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-- en Die Beamten stehen sich trotz dieser Teilung nicht Oröüere /^nrelgen für 6is sm Sonnabend ersckeinencle Sonnt2g8-k'summer erbitten wir uns bis Donnerstag nackmittsg! Die KSrrigsberger Konferenz Lieder einmal haben sich polnische und litauische Beauftragte in Königsberg zusammengefunden, um vielleicht doch noch eine er- trägllche Regelung des zwischen Nachbarländern auf die Dauer nun einmal nicht zu entbehrenden Verkehrs zu schaffen. Einmal war dieser Versuch schon in Königsberg gescheitert. Dutzend« von Ver suchen, di« in anderen Städten, vor allen» in Genf unternommen wurden, sind ebenfalls fehlgeschlagen. Man darf deshalb von der gegenwärtigen Konferenz nicht allzu viel erwarten. Cs ist alles schon einmal dagewesen, angesangen vom „guten Willen" bis hin zu „wohlmeinenden Ratschlägen". Immerhin ist ein unbedingt neue» Moment gleich zu Beginn der Verhandlungen aufgetaucht: Eine Erklärung des polnischen Außenministers Zalesti, in der es heißt, wirtschaftliche und verkehrstechnische Abmachungen zwischen Litauen und Polen brauchten doch noch nicht prinzipiell eine Auf gabe des litauischen Anspruches auf das Gebiet von Wilna darzu stellen. Zalesti will hiermit natürlich nicht sagen, daß Polen auch nur im entferntesten seinerseits an eine Revision des Wilna-Statu- tes dächte. Aber er macht mit diesen Worten doch eine theoretische Konzession an die litauische Auffassung, die er zum ersten Mal als vorhandene Tatsache überhaupt anerkennt. Das könnte die goldene Brücke sein, die Woldcmaras zu betreten vermag, ohne die Revolu tion im eigenen Lande fürchten zu müssen. Neues aus aller Welt. Gin ChoLerasall an Kord eines britischen Chinadampfers. London, 6. Nov. Daily Mail meldet aus Shanghai: Auf dem britischen Dampfer kung Wo wurde gestern abend nach seiner Ankunft im Hafen ein Lholerafall seskgestellt, woraufhin eine Quarantäne angeordnet wurde. Auf diese Mitteilung hin entstand an Bord eine Panik. Eine Anzahl Chinesen befürchtete, von der Krankheit angesteckt zu werden, sie sprangen über Bord und ertranken. Britische Seesolda ten stellten die Ordnung auf dem Dampfer wieder her. Aus der Oberlaufitz. Bischofswerda, 6. November. November. Der grämlichste und unbeliebteste aller Monate ist er; von keinein froh begrüßt, von keinem beim Abschied betrauert. Mür risch und freudlos geht er durchs Land, grausam und ohne Gefühl für die Nöte und Sehnsüchte der Menschen. Was noch an Glanz und Glück erinnert, reißt er in Fetzen, und für das, was er uns nimmt, hat er nichts zu geben. All seine Brüder, und mögen sie noch so hart und streng sein, halten irgendein liebes Geschenk für uns bereit. Ein Fünkchen Freude, ein Fünkchen Schönheit leuch tet aus ihrem Antlitz. Jeder der übrigen elf Monate hat irgend etwas Besonderes für uns, auf das wir uns freuen, für das wir rüsten. Jeder spendet uns Altvertrautes und doch ewig Neues, ob er nun Leben zeugt und nährt, ob er Erfüllung und Reife gibt oder letzte Schönheit aufflammen läßt und stille Wehmut aus gießt. Nur der November kommt mit leeren Händen. Ihn, dem wir jenen nichtssagenden lateinischen Zahlennamen beigelegt haben, nannten unsere Vorfahren Gilbhart oder Nebelung. Denn blaß und fahl ist sein Gesicht und ein grauer Nebelmantel wallt um seine Schultern, höhnisch räumt er auf mit des Oktobers bunter Pracht. Feuchte Dünste haucht sein Mund und eisige Schauer gehen von ihm aus. Allerseelenstimmung ruht aus feinen Wegen, und selbst der Städter empfindet jetzt wieder seine vollkommene Abhängigkeit vom Naturgeschehen. Er kann sich nicht freimachen von dem lähmenden Druck, der auf ihm lastet, kann nicht die Nebel zerteilen, die seine Seele umfangen, nicht die