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sch Ist der !K«n chtMii Die Linke leute, was naues erftlhrt di« Wett gar nicht — find verftl scheinttch tot. 9 sitzen noch auf der tveibendck I oer Nobile gerettet ist. Er hat feinen Platz feinem Netter, der nun neben dem zertrünn zeug sitzt und in Gefahr ist. da, Schicksal zu e Nobile durch ihn entgangen ist. ' Di» Gr«mftttger in Klrrttgart. Statt-ett, N. Juni. Im Laufe de» Nechmlttaa» trafen di« Bremenflieg« Köhl, Fitzmauric« und v. Hüneseld mit dem Flug zeug .,Europa' von München kommend, auf dem Lannstadter Va sen «in, wo sie von einer nach Laufenden zählenden Menschen menge begrüßt mürben. Di, Flieger wurden daraus zur Ehrentri- bün, -ttewtt, «, sich di« gesamt, württember-tsch» Ncg^rnng und Der Wechsel der Reichsregierung. Berlin, 2S. Juni. Am 28. d. M. nachmittag« trat unter Vor sitz de, Relch»kanzl«r» Dr. Ma« da» all« Reichökabinett zu seiner ichttn Sitzung zusammen. Reichskanzler Marx sprach den Mitglie. dern de» Reichikabinett«, iiubesonder« auch dem infolge Krankheit abwesenden Relchsmintster Dr. Stresemann, für chr« Mitarbeit sei- nen «ärmsten Dank au«, der vom Reich-Minister Hergt, dem Stell- Vertreter de« Reichskanzler«, zugleich im Namen der übrigen Reichmninifkr herzlich erwidert wurde. Am vormittag de« ks. Sunt übernahm Reichokanzler Müller- Franken di« Dienstgeschäst« im Ntich»kanzlerhmise, wo ihn drr Staat»s«krttSr in d«r R«ich»kanzl«i Dr. vünd«r begrüßt« und ihm Ne^Veamt«, Angestellten und Halwarbeitrr der Reichekänzlti vor- Um 11 Uhr vormittag« fand sodann im NrtchskanÄerhaus« di« erste Sitzung de« neuen Rettzkabinett, statt. Rach der veretdi- gung der neu hinzutretenden MitgNeder de« Neichakabinett» durch den Reichskanzler trat da« Kabine« in di« erst« Beratung der Rigtrrungerrttärung «in. An den abwesenden Reithsminister Dr. Stresemann wurde feiten« der Reichskanzlei mit Zustimmung de« Netchrkabinett, «in Begrüßung«telegramm gerichtet. Tagesschau. * Dem Reichspräsidenten ist eia Enkel geboren worden, lleichskanzler Muller sandte Herrn v. Hindenburg im Auf trage der Reichsregierung «in herzlich« Gluckwunsch- chreiben. Die Vremenflieger trafen am Freitag in Stuttgart ein, vc> sie von einer nach Tausenden zahlenden Menschenmenge »egrüßt wurden. Im Moskauer Prozeß gegen die deutschen Ingenieure »eantragte Staatsanwalt Krylenko gegen Otto sechs Mo» Mte bis «in Jahr Gefängnis. Die Anklage gegen Meyer ließ er fallen. Gegen Badstieber beantragte er bedingte Verurteilung. In den westlichen Gebieten Japan» haben starke Leber- jchrvemmungen 199 Menschenleben veraichlet und für eine Million Pfund Sterling Schaden verursacht. Zu den mtt * bezeichneten Meldungen finden di, Leser Au»- jährliche« an anderer Stelle. «irüchmstttlen. Welche Erinnerungen Überfällen UN» ange sichts der pazifistischen Entwicklung im Vaterland«, arme» sichts der sozialoemokratisch-demokratisch-internattonalen Zu sammenhänge zwischen Parteien und neuer Lmtlichteit im Reiche? Welche Erinnerungen Im Hinblick auf di« Daten des Juni-Ende, di« von Aufschwung und Niedergang zu» Äeich künden. Die deutsche Heimatverteidigung, die deutsche Abwehr des Wettkrieges bereitete sich vor in den Tagen Ju ni-Juli 1914. Aber End« Juni ISIS ist gleichzeitig di- deut sche Zeit tiefster Erniedrigung gewesen, da wir unter Schmach und Joch von Versailles uns beugten. Hindenburg legte darob den Oberbefehl nieder, Groener, der Links- Reichswehrminister, hielt sich den Entschluß offen, zurückzu treten, litt aber ebenfalls unter dem unerhörten Druck auf Deutschland. Und jetzt? Alles Gewohnheit, alles Abstump fung anscheinend. Jetzt bauen wir zu unserer notwendigen Verteidigung