschrän ken, über die genügend Stroh gebracht wird. Durchaus anzuraten ist auch die Ver wendung von Torsstreu bzw. Torfmull in Geflügel- und Kleintierställen sowie zur Aufsaugung von Latrine in Aborten. Die Angaben der Praxis über den Verbrauch für die einzelnen Zwecke schwanken, wie nicht anders zu erwarten, innerhalb weiter Grenzen, da die Güte der Streu, Art und Fütterung der Tiere, die Stalleinrichtung u. a. wesentlich mitsprechen. Für Pferde werden, ab gesehen von der Herstellung der Matratze, für die je Tier etwa 100 kg Torfstreu erforderlich find, als Bedarf täglich je Tier 3 bis 5 Kg, in besonderen Fällen 7 Kg angegeben, für Ochsen 4 bis 5 kg, für Kühe 5 bis 6 Kg, bei Fällung der Jauche rinne 1 bis 2 Kx, für Schweine bei Ein richtung eines Rostes je nach der Größe der Tiere Vr bis l'/r Kg, für 1 Schaf jährlich etwa 50 bis 75 Kx. Was di« Wirkung des Torfstreudüngers im Feld« ang«ht, so ist er dem Strohstreu dünger auf jeder Bodenart weit überlegen. Jahrelang durchgeführte Versuche der Moor- Versuchs-Station, Abteilung für Marschkultur, lehrten, daß Torfstreudünger in seiner Wirkung selbst auf schwerstem Boden dem getrennt als Kot und Jauche zur Anwendung ge langenden Stalldüna« mindestens gleich wertig, in sein«r Anwendung jedoch viel bequem«! ist. Voraussetzung rst allerdings, daß der Torfftreudiingrr im übrigen nach den für Stalldünger allgemein erprobten Regeln behandelt, insbesondere geschützt g«lagert, nach dem Streuen vor Austrocknen möglichst be wahrt und bald untergebracht wird. Beim Ankauf der Torfftrcu ist auf gut« Beschaffenheit der War« besonders zu acKen. Nach den von Vertretern von Moorversuchsanstalten gefaßten Beschlüssen soll gut« Torfstreu locker,weich, elastisch und möglichst frei von Staub sein und weder größer«, nicht zerkleinerte, noch harte Stück«, insbesondere Holz enthalten. Der Wassergehalt von Handelsware erster Güte soll nicht höher sein als 35»/,, der zweiter Güte i« Mittel nicht höher als 40»/,. Torfstreu mit mehr als 45»/» Wasser ist nicht lieferbar. Di« Aufsaugungsfähigkeit soll bei guter War« mindestens das Neunfache des 'Gewichtes im Zustand der Lieferung betragen. Der Gebrauchswert der gelieferten Torfftreu wird bestimmt durch ihren Gehalt an Trockensickstanz und ihr« Fähigkeit, Wasser aufzusaugen und sestzuhalten. Für die Probenahme aus Ballen und di« Unter ¬ suchung der Proben find zuverlWg« PW fahren ausgearbestet. Die Torfftr«uindustrie hat leider bst» KW di« vorstehenden Forderungen nicht «MklMW und glaubt, in einer S«währl«stt»g «WH bestimmten Volumens von Torfstreu bMk Torfmull für ein bestimmtes Gewicht Ke» einem gewissm Pressunesverhiltnis da» Ballen eine ausreichende Sicherheit für tztz» Beschaffenheit der Ware zu bieten. vedaM man jedoch, daß selbst in den besteingntch» teten Fabriken das Gewicht der Ballen Och 50»/, schwanken kann, so ergibt sich da daß di« Auffassung der TorfstreuindUfst unhaltbar ist. Es wird Sach« der selbst sein, di« einzig sichere Sen» für Trockengehalt und Auflaugung d«r Torfstreu durchzusetzen. Interessantes über die Kvf- bewahruirg vor» Obst. Bon Groß. Jur den Erzeuger, sklr den Händler, für de» Klein- und Großverkäufer und letzten Sndall auch für