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81. Jahrgang Nr. 30S Donnerstag, den 30. Dezember 1926. !ch-.ru der Ei oder y mpsftr einzigen großen, ihre gemeinsamen Interessen erkennenden Arbeitsgemeinschaft zusammenzuschliehen zum Schutze und zur Förderung der nationalen Produktion, zur Wiedererstarkung unserer Wirtschaft und unseres Va terlandes. man die Steuki. „ um dem Publikum eine ttgen. auch eine Lear« sen, daß die M< »er Brauereien, Tagesschau. Nach einer Meldung aus Paris bleibt der Germershei mer Mörder Rcmzier eadgüttla straffrei. Der deutsche Bot schafter habe keine neuen Weisungen erhalten, die Reichs regierung verzichte anscheinend aus wettere Genugtuung. * Der bekannte Ruhrindustrielle Arlh Thyssen ist aus dem Deutsch-französischen Verständigunaskomstee ausgetre ten, weil bas unerhörte Urteil von Landau es ihm unmög lich mach«, dem Ausschuß länger anzugehören. * In Paris ist der ehemalig« französische Hauptmann Stranders, Vertreter verschiedener Flugzeugfabriken, un ter dem Verdacht, Httoaage zugunsten Deutschland» getrie ben zu haben, verhaftet worden. Der varmakprcqeh beginnt am 11. Januar im gro- ßen Schwurgerichtssaal in Moabit. Zu dm mit * bezeichneten Mellmngett finden die Leser Sus- sichtliche» an anderer Stelle. unvereinbar ist. Diese Art monopolistischer KartellpolM fordert zu gewissen Konsequenzen der Verbraucherschast geradezu heraus. Daß nebenbei von allen deutschen Jndustriegruppen dis Aktienbrauereien die höchsten Dividenden vertei len, ist nicht unbekannt. Man könnt« daraus schließen, daß es ihnen vielleicht möglich gewesen wäre, durch «ine ge ringere Abwälzung der Steuererhöhung einen Konsum rückgang zu verhindern oder doch wenigsten» einzufchrän- ken. Statt dessen hat man es vorgezogen, einen Ausfall im Verbrauch als unvermeidlich ejnzukalkulieren und die sen Ausfall durch stärkere Preiserhöhung wettzumachen. Die Preispolitik wurde also weniger von dem Gedanken der Erhaltung oder gar Steigerung des Umsatzes als von der Sorge um die Erhaltung oder Steigerung der Ver dienstspanne diktiert. Deutschland will das Mafdirrgtorrer Ardeitsadkammerr ratifizieren. Die Reichsregierung hat dem Internationalen «Zeits amt in Genf durch dessen Direktor Thomas Mitteilen lassen, daß sie in der Frage des Arbeitsabkommens bereit sei, Vie Washingtoner Vereinbarungen nach der Verabschiedung des deutschen Arbeitsschutzgesetzes, das inhaltlich den Be stimmungen des Abkommens entspreche, zu ratifizieren. Die Reichsregierung rechnet damit, daß der Reichswirt schaftsrat den Gesetzentwurf Ende April oder. Anfang Mat dem Reichsrat zuleiten wird, so daß sich der Reichsrat Noch vor den Sommerferien damit beschäftigen körtne. Ketrrmkene Franzosen suchen KSndel. Am Montag wurde von französischer Seite die un kontrollierbare Meldung verbreitet, daß sich im besetzten Gebiet — und zwar in Mainz — ein neuer Zwischenfall zwischen französischem Militär und deutschen Zivilpersonen ereignet habe. Hierzu wird jetzt aus Paris gedrahtet: Havas verbreitet am Dienstag nachmittag folgende Meldung: Die Zeitungen erklären über den Zwischenfall, der sich in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember in Mainz ereignet