Volltext Seite (XML)
Gewicht de, -erzen, htnetnzulegen, dann aßt La, OöerstLchachkttt und eine gewiss, Gleichgültigkeit erkennen. Man soll Li« -and reichen und sie nicht „fallen'laflen in di« Hand d«, anderen. E« be reitet wirklich Vergnügen, den Händedruck «ich üöerhaupt Len Gruß seiner Mitmenschen zu beobachten. Wa« liegt -um Beispiel im Händedruck einer schönen graul Wa» könnt« in ihm liegen. Die äußere Zartheit deutet die feinen Herzenssaiten an, als würden sie beim Gruß mttklingen. In solchem Händedruck liegt «in Stück Seele. Wa, liegt im Hände druck deine» Kinde«! Nicht nur da, kindlich-reine Empfinden de. Geborgenseins, nicht nur ein stille» Sich-Grgeben, ein« ganze Seele, deine» Kinde« Seele. Nicht jeder Mensch kann eine rauh« Arbeitshand haben; nicht jeder Hand kann man e« anmerken, daß sie nur Bleistift und Feder führt. Menschen mit welchen Händen sollten beim Gruß herzhaft die Hand drücken. Man soll aber auch die Hand de« andern nicht über die Maßen lange „behalten", da« wirkt aufdringlich. Der Händedruck sei immer der Stempel, den dir deine Er zieher unter ein gutes Zeugnis bei deinem Gang in, Leben mitge- geben haben. Der Händedruck sei nicht tot, sondern lebendig; er sei kein« Handlung, sondern eine Aeußerung. daß die Stunde der Befreiung bald schlagen und Gerschtig- keit und Freiheit siegen werden. Die deutschen Sänger tru gen darauf mehrer« Lieder vor, die von dem anwesenden zahlreichen Publikum mit lebhaftem Beifall ausgenommen wurden. Aus der Oberlauütz. Bischofswerda, 25. Juli. Dein Händedruck. Der Händedruck sollte nicht so sehr ein Akt der Höflichkeit sein, sondern mehr Herzensangelegenheit. Der Händedruck soll «in Au,- druck sein; er soll Hochachtung, Verehrung, Wärme und Lieb« au»- drücken. Reichst du zuni Gruße die Hand nur schematisch, ohne da« Griechenland nnd feine Nachbarn. Das Programm der Regierung venizelos. Venizelos außenpolitische Plane. Saloniki, 24. Juli. Ministerpräsident Venizelos wurde M seinem Eintreffen von einer riesigen Menschenmenge mit stürmischen Huldigungen empfangen. In zwei Reden legte Venizelos ausführlich das neue Regierungsprogramm dar. Er gab zunächst dem Wunsche Ausdruck, daß sich die Be- Ziehungen Griechenlands zu der republikanischen Türkei nicht nur gutnachbarlich, sondern so freundlich wie möglich gestalten möchten. Dann erklärte er: Wenn es gelingt, die schwebenden Fragen zu regeln, was ohne Schwierigkeiten möglich sein wird, sind wir bereit, einen Freundschafts- und Schiedsgerichtsoertrag auf breiter Grundlage und von langer Dauer zu unterzeichnen. Auch zu Bulgarien wün schen wir die freundschaftlichen Beziehungen. Mit Süd- flawien verbinden uns die Kämpfe, die wir Seite an Seite mit den heldenhaften Serben geführt haben. Wir werden dem südslawischen Handel die größtmöglichen Erleichterun gen gewähren und Höften, daß unsere alten Verbündeten auf keiner Forderung bestehen, die den Anschein erwecken kann, als berührte sie die Souveränität Griechenlands. Unsere Beziehungen zu Rumänien sind ausgezeichnet. Mit besonderer Freude begrüße ich die Besserung in den Be ziehungen, ja, ich kann sagen, die Annäherung zwischen Grie- chenland und der großen Mittelm!eermacht Italien. Wir weiden uns glücklich schätzen, die guten Beziehungen durch den Abschluß eines Paktes zu bestätigen, der, ohne sich gegen irgendeinen Dritten zu wenden, die Grundlage bietet für die Festigung des freundschaftlichen Verhältnisses und für die gegenseitigen Handelsbeziehungen, die sich von Tag zu Tag zwischen beiden Ländern günstiger entwickeln. Eine litauische Mote an den Völker bund. Sowno, 24. Juli. Die litauische Regierung übersandte dem Generalsekretär beim Völkerbund eine Note, in der unter Hinweis auf Pressemeldungen über polnische militäri sche Manöver im