Ohren ver schließen vor dem Lied des Sterbens, das ihm der November singt. Mitten hineingestellt fühlt er sich wieder in die Schöpfung als ein Kind der ewig zeugenden aber auch ewig zerstörenden All- mutter. Und das ist vielleicht doch ein Gnadengeschenk dieses freudlosen Monats, daß er uns wieder zur Selbstbesinnung führt, zum Bewußtsein unseres Naturverbundenseins. Und deshalb wollen wir ihn nicht hasten, den mürrischen Gesellen, sondern ihm danken für die Lehre, die er uns mitgibt. „Schtl", so ruft er uns zu, „das Leben ist reich und schön. Ich vernichte es nicht, ich schasse ihm nur Raum, ich schicke den Tod, damit neue» Leben erstehe, hinter jedem welken Blatt, das ich vom Zweig« reiße, schaut schon ein winzig kleines Knösplein hervor, das langsam wachsen und sich einst zu lichter Schönheit entfallen wird. Ich diene dem Leben genau so wie meine Brüder. Ihr aber versteht mich nicht, weil Eure Blicke nicht in die Tiefe dringen!" Novemberstimmung, Totensonntagstimmung, wir wollen sie nicht misten im Kranz der Monde, wsr brauchen pe all«, damit wir Einkehr bei uns selber halten, damit wir uns des Verlorenen in Liebe erinnern, zugleich aber auch dem Neuen, Werdenden fröhlich entgegenschauen, damit wir jenseits des Todes da» Leben grüßen. MinderhettsfeindUcher Schulgesetz entwurf in Südflavien. Belgrad, 5. November, heute wurde in der Skupschlina der Wortlaut der Gesetzesvorlage über da» Volksschulwesen unter den Abgeordneten verteilt. Der Gesetzentwurf ries unter den Minder heiten große Unzufriedenheit hervor, weil durch das Gesetz die Be stimmungen der diesbezüglich bestehenden Verordnungen, die im Widerspruch mit den Minderheitsbcstimmungen der Fricdensver- träge stehen, legalisiert werden. Bach der Vorlage wird es auf dem Gebiete Südflavien» überhaupt keine Volksschulen mit einer Minderheitssprache al, Unterrichtssprache geben. Für die Kinder der Minderheiten dürfen lediglich Parallelklassen In den Schulen mit slavischer Unterrichtssprache eingerichtet werden, aber nur in den unteren vier Klassen, da von der 5. Klasse auswärts die Unter richtssprache nur die slavische sein darf. In den Parallelklassen für Minderheiten ist die Unterrichtssprache in Geschichte und Geo graphie die slavische. Das Gesetz bestimmt ferner, daß Kinder mit slavischen Namen nur die slavischen Staalsschulen bezw. Klassen be suchen dürfen. Die Errichtung von Privatschulen wird an besondere Bedingungen geknüpft. —* 2m herrmannstisk fand vor einigen Tagen eine schlichte Ehrung statt. Fräulein Tlara Rehbock, dke seit 24 Jahren mit großer Treue und Hingebung ihrer Amtes als Deputierte des Stifts gewaltet hatte, hat ihr Amt infolge ihres Alters niedergelegt. Die ehrende Verabschiedung fand durch Herrn Bürgermeister Müller im Beisein der Herren Stadtverordnetenvorsteher Gra e» Pfarrer Müller und der Familie Großmann-Herrmann statt. Die Stadt ehrte Fräu lein Rehbock für ihre treuen Dienste durch einen Tepoich. Weiter wurden ihr noch Blumen überreicht und sonstige gen «ingeschüttet wurden. Auf der Fahrt noch Kuxhaven machte sich dxr blinde Passagier durch Klopfzeichen bemerk bar. Die Besatzung bohrte daraufhin Löcher in die Lunker wand, um den Cingeschlossenen mit Luft zu versorgen. Als funkentelegraphische Hilfe herbeigerufen worden war, wurde da» Bunkerfchisf mit Sauerstofsgebläse durchgebrannt und der Eingeschlossene befreit. Der blinde Passagier, ein let tischer Staatsangehöriger, wurde der Polizei übergeben. — wenn man auf einem Danwfer geboren ist. Aus der „Andalusia", einem englischen Dampfer, wurde jüngst ein Kind geboren, dessen Vater ein Grieche und dessen Mut ter eine Französin ist. Die Geburt geschah zwei Stunden vor Erreichung von Buenos Aires. Da der Dampfer die