nicht einmal die Waffen, die uns selbst Ver sailles gestattet. Das ist unser deutsches Volt, das die Sou veränität des Reiche»! In diesen Stunden hat eine Kontroll fahrt der fremden Aufpasser ihr Ende erreicht, die sich nicht allein aus unsere Finanzämter erstreckte, sondern auch deut sche Fabriken auf ihre Steuertreue untersuchte. Das sind wir geworden! Wer die Nation bejaht, muß wissen und fühlen, warum wir soweit kamen und wo der Hebel der Er neuerung des deutschen Dolksgeistes amusetzen ist! Mög lich, daß di« Linksregierung Erkenntnisse dort beschleunigt, wo sie heute noch nicht durchzubrechen wagen! Nobiles Abenteuer. Oslo, 29. Juni. Es läßt sich nicht länger leugnen, daß die allgemeine Mißstimmung in Norwegen gegen Nobile mehr und mehr den Charakter ausgesprochener Feindlichkeit annimmt. Ganz unverhohlen nimmt die hiesige Presse ge gen Nobile und sein« Expeditton Stellung und äußert sich in vernichtenden Ausdrücken über dke Unzulänglichkeit, Mit der Nobile, dem jede ernsthafte arktische Erfahrung abgehe, sein Unternehmen vorbereitet und durchaeführt hat. Wie der von der dänischen Zeitung „Politiken nach Spitzbergen ent» sandte Polarforscher Peter Freuchen meldet, hat die dortige Fischerbevölksrung, die die Verhältnisse im Polarmeer außer ordentlich gut kennt, jede Hoffnung aufgegebeN, daß Amund- sen sich noch am Leben befindet. P Die ganze kultivierte Welt ist in Erregung versetzt ob des furchtbaren Dramas, das sich seit Wochen in denEi»- wüsten hoch oben im Norden abspiett. Die Verbitterung Norwegens wird überall volles verstehen finden. Sicher ist die Welt sich einig in dem Urteil über Nobike« Nordpolfahrt. Da« Urteil geht dahin: Diese abenteuerliche Polarfahrt durf- t« nicht unternommen werden! Bereit» auf Ver Anführt vom italienischen Heimathafen Mer Deutschland nach Pom mern hatte die Italia ihre Untüchtigkeit füt eine Polarfahrt erwiesen. Nur mit Mühe und Not und stark beschädigt ver mochte die Italia Stolp zu erreichen. Wenn da» Luftschiff schon einem Sturm im Binnenland kaum stanvzuhalten ver mocht«, wie sollt« es den Stürmen und Wettergefahren der Arktis gewachsen sein? Cs erhoben sich seinerzeit warnest- de Stimmen, welche von der Polarfahrt «brieten, da da« italienische Luftschiff zu schwach sek. Di« italienisch« Groß mannssucht, die Mussolini so offensichtlich verkörpert und di« ganz offenbar auch Nobile teilte, ließ die Fahrt doch.in Szene setzen. Und die Bilanz? Angeblich hat Nobile am Nordpol ein Kreuz abgeworfen. Man wird dieses Kreuz nie Mkeoer fin den! Di« weitere Manz: La« Luftschiff ist verschwunden, wahrscheinlich verbrannt. Ein Mann: Nobile FtKörettet. die Vertreter der staatlichen und städtischen Behörden «ngekmd« Haven. Wirtschaft-Minister Dr. Beyers« begrüßt« ReFkieg« mdem Lande, In dem de« unvergeßlichen Grasen Zeppelin große» Werk entstand und fortlebe und von dem au» Eckener sei« glllcklich« Luftfahrt nach Amerika angetreten habe. Im Namen der Stadt sprach Oberbürgermeister Lr. Sautenfchlagrr heyliche vearllßunav- wott«. Am Abend folgten die Flieger einer Vnladung ver »mb» tembergifchen Regierung im Neuen Schloß. MV Einbruch d« Duntechett veranstaltete der württembergisch« Luftsahrerverband im Verein mit der Studentenschaft der drei' württembergisch« Hochschulen zu Ehren der Flieger einen Fackelzug. Nach Beendi gung de« Fackelzuges nahmen di« Flieger an einem Bierabend de« württembergischen Luftfahrtverbande» teil. Dem Reichspräsidenten ein Gnket geboren. ! Bettln, 2S. Juni. (Privatinformation.) Dem Major von HirM denburg wurde heute nacht ein Sohn geboren. Der Klein« istcher^ erste Enkel de« Reichspräsidenten, der den Name» Hindenburg trägt. Glückwunsch