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Festnahme von Sihulknaben durch die franrdstsche Kefatzungsbehörde. Landau, SO. Sept. Vieser Tage -rächten zwei sranzö fisch« Seadormen drei Snaben im Alter von 12 bl, 14 Iah rea au. Vorn», mit der Bahn nach Landau und führten sie, wie beobachtet wurde, gefesselt durch die Strotzen der Stadt zu« französischen MiUtSrgesSngnl», wo sie eingeltesert worden. Sei den Jestgehchtenen handelt es sich um einen 12sährlgea mit Namen Äeuper, einen ISsShrigea mit Namen Sittich und einen weiteren gleichalterigen Snaben, dessen Name noch nicht zu erfahren war. was man ihnen zur Last legt, ist nicht bekannt. Da, deutsche Note Kren, hat sosort. nachdem die Festhaltung bekannt wurde, die notwendigen Schritte unternommen, um die drei Snaben im französischen MfitSrgefängni« betreuen zu dürfen. V -- - - -— ; Tagung des Reichsbanners. Berlin, 30. Sept. Die Bundesgeneralversammlung des Reichsbanners wurde äm Sonntagnachmittag mit einer Er öffnungsfeier in der Stadthalle eingeleitet. Die Beteiligung war groß, aber bei weitem nicht so groß, als man erwartet hatte: Eine vorgesehene Parallelversammlung in der Aus stellungshalle mußte deshalb ausfallen. Mit einstündiger -Verspätung begann die Veranstaltung in der Stadthalle un ter Leitung des Bundesoorsitzenden Hörsing. Am Bor standstisch saßen ferner unter anderen Reichsinnenminister Severing und Aba. Scheidemann. Hörsing stellte in seiner Ansprache fest, daß das Reichsbanner seit der letzten Gene ralversammlung vor zweieinhalb Jahren 262 000 neue Mit- glieder gewonnen habe. Das Reichsbanner habe das Ver trauen zur Republik wiederhergestellt. Es habe die Farben der Republik auf das letzte Dorf getragen. Das Reichsban ner habe immer gefordert, daß in der Republik Re- pub tikanee regieren oder, falls sie allein nicht die Macht dazu hätten, sich so stark wie nur möglich an der Re gierung beteiligen sollten. Es habe das Kabinett seines Kameraden Müller als das zur Zeit mögliche be grüßt. Der Panzer kreuze rru mm el der Kom munisten sei eines der schlimmsten Zeichen unserer Zeit für alle die, die ihn mitverschuldet hätten. — Dann nahm Reichsinnenminister Severing das Wort, der u. a. ausfllhrte, die republikanischen Minister könnten nur dann Wertvolles leisten, wenn sie minde stens eine Le gislatürperiode in der Reichs regierung wären. Nach diesem Prinzip werde er seine Ministrrkollegen beeinflussen. Wer aber glaube, bei künfti gen Verhandlungen um die Neubildung der Regierung die republikanischen, demokratischen, sozialen Forderungen zü- rückschrauben könne, wer da glaube, daß man um jeden Preis in der Regierung bleiben müsse, der irre. Der Red ner beschäftigte sich dann mit dem Stahlhelm, den er als Kesseltreiber der Deutschnationalen bezeichnete. Der Stahlhelm sei nicht ernst zu nehmen. Soweit er ver- siichen sollte, die Kaiserkrone wiederzuholen, genüge die Po lizei, genüge vielleicht sogar schon die Feuerwehr. Es sei sehr wohl möglich, daß er durch eine unvorsichtige Führung seines Volksbegehrens den Reichsinnenminister dazu zwinge, das Volksbegehren abzulehnen. Andauernder Bruderkrieg in Deutsch land. — Rotfront gegen Reichsbanner. Hamburg, 30. September. In Geesthacht bei Hamburg sollten am Sonntag die Wahlen zur Stadtvertrekung stattfin- den. die jedoch infolge blutiger Zusammenstöße zwischen Kommunisten und Reichsbannerleuken vorzeitig abgebrochen werden mutzten. Am Sonntag trafen in Geesthacht Verstär kungen des Rolfronkkömpferbundes und Angehörige der so genannten Roten Marine, sowie einige hundert Mitglieder des