bri tische Flagge trug, kommen nicht weniger als fünf Länder als Geburtsland des kleinen Erdenbürgers in Fräste: Ar gentinien, Frankreich, Griechenland, England und Spanien, der Ausgangsort des Dampfers. Kein Land indes hat an diesem jungen Erdenbürger Interesse. — wer erhält die höchsten Trinkgelder? Die höchsten Trinkgelder erhalten die Beamten an der Spielbank von Monte Carlo. Es wird ihnen von der Bank kein Gehalt gezahlt, sie erhalten vielmehr die Beträge, die täglich in den Büchsen an der Spieltafel hinterlegt werden. Dieses Geld wird dem Rang nach unter ihnen verteilt. Es ist ein alter Brauch, daß die glücklichen Gewinner am Spieltisch einen Teil ihres Gewinnes in Form einer kleineren oder größeren Banknote in die Büchse legen, um die Schicksalsgötter für ihre Person günstig zu stimmen. Daß sich in diesen Büchsen oft sehr große Beträge vorfinden, geht daraus hervor, daß die Direktion der Spielbank kürzlich beschlossen hat, nur die Hälfte der Summe zu verteilen u id die andere Hälfte zur Restaurierung und Unterhaltung der Spielsäle zu verwen den. Die Beamten stehen sich trotz dieser Teilung nicht schlecht, denn ihre Einnahme ist noch höher als ein Minister gehalt. Das sind allerdings tatsächlich hohe Trinkgelder. — Riesenwanderung osiafrikanischen wildes. Nach einem Gutachten des britischen Forschers Major A. Rad cliffe Dugmore verkleinert sich mit Erschließung des dunklen Erdteils nicht nur der Wildbestand, sondern naturgemäß auch das Revier der großen Wildtiere Afrikas zusehends. Wilde Nashörer, Nilpferde und Elefanten halten es auf die Dauer nicht in Gebieten aus, in denen eine von Jahr zu Jahr intensivere Landwirtschaft betrieben wird. Eine Mas senabwanderung soll besonders in Ostafrika zu spüren ge wesen sein, wie Zeitungen aus dem Tanganjika-Territorium vor einiger Zeit meldeten. Das Austrocknen afrikanischer Flüsse wird sogar in Verbindung mit diesen Riesenwande rungen gesetzt. Auch Major Dugmore will in der wildrei- chen Ebene von Kenya in der trockenen Jahreszeit wieder hol: auf ein Flußbett gestoßen sein, wo auf der Karte flie ßendes Wasser angegeben war, das erst mühselig aus zehn Fuß Tiefe unter der Erde gewonnen werden konnte. Wan dernde Tiermassen von zehn Meilen Breite und 30 Meilen Länge hat der Forscher Martin Johnsen gesichtet. An ein- zel. n Stellen des Tanganjika-Gebiets sollen nach einer Feststellung des Afrikareisenden F. Holmes Scharen von Flamingos so eng aneinander gestanden haben, daß man buchstäblich von „Quadratmeilen Flamingos" sprechen konnte. Aufmerksamkeiten erwiesen. —* Neue Zagddienstordaimg. Die sächsische Jagddienst- ordnung vom 6. September 1S2S ist neu bearbeitet worden und im Druck erschienen. Wenn sie auch im wesentlichen den Wortlaut der alten übernommen hat, so sind doch verschie dene zu Zweifeln Anlaß gebende Bestimmungen der alten Dienstordnung schärfer gefaßt, auch einig« durch Eingaben der Berufsvertretung bekannt geworden« Wünsche soweit möglich berücksichtigt worden. Die neue Iagddienstordnung Ist den in Frage kommenden Dienststellen in diesen Tagen zugegangen. —* Da» 3. Stiftungsfest de» 1. Konzertina- und Ban donion-Vereins Bischofswerda, das dieser am vergangenen Sonnabend im Schützenhause beging, war wieder von zahl reichen Gästen und Freunden besucht und nahm einen im wahrsten Sinne des Wortes harmonischen Verlauf. Das 25 Mann starke Orchester, unter der schwungvollen Stabfüh- — gustav nagel nicht gestorben. Die von mehreren Blättern gebrachte Meldung, daß der Naturapostel gustav nagel in Farnroda vom Schlage betroffen worden sei, trifft nach Erkundigung der Thür. Korresp. an zuständiger Stelle nicht zu. — Friedrich Holländer zu Gefängnis verurteilt. Das erweiterte Schöffengericht