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- Erscheinungsdatum
- 1926-12-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192612119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19261211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19261211
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-12
- Tag 1926-12-11
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Monat
1926-12
-
Jahr
1926
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behenden berechtigte Protest« gegen ihr« Sahl zu erwarten in (Nachdruck verboten.) ni, Bel Goldbach, veranstaltet ,< 8 Uhr, im Ei Papierfabrik Oberwei hatten sich vor dem C reicher Betrüx 1V20 zu verantworten. »— -- Geschäft mit Papierfäcken SO 000 nicht verbucht hatte wurde wegen Unterschlagung 2 und Untreue in 3 -* k. findet im statt in F gen und ! Deutschen Hunger -* T Stadt eine schäfte hab tet u. viel« bewundern lichterfüllte Weihnacht welt hat in macht und schwierigen von Stadt Geschäfte, ! zu beachten —* Di an die sich schließen fii ^3 Uhr in Dezember, Beide Gott, Großdrebni langen. —* Vie Meteorologe terkalender sichtlich des sein, jedoch Auch sind il bewegungen bei schwank Temperatur von einem l lich milde s Temperatur charakter an scheint schär aprillaunige Temperatur! warm werd Kalender et, den. Kurze- vorausgesagi ein Temper, dürften wiel besser wie ir tionen mit ei 12. «in Term die Tempera dürfte es bei zu 1 SO verurteil Fällen r S Mona den weg« — 1 i. D. gei aneinant nerbande gläser un schlagen. Schlacht, Hals uni der Bank nehmer c verletzt, verhaftet wurde in und Mai Perlenket SilberfuH nung für Täter hat auf ihren wagen be stahl und nige Tage st vereinzelter < erwarten. — Zahlreiche G allgemeinen etwas schwär erste Septem Witter, dann Im Oktober zu schönen u sangs trüb«, dnd unfreuni schlüge und L wiegt. Aordtlaack Sckivnar » Lclrün. vo Leipziger Allerlei. (Nachdruck verboten.) Weltanschauung. Es ist klar, daß man als Perserteppich eine andere Weltan schauung Hot, wie als Mülleimer! G kochen und Dichten. Cs gibt Menschen, die können kochen, wie andere dichttn - nur gibt es leider mehr schlechte Gedicht« als gut« Gerichte! Etwas von Königinnen. Man kennt Filmstar«, die wundervoll «önigiiuvn zu mimen verstehen und es gibt Königinnen, di« die geborenen Filncktar« sind! Auffassung. Zwei Damen unterhalten sich über ihr, beiderseitigen Fami- lienverhSltnisie. „Mein Mann ist Dichter", erzählt di« «ine. „Sie brauchen sich deshalb nicht zu genieren", tröstet sie die andere. „Mein Mann verdient augenblicklich auch kein Geld!" — Lankräuber ln Dessau. Am Mittwochabend betra ten zwei gutgekleldete Manner den Kassenraum der Ss- werbebank in Dessau. Drei Beamte, die gerade Kassen schluß machten, wurden von den Männern, mit Revolvern in Schach gehalten. Die Verbrecher raubten zwei Kasteiten mit Papier- und Silbergeld, sowie einige Wechsel und flüchteten. — Die Geschäfte de» Generaldirektors. Der frühere Generaldirektor der Hugo-Hütte und spätere Inhaber der Papierfabrik Oberweistritz, Hugo Fischer und seine Ehefrau, hatten sich vor dem Schöffengericht Schweidnitz wegen zahl reicher Betrügereien, begangen in den Jahren ISIS bis 1920 zu verantworten. Fischer, der in einem Fall« bei einem Schwere» Vergwerksunglück ln Amerika. priaceioa (Indiana), 10. Dez. (Drahtb.) Auf einer Grube im Südwesten dis Staate» Indiana ereignete sich ein« Schlaawetterkatastrovhe. Es wird befürchtet, daß mehr als 30 Bergleute dabei den Tod fanden. Apkouf d«e,D. U. I. gewtsieypahen di« in der Zeitung gegen «« preußische Negierung gerichtet«» Angriff« bezahlt habe. Der schgiem« Vorwurf für die Regierung sei, daß st» die Redaktion von dem Ankauf nicht unterrichtet habe. Da» widerspreche durchaus dem zwischen den Verlegern und den, Reichsverband der Deutschen Proste vereinbarten Normaldienstvertrag. Deutschland sollte hier dl- fortschrittlichere österreichische Preßgesetzgebung nachahmen. 