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Aus er- Alte Dächer sind vergilbten Gesichtern. Dächern wie Kapotthütchen auf den Köpfen der alten Frauen, borgens, wenn der Tag aufwacht, lächeln die Ziegel mit roten Wangen dem Tag entgegen. Nachts aber war der Mondschein über sie gebreitet. Hier sind Dächer, spitz und scharf zum Him mel aussteigend, und andere, wie Katzenbuckel, die sich in der Sonn: wärmen. Dort sitzt grünes Moos aus den Ziegeln, und hier liegt ein neues Dach stolz glatt zwischen den alten. Mannig faltig und nimmer langweilend ist das Spiel der Dächer. Und drunten gehen die Menschen und ahnen nicht, welche Herrlichkeit ich von meinem Erkerstllbchen aus sehe. Ahnen nichts vom schleichenden Schritt der Kater, Ne hier oben auf Liebespfa den gehen, nichts vom Rotschwänzchen, das seine tollen Wirbel schlägt im nimmermüden Minnespiel. Wer alte Städtchen und verträumte Nester recht lieb gewinnen will, der mutz herab schauen auf ihr? Dächer, die zerrissen und geflickt dalicgen und umsponnen sind vom Traum verklungener Zeiten. Geht aber der Klang der Glocken durch die Stille, dann durchläuft ein wonniger Schauer die alten verwitterten Dächer und sie fühlen sich geborgen im Schutz der Türme, die, wie sie, viele hundert Jahre kommen und gehen sahen und immer noch aufrecht stehen, aufrecht und glückspendend denen, die zu lesen wilsen im Buche der Züten. Aus Suchten. Königsbrück, 11. Mai. Waldbrand aus dem Truppen übungsplatz Königsbrück. Infolge Unachtsamkeit von Wald arbeitern entstand vorgestern nachmittag in dem zum Trup penübungsplatz Königsbrück gehörigen Forst zwischen Otter schütz und Schwepnitz ein Waldbrand, der infolge des herr schenden Sturmes größere Dimensionen anzunehmen drohte. Die sich rasch fortpslanzenden Flammen ergriffen auch Nutz holzstapel und mehrere Reisighausen. Durch das energische Eingreifen der Schwepnitzer und Bernsdorfer Feuerwehren in Gemeinschaft mit Arbeitern der Kommandantur gelang es, des Feuers Herr zu werden. Leipzig, 11. Mai. Ein Kind tolgefahren. Bor einem Grundstück in der Comeniusstraße ereignete sich gestern nachmittag ein schwerer Bcrkehrsunfall. Als ein Lastkraft wagen die Straße passierte, versuchte der 6jährige Sohn des Bürovorstehers Orlou über die Straße zu laufen. Ob wohl der Krastwagensührer seinen Wagen zum Holten zu bringen versuchte, wurde das Kind erfaßt und überfahren. Der Wagenführer brachte es nach dem Kinderkrankenhaus, der Oberlausitz. Bischofswerda, 11. Mai. Alle Dächer. wie verhutzelte Weiblein mit zerfurchten. Und die Schornsteine sitzen auf den wo aber nur der inzwischen eingetreten« Tod festgestellt wer den konnte. Der Knabe hatte schwere Brustverletzungen und einen Schädelbruch erlitten. Nach den Aussagen der bisker vernommenen Zeugen scheint dem Kraftwagenführer keine Schuld zu treffen. Leipzig, 11. Mai. Tödlich abgestürzt. Sestern nachmlt- tag stürzte der mit Monteurarbeiten an den Drähten der Straßenbahnoberleitung beschäftigte Hocharbeiter Bruno Eisfelder an der fahrbaren Leitung ab und erlitt schwere Kopfverletzungen. Er starb bei der Einlieferung ins Kran kenhaus. Wer wählt mit Wahlschein? was man zum 20. Mai wissen muß. Wer sich am 20. Mai aus triftigen Gründen außerhalb seines Wahlbezirkes befindet, wer seit dem 6. Mai seine Wohnung in einen anderen Wahlbezirk verlegt hat, wer in folge körperlichen Leidens oder Gebrechens ein günstiger ge legenes Wahllokal aufsuchen will, der erhält aufAntrag e i n e n W a h l s ch e i n, mit dem er ohne weiteres in jedem beliebigen Wahlkreis, Wahlbezirk und Wahllokal wählen kann. Im ersten der angeführten