Nürnberg verurteilte den 32 Jahr alten Komponisten Friedrich Holländer aus Berlin, welcher am 4. April 1S28 in Begleitung einer Schauspiele rin mit seinem Automobil in vorschriftswidrigem Tempo durch den Nürnberger Vorort Eibach raste und dabei ein achtjähriges Mädchen derart überfuhr, daß es alsbald starb, wegen fahrlässiger Tötung zu 2 Monaten Gefängnis. — Das Dienstmädchen als Gattin eines russischen Her- zogs. In München fand am Sonnabend die Trauung des 32jährigen Herzogs Nikolaus von Leuchtenburg mit dem 22jährigen Dienstmädchen Ella Müller aus München, einer zierlichen und hübschen Erscheinung, statt. Der Herzog war Rittmeister im Leibkosakenregiment des ehemaligen Zaren und mußte nach der Revolution aus Rußland flüchten und sodann ein ziemlich ruheloses Leben führen. In Konstan tinopel verlor er seine erste Gattin durch den Tod. Von Frankreich kam er nach München, wo er Musik studierte und seine Prüfung im Dirigentenfach bestand. Vor einigen Jah ren dirigierte er mehrere Konzerte des Philharmonischen Orchesters in München, im letzten Januar auch ein solches in Frankfurt a. M. Sein Vater war Flügeladjutant des Zaren und ist im Vorjahre in Südfrankreich gestorben. Sein Oheim ist der Herzog von Leuchtenburg, auf dessen Schloß Seeon in Oberbayern die angebliche Zarentochter Anastasia gelebt hat. Das junge Paar hat als Wohnung ein möblier tes Zimmer bezogen. — Blutiges Ende eines Wahlgesprächs. Die erregte Stimmung, die am Vorabend der Präsidentschaftswahlen in der Bevölkerung herrscht, wird durch einen Bericht aus Iesup in Georgia gekennzeichnet, wo es anläßlich eines Dahlgesprächs zwischen einem Richter und einem Sheriff zu einem Faustkampf kam, der schließlich zu einem Zweikamps mit Messer und Pistole wurde. Der Richter blieb tot auf dem Platze. Er hatte im Gespräch scherzweise den Sheriff, der wie er ein Anhänger Hoovers war, als einen Smith- Anhänger bezeichnet. Der Sheriff wurde durch die Bemer kung aber derart gereizt, daß er den Richter angriff, der sich zunächst mit der Faust und dann mit dem Messer verteidigte. Der Sheriff zog darauf den Revolver und tötete den Richter mit zwei Schüssen. Er wurde wegen Mordes verhaftet. — Einen blinden Passagier vom Tode errettet. Ein Ausländer, der sich in Hamburg an Bord eines Ueberfee- dompsers geschlichen und im Kohlenbunker versteckt hatte, geriet dadurch in ernste Gefahr, daß weitere Kohlenladun- Aus dem Gerichtssaal. * Der vormalige König von Sachsen al» Privalkläger. Vor der S. Strafkammer des Landgerichtes Dresden stand am Sonn abend die Berusungsverhandlung in einer Klagsache des vormaligen Königs von Sachsen, Friedrich August von Wettin gegen den Land- wirt und Mühlenbesijzcr Wilhelm Ernst Karl Spieker aus Golk, Amtshauptmannschast Meißen, an. Es handelte sich dabei um eine Beleidigung des ehemaligen Königs, die anläßlich einer Versamm lung der Jagdgenossenschaft von Zadel und Golk vom Beklagten am 14. Februar ds. I. ausgesprochen sein sollte. Die Angelegenheit hatte bereits am 21. Mai ds. I. das Amtsgericht Meißen beschäftigt, das aber ^hließlich ans eine kostenlose Freisprechung des AnLeklag- ten zugekommen war. Gegen dieses Urteil war seitens des Privat klägers Berufung eingelegt worden, so daß sich das oben erwähnte Gericht noch einmal mit der Angelegenheit zu befassen hatte. In diesem Verfahren stand dem Beklagten Rechtsanwalt Dr. Franze, Meißen, als Verteidiger zur Seite, während der Privatkläger durch Justizrat Dr. Reinhardt vertreten war. Der Eröffnungsbeschluß legte dem Beklagten zur Last in der schon erwähnten Versammlung der Jagdgenossenschast von Zadel und Golk, die wegen einer Grenz- regulierung der Jagdgebiete des vormaligen Königs in der Moritz burger Gegend und den