Wilna-Gebiet an der Demarkationslinie im August als Antwort auf vor kurzem beendete litauische Manöver in Varenai betont wird, daß in Varenai jeden Sommer Schießübungen der litauischen Artillerie stattfinden. Die litauische Regierung habe aber stets hiervon die polni sche Regierung benachrichtigt, um allen Meinungsverschie denheiten vorzubeugen. Das Zusammenziehen polnischen Militärs in größerer Zahl an der Demarkationslinie würde für Litauen jedoch eine solche Gefahr Hervorrufen, daß die litauische Regierung sich gezwungen sehen würde, sicherheits halber die litauischen militärischen Punkte zu verstärken. «Unter solchen Umständen können Zwischenfälle stattfinden, die den Frieden in Gefahr bringen würden. Zum Schluß ersucht die Note, diese Tatsachen nachzuprüfen und im po sitiven Falle die in der Resolution des Völkerbundsrates vom 10. Dezember 1927 vorgesehenen Organe zur Vermei dung drohender Grenzzwischenfälle in Tätigkeit treten zu lassen. Angebliche litauische Truppenkon- rentrierurrg an der polnischen Grenze. Warschau, 24. Juli. Wie Kurjer Warszawski von seinem Wil- naer Korrespondenten sich melden läßt, ist auf Befehl der litaui schen Militärbehörden eine Konzentrierung mobilisierter Abteilun gen von Schaulis längs der polnisch-litauischen Grenze erfolgt. Diese Demonstration soll die Antwort für die beabsichtigten polni schen Hceresmanöver ini Wilnaer Gebiet darstellen. Revolutionärer Streik in Argentinien London, 24. Juli. Nach einer Meldung der Central New« aus Buenos Aires ist im Zusammenhang mit dem Ableben de« Vizepräsidenten Beiro in Rosario der allgemeine Streik erklärt worden, der einen revolutionären Charakter trage. Telephon- und Telegraphenoerbindungen sind unterbrochen. Die Gas- und Elek trizitätswerke sind stillgelegt und die Geschäftshäuser geschloffen. Die Lage sei so ernst, daß sie energische Maßnahmen durch die Regierung erfordere. Grober Erfolg -es Sängerbundes -er Oberlausitz auf -em Deutschen Sänger fest in Wien. Aus der Fülle von 56 Stundenkonzerten einzelner Ver ein« und Bünde verdient zunächst das Auftritten sächsischer Vereinigungen ein besonderes Wort. Nicht aus Lokalpatrio tismus, sondern weil ihre Leistungen im Wettkampf mit acht anderen Körperschaften aus ganz Deutschland am Sonn abendnachmittag in der Festhalle nach dem Urteil einer gro ßen Schar von Presseleuten aus allen Gegenden an erster Stelle standen. Von den sächsischen Einzelbünden aber war es wiederum der Oberlausitzer Sängerbund, der relativ am besten abfchnitt. Die sehr gute stimmliche Besetzung und die Durchschlagskraft der musikalischen Deklamation räumte unseren Oberlausitzern zweifellos eine Vorrangstellung ein. Sie sangen das schlichte Volkslied „Steh'« zwei Stern'" und Paul Schönes großangekegte, zu instrumentaler Wucht ge steigerte „Ostwacht der Lausitz" und gewannen damit einen durchschlagenden Erfolg. Bundeschormeister Kantor Arno Richter, Putzkau, war dem Oberlausitzer Sängerchor ein kraftvoller, hinreißender Führer, dem der Chor bedingungs los folgte. Daß gelegentlich eine Stimme in der Begeisterung und im Feuereifer des Singens um «ine Nasenlänge voraus war, vermochte den gewaltigen Eindruck und den unbestreit baren Erfolg nicht zu schmälern. Dieser beachtenswerte Er folg wird gewiß jedes Sängerherz mit stolzer Freude und Dankbarkeit für unser« wackeren Sänger in Wien erfüllen. Aufnahme der ErrlfchiidigungsrahLerr für beschlagnahmtes deutsches Eigen tum in Amerika. washlnglon, 25. Juli. Der Verwalter de, beschlagnahmten fremden Eigentum« hat einen Scheck über einen Betrag von an nähernd Z Millionen Dollar für die Firma Aaron Hirsch L Sohn Halberstadt-Berlin aurgesertigt. E» verlautet, daß die, den Beginn der Erledlgung einer größeren Anzahl der bedeutenderen An sprüche darstellt, für