der Reichsregiernng. Bettln, 2S. Juni. Reichskamler Müller richtet« an den Hern» Reichspräsidenten «in Glückwunschschreiben, in dem e» heißt: So« eben erhalt« ich die Nachricht, daß Sie, hochgeehrter Herr Reichs- > Präsident, durch di« Geburt eine« Enkelsohne« beglückt worden sind. Sch bin überzeugt, daß bet der tiefen Verehrung, di« Sl«, hochge ehrter Herr Reichspräsident, in weiten Kreisen der Bevölkerung ao» meßen, diese Nachricht den freudigsten Widerhall finde« »sich. Sm Namen der soeben^» Ihrer ersten Sitzung zUsammengetreteno» Reichsregierung^ darf ich mir gestatten, die verehrugaroollsten^wd aufrichtigsten Wünsche auszusprechen. MV «rchrungmwllstest Empfehlungen verbleib« ich, hochverehrter Herr Reichspräsident, Ihr stets ganz ergebener Müller. . ' ZlmenpMsther Spaziergang. Wir haben nun unseren Papst, nein, wir haben deren sogar eine ganze Meng« in der Reichsregierung, Partei päpste, Nebenpchiste, wie es gerade trifft. Wohl ist nieman dem bei der Sache, zumal kein Mensch sie recht durchschauen kalkst oder will. Darum hat selten eine Reichsregierung in der Presse so verschiedene Bezeichnung gesunden, wie das Kabinett Müller-Franken, in dessen Zeichen wir jetzt leben. Provisorisches Kabinett, definitives Provisorium — kein Scherz! — große Koalition, Kabinett der Köpfe, der Persön lichkeiten, der Parteien, der Verbindungsmänner, der vet- trausnsleute, der groß-koalttionspolitischen Reichstagsfrak tionen, der eigenen EntWußkraft von Parlamentariern ab seits der Fraktionen, der verschleierten großen Koalition, der Weimarer Koalition mit volkspartellichen Ministern ohne Fraktlonsbindung, der sozialdemokratischen Führung und der bürgerlichen Horchposten. Di« Formel stimmt und stimmt wieder nicht. Im großen und ganzen also ein Kabi nett, dem gegenüber alle Beurteiler Recht und Unrecht ha ben, je nacHrem sie eben zu sehen bereit sind. Bei soviel Na men und Gattungen wünschen wir zunächst nur «ins: die nette Reichsregierung werde eine solche der sachlichen Arbeit, wie man es von staatspolitischen Köpfen als selbstverständ lich erwarten muß! Ein frommer Wunsch fürwahr. Ein Wunsch, von dem man nicht ohne weiteres annehmen kann, daß er sich er füllen wird. Daß sich die deutschnattonale Fraktion des Reichstages die Gelegenheit nicht entgehen lassen wird, auf zupassen, ob die bürgerlichen Parteien dem Genossen Müller nicht zu sehr untertan sind, erscheint klar, desgleichen, daß . sie nttt werbender Kritik nicht sparen wird. Hier ist die La ge also ziemlich klar. Am anderen Ende fitzen wiederum die Kommunisten mit ihrer werbenden Kritik, falls Genosse Müller nicht „sozialistisch' genug handelt; eine Peinlichkeit für die Sozialdemokratie, di« dadurch nicht geringere MaL« annimmt, daß die Sozialdemokraten infolge der zentrümu- chen »Schlauheit den Weichsarbettsminister schlucken mußten. Selbstverständlich stehen der Wirtschaft — theoretisch betrach tet — zwlächst schwere Zeiten bevor, da, trotz Stresemann und Lurttus, bei der Reichsregierung Müller-Franken nicht von einem wirtschastsfreundlichen Kabinett gesprochen wer den kann. Ob es praktisch zu Katastrophen kommt, hängt nicht zuletzt davon ab, wie die Einflüsse in dieser Reichere- gierung zur Geltung kommen. Prüfsteine hierfür sind sehr bald gegeben. Anerken nenswert ist der deutschwolksparteiliche Standpunkt in den Fragen der Amnestie und de» " will Amnestie, jedoch unter Au_,^_„ die Deutsche Volksportei bisher mit Recht ablehnte. Für di« Linke ist der 1i. August inzwischen «in« Prestige-Sache Näßten Ausmaßes geworden. Ob die Herren Eurtius und Stresemann es wagen werden, offen gegen die Fraktionsmei nung vorzuftoßen, erscheint fraglich, obschon