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MSWsH-LrM-r breite von lenpeet« (in Reichsmark) r Die 48 mw breite -risizrlle 28 Pfg., örtliche Anzeiaen 20 Pfg, ! sieklamezeile (im Tertteti) 70 Pfg. Wir da« lnzeigm In bestimmte« Nummer« und «t >en keine VewShr» — Rabatt nach Tarif. — gtk len tarifmäßigen Aufschlag. — Erfüllung««» Bis ZStschosVwerücM Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Die» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt- Mannschaft, der Schulinspektion und -«» tzauptzollamt» -u Bautzen, de» Amtsgericht«, de« Finanzamte« und de» Sttttrtrats zu Bischofswerda. Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt urH Land. DichtesteVerbrettung inallenVolksschichten Beilagen: BtIderwoche,Iugend u. Deutschtum, Mode n»m Tage^ Fra» und Heim, Landwirtschaftlich« BeUage. — Drmt 'und Verlag votr Friedrich May G. M.K.H. in Bischofswerda. Femspttch«Rr.-44und 4chS Gescheinmmmvets« Irden Werktaa abend« für dm solgrad. Tag. B«,,,«v,ck für die Zett ein«« halb«» Monats: Frei tu» Hau» halbmonatlich Md. 120, beim Abholen iu-der,<Lejchäft«strll» wvchenUich so Pfg. Einzelnummer 10 Pfg. tLonnäbend» und Sonntagsnummer 15 Pfg.) -- AL« Postanstalten, sowie unsere Aettungrauiträger u. die Geschäftostellr nehmenBrsteilungen entgegen PostscheM«»,«t»: «uet Preodme Nr. 1SL1. Gemett,»« verbandssirekaff« Bischofswerda Ksnt» Mr. «4. 2« Fall« Höker« Gewalt — Krieg od« sonstig« irgend welch« Störung de« Betriebes der Zeitung od« d« Besörderungsrtnrich. tungen — hat d« Bezieh« keinen Anspmch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung od« aus RüLzahlmrg des Bezugspreises. Sir. 301 Dienstag, den 28. Dezember 1926. 81. Jahrgm, gern laut ssung der beiden im Regel und Fechter, w Landau, daß die rate« Tropet am enilafien wur- los und ohne »rend der Bor» Dezember wie- Gnade statt Recht. pari«, 25. Dezember. Der Präsident der Republik hat heute mittag da« Dekret uukerzeichuet, durch dar sämtliche vom Reichsgericht iu Landau verurteilten Deutschen begna digt werden. . Der Antrag Her Sri Tagesschau. * Die vom Landauer Kriegsgericht verurteiltey Deut schen wurden durch eine Verordnung des französischen Prä» fidenten begnadigt uud auf freien Auß gesetzt. Das Relchrkablaett wird sich in den nächsten Tagen in einem Kabinettsrat mit der Frag« beschäftigen, ob die Le- gnadiguug der Deutschen in Laudau au ausreichende Ge- nngtuuug zu betrachten ist. in Peking sind die Kaufleute Nicht mehr ihres Lebens fichDh Also viel besser als unter den „Roten Nationalisten Ä Süden haben es die freien Berufe im" Norden nicht; ich wenn man die zugegebenermaßen übertriebene Propaganda der Engländer gegen Kanton in Rechnung stellt, dmm Sch? es denen im Norden schlechter. Während meiner OkkooM> reise durch die Mandschurei konnte ich z. B. kein gepriigM Geld sehen wie innerhalb der großen Mauer im eigentlich«» China; schmutzigstes Papiergeld ist das einzige Zirkulations mittel. Chang Tso-lins stärkste Stütze ist noch die NachbW» schäft der Russen und Chinesen dort im Norden Der Chinese in der Mandschurei begegnet dem Russen M Mißtrauen. Abgesehen davon aber muß Chang Tso-ltn mit dem Mißtrauen beinahe aller Kreise der chinesischen M- völkerung rechnen. Sollten die Kantonesen oder dek christ liche General in Peking einrücken, so würden sie rW M bis aufs Blut gequälten Bevölkerung als Erlöser begkÜN werden. Mit dieser „Regierung