hat, daß sich aus den Nachrichten, die der Generalstab der Rheinarmee geliefert hat, ergibt, daß zwei Militärpersonen, die von den Deutschen geschlagen wurden, eingestanden haben, daß sie sich im Zustande der Trunken heit befunden und mit den Deutschen Händel gesucht hätten. Nach dem „Paris Soir" hat der Minister des Innern Sarraut die gleiche Erklärung abgegeben und ausdrücklich festaestellt, daß der Streit auf die beiden betrunkenen fran zösischen Soldaten zurückzuführen sei. , Gin Nachspiel zum Falle Uouziers. Mainz, 29. Dez. (Drahtb.) Vor dem Mainzer Mil!- tärberufungsgericht stand gestern die Witwe Gerstler aU) Landau, die wegen Uebertretung der Ordonnanzen und wegen Beleidigung französischer Besatzungsangehdriaer zu 10 Tagen Gefängnis mit Bewährungsfrist und 1000 Geldstrafe verurteilt worden war. Frau Gerstler hatte die Aufnahme Rouziers, der bei ihr einquartiert werden sollt«, entschieden abgelehnt. Die Berufungsinstanz erkannte auf Geldstrafen von 20 und 30 -K. Thyssens Vrote^Agen Fandaner Köln, 28. Dez. Der bekannte Ruhrindustrielle Fritz Thyssen hat dem Vorsitzenden des ,Deutsch.»-— Verständigungskomitees, Mayrisch, seinen 2—, — dem Komitee mitgeteilt, mit der Begründung, daß „das un erhörte Urteil" es ihm unmöglich mache, weitek dNn Aus- " ' ch tzu alaubG mstillstak- onen ettt- >i« Zählte rgskomitee, unter tsfükrer und Kul tische verständi gem Zweck oMk» Die Bierpreiserhöhrmg am 1. Januar. Seltsame Preispolitik der Brauereien. Rund 1H Jahre nach der Beschlußfassung durch den Reichstag tritt nunmehr, wie schon mehrfach berichtet, die Erhöhung der Biersteuer zum r. Januar in Kraft. Zum gleichen Termin werden auch die Brauereien die Bierpretse „entsprechend" heraufietzen, und zwar um 4 Mark je Hek toliter, während der Aurschankprei» sogar um S Mark e r - höht wird. Damtt geht vi« Pretsechöbung wesentlich Über die Staueterh-hung hinaus, denn die illetn würde, bei den gängigsten Biersor- Preiserhöhung um 1-8 Mart rechtfer- hat man für diUe, auffällige Differenz duna gesunden. E» wird darauf verwle- ntalpretse und sonstigen Gestehungskosten insbesondere die Spezialabgaben und ' feftsetzung erheblich gestiegen die Steutrerhöhung für das ... ! ! Preiser- zu lasten, die «den der PÄswünsche der Brauewien r Taktik vieler Jndustrtever- Anläss«, wie Lohn-, Preis füllung anvtkweitig angesam- «Km SM richtig «handelt Die Zuckerzollvorlage im Reichsrat. Von der Reichsregierung sind dem Reichsrat die Vor lagen über Erhöhung des Zuckerzolls, Ermäßigung der Zuckersteuer und Erhöhung der Branntweinsteuer zuge gangen. Alle drei Vorlagen werden im Plenum bezw. in den Ausschüssen des Reichsrats am 12. Januar zur Erör terung stehen. Trotz der allgemeinen Proteste aller land wirtschaftlichen Organisationen gegen die Verkoppelung der Branntweinsteuer mit Zuckerzoll und Zuckersteue/ und gegen die Erhöhung der Branntweinsteuer überhaupt hat man also diese aus dem Augenblick geborene Zusammen- werfung dreier verschiedener Materien bestehen lassen und auch sachlich in den Vorlagen kaum etwas geändert. Es ist noch nicht vorauszusehen, wie der Relchsrqt. sich entscheidet. Es muß aber erwartet werden, daß die Mitglieder des Reichsrates mchr