Jagdgebieten der Gemeinden Zadel und Golk einberufen worden war, im Verlauf der Debatte ein« Aeuße- rung getan zu haben, die dahin ging, daß die Wettiner eine Lum- pcnband« sei. Der Beklagte bestritt, eine derartige Aeußerung ge- tan zu haben und erklärte, daß er lediglich gesagt habe: Die Herren von Wettin haben genug Jagd, es sei eine Lumperei, wenn Mit glieder der Jagdgenossenschast dafür stimmten, daß das beste Jagd gebiet der Gemeinden Zadel und Golk weggegeben werde. Es warcn in der Versammlung zum Teil auch Stimmen laut gewor den, die für ein« Verpachtung des fraglichen Jagdgebietes an da» Haus Wettin cingetreten waren. Zur Klärung des Sachverhalte» waren über zwanzig Zeugen geladen, von denen jedoch die meisten sich nicht mehr an den Zusammenhang der Aeußerungen des Be- klagten erinnern konltten. Immerhin bestätigten aber drei der Zeugen, daß der Beklagte sich damals in nicht mißzuverstehender Weise beleidigend ütxr die Wettiner ausgesprochen habe. Bei die- str Sachlage rief d«r Verteidiger de» Beklagt«» diesem sehr zu «ftw«, Vergleich, d«r am Ende nach langen Beratung«« auch zustande kam und «twa folgenden Wortlaut halt«: - D«r Beklagte erklärt: ,Lch bedauere, daß ich in d«r Ber- sammlung der Jagdgenossenschast vom 14. Februar d». 2. Neuß«, runarn getan habe, die in Zusammenhang mit dem Haus« Wettin zu bringen sind, und ein« mißverständlich« Ausfassung gefunden haben. Ich erklär« ausdrücklich, daß mir jede Beleidigung»absicht semgelege» hat." Der Beklagt« übernimmt weiter all« lichen und außergerichtlich«» Kosten, di« durch da» v«i entstanden sind. Mit dieser Erklärung war der Vertreter de» Prioattläger» einverstanden und erklärt« seinerseits, daß er Privatklag« und Strafantrag zurückziehen werde, sobald seitens des Beklagten die Gerichtskosten bezahlt sind. * V«deutende llnlerschlagunaea in der Geschäftsstelle der Dresdner Malerzwangrianuug. Mit einem außerordentlich groben Vertrauensbruch hatte sich am Donnerstag da» Dresdner Schöffen gericht zu beschäftigen, wo sich der 29 Jahre alte kaufmännische An- gestellt« Karl Herbert Hilbert wegen Unterschlagung, Vergehen nach g 246 des Str. G. B., zu verantworten hatte. Der Angeklagte hatte in der Zeit vom 28. April 1925 bis 14. Juni 1928 al» Angestellter der Malerzwangsinnung zu Dresden zu deren Nachteil rund 4900 unterschlagen. Der Angeklagte, der in bezug auf sein« Straftat voll geständig war, war mit einem Anfangsgehalt von 120 Mark eingestellt worden. Da er sich für die zu verrichtenden Ar beiten gut bewährte, wurde später da» Gehalt auf 200 Mark und zuletzt auf 2S0.— Mark pro Monat erhöht. H., der sich sehr viel sportlich betätigte, will durch anständige» Auftreten in seinem Sportverein und durch mit dem Sport verbundene Reisen die hohe Summe nach und nach verbraucht hlcken. Don seiner Mut ter ist die von der Unterschlagung betroffen« Malerinnung zunächst sofort mit 400.— Mark entschädigt worden und sind weiter« Raten zahlungen zugesichert, so daß in etwa zwei Jahren der entstandene Schaden abgedeckt sein dürste. Nach längerer Beratung verkündete das Gericht folgendes Urteil: Der Angeklagte wird wogen fortge setzter Unterschlagung zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. In der Urteilsbegründung kam zum Ausdruck, daß das Gericht dem Ange klagten, soweit es überhaupt möglich war, mildernde Umstände zu gebilligt habe. Bei der langen Dauer und der beträchtlichen Höhe der Unterschlagung habe aber eine empfindliche Freiheitsstras« Platz greifen müssen. W NM, , scheint inkoige cker geretr- lichen /Zrbeitsruke keine Tei lung. l-ür äie sm k^reitog ksllige Lonnabenä-dlummer vorgegebene Anreizen müs sen ösker kürckieam Donners tag erscbeinencko Freitag - nummer aukgegeben worclen