Fälle genügt allerdings nicht die bloße Behauptung, daß man abwesend sein werde. Vielmehr ist der Grund der Abwesenheit anzugeben. Als triftige Gründe sind anzusehen: Berufsausübung, Erledi gung privater oder öffentlicher Angelegenheit, Dienstreisen von Beamten, Geschäftsreisenden, auch dringende Reisen zu Erholungszwecken, nicht aber Ausflüge und reine Vergnü gungsreisen. Allzu große Engherzigkeit bei der Prüfung der angegebenen Gründe wäre jedoch angesichts des Zweckes des Wahlscheines, der die Ausübung des Wahlrechtes er leichtern und die Wahlbeteiligung heben will, nicht recht am Platze, und man darf daher erwarten, daß behördlicherseits dementsprechend verfahren wird. Wer wählt mit Wahlschein? Erholungsbedürftige und Kurgäste, die sich in Bade- und Kurorten außerhalb Deutsch lands, also etwa in Karlsbad, befinden, begeben sich mit dem rechtzeitig vor der Abreise aus ihrem Wohnsitz gelösten Wahlschein nach dem nächstgelegenen deutschen Ort, um dort zu wählen. Wer die Lösung des Scheins unterlassen oder versäumt hat, kann den Schein durch seine Angehöri gen oder auch brieflich, unter Hinzufügung eines Personal ausweises, beantragen. Wahlscheine können noch amTagevorderWahl ausgestellt werden. In größeren Gemeinden kann die An nahme von Anträgen auf Ausstellung von Wahlscheinen je doch bereits am zweitletzten Tage vor der Wahl geschlossen werden. Rechtzeitige Erkundigung ist anzu empfehlen. Voraussetzung für die Ausfertigung eines Wahlscheines ist, daß der Antragsteller in die Wählerliste eingetragen ist. Wer nicht eingetragen ist, hat nachzuweisen, daß er an der Einsicht in die Wählerliste während der Zeit ihrer öffent lichen Auslegung aus triftigen Gründen verhindert war. Einen Wahlschein erhält man in kleinen Ortschaften beim Gemeindevorsteher, in den Städten in den Wahlbu reaus des Stadtrates. Wer einen Wahlschein haben will, vergesse nicht, zu seiner Legitimierung einen genügenden Ausweis mitzunehmen, wie Paß, Geburtsschein, Angestell- tenversicherunas- oder Jnvalidenkarte. 4,5 Millionen Neuwähler am 2V. Mai. Berlin, 11. Mai. Während man bisher die Zahl der Erstwähler bei der diesjährigen Reichstagswahl aus etwa 2,8 Millionen beziffert hatte, kommt man auf Grund neuer Berechnungen zu dem Ergebnis, daß insgesamt rund 4,5 M i l l i o n e n j u n g e r W ä h l e r bei dieser Wahl zum erstenmal ihr Stimmrecht ausüben werden. Es ist dies zum erstenmal die Nachkriegsgeneration, die jetzt mitstimmt, und zwar die Jahrgänge 1904 bis 1907, also jene Jahrgänge, die bei Kriegsschluß 11 bis 14 Jahre alt waren. Dafür kommen in Fortfall ungefähr 2,2 Millionen ältere Wähler, die der Tod aus den Wahllisten strich, so daß die Gesamtzahl der Wahlberechtigten um rund 2,3 Millionen größer sein dürfte, als bei den Dezemberwahlen des Jahres 1924. Selbst wenn man in Betracht zieht, daß auch von denjenigen, die zum erstenmal ihr Wahlrecht ausüben werden, ein Teil zu der großen Partei der Nichtwähler gehören wird, wird man doch mit einer Vergrößerung des Reichstag-s vielleicht sogar bis zu 20 Sitzen rechnen können. Während die Nationalversammlung 421 Abgeordnete zählte, der 1920 ge wählte Reichstag 459, wies der letzte Reichstag bereits 493 Sitze auf. Sollte die obige Schätzung zutrefsen, so wü-de der neue Reichstag cwta 520 Abgeordnete zählen können, was wohl Veranlassung geben dürfte, die Frage ernstlich zu prüfen, ob man noch bei der Zahl von 60 000 Stimmen für einen Abgeordneten verbleiben kann. gerufenen internationalen Schwierigkeiten seinen Truppen an der Honan- und Schansifront den Befehl erteilt habe, so fort die Feindseligkeiten