Einsicht zeigen zeigen al» die zuständigen Ministerien. Denn eine Durchführung der Entwürfe in der Reichsrates mehr Einsicht zeigen als die zuständigen brachte mW im Reichstag noch nicht erledigte Spiritus monopolgesetz in der enischeidenveu rechnerischen Grundlage unHoß«:, sondern auch den Kartoffelbau gerade auf den ärmsten Böden zur Unrentabilität verurteilen. Zur Be- urteuung der Bedeutung der Brennerei für den Kartoffel bau kann man ja nicht nur den allgemeinen Prozentsatz der verbrannten Kartoffeln im Verhältnis zu der Gesamternte an Kartoffeln heranziehen; man muß vielmehr berücksichti gen, welcher Prozentsatz der Kartoffelernte der ausgespro chenen Brennereiwirtschaften, die hier im wesentlichen in Betracht kommen, in der Brennerei Verwertung findet. Und dieser Prozentsatz geht bis zu 75 Proz. und darüber; vom Reichsfinanzministerium selbst ist er in der Begrün dung zum Splritusmonopolgesetz aus durchschnittlich min destens 40 Proz. berechnet worden, womit damals begrün det wurde, daß man die Branntweinsteuer über das gegen wärtige Maß nicht erhöhen dürfe. Was die Stellung der Parteien zur Branntweinsteuervorlag« anbelangt, so ist festzustellen, daß die Dutschnationalen die Branntwein- steuererböhung rundweg ablehitzn. Ebenso hat sich bisher grundsätzlich die Deutsche Dolkspartei ausgesprochen. Das Zentrum hat in der allgemeinen Linse seiner Konmpromiß- politik eine Erhöhung der Branntweinsteuer um 50 -4t be fürwortet, gegen das vom Retchsflnanministerlum sorge- sehens Ausmaß der Branntweinsteuerrhöhung ist also auch Deutschlands VolksernWnmg. Line Rundfunkrede de» Reichsminister» Dr. tzasliade. Im Rundfunk sprach Reichsminister Dr. Haslinde über die Lage und die Aufgaben der deutschen Landwirtschaft Und den StanD unserer Bolksernährung an der Jahreswende. Der Minister wies darauf hin, daß die Lage unserer deutschen Wirtschaft, insonderheit unserer Landwirtschaft, am Ausgang des Jahres 1V2S noch außer ordentlich ernst und drückend erscheine. Trotzdem dürfe und müsse der Landwirt wie das ganze deutsche Volk im Be wußtsein seiner eigenen Kraft und schöpferischen Lek- stungsfähigkeit mit Hoffnung und Vertrauen in die Zukunft sehen. Die deutsche Landwirtschaft schreite zielbewußt und allen Schicksalsschlägen trotzend zur Durchführung ihrer Aufgaben, die heute in einer planmäßigen, auf die Zeitver hältnisse und die Konsumentenbedürfnisse eingestellten großzügigen Produktionspolitik in der Wie dereroberung unserer inneren Märkte liegen. Der Minister ging dann im einzelnen auf die Hilfs- und Förderungs maßnahmen ein, die vom Reichsernährungsminlsterium in letzter Zeit getroffen sind, Bestrebungen, die darauf abzie- len, unser deutsches Volk aus den Erträgnissen der eige nen Scholle mit Lebensmitteln in ausreichender Menge, in guter Qualität und zu Preisen zu beliefern, die auch für die breitesten Schichten unseres großenteils ver armten Voltes erträglich sind. Wollten wir unsere politische und wirtschaftliche Selbständigkeit wiedergewinnen, so müßten wir in erster Linie besorgt sein, uns auf dem wichtigsten Gebiete der Volksernährung von der Macht und der Spekulation des Auslands möglichst unabhängig zu machen. Da» große