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er Mr rein »on Schures Eine Stund« darauf fuhr ein Kastenschlitten in den Mühlenhof. Der alle Matthe» und «in Lauernknecht saßen auf dem Sitzbrett. Bor dem Eingang zum Wohnhaus« hielt dos Erfahrt. An den Fenstern der großen unteren Stube erschienen die Gesichter Roberts, Hermines und des Kindes. Der Aumüller nahm sie wahr, wandte dann kein Auge mehr hin. Der Knecht solle ihm folgen, sagte er, und ging ihm voraus nach der Tür, die Treppe hinaus. Sie trugen die schweren Laven, Lettstatt und Schrankte!!«, Stühle und die -roße weiß« Hock« heraus. Mit Stricken wurde die La dung befestigt. So, er solle losfahren, sagte der Alte zum Knecht, und während der Schlitten den Hof verließ, ging er noch einmal hinein, und zwar in die Stube, in der er die jungen Leute wußte. „Ak «ins wollt' ich dich noch fragen, Robert: das Müh- lenbild drüben im Stubel, das nahm ich mir gern mit!" „Ja, ja, at zu!" „D, dank ich auch schöne! — Hadje miteinander!" Er ging hinüber ins Stübel und durch den Hausskur denn der Großvater hin?" fragte Bertel. iger Wut und vor augenblick- Der Alte mochte den Blick, der auf ihm ruhte, fühlen. Er hielt den grauen Kopf ein wenig gesenkt und sprach mm wie zu sich selbst: „So wirds das beste sein. Denn mir ver tragen uns nu einmal nichl Nee, das Han mir doch nu ausprobiert. '» hat kein' Sinn, zu raten und zu streiten, wo die Schuld liegt: 's la nu mal so. — Ich zieh also setze aus. Nu besinnst du dich wohl auf unsere Abmachungen." „Was für Abmachungen?" unterbrach ihn Robert. Der krumme Alte sah zu ihm auf mit einem pfiffigen Lächeln der blauen Aeuglein. „Nu, die Abmachungen in der Verschreibung, mein' ich." Der alte Larrfttzer Weber. Bon WillyKalauch, Sohland/Spree. Der alte Weber sitzt am Stuhl, raucht wohlgemut sein Pfeifchen; der flinke Schützen rast wie toll durch jedes kleine Schleifchen: De schnicker, de schnacker, de schnicker, de schnacker . . . Von früh bis in die Nacht hinein muß er sich immer plagen. Bei Sonnen- und bei Lampenschein tut da der Webstuhl sagen: De schnicker, de schnacker, de schnicker, de schnacker . . . Das kleine Kätzchen liegt am Ofen, es hat doch wirklich gute Ruh', und leckt sich seine weißen Pfoten und hört dem lustigen Takte zu: De schnicker, de schnacker, de schnicker, de schnacker . . . So fließen Tage, Wochen, Jahre vorbei in arbeitsamer Zeit. Dem Weber wachsen graue Haare und bis ans End' der Webstuhl schreit: De schnicker, de schnacker, de schnicker, de schnacker . . . verrieten, „ Kam ihm der Alle so? Spielte der setzt Trümpfe aus, die er sich in dem Kontrakt gesichert hatte? An diese Möglich keit hatte er gar nicht gemuht, und deswegen erschien es ihm als «in« Ueberrumpelung. „Na, was is denn nu damit?" fragte er ungeduldig. Nun zeigte sich der Alte gerade erst ruhig. Er wiegte den Kopf in den hohen Schultern und sprach umständlich und in gleichmütigem Tone: „Nu ja, da is doch natürlich der Fall vvrgesehn, daß ich die Mühle verlass«. Daß ich für Wohnraum, Kost, Feuerung und Pflege, die ich nich mehr in Anspruch nehm«, den Lusgleichswert erhalte." „So? Grade, wie das Euer Eigensinn will? Wenns Euch paßt, zieht Ihr aus, zieht wieder um, und ich komm' für das Vergnügen auf? Wer heißt Euch denn ausziehn?" Der Alte schüttelte bitter lachend den Kopf. „Robert, was soll ak so eine Frage? Wer mich heißt? Hml Was mich zwingt, meinst du wohl?" ' „Niemand zwingt Euch! Das macht Ihr zu Euerm Vergnügen Und zu unserm Pollen! — Und das wird der Kontrakt wohl nich vorsehn!" ries der Sohn und ging mit der Schwinge unterm Arm noch den Pferdeständen. Einige Augenblick« blieb der