einzustellen. Er überlasse der öffentlichen Meinung in China, die sich in der Bekämpfung des Bolschewismus bereits einig gezeigt habe, die Regelung der inneren Politik und werde weiterhin keinen Widerstand mehr leisten. Er hoffe, daß das chinesische Volk die Gefahr begreifen werde, die der Nation aus weiteren Intrigen ent stehen müßte, und daß es China aus der Stagnation her ausbringen werde, in der das Land sich befinde. RttckMg der nordchinestfchen Truppen London, 11. Mai. Morningpost berichtet aus Tientsin, daß der Waffenstillstandsplan Tschangtsolins seinen baldi gen Rückzug von Peking ankündigt und daß die nördlichen Streitkräfte die vollkommene Räumung Tschilis vorberei ten. Aus Peking wird gemeldet, daß sich die Nordtruppen auf allen Fronten in Richtung Kalgan zurückziehen. Oie Lage in China. Gemeinsame Aktion der Mächte in Schantung? Berlin, 10. Mai. Wie der Lokalauzeiger aus Washing ton meldet, beabsichtigt die japanische Negierung nach einer Meldung aus Tokio, die Großmächte zu ersuchen, an den „P o l i z ei o p e r a ti o n e n" in der Provinz Schantung teilzunehmen. Sie stützt sich dabei auf den 4-Mächte-Ver- trag von Washington, worin England, Frankreich, Japan und Amerika übereingekommen sind, sich zu verständigen, wenn ihre gemeinsamen Interessen in China angegriffen würden. London, 11. Mai. »Daily Telegraph" berichtet aus Peking: Es verlautet, daß die Japaner die auswärtigen Mächte ersucht haben, der Bildung einer sich etwa sieben Meilen um Tientsin herum erstreckenden Zone zuzustimmen. Die Amerikaner erheben jedoch Einwände, auch alle anderen in Betracht kommenden Gesandtschaften sind wegen dieses Ersuchens besorgt. Die Wirkung der Schaffung einer derarti gen Zone auf die militärischen Operationen zwischen Bord und Süd würde insofern von Bedeutung sein, daß sie die Operationen der Südtruppen gegen Borden vollkommen blockieren würde. Die fapanifche Flagge über Tsingtau. Peking, 10. Mai. wie aus Peking gemeldet wird, ist gestern in Tsingtau im Beisein des japanischen Oberbefehls habers die japanische Flagge auf der Festung gehißt wor den. Der Befehlshaber begab sich hierauf nach Tsinanfu. Die Linie Tsinanfu—Tsingtau wird von japanischen Pan zerwagen bewacht. Die Brigade Tajama hakte bei Tsinanfu größere Kämpfe mit den Südkruppen zu bestehen. Die Südkruppen leisteten den Japanern heftigen Widerstand. Der Befehlshaber der Südtruppen, General Tschetjulin, wurde getötet. Bach amtlichen Angaben verloren die Ja paner vier Tote und 22 Verwundete. Befehlshaber Tajama verlangte von den im Bezirk Tsinanfu verbliebenen Süd truppen die Auslieferung der Waffen in 24 Stunden. Chinesische Offiziere dürfen in den Straßen keine Waffen tragen. Jede Meuterei seitens chinesischer Soldaten soll mit dem Tode durch Erschießen bestraft werden. Im Falle des Widerstandes sollen die chinesischen Soldaten gewaltsam entwaffnet werden. Kapitulation der Südchinesen. Tokio, 10. Mai. Die Regierung hat 17 Dampfer von 1500 bis 8000 Tonnen für den Transport der Nagoya division nach Tsingtau gechartert. Die letzten Nachrichten aus Schantung besagen, daß bei dem Auft..uchen japanischer Flugzeuge über Tsinanfu gestern die Südtruppcn unter dem General Fengtschcnwu, die das chinesische Viertel der St»dt besetzt hielten kapitulierten. Sie wurden ofort ent waffnet. Es wird bestätigt, daß die japanischen Truppen die Eisenbahnbrücke über den Gelben Fluß besetzt haben. Die Japaner haben bis jetzt seit dem ersten Ausbruch der Feindseligkeiten 7000 Chinesen entwaffnet. Im Verlaufe des Kampfes in Tsinanfu wurden etwa 150 Chinesen getötet. . Tschiangkaifchek