von Morgen" rechnen die länder. And weiterhin, sobald China unter der KüWir geeint wäre, würde die Freundschaft mit den mutlich ins Wanken kommen, denn die Reibungsi _ ten zwischen Rußland und China sind zahlreich. AUS dem Wege gehen kann den russisch-chinesischen Fragen aber keM Regierung in Peking. Sie muß auch Erfolge aufwey können, sonst dürfte sie einen schweren Stand haben, r allem gegenüber Studenten und Arbeitern, denn befand: die Gewerkschaften verstehen keinen Spaß in Ching, w« es sich um nationale Dinge handelt und um dH»' yeM^ Boden ihres Vaterlandes. Sie wollen z. B. einen neüiß Boykott entfachen; diesmal gegen Belgien, weil der sozia listische — bitte, sozialistische — belgische Außenminister Dait- dervelde nicht in die Aufhebung des einseitigen Siegerver trages mit Chjna aus dem Jahre 1865, abgelaufen am 27. Oktober, einwilligt, sondern die sozialistischen WeltbeglLk- kungsgedanken in den Sack steckt und den nationalen Im perialisten hervorkehrt. Warum auch nicht. Was nun den englischen Kurs im fernen Osten anlangk, so bleibt erst einmal abzuwarten, was dabei herauskommt, denn die Kantonesen sind schlaue Händler — die besten in China — und Unterhändler. Eines hat man in London allerdings schon erreicht: sowohl in Washington wie in an deren Hauptstädten ist man sehr verblüfft; nur die Herren in Tokio scheinen eine feinere Witterung gehabt zu haben. zeifrage endgültig geregelt worden. England tritt in einer Denkschrift für die Revision der Lhiaaverträge ein. * Der Kaiser von Japan ist am Freitag nach längerer Krankheit gestorben. Zu den mit * bezeichneten Meldungen finden die Leser Aus- lstbrlsch« an and«« Stelle. / Seit Monaten gehen nun schon die Gerüchte — natür lich immer wieder dementiert —, England wolle den Kanto nesen eine Anleihe geben. Seit Monaten haben sich Lugen Chen, der Außenminister der Kantonesen einerseits, und der Gouverneur von Hongkong nebst dem englischen General konsul Sir James Jamieson in Kanton anderseits mttein- ander herumgeschlagen; sich gegenseitig spitzfindige Noten geschrieben und beschuldigt, an den Streik- und Boykott schwierigkeiten schuld zu sein. Wer man erreichte nichts. IN London und Hongkong wartete man vermutlich ab, was die Monate nach April bringen würden. Im April hatten bekanntlich die Kuominchuen des „christlichen Generals" zu erst Peking aeräumt, zwei Monate später dann die ganze Gegend nördlich von Peking, und die Nordpartei stand groß da. Lin Angriff auf Kanton wurde geplant, aber die Kan tonesen mit ihren seit etwa 1922 zum Russengeneral Boro din und seinem Kameraden Gallen vorzüglich gedrillten Ka- detenarmeen kamen den unter sich uneinigen Nordleuten zu vor und setzten sich im Pangtsetal fest. Dor einem halben Jahrhundert hatten die Engländer während der Taiping- rebellion einmal durch den, auch aus seinen ägyptischen Feldzügen her bekannten General Gordon mit den tempe ramentvollen Südchinesen zu. tun gehabt. Damals hatten sie die Mandsckudynastie gerettet; zu jener Zelt aber hatten Vie „Aufständischen" reine moderne Bewässerung. Diesmal liegt die Sache anders. Also die Berechnung, die Nordleute mit ihren gedankenarmen Generälen würden die preußisch gedrillten Kadetten vernichten können — notabene, die Rus sen drillen heute überhaupt preußisch, „ja noch strammer , wie mir letzthin in Rußland ein Natiomrkkommunist stolz er klärte —, diese