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NMMfieAWWver-a Einzige Tageszeitung im Amtsgertchtsbeztrk Bischosswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsisch« Erzähler ist da« zur D«rSffenÄchuug der amfüchen Vebannt- machungen der Amtrhauptmannschafh de» Ardew-ericht» Md de« Haupt- mu> ve« wtadtrat» zu ^otsGUstnvAwa dedordncherserr« destrmmte Blatt Land. Dicht verbreitet in allen Do! Beilagen:^ Illustrierte« Sonntog«L1att / Hrtmatlumdlich« Vettoge^/Mum md Heim / Landwirtschaftlich« Beilage /»Iugendpost. vMLmdWWaa von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischostnverda.»—-PoftfchecklwtttckNuö Dresden Nr. 1521. Gemeindevechandrgirotaffe Bischosmoema KwttoMrftlä führnch« an anderer so pro- 'ing und Kunde« trugen die Deutschen da« Hftrauf dankte Profeflor Wemk, der! fch«n Sängerbünde», für d«n herzli zugl«ich den ungarischen Sänger-Md ein. Er verwie» auf-i« Schicksal»-«, Md d«« ungarischen Volke« Md -ab i Vudewest, 24. Juli. Die gestern in Budapest eingetrof- fenen 3200 Teilnehmer vom Wiener SSng«rbunde»f«st t«ch- men gestem abend auf der Margareten-Jnsel an eipmn -«- meinsamen Essen teil, worauf die einzelnen Sünger-ruPpw, «in Konzert veranstalteten. Heut« abend veranftamn die deutschen Gäste ein Riesenkvnzert im Tiergarten. Zu Ehren der deutschen Sänger winde auf dem Kostuch- Platz vor dem Parlament ein feierlicher Empfang veran staltet. Aus dem in ungarischen und deutschen Farben reich beflaggten Platz wurden die Gäste vom ungarischen Hänger- Tagesschau. * Auf Grund der gestrigen Entscheidung de« Peicha- kabinett» wird di« L«ich»becha Anfang nächster Woche da» Kalch«ba-a»rlcht uw-«» d«r LariferhShon-en anrufen. * Am Vieastog fanden anläßlich der Dreihundertjahr- feier in Slrakfuud -rotz« Zeierttchkeilea statt. * Die litauisch« Regierung übersandt« dem General ¬ sekretär b«lm Völkerbund eine Note, dl« auf di« polnischen TruppearusammenztzchMgen an der Demarkationslinie Pe rus nimmt. ' * Wie au» Mo»kau berichtet wird, «erden die Ausdeffe- run-mrebellea an dem Eisbrecher ^traffia" i» Lkavang«r vorgenommen werden. * Di« turnerischen Wettkämpfe nehmen am mov-i-en voaaerrkag im ttömer Stadion ihren Anfang. leicht auf der Bast» der v«rk«hr»pruer oder auch anderswie Rrichsgelder zur Verfügung der Reichabahn stellt. 2n diesrm Falle würden die beiden von den Parteien ernannten Bei sitzer imstande sein, eine Gerichtsentscheidung im Sinn« eines solchen Kompromisse« herbeizuführen. Kommt aber ein« solche Einigung nicht zustande, so mutz die Gefahr einer bevorstehenden Tariferhöhung aus Grund de» Reichsbohnge- richt»urtttl» als sehr ernst angesehen werden. Praktisch ist nämlich dies«, Urteil «litt Entscheidung letz ter Instanz. Da« Reichsbahngesetz sieht zwar auch di« An rufung eines Schiedsrichters vor, der vom Präsidenten de« Internationalen Gerichtshofes in Haag zu ernennen ist; aber diese Möglichkeit gilt nur für den Fall, daß entweder di« Reich-regierung oder die Reichsbahn — und übrigen» auch der Reichabahnkommissar — den Zinsen- und Tilgungsdienst der RekchSbahnobligationen für gefährdet halten. Für den gegenwärtigen Streitfall kommt also diese allerletzt« Instanz wohl niM in Frag«, bestimmt aber nicht für di« Reichsregir rung. Stimmt nämlich da» Reichsbahngericht in Leipzig einer Tariferhöhung zu, dann wird von einer Gefährdung de» Zinsen- und Iilgmrg»dienste» nicht