den Verbraucher, der sich lm Oktober oder November mit Winteräpfeln zu versorgeM pflegt, hat die Frage von der Aufbewahrung der Apfel, die hauptsächlich begehrt sind, «tM wesentliche Bedeutung. Die Haltbarkeit der Früchte hängt bekanntlich »an der Sarte, vmi ihrer E,nte, Sortierung, dem Iahresklima, de» Lagerraum und der sonstigen Behandlung ad« Nachdem gerade der Apfel die begehrteste, uev- wcrtungsreichste und lagerungrfähigst« deutsch« Obstfrucht ist, hat der Erzeuger und Verbrauch««' rin gleich großes Interesse daran, welche halt»' baren Sorten, Dauersorten, Winter- und Frühe jahrssorten bei gleicher Behandlung im gleich«». Lagerraum besonders gut aushalten. Darüdoe geben genaue Versuche die beste Auskunst dann, wenn dieselben in mehrjähriger Durch«' probung geprüft wurden. Um einmal eine» Anfang in der Frage zu machen, wurden von fünf Äpfelsorte» je 5 ka unsortierte Früchte i» gleichen Raume nebeneinander aufbewahrt und immer vom 20. November bis zum 20. Aprtk' allmonatlich auf ihr Gewicht und ihre» AbganA. an faulen und angefteckten Früchten geprüsL. So verlor der Bohnapfel von 75 Stück. 5 Stück und an Gewicht 5,6 Prozent; dich, Tiroler Glanzrcinette, auch örtlich Glasreinett« getauft, von 64 Stück 3 Stück und an Ge» wicht 13,2 Prozent; der rot« Trierer Wein apfel von 69 Stück 15 Stück und an Gewicht 26,6 Prozent; der Schöne von Voskoop von 35 Stück 17 Stück und an Gewicht 29,6 Pro zent; der Welsch Isner, eine in der große« Pfarrei Wasserburg am Bodensee sehr stark verbreitete Sorte, von 57 Stück 15 Stück und an Gewicht 3l,8 Prozent. Die Tafel» apfelsorte Tiroler Glanzreinette, die gelbe wert vollere Spielart, nicht die kleine grüne, schlech tere Abart, und die Wirtfchaftssorte Großer rheinischer Bohnapfel behaupteten ihren Gc« nußmert ein ganzes Fahr fast, d. h. bis Anfang Iuli. Grobfleischige, großzellige Apfelsorte». wie Boskoop, Welsch Isner, Rheinische« Winter-Rambour gehen am ersten in ihrer Güte und Haltbarkeit zurück. Ist der Zeit punkt der Edelreife, d. h. jenes Zustandes der Früchte eingetreten, in dem diese der Zung« am besten behagen, dann sollte ein Transport und eine Umlagerung nicht mehr erfolgen. Des» halb haben solche 'Dauerapfelsorlen,' die erst' ab April genußreif werden, wie die neu« grüne Lanada-Reinette, Eduard Vll„ Ontario; Roter Eiserapfel, Großer rheinischer Boh»« apfel, Tiroler Glanz-Reinette, Champagnern Reinette u. a., für den Erzeuger Wert zur Spe kulation, vorausgesetzt, daß er für solche Sorte» in großen Mengen den geeigneten Rau« »ur Verfügung hat. Aber der Lagerung muß eine äußerst gewissenhafte Sortierung kurz »ach der Ernte unbedingt vorausgchen. Nur reine War« erster Güte hat die geringsten Gewichtsverlust« und bringt so die höchsten Preise. Dauer» apfelsorten müssen dem deutschen Obsterzeuger in den großen Apfelkammern des Vaterlandes das Geld bringen, nicht die »ielen billige» Herbstsorten von geringer, kurzer Haltbarkeit.. Neves aus Stall uv- Hof. Vo» den tragenden Saue». Die Fütterung der tragenden Sauen kann in sehr einfachrp, und billiger Weise geschehen. Im Sommer dient diesen Tieren als bestes Futter die Weide. Die besten Schweineweiden sind Rot kleemeiden, wie sie der