Volltext Seite (XML)
Ge»tt»de« timmien Rummem uud «, HMiwch» . — Rabatt nach Tarts» — Für vanunrl» auzebze» tarifmäßige« Ausschlag. — Erfüllungsort VischHsmeetz« G^chettuueg-weff« Jeden Vettttag ab«d»K drafolgrad. Tag. P*fisch»ttwKo«t» : LöLI. G««tt»d„ ««»tt.enprei» (in RttchsmarH: Dir 4S m» dreit, »tnMalttge »««««mA für dieZett etne« halb«, Manats: Kat ttm »«baabagtrokafle Bischofswerda Kanlo Rr. «4. vrundschrijtzetie SS Psg, örtlich, Anzeigen All Pi«, di, so S«,^albmonatNch Mlul^v, beim Abholen in der Geschäftsstelle I« Fall« HSd«« »«valt - Krieg oder sonstiger irgend welcher brett» Reklamezrlle (im Tettteil) 70°M. Wde do» Sttchettw» wöchentlich 50 Pfg. Einzrlnunrm« 10 Pf». (tzminab«ch< und Störung d« Betriebs der Zeitung od« der BrsSrderungerinrich. von Anzeigen tt, bestlmmien Nuwrnern und an d»stimmtzW Samttaasmm«« IS Ma.) — Alle Postmchalten, sowie uns«« borgen — hat dp Bezieher deinen Anspruch an» Lieferung od« Plänen kein« Gewähr. — Rabatt nach Tarts. — Mr «vmart» n. die Deschastostell« nehmen Bestellungen entgegen Nachlieferung der Zeitung od« auf Rückzahlung de« Brzugepreisrr. anzelien tarifmäßige» Ausschlag. — Erfüllung,ott Bifchofsweed« D-rMW- ASifcholtzwerdE Einzige Tageszeitung im Amtsgertchtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Die» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachung« der AmwfMpt- »amrschast, der «chuNnjpektion und d« Haupthvllaint» « Bautzen, d« Amtsgericht», de« Finanzamtes «d de» Stadttat» W Bischofswerda. WÄgeSLcrtt-» Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt unh Land. DichtesteVerbreitung inallenVolksschichten Bellas«»: Blldenvoche, Iuyend u. Deutschtum, Mode vom Ta-ch Frml und Helm. Landwirtschaftliche Beilage. — Druck uud D«ia- »an Friedrich May G. m.b.H. in Bischofswerda. Fernsprecher Nr.kttmck 441 abends M dm solgoad. Lag. PsstscheckwKout»: Am« Lee,»«« L5L1. alb«, Monat»: Frei tu» »*rb««d»gtrokafse Bischofswerda Konto Str. SS Tagesschau. * Der rumänische Außenminister Titulescu wird in dieser Woche mit Vr. Strefemann in Laune» zusamu»«- treffen. Auf dem wefifSllschen Aentrumsparteitag erklärte der Abgeordnete Smbusch, daß die Differenzen km Zentrum noch nicht beigelegt feien. Die amerikanische Regierung erklärt sich bereit, mit sämtlichen Mächten einen Vertrag zu unterzeichnen, der den Gebrauch von Unterseebooten gänzlich verbietet. * In Bombay. Madras, und Salkutta kam es zu eug- laudfeiadllchen Sundgebuagen. Das englische Militär ging mit Panzerautos gegen die Demonstranten von Zu den mit * bezeichneten Meldungen finden di» Leser Aus- führliches an ander« Stelle. Dienstag, den 7. Februar 1S28. 8S. Jahrgang Drntsch-ramMtffche Kesprechmrgen. Zusammenkunft Strefemann—Titulescu. Berlin, 4. Februar. Die Zusammenkunft des rumäni schen Außvmriittster» Tiiulescu mit Dr. Strefemann wird nunmehr in der kommenden Woche in Cannes stattfinden. Titulescu legt außerdem, abgesehen von den wirtschaftspoli- tischen Besprechungen, Wert darauf, «inen offiziellen Besuch in Berlin abzustatten. Er wird dann der erste Außenminister der Kleinen Entente sein, der einen derartigen Besuch hier ansführt. Wann erfolgt die Antwort? Die Senatsrede des Herrn Briand hat in Deutschland verständlicherweise ein sehr lebhaftes Echo yervorgerufen. Es wurden eine Menge Leitartikel geschrieben, in denen man sich eingehend mit den verschiedenen Meinungen, Plänen und Vorschlägen des Herrn französischen Außenministers auseinandersetzte und es haben auch verschiedene führende Persönlichkeiten der deutschen Politik Gelegenheit genom men, vor einem mehr oder minder großen Kreist ihre Auf fassung SU dieser Arland-Rede darzulegen. Das bat gewiß alles seinen Wert, vor allem seinen Wert für die Aufklärung der innerdeutschen Oeffentlichkeit, die gar nicht genug dar- über aufgeklärt werden kann, welche Ziest man in Frank