Reichsbanners ein. Gegen 12,30 Ahr entstand vor einem Wahllokal zwischen Mitglieds« des Reichsbanners und des Rolfrontkampferbundes eine schwere Schlägerei, bei der Gummiknüppel, Hieb- und Stichwaffen gebraucht und zwei Personen schwer und etwa 20 Personen leicht verletzt wur den. Die Wahlhandlung mußte in diesem Lokal auf Ver anlassung des Wahlvorstandes auf kurze Zeit unterbrochen werden. Zwischen 15 und 1k Uhr ereignete sich ein weiterer ernster Zwischenfall vor einem anderen Wahllokal. Hier fielen auch Schüsse. Ein Angehöriger des Rotfronlkämpfer- bunde, erlitt tödliche Versetzungen. Durch Hieb- und Stich wunden wurden 6 versnnen schwer und etwa SO leicht ver letzt. Der aus Hamburg verstärkten Polizei gelang es, die Ruhe wieder herzustellen. Eine Untersuchung über die Vor gänge ist eingeleltet. Schwere Störung einer nationol- forialistifchen Kundgebung. Berlin, 30. Sept, heute nachmittag ist es in Berlin zu schweren Zusammenstößen zwischen den Nationalso zialisten, den Kommunisten und der Polizei ge kommen. Vie Nallonalsozialislen veranstalteten eine große Kundgebuug im Berliner Sportpalast und marschierten in mehreren Zügen, besonders au» den westlichen Vororlen, nach dem Zentrum der Stadt. Die Kommunisten wollten ur sprünglich eine Gegendemonstration veranstalten, sie war aber vom Polizeipräsidenten verboten worden. Die Kommu nisten beschränkten sich infolgedessen darauf, an verschiede nen Stellen la kleineren Trupp» auszutreten und die Kund gebungen der Nationalsozialisten zu stören. Die» geschah vielfach in der weise, datz sie neben den Zügen der National sozialisten hermarschierten und die Internationale sangen. Schon beim Anmarsch zu der Versammlung im Sportpalast kam es infolgedessen zu mehreren Schlägereien, und eine An- zahl der Schuldigen konnte von der Polizei nicht gefatzt wer den. Au einem größeren Zusammenstoß kam es in der Nähe de» Sportpalastes, wobei 22 Personen festgenommen wurden. Dort entwickelte sich eine schwere Schlägerei, bei der die Beteiligten mit Stöcken aufeinander losgingen und die Polizei genötigt war, mit dem Gummiknüppel eiazvgreifea. Noch schwerer waren die Konflikte, die sich gegen 7 Uhr beim Abmarsch der Nationalsozialisten au, dem Sportpalast entspannen. Lia Wachtmeister wurde so hart bedrängt, -atz er genötigt war, einige Schüsse in die Lust abzugeben. Dadurch entstand unter dem zahlreichen Publikum, da« dem Abmarsch zuschaute, eine große Panik. Eine ganze Anzahl »a» Leuten, die den versuch machten, die Nalionalsoiialiflen M prauazieren. wurde im weiteren Verlaus de, Abend, non der Polizei sestgeaommen. Die Aa-l -er Verlebten stehl noch nicht fest, jedoch scheint e» sich nach den vorläufige« Be richten in keinem Falle um lebensgefährliche Verwundungen zu handeln. Die Versammlung im Sportpalast selbst ist vollkommen ruhig verlaufen. Bis Sonntagabend sind insgesamt 80 Zwangsgestellun gen vorgenommen worden. Die Festgenommecken, die sämt lich der Abteilung l» zugeführt wurden, gehören den ver schiedensten Parteirichtungen an. Die niichste Deppelinfahrt. Friedrichshafen, 29. Sept. (Wolff-Telegramm) Die nächste Fahrt des Luftschiffes „Graf Zeppelin" wird voraus sichtlich amDi« nstag stattfinden. Cs kann allerdings auch Mittwoch werden, wenn das Wetter sich verschlechtern sollte. Von leitender Seite der Luftschiffwerft wird darauf hingewiesen, daß das Schiff an sich durchaus in der Lage ist, planmäßige Fahrten auszuführen, daß aber bei den be schränkten Platzverhältnissen auf die Aufstiegs- und Lan-' dungsmöglichkeiten besonders Rücksicht genommen werden muß. Die