die Red« sein können. Die Reichsregierung muß sich also so oder so mit dem Leip- ziger Spruch zufrieden geben. Das ist um so bedenklicher, al» das Reichsbahngericht wohl kaum in der Lage ist, an di« wichtige Frage der Tarif erhöhung von dem gleichen Gesichtspunkt aus heranzugehen wie La» Kabinett, das die Interessen der gesamten deutschen Wirtschaft höher stellen muß al, ein« vielleicht nur vorüber, gehend schwierig« Las» der Reichsbahnfinanzen. Gesichts- vMte der allgemeinen Wirtschaft^ und VerkehrspoMk, wie M M ReichsregftWNg/in Len MtdMmnd stellen mutz, wsjch cha» Reichsbahngericht, so tnutz man fürchten, zurück- tr«tett lassen gegenüber rein finanzpolitischen Md juristischen Erwägungen. Betrachtet man diesen Stand der Dinge, so wird man nur schwer einen gewissen Pessimismus unter drücken können, wenn auch natürlich nach wie vor dringend zu hoffen ist, daß auch das ReichsbahngeriM di« Tarifer höhung als ein Mittel ansieht, z« dem nur Kanu gegriffen «erde» darf, wenn alle« andere versucht morde» ist «ad ver sagt hat. Man hat noch nkcht den Eindruck, daß das seht schon gehhehea ist »ad muß dementsprechend wohl ausspre chen, daß eine andere Entscheidung de« R«ich»ftchiu«tt, in der »eichsbahnfrage, die der Regierung nicht jeden «eiteren Elnstutz auf hie Lnkscheidvrw au» der Hand gefchlaaen hätte, im Interesse der deutschen Wirtschaft wichtiger gewesen wäre. gegen >b und M ... . .... ..ull vor dies» im Reichsbahngesetz vorgesehene Instanz -ringen. Im Jahre 1S24 ist kür S Jahr« zum Vorsitzenden des Reichs bahngerichtes d«r Senatspräfldent beim Reichsgericht, Meyer, ernannt worden; diesem liegt «s oh, di« zwei Bei- sitzer zu ernenn«», di« von den Parteien nunmehr vorge schlagen weichen müssen. Di« vonchrift, daß diese Beisitzer au» dem Richterstand« zu wählen feien, besteht nicht, so daß M Reichsreg^erung «benso wie di« Reichsbahngesellschaft in der Lage sind, einen besonder» sachkundigen Verfechter ihrer Auffassungen zum Mitglied de» dreiköpfigen Gerichte« zu machen. Di« Entscheidung d«s Reichsbahngericht«« mutz be stimmungsgemäß innerhalb «ine» Vierteljahres nach der An rufung getroffen werden. In drei Monaten also wird ent schieden sein, ob in Deutschland di« Personen-Fahrpreife, und was in der Auswirkung viel bedeutungsvoller ist, di« Güter- tarife spürbar erhöht werden oder nicht. Es ist natürlich nicht möglich, den Spruch des Reichs bahngerichtes vorouszusehen, aber man kann immerhin die Möglichkeiten abwägen. E» muß festgestellt werden, daß sich dte Hoffnung, «in« Tariferhöhung werde im Interest« der ganzen deutschen virtschaft uns erspart bleiben, dadurch ge sunken ist, daß di« Reichsregierung sich ihre» weiteren Ein fluss«» in Liesch- Frag« begeben hat und lediglich noch in der Form bei der Entscheidung mitwirkt, daß sie «inen der drei Richter stellt. Es ist der Reichsbahn in den letzten Monaten nicht bestritten worden, daß bei ihr ein Kapitalbedarf vor handen ist, der letzten Endes au« der hohen Da wesbelastung herrührt. Luch da» Reichsbahngericht wird voraussichtlich diesen Geldbedarf anerkennen und dementsprechend nur noch über die Deckungsfrag« zu entscheid«» haben. Zur Deckung bestanden von vornherein theoretisch drei Möglichkeiten: ein« Tariferhöhung, eine Beschaffung fremden Geld«» auf dem Anleihe««-, und schltthlich di« Zuwendung von Reichs mitteln an die Roichsbohn etwa auf dem