2m Kampf« zwischen Geld und Geist müßte die Gesetzgebung für Geist und Arbeit «intreten. Gin Antrag kub« (Bült ), den Haushalt von der Tagesordnung abzusetzen, wirb mit den Stimmen der Deutschnationalen, der So zialdemokraten, der Kommunisten und völkischen angenommen. Das Hans vertagt sich auf Freitag 3 Uhr: Abstimmung über dgs kommunistische Mißtrauensvotum gegen Dr. Külz, Haushalt de» Reichswehrministeriums Frankreich» Faschisten und Royalisten. Von Erwin Roth-Hahnerberg. Zwischen den beiden chauvinistischen Gmppen Frankreich herrscht seit längerer Zeit ein Bruderzwist, der vor kurzem zur Sprengung einer Faschistenversammlung durch Royalisten und darauf zu einem Einfall von Faschi sten in die Räumlichkeiten der „Action Fran-aise" führte. Zum Verständnis dieser Vorfälle und Strömungen ist es notwendig, auf die Entwicklung der letzten Zeit zurückzu greifen. Im Februar 1925 gründete Georges Valois, bis dahin Schriftleiter für die finanzielle und wirtschaftliche Rubrik der „Action Fransaise", eine eigene Wochenschrift „Nou veau Siöcle", worin er für das faschistische Regierungs system Mussolinis Propaganda machte. Die bald darauf ins Leben gerufenen faschistischen Legionen Frankreichs, hier „Faisceaux" genannt, bildeten den Rückhalt. Noch bis zur.. Oktober 1925 blieb Valois nebenher in der Redaktion des Royalistenblattes; dann trat er aus, bei welcher Gele genheit ihm Maurras, neben Daudet die bekannteste Figur der Schriftleitung der Action Franyaise, einen sauersüßen Abschiedsartikel widmete. Bis dahin hatte man sich einiger maßen vertragen, da die Wochenschrift „Nouveau Siöcle" noch nicht der Tageszeitung Daudets die Leser abfing. Das wurde anders, als „Nouveau Siöcle" ebenfalls täglich zu erscheinen begann. Zu den, sei es verwprrenen, weltan schaulichen Gegensätzen hatte sich der geschäftliche Konkur.- renzkampf gesellt, wobei es bis heute geblieben ist. » Georges Valois, der Faschistenführer Frankreichs, wird stark überschätzt. Er hat in seiner vorerwähnten früheren Eigenschaft als Ressortredakteur „Action Fransaise" aner kennenswerte Arbeit geleistet; sein jetziger Wirkungskreis aber scheint über seine geistige Reichweite hinauszugehen. Man muß sich die überhitzte Atmosphäre in der „Action Fransaise" vor Augen halten, um zu begreifen, wie die ein stige Beweihräucherung ihm den Kopf verdrehte und ihn zugleich zum heute bestgehaßten Mann bei den Royalisten machte. Der Faschistenüberfall auf die „Action Fransaise" war ein alberner Streich, der den Angreifern nur Spott einge tragen hat. Die „Züchtigungsexpedition", in drei Abteilun gen für Angriff, Unterstützung" und Reserve, drang an jenem Sonntagabend in das Mietshaus in der Rue de Rome ein, wo die „Action" bescheiden residiert. Die zwan zig Angreifer schlugen zuerst die Portiersfrau, dann den alten Portier selbst in die Flucht; zuletzt verteidigte Daudet, zusammen mit seinem Adjutanten Pujo, das journalistische Heiligtum der „Camelots