nächste Fahrt wird die größte werden, die das Luftschiff bisher gemacht hat. Der Kurs wird sein: Ulm, Hof, Sachsen, wobei alle größeren Städte Sachsen» nach Möglichkeit berücksichtigt werden sollen. Schlesien, Berlin. Dann wird das Luftschiff über die Ostsee nach Ostpreußen fahren, Königsberg besuchen und von dort aus wahrscheinlich nach Skandinavien hinüber gehen.. Dabei ist besonders an den Besuch vonStockholm gedacht. Der Reichshauptstadt wird der „Graf Zeppelin" bereits am ersten Tag seinen Besuch abstatten. Für diese Fahrt hat das Reichsverkehrsministerium sieben Plätze be legt. Das Luftschiff wird bei dieser Fahrt hauptsächlich mit Blaugas getrieben. Es ist beabsichtigt, 5—6000 Kubikmeter an Bord zu nehmen. Die Füllung ist bereits im Gange. Ueber die Wetterlage wird bekannt, daß über Island ein starkes Hoch liegt, das, wenn es stabil bleibt, für die Ame rikafahrt einen außerordentlich günstigen Wind mit sich brin gen dürfte. Unter diesen Umständen wird Dr. Eckener di« Abfahrt nach Amerikamöglich st beschleuni gen. Er hofft, bereits Ende nächster Woche das nötige Triebgas zu haben. Deppelinfahrt erst am Mittmoch? Friedrichshafen, 30. Sept. Reichsverkehrsminister v. GuSrard wird an der großen Deutschlandfahrt nicht teilneh men, weil er sich nicht für zwei Tage freimachen kann. Dr. Eckener möchte gern am Dienstag in aller Frühe aufsteigen, um dem Reichspräsidenten v. Hindenburg eine Geburtstags huldigung bringen zu können. Doch rechnet man, da die Wetterverhältnisse sehr ungünstig sind, damit, daß erst am Mittwoch geflogen werden kann. Für die Amerikafahrt ist der 7. Oktober vorgesehen. Reue Katastrophen in Spanien. Einsturz eines Tunnels. Saragossa, 30. Sept. Bei dem Bau einer Eisenbahn linie zwischen Saragossa und Laminreal (Provinz Ternel) stürzte ein Tunnel ein. Acht Leichen sind bereits au» den Schuttmassen herausgeholt worden. Zehn Arbeiter sind noch verschüttet, während vier sich retten konnten. Die Ingenieure begaben sich sofort an die Stelle des Einsturzes und stellten eine akustische Verbindung mit den Verunglück ten her, von denen nur drei antworteten. Die Rettungsar. beiten sind sehr schwierig und gehen langsam vor sich, da man neue Einstürze fürchtet. Der Einsturz wird auf die starken Regeafälle zurückge führt, die in den letzten Tagen an dieser Strecke niederge gangen find. Die Unglücksstelle befindet sich 25 Meter von der Oeffnung entfernt im Innern des 160 Meter langen Tunnels. 200 Arbeiter bemühen sich, einen Zugang zu den Verschütteten freizulegen. Nach einer weiteren Meldung sind zwei Einbrüche im Tunnel erfolgt. Durch den ersten Ein sturz wurden drei Arbeiter verschüttet, die Karren vor sich her schoben. Der zweite Einsturz erfolgte, als Arbeitsgenossen der verunglückten ihre Kameraden zu befreien versuchten. Zusammenstoß zweier Schnellzüge. Madrid, 30. Sept. Am Sonnabend stieß auf der Strecke von Madrid nach Andalusien nahe der Stadt Baeza der Ma- drider Schnellzug mit dem aus der entgegengesetzten Rich tung kommenden Schnellzug in voller Fahrt zusammen. Als sich das Unglück ereignete, war es liefe Nacht und es regnete in Strömen. Die Bergung der Opfer gestaltete sich sehr schwierig. Nach dem Eintreffen der Hilfszüge au» Lordua Alazar und Madrid gelang es, bis zum Mittag alle Opfer zu bergen. Der Zusammenstoß ereignete sich bei einer Fahrt geschwindigkeit von 70 Kilometer mit solcher Gewalt, daß die beiden Lokomotiven, die beiden Packwagen und ein Wagen 1. Klasse vollständig zerstört wurden. Nach amtlichen Mit teilungen sind 12 Reisende um» Leben gekommen und 12 schwer verletzt