bekannte Schweine« zücht« Felix tzoesch, Neukirchen, Altmark, »st ausgezeichnetem Erfolg« anwendet. Wo. Ge» legenheit zum Berieseln mit Abwässern geaeb«» is^ da geben auch Grasweiden Weidesläche» für Mutterschweine ab. Auf der W«id« könne», sich die Schweine vom Frühjahr bi» zu» Herbst vollkommen genügend, ohne Zufutter, ernähren. Als günstige vorübergehend« Weide» kommen auch Stoppelweide», sowie »kßeräüwK Kartoffelfelder in Betracht. Wenn Srünfutt« im Stall gefüttert wird, müssen je Tier und Last 0,5 dis I Kg Kraftfutter zugegeben »erd«» Im Winter kann die Fütterung tragende Saue» ebenfalls i» sehr einfacher Weis« «ra folgen. Hier kommen in erster Linie Futter» rüden in Betracht. Man verabreicht je Tick und Tag 10 bis 15 kg rohe Rüben »rrklelneft» die man mit gehäckseltem, jungem Kleeheu u»d Haserkasf untermischt. 0,5 Kx von diese« Rauhfutter und noch 30 g Schlämmkreide »st den Rüben vermengt, genügen schon zur Er nährung niedrrtragrnder Mutterschwrine. UM aber ganz sicher zu sein, daß dir Tier« ge sättigt sind, dann man ihnen noch di« Futter reste, dir Mastschweine übrtggelassen habe», vorsetzen. Diese Futterrrste «erden vo» de» Mutterschweiuen sehr gern« gefressen. Hut do» Vas Schleswiger Kaltblutpferd. Bon Dipl.-Landwirt U. Arnd. (Mit Abbildung.) Von den deutschen Pserderassen entspricht da» Schleswiger Kaltblutpferd den Zwecken der Landwirtschaft und Industrie in gleichem Maße. Wie der Name schon sagt, ist das Hauptzuchtgebiet Schleswig und der nördliche Teil der Provinz Schleswig-Holstein. Als nächstwtchtigeS Zuchtgeblet kommt vielfach das Marschland und zum geringen Teil auch die Provinz Brandenburg ,n Betracht. Dank der zielbewußten und langjährigen Arbeit der im Verbände Schle-wiger Pferdezuchtvrreine zu sammengeschlossenen Züchter ist in dem Schleswiger Pferd ein mittelschwerer Kaltblut- schlag herangebildet worden, der wohl den ge steigerten Anforderungen der heutigen Land- wirtschaft zu entsprechen vermag. Dies hat besonders die Leistungsprüfung AuSgang vorigen Jahres in Rendsburg bewiesen. Durch die außergewöhnlich hohen Zuchtleistungen in Schritt und Trab find die meisten Besucher in Rendsburg zu einem unbedingt anerkennenden Urteil gekommen. Auch die Tierschau auf der Wanderausstellung der Deutschen Land wirtschafts-Gesellschaft in Leipzig im Juni dieses Jahres bot gleichfalls ein ebenso schönes wie unvergeßliches Bild der Schleswiger Arbeitspferdezucht und hat zahlreiche neue Anhänger dieser Kaltblutrasfe geworben. Was nun die Zuchtrichtung deS Schleswiger lmbetrifft, so ist man bestrebt, einen mittel- schweren Pferdeschlag auf den Markt zu bringen, der trotz guter Trableistung der Form nach mehr zum Schrittpferd gehört. Durch kräftige Fugenoernährung und reich- , lichen Weidegana wird ein Wirtschaftspferd herangebildet, das mit seinem geräumigen Schritt als unbedingt zugfest zu sämtlichen Arbeitsleistungen auf dem Acker und Hofe heran gezogen werden kann. So find starke Knochen, kurzer, aber kräftiger Hals, kräftig und tief gebauter Rumpf mit gut ge- wölbten Rippen, sowie eine etwas abfallende Kruppe, jedoch ohne Einbuße der Gefälligkeit, die Haupt rassemerkmale. Die ausgesprochene Fuchssarbe und die Helle Mähne