du Roi". Verhältnismäßig lief alles gut ab; nur einer der Angreifer, von Pujo, der wie Daudet stets bewaffnet ist, ziemlich schwer angeschossen, Mindestens 6 Monate Barmat-Prozeß! woher fall man die Schöffen nehmen? Berlin, 8. Dez. Am 11. Januar beginnt der Prozeß «egen die Gebrüder Barmot, die größte Verhandlung, die ttmaks ein deutsches Gericht beschäftigt hat. Die mit der Durchführung des Verfahrens betrauten Juristen erklären schon heute, daß voraussichtlich die Dauer der Verhandlun gen sechs Monate übersteigen und wohl gar sieben oder acht Monate in Anspruch nehmen wird. Dieser außerordentliche Prozeß erfordert daher auch von allen in Frage kommen den Stellen außerordentliche Mittel, und so hat der Vor sitzende, Landgerichtsdirektor Neumann, im Einvernehmen nist den vorgesetzten Stellen dafür Sorge getragen, daß bei etwy^ vorkommenden Krankheiten, Unglücksfällen usw., die ein Mitglied des Gerichts, der Staatsanwaltschaft oder des technischen Personals treffen könnten, sofort Ersatz zur Stelle ist, Man hat auch dafür Sorge getragen, das Gericht mög lichst durch Sachverständige zu besetzen und Richter heran zuziehen, die mit den verwickelten wirtschaftlichen Dingen, die in dem Prozeß zu erörtern sind, ganz genau Bescheid wissen. Das gesamte Gericht hat nun mehrere Monate lang die Akten durchgearbeitet und jetzt haben Richter und Staatsanwälte einen Erholungsurlaub von drei Wochen er halten, um sich für die Verhandlung genügend vorzube reiten. denn wenn nicht olle Anzeichen trügen, dürften die prozeßbeteiligten Richter ohne Ausnahme im kommenden Sommer kaum einen Urlaub antreten können. Eine beson ders schwierige Frage erscheint jedoch vorläufig noch unge klärt, nämlich die, woher man die für die Verhandlung not wendigen Schöffen hernehmen will. Nach dem Gesetz ist zwar jeder Staatsbürger verpflichtet, dieses Ehrenamt zu übernehmen, doch kann auch das Gericht billigerweise nicht verlangen, daß die Schöffen fast dreiviertel Jahr ihrem Be rufe oder Geschäft entzogen werden. In den nächsten Tagen sollen die Schöffen, zu denen auch drei Ergänzungsschöffen treten, ausgelost werden. Man wird bei der Auswahl ganz besonders vorsichtig sein, damit nicht allzuviel Proteste gegen dieses Amt einlaufen. Man wird sich wohl in erster Lini», da es heute Rentner im alten Sinne des Wortes kaum gibt, bemühen, älter« pensionierte Beamte heranzuziehen, da sei tens der Gewerbetreibenden und der im Erwerbsleben Neues aus aller Wett. Der Krieffchreiber von Salzburg entlarvt. Berlin, 10. Dez. (Drahtb.) Wie der Lokalanzeiger aus Wien meldet, hat das dortige Sicherheitsbüro den anony men Briefschreiber, der an die Staatsanwaltschaft in Karls ruhe Brief sandte, in denen er sich des Mordes an der Mut ter der Frau Hau, Frau Molitor, bezichtigte, entlarvt und festgenommen. Es ist der Kaufmann Ernst Winkler, der im September d. I. dadurch von sich reden machte, daß er am Aminger, einem Berge unweit Wiens, einen Lederkof fer mit Visitenkarten mit dem Namen eines Grafen Henkel von Donnersmark zurücklieb und so einen Selbstmord des Grafen vortäuscht«. Winkler war eigens nach Salzburg ge fahren, um den Brief aufzugeben. Es ist gegen ihn bei der Staatsanwaltschaft Anzeige wegen Irreführung der Behör den und wegen Betruges erstattet worden. wird noch lang« schmerzlich an diesen Uebvfall zurück- So unwesentlich die EinzÄheiten diese, "Streites Md, so tnt«r«stant ist der Eindruck auf die