immerhin damtt zu rechnen ist, daß die Reichsregierung Verfassungstag und Amnestie in chrern Änne beschließt. Die Entscheidung hat dann der Reichstag, so daß sich nach wie vor die Möglichkeit auslöst, daß die Regierung Müller-Franken in offener Feld- chlacht Entscheidungen suchen muß. Man hat ferner S« be denken, daß wir nunmehr auch innenpolitisch vollkommen ozlaldemokratifch regiert werden, was bei der sozialdemokra tischen Vormachtstellung in Preußen und in den Berliner Parlamentes» aller Grade schon einige» bedeutet. Da» ist aber auch der Grund, warum hi« Regierung Müller-Fran ¬ ken in gewisser Bezöehemg sogar von recht» al» Tatsache jetzt begrüßt wird. Verantwortungen liegen nun klar! Der Kampf Stresemann« gegen den Posten des Vize präsidenten bezw. gegen sein« Besetzung durch Wirth, der be kanntlich bi« zu Hindenburg» Valais hinaus strömt«, ist mit einem Sieg« gegen Wirch entschieden worden. Dir Menum- »irkung diese» Netzes find sehr geteilt. Prak- eichsaichemnintster als DknMtefter jetzt der Reichskanzler«, praktisch ferner, daß Müller- r Zeit des Strefenrann-Urlaubs wohl nicht die Reichsaußenminister« führt, doch die außen politischen! Entscheidungen al» Stellvertreter Stresemann» trifft. Fall» solche — was einstweilen leider nicht wahr scheinlich zu treffen find! So betrachtet, hat also da» jetzi ge Reichskabinett überall den Links- bezw. den sozialdemo- tratischen Stempel. Eine heikle Frage ist, was die Bayrische volkspartei dazu ft, ver Praxi» sagen wird, zumal sie eben- fÄls den 11. August nicht sanktionieren mag. Die wird es ferner mit den Steuergesetzen und -Kompromissen, die gleich falls in der sich jetzt vorbereitenden RegierungserNSrung eine Rolle zu spielen haben? Müller-Franken ist sich ge wiß darüber klar, daß dl« neue Reichsregierung nicht allein dazu da ist, sich — was reichlich geschehen — Photographie- ren und filmen zu lassen, sondern daß sie im Rahmen von Zugeständnissen arbeiten muß. Und da der Reichskanzler «in Vertrauensvotum sogar erzwingen will» so dürfte die Regie rungserklärung ein Meisterwerk in Nichtigkeiten und Halb- hkitey fein. . i " - «triebe» der Zeitung 5rschetam>g»n»ttse: Jeden Werktag abend» für den folgenden Tag. Se,ua»»rei» für die Zeit eine» halben Monat«: Frei in» Haus mlbmonatlich Mk. 1:20, beim «Holen in der Geschäft oöchentlich 50 Pfg. Einzelnummer 10 Pfg. (Sonnabend- und Sonntagsmnmner 15 Pfg.) Str. ISS Im Falle höherer Gewalt — «leg oder sonstiger irgendwelcher MMimtterzeil« 19 Pf-., örtliche Anzeigen 8 Störung de« Betriebe» der Zeitung ob« der Beförderungsttnrich- 99 ww breit« MilllnAerzttl« 89 Pfg. Fid tungrn — hat der Bezieh« keinen Anspruch auf Lieferung oder Anzeigen in bestimmten N " NLchlleferuütz der Zeitung oder aus Rüchühlung des Bezugspreise». kein« Gewähr. — Sonntag, de« 1. IM 1VL8. UMbhSngtgeZMng fürMeStLndetnOtadtmchi Land. Dicht verbratet in allen VoLsIchlchten. Beilagen: Illustrierte» Sonntagsbla« / Heim atkundüche BeÄsiSe / WW und Heim / Landwirtschaftliche Beilage / Iuaendpost. KWimGAmätz von Friedrich May, G. m. v. H. in Bischofswewa. — PopschWtzont» Amt Dresden Nr. 1621. Gemeindeverbandrgirokasse BifchyfilweMHvtvMH Kr. 44ö ewb ««i MS« Tageblatt fiirIWOwerda Linzige Tageszeitung tm Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten ver Sächsische Eyähler ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt machungen der Amtshauptmannschaft, de» Arbeitsgericht» und de» Haupt- »ollaml» zu Bautzen, de» Amtsgericht», de» Finanzamt», derSchullaspettwn md de» Stadtrats zu Bischofswerda behördlicherseits bestimmte Blast Für da» BrschttnM Nummern und an befitckwwtz Plötz« ErftiÄn^ott Bischof-wertm : 83. Jahrgang