sind vorherrschend und gleichfalls Rassezeichen. In nebenstehender Abbildung kommt der reine Rassetyp des Schleswiger Kaltblüters auf das eindruckvollste zum Ausdruck. Aufs strengste wird bei der Zucht fremde Einkreuzung vermieden und die Verwendung bodenständiger Hengst« und Zucht stuten angestrebt. Zu den hervorragendsten Eigenschaften dieses Kaltblutschlages sind vor allem die Frühreife und Leichtfuttrigkeit, die Zugfestigkeit und ver gutmütige Charakter zu rechnen. Zu leichten Arbeiten kann der Kalt blüter schon mit 2'/, Jahren verwendet werden und mit 4»/, Jahren ist er voll arbeitsfähig. Als miitelreifes Pferd ist der Schleswiger gegen die Einflüsse der Witterung äußerst wider- standsfähig und anspruchslos. Da die Zucht bei 229 Hengsten, wovon nur vier staatliche Hengste sind, beinahe vollständig in Privat- Händen liegt, ist man durch Zusammenschluß kleiner Spezialvereine zu einem Verband Schles wiger Pferdezuchtvereine, dem heute bereits 40 Untervereine angehdren, bemüht, ave Züchter zu erfassen, um eine einheitliche Znchtrichtung unbedingt zu gewährleisten. So hält sich dieser Verband heute gleich falls an die Ausführungsbestimmungen des ReichsverbandesderKaltblutzüchterDeutschlandS bei allen seinen Leistungsprüfungen und es sei hierbei erwähnt, daß das beste Gespann bei den Prüfungen im Jahre 1927 — eS waren zwei Schleswiger Zuchtstnten mit einem Gesamt gewicht von 20,4 Zentner — die vorgeschriebcne vierfache Last, also 105,0 Zentner auf einer Strecke von 12 Kilometern in 08»/, Minuten zog. Das ist eine beachtliche Leistung, di« bei Prüfungen anderer Kaltblutpferde noch nicht erreicht wurde, und ist um so höher zu werten, wenn man in Betracht ziHt, daß die Mindest forderung für daS Zurücklegen einer 12 Kilo meter langen Strecke mit einer Wagenlast, die das Vierfache deS Pferdegewichte» beträgt, 108 Minuten ist. Wenngleich die Schleswiger Kaliblutzucht sich gleichfalls »och von den Folgen deS Krieges erholen muß — bekanntlich ist ungefähr ein Drittel der Provinz Schleswig, in dem be- sonders wertvolles Zuchtmaterial vorhanden war, an D i emark abgetreten worden — und die Beschaff, >,g raffereiner Hengste sehr schwierig ist, so hat lrv; allem der Verband seinen Grund satz, nur rein zuchtwürdiges Material zu ver- wenden, durchaus durchgeführt. Eigentliche Nachzuchtgebiete hat da» Schleswiger Kaltblut pferd, abgesehen von einzelnen Gegenden Brandenburgs, bi- heute wohl kau« gefunden, obwohl «» sich in Mecklenburg und Pommerm sehr großer Vorliebe erfreut. Im allgemeinen kann eS ans mittlere» »ich schweren Böden gut verwendet werden und läßt sich dank seiner ver- schiedenen GewichiSverhältniffe von 12 bis SO Zentner wohl den jeweiligen wirtschaftlichen Verhältnissen anpagen. Daß nun die deutsche ch HLH Eck cka LV w» ckk HL Gemeinnützige Blätter für Land- und Hauck RV U UU TI U UUUNV Wirtschaft, Vieh, Geflügel-, Bienen und Fischzucht Beilage »um SSchMckm Lrzüvler, Blfchoksweebaee Tageblatt Verantwortlich für Schriftlettung. Oekonomierat Grundmann. Neudamm Rotationsdruck und Verlag von Friedrich May, G mbH.. Bischofswerda. Jeder Nachdruck aus dem Inhalt dieses Blatte» wird gerichtlich verfolgt (Gesetz vom 19. Juni 1S0H !