krumm«, grauhaarige Mann mit zusammengeprehten Lippen und funkelnden Augen im Vrm:aume stehn, zuckte die Schultern, machte eine Gebärde, die etwa sagte: na, das wird schon klargestellt werden, und dann trat er auf die Schwelle, die Robert eben überschritten. Da» nächste Pferd wandte sich nach ihm um. Er sah nicht M ihm hin. Wieder wie nur zu sich selbst fpnuh er: „Wie stehts denn, kann ich mirs Geschirre nehm'?" „Zu solchem Unfug nicht!" lautete Roberts scharfe Ant wort. „Meinetwegen! — 's fährt mir schon einer!" Der Alte ging mtt großen Sätzen hinüber, zog den Ueberzieher an und setzte die Pelzmütze auf, verlieb die Au mühle. Die Schwiegertochter guckte aus der Küche, wie er die Treppe herabkam. „Was das wieder heißen soll, das mächt ich ak wissen! Wie ein böser Geist geht er im Hause rum!" sagte sie. Kücherscharr. Deutsche Spiele. Bon H. Hoser. Mit 109 Abbildungen. Ver lag Knorr L Hirth G. m. b. H. München. An Spielbüchern ist keme Not, wohl aber an guten Werken auf diesem Gebiet und da begrüßen wir wärmstens eine Erscheinung, die wertvolle, um fassende Aufschlüsse über alle Bewegungsspiele gibt. Man kann wohl sagen, Hoser hat eine Sammlung aller Spiele, die es gibt, vom Schustern bis zum feinstgeregelten Mannschaftsspiel geschaf fen. Kugel- und Kegel-, Stock-, Lauf-, Hasch- und Scherzspiele, Seil ziehen, Staffel- und Barlauf und die schier endlose Reihe der Ball spiele einschließlich Tennis, alles ist klar geordnet, sehr verständlich erklärt und mit sehr guten Bildern erläutert. Jeder, der irgendwie mit unserer Jugend zu tun hat: Eltern, Lehrer» Erzieher, Bereins- warte, Vorturner, aber auch jeder Spieler selbst wird sich mit die sem klassischen Buche einen fast unerschöpflichen Born von Anre gungen erstehen. Der Preis des sehr gut ausgestatteten handliche Buch« ist mtt RM. 3.S0 <RM. 4VV in Ganzleinen) sehr niedri gehellten. Druck und Lertrg von Friedrich Ma,.L m. b. H, verontrporüich für die Echrsftleitung Max Niederer, sämtttch k» »sihof-we-de. 27. Acht Tage batte der alte Martin allein gehaust. Dann trat seine Wirtschafterin an. Das war aber nicht die Mühlmagd. Die hatte aus des Müllers Schreiben geantwortet, daß sie nie nach Langenau zurückkommen, sondern bei ihren Eltern bleiben werde. „Na, da is 's ja gut!" hatte der Alte ge meint und war zu einer Vermittlerin in der Stadt gegan gen. Die hatte „etwas Paffendes" in Aussicht gestellt. MU dem Mittagszuge traf sie ein. Sie fiel als die ein zige fremde Person auf und wurde von den anderen Aus steigenden wie von den Bahnleuten eifrig gemustert. Hin- Robe'rts Gesicht färbte sich dunkelrot und seine Augen - ter ihr wurde gekichert. „Was ist denn das M eine Kar teten, daß er aus der Fassung gebracht worden war. «ne? - Die sieht doch aus wie eme Komodchensvielerinl — - - - - " p - - - Am Ende kommt sie Quartier machen für eine Theater ¬ truppe?" hieß es. Auf diese Mutmaßung konnte einen die Erscheinung der Fremden bringen. Sie trug eine schwarze Pelerine mit breiten Spitzen und einen mit großen Blumen gezierten Hut. Ihr Gesicht erinnerte wirklich an eine abge lebte Schauspielerin: es hatte die reich gefältelte Haut und ein bewegliches Mienenspiel, das einfache Menschen als „Getue" sogleich anwidert. Die dunklen Augen stachen, auch wenn der zahnlose Mund ein gefälliges Lächeln mimte, svitz und giftig nach denen, die sie neugierig betrachteten. Den Handkoffer in bestickter Schutzlernewand stellte sie mehrfach ab, da nahm jedesmal die Hand, die sich hatte mit der Last plagen müssen, die samtene Pompadour und den langgrtsfigen Schirm. So gelangte sie zwischen den Bauernfrauen an das Stationsgebäude. (Fortsetzung folgt.»