reich verfolgt und zu welchen besonderen Wünschen sich sogar di« französischen Kreist versteigen, die in ihrem eigenen Lande schon beinahe als „Bochesfreunde" gelten und deren guter Wille zu einer deutsch-französischen Verständigung auch in Deutschland, und gerade dort vielleicht allzusehr an erkannt wird. Man muß sich darüber^ klar sein, was Herr Briand eigentlich im Kern ausgeführt hat. Er hat aus die Rede Strefemcmns Bezug genommen und den Gedanken aufgegrifsen, daß die militärische Besetzung am Rhein durch andere Kontrvllmaßnahmen ersetzt werden könne. Das Organ der sozialdemokratischen Partei Deutschlands glaubt aus der Tatsache, daß das von den Kommunisten gegen Dr. Strefemann eingereichte Mißtrauensvotum auch von deutsch nationaler Seite abgesthnt wurde, schließen zu dürfen, daß die Deutschnationale Partei sich nun darauf festgelegt habe, feder Diskussion über Fragen zuzustimmen, di« einen Ersatz der Militiirkontrolle am Schein vorsthen. Daß dies ein Täu schungsmanöver ist, bedarf keiner Feststellung. Die Deutsch nationalen haben ihre Stellungnahme zu diesen Dingen ost genug umrissen und dabei mit aller Deutlichkeit ststgestellt, daß sie unter keinen Um st ander, für neue Borlei st u n g e n zu haben sind, als daß er notwendig wäre, auf diese Anzapfung eine Antwort zu geben. Wohl aber ist eine andere Antwort notwendig? Und diese Antwort muß schnell und eindeutig erfolgen. Und fast ist es schon zuviel, daß ohne dies mindestens dreimal 24 Stunden vergehen, «he sie überhaupt von verantwortlicher deutscher Seite an hervor stechender Stelle erteilt werden kann. Herr Briand hat un verhüllt genug Deutschland und der deutschen Politik die Zumutung gestellt, in eine neue,, sogar noch über das Ver sailler Friedensdiktat hinausgehende Beschränkung der deut- scher, Souveränität im Rheickand auch nach dem Jahre 1988 noch zu willigen. Würde ein deutscher Politiker eine solche Zumutung an Frankreich gestellt haben, so hätte man das in Paris als die empörendste Beleidigung empfunden, die einem nationalbewußten Volk gemacht werden könnt«. Cs muß sich in der Weltöffentlichkeit trotz aller Abwehr der Presst der Eindruck festsetzen, als rege sich in Deutschland über eine solche Zumutung keine Seel« auf, als sei gar ein solcher Vorschlag auch für Deutschland irgendwie diskussions fähig, wenn nicht von der Regierung selbst und von der deutschen Volksvertretung mit aller Entschiedenheit di« ge bührende Antwort erteilt wird. Herr Strefemann reist am Montag nach Tanne». Er ist damit aus dem Spiel, obwohl man glauben sollte, daß es zu seiner Pflicht gehörst, diese Antwort zu erteilen. Da er aber nicht da ist — wer wird dann nun diese unerläßliche Antwort geben und wann wird sie erfolgen. Titulescu verteidigt Ktatien. London, 8. Februar. Im Verlaufe eines Interviews Titulescus mit dem Pariser Korrespondenten der Sunday Times gab der Außenminister wictstige Erklärungen zu zwei aktuellen Fragen ab. Titulercu betont«, daß Rumänien die Politik der Staaten der Kleinen Entente bezüglich der BAkerbundsadresse in der Angelegenheit der Maschinen gewehrsunde an der ungarischen Grenze nicht nur billig«, sondern daß er den von Dr. Benesch vorgeschlaaenen Text bereits am IS. Januar vor seiner Abreise nach Rom unter zeichnete. Die an di« Verzögerung der Uebergabe des Me morandums der Kleinen Entente geknüpften Kombinationen würden damit hinfällig. Aus Fragen, die den Eindruck Wie dergaben, daß Rumänien sich von der Kleinen Entente los löst und Anschuß an Rom suche, während Italien sich in einer Linie gegen die Klein« Entente und der friedlichen Zu sammenarbeit mit Ungarn und Bulgarien böwege, erwiderte Titulescu, er könne ntcht sehen, daß di« italienische Politik irgendwelchen Verträgen entgegenstehe. Sein Eindruck sei der, daß sie dieselbe Linie verfolge wie die Staaten