Berechnung schlug fehl. Selbst Sun Chuan- fang, der Beherrscher des unteren Pangtse, der von den Ja panern als Jnfanterietaktiker ausgebildet war, ein tüchtiger Führer, selbst er bezog Hiebe. Damit hatte man in Lon don nicht gerechnet, aber man rechnet nun damit. Cs kommt nämlich noch etwas hinzu. Chang Tso-lin und vor allem sein Unterführer Chang Tsungchang, der jetzige Tupan (Militqrgouoerneur) von Schantung, haben sich in Nordchina gründlich verhaßt ge macht. Oft konnte ich in Peking die zitternde Furcht beob achten, die selbst der Kleinste vor den Truppen der Nord leute hatte. Selbst in Mukosn ist die Bolksstimmung gegen die selbstherrlichen Militärhertscher, denen es am ersten Er fordernis des Offiziers, an Selbstzucht fehlt. In Mulden,, Führ. Auf den letzten Haftentlassungsantrag hin begab sich Kriegsgerichtsrat Tropet am Dynnerstagvormittag zü General Dochy nach Kaiserslautern, von dem der Haftent lassungsantrag am Freitagvormittag zu General Guillau-, mat nach Mainz ging. Guillaumat kehrte Freitagnachmittag nach Mainz zurück und traf sofort die oben genannte Ent scheidung. ' Berlin, 25.. Dezember. Soweit di« Berliner Morgen blätter zu der Haftentlassung der beiden Deutschen Kegel und Fechter und zur in Aussicht gestellten Begnadigung der sechs in Landau Verurteilten Stellung nehmen, weisen sie da rauf hin, daß das nur eine unzureichende Sühne für die Vorgänge in Germersheim sei. Der T a g lagt, die deutsche Regierung könne sich nach allen vor ibr abgegebenen Erklärungen erst zufriedengeben, wenn die Aussicht auf baldige Räumung der Rheinland« be stehe, wenn die französische Regierung die Garantie dafür gebe, daß sich Vorfälle, wie sie sich in Germersheim abge spielt haben, nicht wiederholen. Der Lokalanzeiger weist darauf hin, ehe nicht Roucier seine verdiente Strafe getroffen habe, werde es, was unser Verhältnis zu Frankreich angeht, keine Ruhe geben in Deutschland. Auch die D. A. Z. weist darauf hin, daß noch der zweite Schritt fehle: ein nochmaliges Verfah ren gegen Roucier. Die Börsen zeitung erkennt an, daß das ein Zei chen guten politischen Willens sei, das, die gewitterschwüle Atmosphäre der letzten Tage zwischen Deutschland und Frankreich etwas aufkläre, aber die augenblickliche Span nung zwischen beiden Völkem sei damit noch nicht beseitigt. Abgesehen davon, daß die moralische Senugmung der Frei- sprechung der Deutschen durch Gerichtsurteil nicht erreicht werde, bleibe das Furchtbare bestehen, daß Deutsche auf deutschem Boden von Rourier niedergeschossen worden seien, ohne daß über den Täter eine worden wär«. Li« Deutschen tu dar Gefühl, vogelfrei zu sein g kür, nicht los werden, wenn n gezogen würde, sei es auch^ aus die Frage der Entschädigung l Englands Salto Mortale tn E-tna. Don Dr. Friedrich 0«e, Professor an der Reichsuntversttät Peking. tNichdrrck Mit berechtigtem Erstaunen hat man allenthalben da von Kenntnis genommen, daß England feine Politik in Chi na plötzlich uni 180 Grad umgestellt hat. Eine derartige Schwenkung im Kurse ist tn der Politik nicht häufig. Sie ist sicherlich sogar vielen in China lebenden Engländern selbst überraschend gekommen und entspringt nicht einer augenblicklichen Laune — etwa einer der häufigen Partei launen, die in Deutschland das stetige Steuer des Staats schisses mit Rücksicht auf die von außen drohenden Gefah ren ost nahezu unmöglich machen —, sondern, sicherlich sind erst alle in Frage kommenden Kreise gefragt worden, ob man eine solche Umstellung im Interesse des Britischen Rei ches vornehmen solle. Man bedenke: seit bald zwei Jahren boykottieren die Südchinesen mit sichtlichem Erfolg englische Waren, eng lische Schiffe. Seit Jahren telegraphiert man über London in die Welt hinaus: die kantonesischen „Bolschewisten", die „Roten" Südchinas — die sich übrigens selbst aus chinesisch als „national^ bezeichnen — wären eine Gefahr für die Wett, sie wären in den Händen russischer Ratgeber hypno tisierte, unter Suggestion stehende hilflose Schäfchen, zugleich eine übel« Gesellschaft. Und nun? Der englische Gesandte reist nach Sankow, das die „Ro ten" Nationalisten aus Äidchina im September eroberten; die „Rote" Kuomintang selbst drückt auf die Extremen in den Gewerkschaften. Bereits vor einigen Wochen wurden andererseits die ausländischen Beamten bei der.Peting- Mukden-Ba-n «Massen, soll heißen, die englischen Angestell ten. Sin Segenzug Chang TsoaMs. Daß so etwa» kom men würde, das hat man in England selbstverständlich ge wußt und von Anfang an in Rechnung gestellt. WM man die englische Politik in Asien verstehen, so muh man sich vor allem einmal klar machen, nach welcher Richtung hin das Hauptinteresse Englands los ist für die Politik Englands vor allem der Schutz seiner asiatischen Besitzungen und in zweiter Linie erst der Handel mit vstasien ausschlaggebend. Im Handel hat Entstand sehr viele Konkurrenten, vor allem hat Japan durch dle Bokottbe- wegung der letzten Jahre ganz gewaltig gewonnen. Line Einigung mit den Kantonesen würde vermutlich den Boy kott beenden, möglicherweise sogar die sehr tief fitzenden Feindschaftsgefühle der Chinesen gegen die Japaner im Sü den wieder entfachen, auch den Amerikanern und Deutschen und den kleineren Sandelskonkurrenten die Wrteile ^ent ziehen, die sie durch die BoykottbewegUna auf Rosten Cna- lands gehabt haben. Aber das käme erst in zweiter Lime in Frag«. Am wichtigsten für England ist di« Sicherung der asta tischen Besitzungen und fraglos hat England seinen Rurs umgestellt, um sich al« Kontinentalmacht politisch Rußland zu decken. Die eben «rwä Vorteile würde e« al« Nebengewtnn selb mit in Rechnung stellen. Sm Geschüftsleben ist er bat scheinung, daß Konkurrenten, di« haben und «egt der 4 «"essen sch mlni Painlevä aus Vegnadi- ia Landau verurteilten ndet: Im Interesse der Eutspan- ..... . Ruhe hat der Kriegrminister im Einverständnis mit dem Justizmlnifier und dem Minister sür auswärtige Angelegenheiten auf Grund der von Gene- ichleu Vorschläge sich dahin ausgesoro- ngsmaßnahmen hinsichtlich der in Lau erfolgen rönnen. Der Lriegrmiuister hat dem Präsidenten der Republik «iu Dekret zue Unter- vorgelegk, dutch das bedingungslos sämtlichen Landau verurteilte» Straferlaß bewil ligt wird. Dir amtliche Auffassung in Kerlin. Verliu, 26. Dez. In Berliner amtlichen Kreisen hat die Schnelligkeit des Pariser Begnadiaungsaktes zwar eine ge wisse Befriedigung ausgelöst, jedoch war diese rasche Erledi- amig auch das mindeste, was man erwartete. Recht unbe- sictevigend wird aber nach wie vor auch von den amtlichen Stellen in Berlin die Tatsache empfunden, daß der Mörder, leutnant Roucier, völlig straffrei aus- sich in Berlin der Erwartung hin, daß t wenigstens durch eine » die Deutschland so not ¬ aeben soll. Ma wendige Genu