Oeffenllichkeit. Man macht im Ausland, auch in Deut chland, oft-den Fehler, den Einfluß der „Action Fransaise" zu unterschätzen. Wegen de» intellektuellen und künstlerischen Werte» ihrer Rubriken wird sie von vielen gele en, die im übrigen den triumphalen Einzug Line» Bourbon-, Orleans- oder Byna- parteprinzen weder für mSglich, noch wünschenswert Hal- ten. ,Le Nationalist»« integral", für den die „Action Fransaise" dauernd eintritt, bedeutet immerhin eine vor handene politische Richtung, die besonders das Heranwach sende Geschlecht in ihren Bannkreis zu ziehen vermag und nicht ohne Ein luß auf die Beschlüsse der Regierung bleibt. Besonders an den Universitäten findet sich sehr viel Sym pathie für Daudet. Gleichwohl bleibt die Masse des franzö sischen Volke« von diesem Streit unberührt, und ein Bürger krieg ist natürlich nicht zu befürchten. Der Einsatz des Kampfes, den die beiden Parteien freilich sehr wichtig neh men, ist zu theoretischer und teilweise persönlicher Natur. Die Hauptoorwürfe der Faschisten gegen die Camelots las sen sich wie folgt umgrenzen. Sie hatten die Leute von der „Action Fransaise" zunächst für die Gestrigen, während sie selbst die Zukunft zu bringen voraeben. Sodann ist ihnen die Daudet-Gruppe nicht antiparlamentarisch genug; man wirft ihr vor, zugunsten der Wahltaktik die „reine Lehre" zu verunreinigen. Große Bedeutung spielen ferner persön liche Gegensätze. Wie notwendig es ist, daß von Zeit zu Zeit in diesen chauvinistischen Hexenkessel Frankreichs hineingeleuchtet wird, beweist auch folgende». Die „Action Fransaise" ge noß bisher, mehr oder weniger, die Protektion eines ein flußreichen Teile» der Geistlichkeit, die immer noch stark royalistisch orientiert ist. In dem gegenwärtigen Streit hat sich erwiesen, daß sich hier das Blatt gewendet hat; es sind die Faschisten, die von der Geistlichkeit in ihrem Kampf gegen die „Action Fransaise" unterstützt werden. Cs be gann mit einem Hirtenbrief des Erzbischofs von Bordeaux, Kardinal Andrieu, der sich vornehmlich gegen Maurras richtete und letzten Endes eine eindeutige Warnung vor der „Action Fransaise" enthielt. Das Blatt ließ jedoch Maur ras nicht fallen, und das bischöfliche Schreiben zog weitere Kreise. Viele Prälaten ließen sich in ähnlichem Sinne aus. Der Bischof von Montauban, der Opposition trieb, wurde von der päpstlichen Nunziatur in Paris verwarnt. Dieses allgemeine Abrücken der Kirche von den „unchristlichen Entgleisungen des Ronalismus" (nicht von diesem selbst) war Wasser auf die Mühlen der zahlreichen Feinde der „Action". Radikale und Faschisten waren sich rührend einig. Es zeigte sich aber auch hier, daß man jene Gegner am meisten zu hassen pflegt, die einem am nächsten stehen. Das streng nationale „Echo de Paris" war von jeher heftig sten Angriffen der Camelots ausgesetzt; das Blatt ist jedoch zu vornehm, um sich in eine Polemik L la Daudet einzu lassen. Heftig attackierte auch die „Croix", die kirchliche Tageszeitung Frankreichs; Maurras mußte sich mit großen, Geschick ihrer Angriffe erwehren. Maurras ist jedoch Atheist, und die Kirche hat daher auch das Recht, ihre Gläu biger vor seinen Schrifte und Zeitungsartikeln zu warnen. Das ist das Wesentlichste aus diesem Bruderstreit zwi schen Royalisten und Faschisten, soweit er deutsche Leser interessieren kann und muß. Er vollzieht sich etwas abseits der Politik der großen Parteien Frankreichs, ohne-aber deshalb bedeutungsarm