die alle notwendigen Dokumente in den letzten Tagen beglaubigt wurden. Die Staatskrise in Jugoslawien. Belgrad, 24. Juli. Die Belgrader Kabinettskrise wächst sich immer mehr zu einer Staatskrise aus, für die eine Lösung nicht mehr in der Bildung dieses oder jenes Kabinetts erblickt werden kann, sondern nur in einer völligen Aenderung des heute herr schenden Systems, wobei Neuwahlen zum Parlament die erste und wichtigste Maßnahme für eine Beruhigung der innerpolitischen Lage wären. In den Kreisen der Kroaten empfindet man über das Scheitern der Mission Hadsitschs Genugtuung und Befriedigung und man gibt der Erwartung Ausdruck, daß nun endlich die verantwort lichen Stellen in Belgrad zu der Einsicht gelangen werden, daß eine Lösung der Krise ohne Berücksichtigung der kroatischen Wim- sche unmöglich ist. Ein Kabinett Korosetsch, wie es augenblicklich in Belgrad für möglich gehalten wird, dürfte allerdings für Agram nicht tragbar sein, da die Kroaten den Slowenen Korosetsch nur für einen unter falscher Flagge segelnden Anhänger der serbischen Hegemoniepläne halten. — Der weiteren Entwicklung der inner- volitlschen Lage In Südslawicn muß daher mit Sorge entgegenge- sch«, «erden, Mobiles Keimfahrt. Der Schwelgebefehl. v»lo, 24. Juli. Nach Meldungen aus Narvik soll die „Citta di Milano" am Dienstagabend dort eintreffen. Gleichzeitig wird auch das schwedische Expeditionsfahrzeug ,Huest" mit Kapitän Thornberg und anderen schwedischen Erpedltionsteilnehmern an Bord in Narvik erwartet. Die Weiterreise von Narvik wird aller Wahrscheinlichkeit nach am Mittwoch früh, und zwar in einem Salonwagen erster Klaffe, erfolgen. Der Salonwagen ist für 14 Personen bestellt worden, so daß man annehmen kann, daß außer Nobile, der Viglierigruppe, Zappi und Mariano auch noch ein großer Teil der Offiziere von der Litta di Milano nach Italien ab- reisen werden. Die Nachricht von der geplanten Plombierung de» Eisenbahnwagens scheint sich nicht zu bewahrheiten, doch steht es fest, daß die Italiener den Befehl erhalten Hqhen, vollkommenstes Schweigen zu bewahren und mit der Umwelt in keinerlei Verbin dung zu treten. Aus Stockholm sind einige Vertreter der italieni schen Gesandtschaft nach Narvik abgereist, um Nobile und seine Gefährten aus der Reise zu begleiten. Ob der Salon-vagen über Malmö, Kopenhagen, Warnemünde oder über Saßnitz nach Deutschland geleitet wird, steht noch nicht fest. Aller Wahrschein lichkeit nach werden die Italiener jedoch am Freitagabend auf deut schem Boden eintreffen. Wie aus Spitzbergen gemeldet wird, hat der russische Flieger Tschuchnowski erneut erklärt, daß er bei der Entdeckung der Malmgreengruppe zweifellos drei Personen auf dem Eise gesehen habe. Ausbesserung be» „Krafstn" in Stavanger. Moskau, 24. Juli. Der Kapitän des Eisbrechers „Krassin", Samoilowitsch, meldet dem Hilfskomitee, er habe, anstatt Kurs aus Göteborg zu nehmen, beschlossen, den Spitzbergen nähergelegenen Hafen Stavanger anzulausen, dessen Dock ebenfalls für die Re paratur des „Krassin" geeignet sei. Raphael stellt stch und wird entlassen. Berlin, 24. Juli. Der auf dem Transport von Küstrin naH Tegel in Küstrin entwichene, wegen Beteiligung am Fememord Gröschke zu 8 Jahren Zuchthaus verurteilte Oberleutnant Raphael meldete sich heute morgen in der Geschäftsstelle der vaterländischen Gefangenenhilfe in Berlin. Er wurde alsbald, begleitet von einem Vorstandsmitglied, nach der Strafanstalt Tegel gebracht und dort dem Direktor vorgestellt. Da sich inzwischen aus den Mitteilungen der zuständigen Staatsanwaltschaft ergab, daß Raphael freigelaffen werden sollte, erfolgte durch die Direktion der Anstalt Tegel seine sofortige Entlassung. Aus Sachsen. Hohnstein, 25. Juli. Einen kleinen Llaldbrand bemerk ten Sonntag auf der Hinteren