worden. Späteren Nachrichten zufolge soll die Zahl der Toten 15, die der Verwundeten 65 betragen. — Der Raubüberfall am Reichskanzjerplah aufgeklärt. Aus Berlin wird gemeldet: Der Raubüberfall am ver gangenen Freitag in einer Wohnung am Reichskanzlerplatz ist aufgeklärt worden. Die Aufwärterin gab In einem ein gehenden Verhör zu, aus Furcht vor der Rache des Räu bers und der Entlassung den wahren Tatbestand verschleiert zu haben. An dem Ueberfall selbst ist sie unschuldig. Der Räuber ist ein 26 Jahre alter Produktenhändler Artur Wiwiorra, dessen Wohnung noch nicht ausfindig gemacht werden konnte. Der Händler war der Frau bekannt. Am Freitag erschien Wiwiorra wieder, und als die Aufwärterin ihn durch das Guckloch erkannte, öffnete sie ihm, nichts Böses ahnend, die Tür. Jetzt ließ aber die harmlose Maske fallen und verlangte von ihr Geld. Dabei war er schon in den Korridor hineingckommen und Hotts die Tür hinter sich zugezogen. Als die Fra.i seinem Begehren nicht gleich folgte, schlug er brutal au« sie ein und bedrohte si-- schwer. In ihrer Ängst sagte sie ihm schließlich, wo sie Geld vermutete, fim ungestört suchen zu können, warf er ihr Pfeffer in die'Augen und streckte sie durch einen wuchtigen Hieb vollends zu Boden. Wiw'orra wird noch gesucht. -»«flauen Bischofswerda! Auf vielseitigen Wunsch kommt ab v. Oktober der Freitogrwochenmarkt wieder zur Einführung, der der Hausfrau eine bessere Einkaufsmöglichkeit bietet al ber Montagsmarkt. Dieser Markt kann aber nur bestehen, wenn nicht nur Angebot, sondern auch Nachfrage da ist. Besucht darum recht zahlreich den Freitag»- wochenmarkt, damit wir auch in vlschof»werda endlich einen richtigen wochenmarkt bekommen. Aus der Oberlaufitz. Bischofswerda, 1. Oktober. —* Wochenmarkt und Lohnzahlung. Für die Haus frau aus dem Arbeiterstande ist der Freitag zum Einkauf insofern weniger günstig gelegen, als die Lohnzahlungen in der Regel Freitag abends erfolgen und am Freitagvor- mittag naturgemäß Ebbe in der Haushaltungskasse herrscht. Cs ist darum vom Rat der Stadt an die Firmen die An regung ergangen, die Lohnzahlungen auf Donnerstag zu verlegen, in manchen Betrieben ist dies ja bereits schon ein- zeführt. Sollte die Aenderung des Lohnzahlungstermins ich nicht so rasch durchführen lassen, so dürfte es angebracht ein, inzwischen den verheirateten Arbeitern Donnerstags eine Vorauszahlung auf die Lohnzahlung am Freitag zu gewähren. —* Der Festgotlesdienst am gestrigen Sonntage anläß lich des 60jährigen Bestehens des hiesigen Frauen- und Jungfrauenvereins der Gustav-Adolf-Stiftung in der mit der Kirchenfahne geschmückten ev.-luth. Hauptkirche konnte sich trotz des unsicheren, regnerischen Wetters eines recht guten Besuches erfreuen. Er erhielt eine besondere Note durch die Anwesenheit des Präsidenten der deutsch-evangeli schen Kirche in Böhmen, Mähren und Schlesien, Herrn v. Wehrenpfennig, Gablonz, und des Herrn Superintendenten Fröhlich, Bautzen, die unter feierlichem Glockengeläut« mit den Herren Oberpfarrer Semm. Pfarrer Müller, Archidiakonus Hennig und Pfarrer em. Wetzte, ge- folgt von einer großen Zahl Kirchgemeindemitglieder, in das mit Pflanzengrün geschmückte Gotteshaus einzogen, und zu beiden Seiten des Altars und im teilweise reservierten Schiff Platz nahmen. Nach einem prächtigen Orgelvorspiel bot der Bischofswerdaer Posaunenchor unter der Leitung des Herrn Diakon Güldner „Lobe den Herrn" dar, in das die Gemeinde glaubensvoll einstimmte. Herr Pfarrer Müller gedachte hier auf der hohen Bedeutung des Tages. Sein ganz besonderer Gruß galt außer dem