zu sein. Wesentlich für das Ver ständnis der Situation ist, wie wir gesehen haben, die gegenwärtige Haltung des Vatikans. Was aber den ande ren ruhenden Pol in der Flucht royalistischer Erscheinun gen anbetrifft, d. h. den Kronprätendenten, so ist zu erwäh nen, daß der vorige Prätendent nur sehr bedingt einver standen war mit der Art, wie die „Action Fransaise" für ihn Reklame schlug. Der neue Kronprätendent denkt ähn lich; man will sogar wissen, daß der Herzog von Guise nicht nur wenig einverstanden ist mit den royalistischen Metho den, sondern auch nur sehr laues Interesse bekundet für die royalistischen Bestrebungen überhaupt. Alles ick allem: es sind keine rosigen Zeiten, die Daudet und sein berüchtigtes Blatt gegenwärtig durchmachen müssen. Der Abgang von Georges Valois vor einem Jahre hat sich doch, schneller als erwartet, in verhängnisvoller Weise auszuwirken begonnen. tigen Käufer ganz andere sein müssen als die Gewohnheiten der europäischen oder asiatischen und australischen Kunden. So hat man denn in Deutschland eine große Zahl von Spe zialisten, die die Exportfabrikation von Christbaumschmuck durch ihre Entwürfe in besonders ergiebige Bahnen lenken, woraus sich füb den fremdländischen Importeur die An nehmlichkeit ergibt, daß er am deutschen Markt ohne langes Suchen die geeignete Ware findet. Neben den Produkten der deutschen Glasbläserei kommt für die Fabrikation von Christbaumschmuck auch noch das ausgedehnte deutsche Textilgewerbe in Frage, das aus Wolle, Baumwolle, Watte und unverbrennbaren Geweben heute erstaunliche Meisterstücke der Schmuckwarenfäbrika- tion heroorbringt. Hier ist es vor allen Diiwen der über raschend niedrige Preis, der der deutschen Erzeugung ein Uebergcwicht gegenüber dem ausländischen Wettbewerb ver- chaffte. Die Christbüumschmuckgewerbe Thüringens, Such ens und Schlesiens wie auch die bayerischen, württembergi- chen und badischen Figurenschnitzereien baden sich zu fast auHchließlich Alleinlieferanten für den Auslandsmarkt ge macht. Man muß erfahren, daß es sich besonders bei den Holzschnitzereien für den Christbaumschmuck nicht etwa um roh gedrechselte oder geschnittene Klötze handelt, sondern in jedem Falle um ein von Kllnstlerhand hervorgebrachtes Ge bilde. Seit langem hat die Forschung anerkannt, daß kein Kulturvolk der Erde für Kleinfigurenschnitzerei eine der artige Begabung in sich trägt wie etwa die Oberbayern, Württemberger, Badenser und Tiroler. So nimmt es nicht weiter wunder, wenn selbst die recht tätige skandinavische Schnitzereikunst in dieser Beziehung auf dem Auslands märkte gegenüber dem deutschen Wettbewerb keinen Bodru gewinnen konnte. Vorbildliche Kürze. Als Ludwig XIV. im Jahre 1068 nach Reims kam, empfing ihn vor dem Tore der alten ehrwürdigen Krönungsstadt der Bür germeister und reichte ihm einige Flaschen Wein, samt einigen Bir nen von Rousselat mit den lakonischen Worten in den Wagen: „Sire! Wir bringen, da Eure Majestät das Weichbild Ihrer ge treuen Stadt Reims zu berühren geruhen, unser,, Wein, unsre Birnen und unsre Herzen dar, das ist das Beste, was wir haben!" — „Bravo!" rief der König, als der Bürgermeister schwieg, „so liebe ich die Anreden! Habt Dank!" In bester Laune zog der Monarch seines Weges weiter. Bon -er Fabrikation des deutschen S^Es^lieg^ Christbaumschmuckes. Von Dr. Herbert Schm i d t - L amb e r g. Die weihnachtlichen Sitten, wie sie früher lediglich in Deutschland und im