Halm oberhalb der Gautzsch grotte einige Pfadfinder. Während einige von den Leuten Gerätschaften herbeiholten, haben die anderen das Feuer am Weiterumstchgreifen gehindert und noch rechtzeitig konnte es gelöscht werden. Allem Anschein nach ist der Brand durch den Leichtsinn rauchender Spaziergänger ver ursacht worden. Dieser Waldbrand möge eine eindringliche Mahnung sein, mit Feuerzeug, Zigarren- oder Zigaretten stummel ufw. im Walde recht vorsichtig umzugehen. Schwepnitz, 25. Juli. Verkehrsunfall. Ein Zusammen- stoß zwischen einem Dresdner Personenauto und einem mit zwei Reichswehrsoldaten besetzten schweren Motorrad ereig nete sich Sonntag vormittag an der Straßenkreuzung vor der Kirche. Beide Fahrzeuge stießen hier heftig zusammen, wobei die Motorradfahrer über den Kühler des Autos auf die Straße geschleudert wurden. Der Führer erlitt bedenk liche Verletzungen am Kopf, so daß sofort ärztliche Hilfe zu gezogen werden mußte. Das Motorrad wurde zertrümmert, das Auto konnte bei geringer Beschädigung seine Fahrt sort- setzen. Radeberg, 25. Juli. Bestätigte Zuchthausstrafen für das schändliche Sittlichkeitverbrechen. Die Berufung der Verbrecher, die im Januar ds. Js. in der 10. Abendstunde zwischen Ottendorf-Okrilla und Lomnitz eine in den fünfziger Jahren stehende Ehefrau, die sich in Begleitung ihres Man nes befand, unter robusten Umständen vergewaltigten, di« beiden in Radeberg wohnhaften Glasmacher Denkert und Braunschläger, wurde vom Landgericht verworfen. Nichts war aus dem Verlaufe der anderweiten Beweiserhebung zu entnehmen, was eine mildernde Beurteilung hätte rechtferti gen könnten. In Anbetracht der unerhörten Schändlichkeit, mit der dieses gemeine Verbrechen begangen worden war, erkannte deshalb das Berufungsgericht bei Denkert auf neun Jahre sechs Monate, bei Braunschläger auf fünf Jahre Zuchthaus und auf je fünf Jahre Ehrenrechtsoerlust. Oberlungwitz, 25. Juli. Blotorradunfall. Am Montagabend trug sich am Bahnübergang Pfaffenhain ein schweres Motorrad unglück zu. Zwei hiesige Motorradfahrer, die anscheinend des We ges nicht kundig waren, befanden sich auf der Heimfahrt von Stoll- berg. An der genannten Stelle, wo sich eine scharfe Kurve befindet, verlor der Führer des Rades, der 25jährige Richard Reinhold, die Herrschaft über seine Maschine, raste einen etwa 5 Meter hohen Damm hinauf und stürzte, samt seinem Mitfahrer, dem 29 Jahre alten Willi Rohner, auf die Eisenbahngleise. Reinhold erlitt einen komplizierten Oberschenkelbruch. Auch der Mitfahrer trug schwere Verletzungen davon, so daß sie beide ins Stollberger Krankenhaus gebracht werden mußten. Chemnitz, 25. Juli. Die Unterschlagungen bei der Chemnitzer Gemeinnützigen Ballgesellschaft. Wie von der Direktion der Chemnitzer Gemeinnützigen Baugesellschaft m. b. H. mitgeteilt wird, beläuft sich die Gesamtsumme der von dem ehemaligen Prokuristen Claus begangenen Unterschla gungen auf rd. 40 000 -4l. Dem ungetreuen Angestellten konnten durch vorgenommene Pfändungen rd. 16 000 -K zu- gunsten der Gesellschaft wieder abgenommen werden. —* Rundfunkübertragung des Schlußtages des 14. Deutschen Turnfeste» la Köln. Am 29. Juli geht das 14. Deutsche Turnfest in Köln zu Ende. Den Abschluß bil- det der große Festzug am Vormittag und die gemeinsamen Massenfreiübungen und Siegerehrung am Abend. Zu den Freiübungen wird die feststehende deutsche Turnmusik ge piekt und die Freiübungen werden so angesagt, daß es allen, die Rundfunkübertragung abhörenden mitteldeutschen Tum- vereinen möglich ist, in ihren Turnhallen mittels Lautspre chers die Uebungen gleichzeitig mit den im Kölner Stadion versammelten Kameraden auszuführen. Um den heimischen Turnern diese Teilnahme an den Veranstaltungen des letzten Turnfesttages zu ermöglichen, überträgt die