Jubelverein dem Führer aus dem Böhmerlande, der von hoher Warte auf die gläubigen Scha ren blickt, worauf mit glockenheller Stimme Frau Winkler- Bischofswerda «inen prächtigen Sologesang bot, dem das ewigschöne Lied „Ein feste Burg" mit Posaunenbegleitung folgte. Herr Kirchenpräsident D. Wehrenpfennig gründete seine vortreffliche F^stpredigt auf ein Wort aus der Heiligen Schrift: Tun wir viel, so tun wir's doch, und erzählte eine Geschichte von der Nächstenliebe zu Kriegsbeginn aus seiner Gemeinde, sowie von den Kirchentagungen in Prag und in Preßburg, um sodann der Liebe und Arbeit im Dienste Christi in den verflossenen 60 Jahren des Iubelvereins zu gedenken. Vor wenigen Tagen habe er in Böhmisch-Leipa ein'« neue Kirche geweiht, aber schwer sei di« Arbeit des Chri stentums in diesem Lande, wo nach dem Umsturz sieben ver schiedene Kirchen entstanden. Er gedachte ferner der vom Osten kommenden Todfeindschaft des Christentums und der offenen und versteckten Feindschaft unserer Zeit, und hob die opferwillige Liebe der Brüder und Schwestern jenseits der Grenzpfähle hervor, wo mit vieltausendfachem Danke treue Herzen für die Glaubensbrüder und -Schwestern im Deut schen Reiche schlagen, und die besorgt waren, daß das Böh merland nicht zum Aufmarschgebiet der feindlichen Armeen für Deutschland werde, sondern ein Land des Friedens blei ben möge. Unter den 13^ Millionen Bevölkerung der Tschechoslowakei zählt man 1 Million Evangelische, I1/2 Mil lionen haben sich von Rom losgesagt und eins eigene "Kirche gegründet, während fast Million schwankt und keiner Kirche angehört. Die evangelische Bewegung ist ober dort im Fluß und die weitoerstreuten evangelischen Gemeinden helfen sich getreulich untereinander, soweit es eben ihre ge ringen Mittel zulassen, so daß er während seiner Amtszeit bereits die 4. Kirche weihen konnte. Seine Gemeinde zählte damals 15 Familien; nichts war da als ein kleiner Bau platz. Heute zählt die Gemeinde 800 Seelen, die jährlich gern und freudig 50 000 Kronen aufbringcn, Kirche, Pfarr haus usw. und zwei Pfarrer besitzen. Infolge ihrer Glau benstreue steht die Gemeinde festgefügt im fremdsprachlichen Gebiete da. Herr Sup. Fröhlich gedachte in seiner kur zen Ansprache des Festtages, an dem auch der Bautzener Be zirk regsten Anteil nehme, und grüßte die Gemeinde und insbesondere den Frauenverein herzlich mit der Mahnung: Wir wollen uns darauf besinnen, welch großen Schatz wir an unserem evangelischen Glauben haben! Unsere evangeli sche Kirche hat Kräfte wundersamster Art, um unser Volk innerlich zu gesunden, darum grüße ich Dich, lieber Gustav- Adolf-Derein, daß Du in all den Jahren in diesem Sinne gearbeitet hast, denn der Verein habe das Wesen, zu wirken und zu geben! Er gedachte der Kümpfe der Brüder jenseits der böhmischen Grenze; ihnen in allen ihren Nöten und Sor- gen beizustrhen sei unser vornehmstes Gebot. — Damit er reichte der Festgottesdisnst sein Ende, woraus noch ein Gu- stav-Adolf-Kindergottcsdienst folgte, bei dem gleichfalls Herr v. Webrcnvsenni" und <vuv. Fröhlich Ansprachen hielten. —* In den Ruhestand gekrekeu. Mit dem gestrigen Tage ist wiederum ein :m ganzen Amtsgerichtsbezirke woh.- bekannter Deomter des Amtsgerichts in den Ruhestand ge treten. Herr Gerichtsvollzieher Benad hat nach mehr als »Ojähriger Dienstzeit, davon 31 Jahre am Orte, und Errei- bung der gesetzlichen Altersgrenze seinen Abschikd genom nen. Mi« E>m n-rlässt ein überaus pMchtg'treuer Beamt«! den Staatsdienst in dem er sich durch seine ruhige, hesche! den« Art. 'eine Zuverlässigkeit, gute Gesinnung und Trc«