weicht aus. Peking, 10. Mai. Die anläßlich der Kämpfe in Schan tung unter die Waffen gerufenen japanischen Reservisten reisten am 10. Mai unter dem begeisterten Jubel der Be völkerung von ihren Standquartieren ab. Man erwartet fiebernd'Nachrichten aus China. Tschiangkaischek scheint in Schantung den japanischen Truppen ausweichen zu wollen. Die Erbitterung der Chinesen im Jangts.'tal steigt von Stunde zu Stunde, so daß Japanerprogrome erwartet wer den. Die japanischen kaufmännischen Verbände fordern von der Regierung kraftvolles Vorgehen. Die oppositionelle Minseitopartei hat beschlossen, ihren Kampf gegen die Chinapolitik der Regierung vorläufig zurückzustellen. Tfchangtfolin siellt die Feindselig ketten ein. Paris, 10. Mai. Der Tcmps veröffentlicht ein ihm von der chinesischen Gesandschast zur Verfügung gestelltes Telegramm des Pekinger Außenministers, in dem dieser mitteilt, daß Marschall Tschangtsolin mit Rücksicht auf die seit zwei Jahren durch den chinesischen Bürgerkrieg hervor Jugend ihr Müller, Vereinigung Stadt seien troffen. Ti -* Zu nung über 5. Februar 13. Mai 1S2 Kränzen un fen, Lehrlin, gestattet. —* De der heutiger 17. Mai Elternv« worden, uw Schüler (vo heim) die 3 versammlun erfreuen dm ferat über Außer ande sicherung d Elternversar Musikau OchO —* Spr bahndirekkio Spreewaldst Dresden—K Kahnfahrt, tionen abge —* De beliebte Mc miste der R Man kann j zen, nur ist liche Dasein^ nicht im fre pflanzt wer! der Boden Waldmeister Laub hinge Walde Pfla nen Beding muß jedoch stochen und Ausfallenlai allein fort, pflanze nur kraut entferi dann die P> wird, wie « niedrigen P im Garten f meister nicht ser ist darai günstig auf —* Sri gen Sonnak Dunkelheit i Uhr). —* Mil sichtlich, finl den 12. 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Auf der Tagesordnung der öffentlichen Sitzung stand neben Kenntnisnahmen nur ein Gesuch der Anwoh ner der Schmiedegasse um Abtragung der Mauer am Mühlteich. Diese Angelegenheit ist im Kollegium schon mehrere Male ausführlich behandelt worden. Bei den ersten Beratungen der Mühlteichfrage war eine Abtragung der Mauer in halber Höhe ins Auge gefaßt worden. Spä ter ist man jedoch bei der bürgerlichen Seite des Hauses zu der Anschauung gekommen, daß man im Interesse des landschaftlichen Bildes die Mauer, die noch als ein Stück der alten Stadtmauer angesehen wird, erhalten wolle. Auch der Heimatschutz, dessen Gutachten eingeholt worden war, hat sich für die Erhaltung der Mauer ausgesprochen. In ihrem Gesuch nehmen die Anwohner der Schmiedegasse auf den ursprünglichen Standpunkt des Kollegiums Bezug und weisen darauf hin, daß die Firma Herrmann L Sohn jetzt mit einer Abtragung der Mauer und Aufsetzen eines Zau nes inverstanden sei. Die hohe Mauer bilde nach der Fleischergasse zu ein Verkehrshindernis. Früher sei die alte Stadtmauer auch nur 60 Zentimeter hoch gewesen. Für die S. P. D.-Fraktion erklärte Stv. Noß, daß diese nach wie vor für die Abtragung der Mauer auf Sockelhöhe sei. Es stehe fest, daß es sich nicht um ein Stück der alten historischen Stadtmauer handle. Vorsteher Grafe er widerte, daß unzweifelhaft an dieser Stelle die alte Stadt mauer gestanden habe. Bürgermeister Müller gab ein Schreiben der Kreishauptmannschaft bekannt, die um Mit teilung über den Sachbestand ersucht. Er legte dar, daß, wenn die jetzige Mauer auch vielleicht nicht die alte Mauer ist, so erwecke sie doch diesen Eindruck. Durch Abtragung würden sich die Verhältnisse auch nicht ändern, er stehe nach wie vor auf dem-Standpunkt der Erhaltung dieses alten schönen Heimatbildes. Stv. Bretschneider