der Kleinen Entente. Die deutsch-russischen Mirtschasts- verharrdLrrrrgen. Bekanntlich sind in den letzten Tagen durch die Presse verschie dentlich Meldungen über neue deutsch-russische Wirtschaft-Verhand lungen gegangen, ohne daß man Bestimmtes über Zeitpunkt und Ort dieser Besprechungen hätte feststellen können. Inzwischen ist jetzt auch von deutscher Sette halbamtlich zugegeben worden, daß diese Verhandlungen voraussichtlich in dieser Woche in Berlin be ginnen werden. Man kennt auch bereits die hauptsächlichsten bei derseitigen Berhandlungsführer und weiß ferner, daß auf deutscher Sette auch das Wirtschastsmlnisterium und das Auswärtige Amt dabei vertreten sein werden. Gegenstand der Verhandlungen ist eine bessere Handhabung de» deutsch-rusflschen Handelsvertrages. Auch eine breitere Oeffentlichkeit weiß, daß die bisherigen Ergeb nisse für Deutschland wenig befriedigend waren, und man wird da her die kommenden Besprechungen, ohne sich allerdings übermäßi gen Hoffnungen hinzugeben, begrüßen können. Insbesondere dürfte dies auch deshalb geschehen, da von beiden Delegationen wirtschaft- liche und industrielle Sachverständige zu den Verhandlungen hinzu gezogen werden sollen. Deutsche Missionare und eine Norme in China entführt. London, 6. Februar. (Drahtb.) „Times" meldet au» Peking: während de» Gottesdienste» Mitte Januar drangen 100 Landilen bei Tag in da» Gebäude der deutschen rSmlsch-katholischeu Mission in Autfchau «tu uud euksührleu nach einem Zusammenstoß, bet dem einige Lhlaesen ««lei uud verwundet wurden, drei deutsche Mis sionare uud ein« Nonne. Einige Chinesen, di« gesandt wurden, um eiu Lösegeld von Ü0 000 Dollar für die 4 Deutschen zu fordern, wur de» verhaftet. Darauf wurden Trupp«, zur Befreiung der Deutschen abgeschickt. Ak» die Truppen zum Angriff schrillen, stellte« die Ban diten die Deutschen vor sich auf. während de» Lamps«» starb, wie gemeldet wird, di« Nonne vor Aufregung. Eta Deutscher wurde verwundet. «nglandfeiudliche Unruhen in Andren. Loudon, 4. Februar. Anläßlich der Ankunst der Simon- Kommission in Bombay und ihrer Reist nach Neu-Delhi ist es in den gestrigen Nachmittags- und Abendstunden in Dom- bay, Madras, und Kalkutta zu sehr ernsten und blutigen Zusammenstößen zwischen dar Polizei und Demonstranten gekommen. ' Mit Panrerauto» gegen Andren» Natiumuisieu. Kalkutta, 5. Februar. Im Laufe des gestrigen Abend« kam er zu wetteren Zusammenstößen. Di« Zahl der verletzten ist nunmehr auf 80 gestiegen. Militär mußt« eingreisen. Erst nachdem Panzerauto» in Tätigkeit getreten waren, ge lang es, die Demonstranten zu zerstreuen. Unruhe« in Karcelorra. Pari», S. Februar. Der „New Bork Herald" meldet mm veeyig- nav: Au» Barcelona einlrefsende Reis«»« «klärst«, daß die Loge in Barcelona sehr gespannt sei. Zwischen Truppen und ksthMrn fänden blusige Zusammenstöße statt. Der Grund soll la der Etnfäh. rung der neuen Einkommensteuer liegen. Eine Stahlhelmtagvng. Generalversammlung de, Landesverband«» Berkin. Berlin, 5. Februar. In Berlin fand hevst di« viert» Ge neralversammlung des Landesverbandes Crvtz-Derlln ist« Stahlhelms statt. Unter den zahlreichen Anwesenden befan« den sich auch die Prinzen Eitel Friedrich und August Wil- Helm von Preußen. Der Führer des Landesverband«» er klärte u. a., daß der Stahlhelm im vergangenen Jahr« rund 3000 Mitglieder gewonnen habe. Im Anschluß an die Ver sammlung veranstaltete der Stahlhelm einen Werdemarsch durch den Norden und Osten Berlins, an dem mehrer« tau send Mitglieder mit Fahnen und zahlreichen Musikkapellen teilnahmen. Im Hinblick auf die von Ven Kommunisten an gesagten Gegendemonstrationen war starker polizeilicher Schutz aufgestellt. Die Kommunisten hatten vorder an vier Stellen der Stadt öffentliche Kundgebungen veranstaltet, in denen gegen den Aufmarsch des Stahlhelms demonstriert