engsten Mitteleuropa bestanden, haben sich seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts über die ganze Wett ausgedehnt. Dadurch wurde aber der Groß- und Kleinhandel mit weihnachtlichen Gerbauchsgegenständen, vor allen Dingen mit Christbaumschmuck, zu einem allge meinen Weltwirtschaftszweig. Heute ernähren sich in sämt lichen Kulturstaaten erhebliche Teile des Jmporthandels zur Wilttersaison vom An- und Verkauf von Produkten der Lhristbaumschmuckfabrikation. Es wird nicht weiter über raschen, wenn man hört, daß auf den, Gebiete dieser Pro duktion naturgemäß das älteste Erzeugerland, nämlich Deutschland, auch heute noch mit weiten, Vorsprunge die Führung inne hat. Der deutsche Export von Christbaum schmuckfabrikation hat sich nicht nur nach den europäischen Absatzgebieten im Laufe der Nachkriegsjahre erheblich über die Ausfuhrziffern der Borkriegsjahre gehoben, auch die Kultllrgebiete in Uebersee haben zum großen Teil ihre Be stellungen am deutschen Markt untergebracht. Man darf aber nicht etwa annehmen, daß sich andere Industrieländer ein derart dankbares Geschäft von vornherein hätten aus der Hand winden lassen, nachdem besonders die Kriegsjahre die Errichtung eigener Herstellungwerke in zahlreichen europäischen Fabrikationszentren begünstigt hatten. So entwickelte sich in den letzten Iolren ein ausgesprochener Konkurrenzkampf in Fabrikaten der Christbaumschmuckpro duktion, aus dem Deul"//and aber immer wieder mit erheb lichem Vorsprung vor sei:en Konkurrenten hervorging. Wir haben sogleich von einem deutschen Gewerbe- und Industriezweig zu sprechen, der in ähnlicher Vollendung in kaum einem anderen Kulturlande zu finden ist: die deutsche Glasbläserei. Die Erzeugnisse dieser Produktion gipfeln in der Tat in Spezialfabrikoten für Len Christbaumschmuck. In unendlicher Abwechslung bringt dieier deutsche Produk tionszweig jährlich Millionen seiner Fabrikate auf den Weltmarkt, wo sie in den meisten Fällen ioiort nach ihrem Auftauchen vergriffen zu sein pflegen. Die ausländische Fabrikation zieht ihr Betriebe im allgemeinen viel zu indu striemäßig auf und kann auch bei diesem Fabrikationszweig eine ausgesprochene Monotonie ihrer Schablonenfabrikate nicht verbergen. Lediglich Deutschland kennt eine Reihe von Erzeugerwerken, die sich ausschließlich aus diesem Gr'chäfts- zweia betätigen. . Der deutsche Fabrikant sah von vornherein ein, daß die- jenlgen Länder, die sich der Sitte einer europäischen bezw. d«rtschen Weihnachtsfeier erst allmählich anschlossen, natür lich auch besondere Ansprüche an den ihnen zusagenden Christbaumschmuck stellen mußten. Es war also nötig, eine Verbindung zu finden zwischen den althergebrachten Sitten Und her neueingedrungenen Gewöhnung. So führte die deutsche Spezialisierung der Christbaumschmuckfobrikation auch dazu, daß die Sonderwünsche der hinzugetretenen Inte ressenten von vornherein berücksichtigt wurden. So war es möglich, daß soaar die Interessenten des fernen Ostens, wo heut« in ausgedehnten Gebieten Chinas und Japans ein Christfest gefeiert wird, wie es dem deutschen nicht ähnlicher fein kann, auf den ersten Blick in die deutschen Kataloge vezw. auf die deutschen Kommissionslaaer in ihren Ländern dg» Gewünschte herausfinden. Auch die mittel- und süd- qmertkanischen Staaten haben sich zu einer Weihnachtsfeier F^tanden, die ungefähr der in Mitteleuropa üblichen ent-
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