Ziel könne aber nur dann voll erreicht werden, wenn sich auch Handel und Konsumenten in Zukunft ebenso wi« die Landwirtschaft entschieden in dieser Richtung elnstellten. Die Parole: Deutsche, kauft deutsche Waren! müsse zum Sammelmf werden für alle diejenigen, denen das Wohl und die Zukunft des deutschen Volkes am Herzen liege. Es wäre ungerecht, in einer Zeit, wo soviel von Volksgemeinschaft gesprochen wird, den Bauern von dieser Volksgemeinschaft etwa auf Grund von ast hergebrachten Vorurteilen oder deswegen ausschsießen zu wollen, weil er ebenso wie die anderen schaffenden Stände für die in den Produkten steckende Arbeit in Form Halb wegs rentierender Preise einen gerechten Lohn for dere und vom Staate verlange, daß er ihm gegen Ue vjel- fach übermächtige Konkurrenz de» Auslandes, die feine Exi stenz gefährde, den notwendigen Schutz nicht verjage. Die Landwirtschaft müße sich ihrerseits aber auch heut« mehr denn je bewußt fekn, welch ernste Verantwor ¬ tung ihr als dem Nährstand besonders in den schwierigen . Zeiten der Gegenwart und der nächst«« Zukunft für voll und Voltswohl obliegt! Da» Ziel müße also dahin gckm, Erzeuger und Verbraucher, Bauern und Arbeiter, Industrie h« , und Handel, kurz, M Schichten unsere, voWi M MMlM« erhörte Urteil" es ihm unmöglich mach«, Wei schuß anzugehören. „Man scheine in FrankreW! Deutschland, da» um die Bedingungen des Was des betrogen und mit Hilfe von 24 anderen Na wafsnet worden sei, während man selbst bi» an bewaffnet sei, alles bieten zu können* Das Deutsch-französische VeMindigum dessen Mitgliedern sich namhafte Wirtschafte turpolitiker befinden, erstrebt« eine ptak gung der beiden Länder und hatte zu diese «ine kleine Organisation ins Leben gerufen, die vorerst dus «"'8n Büro in Parts und einem französische» m, i '' '"'N wöchentlich öS Sonutagsnununer IS Pfg.) — Ml« Posta« Zeitungsausträger «.die Geschäftsstelle nehm« Befiel Unabhängige AÄtung für alle Stände in Stadt uüd Land. DichtesteVerbrettung inallenVolKsschichteÜ Beilage«: Bildenvoche, Jugend u. Deutschtum, Mode vom Dlgch Utr» und Heim, Landwirtschaftlich« Beilage. -- Sm» und Lockag vo» Friedrich Wach G. m.b.H.in Bischofswerda. FernsprecherRr. 444und4D Mifchostzwtzrüaer Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Die« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt mannschaft, der Schulinspektlon und de» Hauptzollamt» zu Bautzen, de» Amtsgericht», de» Finanzamtes und des Stadtrat« Ml Bischofswerda. lttk Reichsmark): Die 43 mm breite etntpalUge GrmwMtzeil. Ä Psg„ örtliche Anzeigen SV Pfa, die « cyw bnite'ÄeklameM, (im TeMil) 70 Mr bas Erich«»«« von Anzeige» in bestimmten Nummer» mW an tiSIiisiiU, !« keine VewShr. — Rabatt nach Tarif. — Ata Ssnünw» P»ftfch«wsK»i»t» : «mt Dresden Mr. 1LLL. Ge»»«tt»v« verbandsgtrskasse Bischof«» erd« KSnt» Mr. «4. Fall« höherer Gewalt — Krieg ob«» sonstiger irgend welcher " betriebe« der Zeitung ober der Befürderungretnrich- «rschetmenaawrif« Jede« Werktag abends für den folgend. Lag. Bezugspreis für die Zeit eine« halbe« Manats: Feri ins Hau« halbmonatlich Mk. ILlk beim Äbholen tnder GefchSttsstelle Im Fall« Hühner - ' Pfg. 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