ist auch für Erhaltung der Mauer. Es komme ni ' t darauf an, ob diese Mauer erst seit 1880 besteht, sondern auf den Ein druck der alten Stadtmauer. Stv. Hüttner erklärte, daß der Heimatschutz, dessen Gutachten eingeholt wurde, eine staatliche Einrichtung sei. Er trat auch für die Erhaltung dieses historischen Stückes ein. Nach dem Abkommen mit der Firma Herrmann L Sohn müsse ein Zaun auf die ab getragene Mauer errichtet werden. Wenn dieser mit wil dem Wein bewachsen würde, würden die Verhältnisse auch nicht geändert. Schon aus ästhetischen Gründen dürfe man die Mauer nicht abtragen, der Heimatschutz würde sich hüten, uns in Zukunft zu beraten, wenn seine Ratschläge nicht beachtet werden. Stv. Noß machte noch gesundheit liche Gründe für die Abtragung geltend. Vorsteher Grafe wies darauf hin, daß die Mauer früher kniehoch war. Er glaubt, daß es ein schönes Bild geben würde, wenn der Zaun bewachsen würde. Er stellte anheim, dem Rat die Angelegenheit nochmals zu unterbreiten. Bürgermeister Müller bat, den Rat mit dieser Angelegenheit zu ver schonen, es seien über diesen Punkt genug Debatten geführt worden. Früher habe man andere Gründe angeführt, wie z. B. Behinderung des Lichtes, Luft und Sonne, da war nichts von Verkehrshindernis vermerkt und wenn heute der Antrag nicht durchgehe, suche man wieder nach einem an deren Grund. Vorsteher Grafe bemerkte, daß das Ver kehrshindernis durch Abtragung auch nicht beseitigt werden könne, aber der Wunsch der Anwohner sei in gewisser Be ziehung verständlich. Nachdem noch die Stv. Müller, Schmachtet und Hantzsch sich zu der Sache geäußert hatten, kam man zur Abstimmung. Das Gesuch wurde mit 8 gegen 7 Stimmen angenommen. Dafür stimmten die ge samte Linke und der Stv.-Vorsteher Grafe. 2. Kenntnisnahmen. Drei Einladungen kamen zur Verlesung. Auf eine Anfrage des Stv. Schmachtel, ob ein Plan der gesamten Wasserleitung vorhanden sei, er widerte Stadtrat Eckardt, daß dies leider nicht der Fall ei. Man habe keinerlei Aufzeichnungen von den Hausan- chlüssen. Jetzt würden über alle Arbeiten Skizzen anae- ertigt. Auf die Anfrage des Stv. Tränkner, wann die Besonderen zu benutzen. Und es ist eine Taktlosigkeit, die Mecklen- burger Regierung verantwortlick zu machen für eilt Fehlurteil, das als solches noch nicht erwiesen ist. Don -en Bremenfliegern. Lleveland, 10. Mai. Bei der Ankunft der Bremenslie- zer auf dem hiesigen Flugfeld waren sämtliche Tribünen überfüllt und eine jubelnde riesige Menge begrüßte die Flie- ger. Auf den Tribünen erfolgte der offizielle Empfang durch die Stadtbehörden. Den deutschen Fliegern und dem Major Fitzmaurice wurden goldene Erinnerungsmedaillen sowie Armbanduhren überreicht. Um 1 Uhr 52 nachmittags er folgte daraus der Weiterflug der Bremenflieger nach Chi cago. Die Kremenflieger in Chicago. Chicago, 10. Mai. Die Bremenflieger sind hier wohl behalten gelandet. Chicago, 11. Mai. Die Bremenflieger, die hier gestern abend 6 Uhr von Clevelandkommend, auf dem hiesigen Flug platz landeten, wurden von einer riesigen Menschenmenge begeistert begrüßt. Zu ihrem Empfang waren der Bürger meister Thompson und Vertreter der Stadtbehörden erschie nen. Die Reparaturen an der „Kremen" beendet. Quebec, 11. Mai. Der Leiter der Lanadian Airways Limited keilt mit, daß die Reparaturen des Flugzeuges „Bremen" an dem der Flugzeugführer Luisinioer und ein Mechaniker der Airweys Gesellschaft seit dem 15. April arbeiten, ferkiggestellt ist. Ein endgültiger Zeitpunkt des Abfluges der „Bremen" ist bisher noch nicht festgesetzt wor den. — Die Bremenflieger werden am 22. Mai hier wartet.