Dege; daß ein Lett der Lertehrssteuer in Fortfall käme. Der Anleihe»«- bat sich praktisch al» nicht gangbar erwiesen. Weder zeigten M in Frage kommenden amerikanischen Geldgeber hierzu Net- gung, noch ist auf dem deuffchen Jnland-markt nach der Auf fassung de» Reichsstnanzminlfterium» Raum für ein« An- leih« und schließlich sind es der Reparation»-««»» Md der Reichsbahnkommiffar, di« sich gegen «in« Reichsbahnmleih« w«nd«n und statt dessen di« Tariferhöhung für erforderlich halten. Dieser Sachlage wird auch da» Reichsbahngericht Rechnung tragen müssen, so daß ihm nur Li« Entscheidung zwischen den beiden anderen Möglichkeiten zur Deckung d«s Kapitalbedarf«» der Reichsbahnen bleiben wird, nämlich entweder die Tariferhöhung oder di« HW au» Reichsmit teln. E» muß festgestellt werden, daß da» ReichebahNgmüM über Reich»mittel natürlich gar nicht verfügen kann, so Latz die große Gefahr besteht, daß di«fe» G«richt überhaupt nur «in« einzig« Möglichkeit, Md zwar di« Tariferhöhung,-vor sich sehen wird. Fast scheint«», al» lieh« sich «in« solch« Ent scheidung Mr nocb dadurch v«rm«iden, daß in der Zwischen zeit zwischen d«r Reich-regierung und der Reichsdahngesell- i schäft doch noch «ine Vereinbarung zustande kommt, die vi«l- Kommt eine Tariferhöhung bei -er Reichsbahn? Nachdem dem Rsiö «ine Anrufung de» Mi, wMN «ine Tariferhöhu »endig sei, keine Einw schqft woÄ schon in vt dies« imReichsbahn, " Jahre 1S24 ist stii bahngerichtes Lei Verlsa, 24. Juli. Vom Landesverband Potsdam ll der Deutschnationalen Dolkspartei wird folgende Entscheidung in Sachen Lambach mitgeteilt: „Das Parteimitglied Walter Lambach, M. d. R., hat unter bewußter Ausschaltung der zuständigen Parteiinstan zen Vorstöße gegen die programmatischen Grundsätze der Deutschnationaken Dolkspartei und Auseinandersetzungen Mit einem Fraktionskollegen in verletzender Form durch di« Dress« in die Oeffentlichkeit gebracht. Er hat sich dadurch im Sinn« des 8 1? der Parieisatzung schwerster Verletzung der Parteizucht und starker Schädigung des Ansehen» der Partei chukdia gemacht. Er wird deshalb durch einstimmigen Be- chluß de» Landesvorstandes au» der Partei ausgeschlossen. Gegen diesen Beschluß steht dem Ausgeschloffenen innerhalb vier Wochen die Berufung an das Partei gericht zu." Pie NreihundertfahrfeiLr. Ansprache de» Vertreter» der R«ich»regi«ruvg an die schwedischen «äste. Atralfvvd, 24. Juli. Der Heuti« Lag der Stralsunder -reihMdertia-rfeier wurde damit »mgeleitet, daß der Po saunenchor des Stralsunder evangelisch«« Junamämerver- eins um 7H0 Uhr morgen» vom Darm d«r Nikolaikirche drei Choräle blle». Zu dem auf 810 Uhr festgesetzten Gotte»di«nst in der Rikolaikirche begaben sich in feierlichem Zuge unter voran- tritt der vier allen Fahnen der schwedischen Regimenter, die einst in Stralsund in Garnison gestanden haben, der größt« keil de» Magistrat«, und die geladenen Ehrengäste. Die festvredlgt dielt Generaffuperimendent 0. Kitzler. Um ll Uhr vormittag» wurde mit allen nur verfügbaren Damp- ern und sonstigen Fahrzeugen die traditionelle Umsegekma >es Dänholm», einer Stralsund dicht vorgelagerten Insel! p:upoe, unternommen. Im festlich oeschmückten Stadttheater fand heute nach- mittag «ine feierliche Gedenkkunhgebung statt, die zusammen mit dem heutigen Abendbankett den Höhepunkt der 300- Jahr^yeler bildet. Bei diesem Festakt begrüßtt der