Mirag von Köln aus am 29. Juli vormittags ab 8.45 Uhr einen Teil ausschnitt aus dem Festzuge, nachmittags 5.30 Uhr die Mas senfreiübungen und die Siegerehrung. —* Beschädigung von Telegraphen- und Ferusprech leitungen. Die Nachrichtenstelle der Oberpostdirektion Dres den teilt mit: Der Betrieb der Telegraphen- und Fernsprech leitungen, dieser für das Wirtschaftsleben so wichtigen Nach richtenmittel, wird durch fahrlässige und mutwillige Beschä digungen oftmals empfindlich gestört; so werden z. B. di« Porzellanglocken, an denen die Drähte befestigt sind, von spielenden Kindern und Halbwüchsigen als Zielscheibe be nutzt und durch Steinwürfe mutwillig zertrümmert. Pa pierdrachen geraten häufig in die Leitungen, ebenso Fuß bälle, wenn die Spielenden nicht di« nötige Vorsicht walten lassen; Obstpflücker stoßen beim Abernten der Früchte mit Leitern oder Daumdrähten an die Drähte und bringen da durch dies« untereinander und mit den Zweigen in Berüh rung. Bei der Aufstellung von Bau- und Malergerüsten werden häufig die an den Häuserwänden entlang führenden Kabel beschädigt. Auch ist es vorgekommen, daß sowohl Einzelfreileitungen wie auch die an den Gestängen aufge- hängten Fernsprechkabel (Luftkabel), die eine ganze Anzahl von Fernsprechverbindungen enthalten, von Jagdausüben den durch Schrotschüsse zerstört worden sind. Solche und andere Störungen und Gefährdungen des Telegraphen- und Fernsprechbetriebes bedroht das Strafgesetzbuch in 88 817 und 318 mit Gefängnis bis zu einem Jahr oder mit Teld- trafe bis zu 900 Reichsmark, wenn Fahrlässigkeit vorliegt. Bei Vorsatz muß sogar auf Gefängnis von einem Monat bis zu drei Jahren erkannt werden. Außerdem hat di« Deutsche Reichspost Anspruch auf Ersatz des ihr durch die Störungen verursachten Schadens. Die Polizeibeamten haben Anwei- ung, Verstöße gegen die gesetzlichen Bestimmungen unnach- sichtlich zu verfolgen. Alle, die in der Nähe der Leitungen zu schaffen haben, können daher nicht dringend genug zur Vorsicht gemahnt werden; Jagdteilnehmer mögen nie ver gessen, daß Telegraphen- und Fernsprechleitungen (besonders Luftkabel) auch durch verirrte Geschosse getroffen und be schädigt werden können. Auch ist Eltern und Lehrern zu empfehlen, die Kinder vor unvorsichtiger oder vorsätzlicher Beschädigung der Tekegraphenanlagen ernstlich zu warnen und in dieser Hinsicht sorgfältig zu überwachen. —* Die Sohlfchabe al» Feind de, Sohlbaue». In ver- chiedenen Gegenden Deutschlands tritt in diesem Jahre in- olge der Trockenheit «ine kleine rund einen Zentimeter ang« grünliche Raupe al» gefährlicher Feind der Kohlpflan- en auf. E» ist die» die Kohlschabe, die ihren Namen daher »at, daß sie für gewöhnlich das Blattgrün der Kohlblätter einseitig abschabt, so daß nachher nur noch peraamentartig die Oberhaupt de» Blattes zurückbleibt. Die Raupe ent- ' puppt sich in einem Gespinst an der Fraßstelle. Da» aus- chlüpfenbe Dollinsekt ist eine kleine, graubraun« Motte ; Plutella cruciferarum), welche in der Gestalt «in« gewiss« lehnlichkett mit her Kleidermotte zeigt, nur etwa 1)4mal / „Manchester Guardian- zum Wiener Siingerfest. London. 25. Juli. Der Pariser Berichterstatter des „Manchester Guardian" schreibt: Der Ton der französischen Pressekritik zum Sängerfest in Wien, der, wie bei allen wich- igen Gelegenheiten, eine Einstimmigkeit zeigt, die auf In- piration- hindeutet, geht bis zu Drohungen. Der Berichter tatter betont, daß die Friedensverträge nichts enthielten, was «ine österttichisch-deutsche Forderung nach Vereinigung verhindern könnte, und daß die Alliierten daher kein Recht hätten, fick einzumischen. Der Korrespondent ist der An sicht, daß die Wiener Kundgebungen in Paris so ernst ge nommen würden, daß eine diplomatische Rückwirkung mehr als wahrscheinlich sei.