wurde. Beim Anmarsch des Stahlhelms kam es an mehreren Stellen zu kleineren Reibereien, bei denen zwei Personen leicht verletzt wurden. Im Verlaufe des Umzuges des Stahlhelms sind, wie der „Montag" meldet, 118 Kommunisten und zwei Reich,- bannerleute wegen Nichtbefolgung der polizeilichen Vor schriften, öffentlicher Ruhestörung und Belästigung politisch Andersdenkender festgenommen worden. . Uebertritt Bartels zum Altsozialismus. Königsberg, S. Februar. Hier erregt der Austritt des bekann ten sozialdemokratischen Führers Adolf Bartel au» der Sozialdemo kratischen Partei berechtigtes Aufsehen. Bartel ist in die Alte Sozia listische Partei übergetreten. Er gehört fett SS Jahren der So zialdemokratischen Partei an, war vor 2ö Jahren Reichstagskandi dat für Danzig und Westpreußen, während der Jahre 1917 bis ISIS Chefredakteur der „Königsberger Volkszeitung", die er, vor allent von dem heutigen Ministerpräsidenten Otto Braun dazu bestimmt, aus den Händen der Unabhängigen zur Mehrheitssozialdemokratie zurückführte. 1921 übernahm er die Leitung und die Organisation )es Ostdeutschen Heimatdienstes und der Zeitschrift „Unsere Hei mat", die er bis 1924 leitete. Jetzt begründet er seinen Austritt aus der Partei in einem Briefe an den Parteivorstand, worin er heißt: „Die Partei verhindert, daß die Wahrheit über die Ausbeulung Deutschland» und damit in erster Linie der deutschen Arbeiterschaft in ihrer ganzen Grausamkeit bekannt wird. 2n gleicher Richtung trikl sie allgemein in ihrer Politik den Interessen der Hoch, si« anz zur Seile und ist bestrebt, den Unmut übe, den auswär. tigen Druck innenpolitisch gegen die anderen politischen Parteien Deutschland» au»zunuhen. Diese offenkundig staatsfeindliche Richtung ist — tm offenen Bunde mit den Kommunisten — be müht, deren demagogische UnverantwortlichkeU möglichst noch zn übertreffen, vornehmlich au» diesen Gründen trete ich zu der „Alten Sozialdemokratischen Partei Deutschland»" über. Dort werde ich mit Gleichgesinnten auf den Wegen von Karl Legien und Friedrich Ebert so für meine deutschen Volksgenossen wirken, wie es 35 Jahre lang die Sozialdemokratische Partei er strebt, jedoch zu meiner größten Enttäuschung seit der Schwenkung der Pattei zum unfruchtbarsten und mi duldsamsten Radikali»nn>» nicht mehr zu tun vermochte." ? Schärfere Wahrheiten sind den Llntrsozialisten wohl noch von keiner ehemals ihnen selbst angehöriger Stelle gesagt worden. Austritt -es sächsislben Ministerpräsi denten aus dem Reichsbanner. Im Oktober v. I. hat der Reichsbannervorsitzende Hörst»» auf der Gaukonferenz zu Dresden «für politischen Baumfrevel erklärt, wenn das Reichsbanner sich mtt Parteipolttik abgeben wollte. Mitte Januar d. I. hat der Bundesvorstand de» Reichsbanner» an all« seine Gauvorstände ein Rundschreiben gerichtet, wonach di« Alt« sozialdemokratische Pattei nicht mehr al» republikanisch« Partei im Sinne des Bundesstatut, amurttennen sei, weil st, der Sozial- demokratischen Pattei den offenen Kamps onaefaat habe. Durch diesen Beschluß des Bundesvorstand«» ist in Sachsen da, Reichs banner nun glücklich in die Hände gelangt, dir bisher das Reichs banner nur al» sozialdemokratisch« Organisation haben gellen lassen. Ministerpräsident H«ldt hat darum die Konsequenz aus d«n Be schluß de» Reichsbannervorstand«» vom 14. Januar gezogen und ist au, dem Reichsbanner au»g«trtt«n. In dem Schreiben, worin er dem Bundesvorstand seinen Aus tritt mi«teilt, hält er verschiedenen fahrenden Leuten de» Reichsban ner» derb den Spiegel vor. Er «ttnn«t daran, daß der jetzig« Bor- sitzend« de, Gaue» Freistaat Sachfen (der frühere Minister Fleiß- ncr) folgend« bisher ohne Widerspruch gebliebenen Ausführungen gemacht hat: „Die SPD. sühl« sich zur Zeit «och zu schwach, um di« Füh- . vuyg im Reich»bgnnrr übernehmen zu könne», ll» müsse «Ger