Ober- bürg-rmeifter die Vertreter der deutsch« Regierung Md dar preußischen Staatsregierung, den Gesandten Yreytag, den Oberprästdenten der Provinz Pommern und den Regie- rungspräfldenten. Ganz blonderen Dank sprach er der schwedischen Regierung au», daß sie sich durch «vei so pro- minente Persönlichkeiten, wie den Minister von Ribbing und den Gesandten Graf Wirsen hab« vertreten lassen. Wei terhin entbot der Oberbürgermeister herzlichst» Willkomm grüße den schwedischen Arm«, und warinedeputationev, den Vertretern der deutschen Marin», der «vMgelisch. Kirch«, der Universität Gr«if»wald, sowie allen sonstigen Behörde» d«, Reiche» Md de» Staate». Gesandter Zreytag führte unter anderem aus: Sehr verehrte yestversammkunäl Erlauben Sie mir als Erstem auf die freundlich,» Begrst- ßunaswort« des Oberbürgermeisters zu antworten. Mmn ein Gemeinwesen durch 300 Jahre hindurch so treu und stolz «ine heroische Tat der Vergangenheit feiert, wie Stralsund es mit der Abwehr Wallensteins tut, so ist da» nicht nur eine traditionelle Uebung, es ist nicht Mr «in Zeichen der Dank barkeit, sondern es ist ein freudige» Bekenntni» zur Heimat, es ist ein Gelöbnis, daß di» Gegenwart sich dieser Bergan- genheit würdig erweise. Es war di« Zeit tiefster Erniedri gung und Zerrissenheit Deutschland», al» M Stralsunder den Schwedenkönig und dessen Glaubensgenossen Herbeiri«- ftn, um sich in der Wahrunaihres Glauben» zu schütze«. Di« Zeiten haben sich geändert. Au» dem zerrtflenen Deutschland ist ein einige» Reich entstanden. Glücklicherweise ist « nicht mehr möglich, daß «in einzelne, Gemeinwesen oder «in Land «gen da» Reich kämpft. Ein Menschenalter nach der Grün dung d«, Reiche, brach die SataftrvAe de» Wellrrieg«, über un» herein, und aus ihm sind wir geschwächt und verNeinert hervoraeganaen. Die Last«, drücken M» noch. Li» Wun den stno noch nicht verheilt. Aber in uns lebt der Wille Md di« Kraft, durch gemeinsam, Arbeit un» wttder aufzurichtm, und von dieser Gesinnung, von diesem Seist« ist Mch diese Feier getragen, und damit wächst sie über' die Bedeutung eines lokalen Ereianiffe» hinaus. Im Namen der Reichs regierung und im Name» der Reichsbehörden überbring« ich dieser Provinz Grüße und Glückwünsche. In der zweiten R«de, die der Gesandte Freytag b«i d«n Abendbankett im Löwensaale in Stralsund hielt, sagt« er M- ter anderem: Die Reich-regierung wünsch«, den schwedisch«, Festgästen auf deutschem Loden mündlich ihren Willkomm gruß entbieten zu lagen. Wir Deutsche haben nicht zu viel Freund« auf der Welt. Wer da» noch nicht gewußt hat in Deutschland, der Kat es im Weltkrieg« ost schmerzlich empfunden. Ts wird fremdem Volkstum außerordemltch schwer, deutsche Art zu versteben und zu begreifen. Unsere schwedischen Nachbarn aber haben un» imwer verstanden und begriffen. Es mag das ja auch Ms d«r gemeinsam«« Wurzel unseres Volkstums» beruhen. Ohne dies«, gegen seitige Verständnis wäre ja auch die heutige Feier unmög lich. Schweden und Deutschland werden au» diesem «gen seitigen Begreifen heraus immer Freund« sein, und «a» Schweden speziell im Weltkriege und nach demselben für Deutschland getan hat, das bleibt in jedem deutschen Herzen unvergessen. Meine deutschen Landsleute fordere ich auf, mit mir das Glas zu erheben und in den Ruf einzustimmen: „Sein« Majestät König Gustav V. von Schweden und das schwedische Volk sie leben hoch!"