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Der Aberglaube der Verbrecher« Allerlei au, der Saunerpraxi». . Von Alberi Frick. Es ist oftmals beobachtet worden, daß insbesondere in den Tätigkeitskreisen und Berusozweigen der Avergsaube weit verbrei tet und verzweigt ist, welche vom Zufall vielfach äbhängen, auch in jenen, deren Angehörigen sich bei der Ausübung des Berufes die Weitermiichte oftmals entgegenstellen, Jäger, Seefahrer, Mischer, Spieler, Schauspieler sind deshalb ganz besonders abergläubisch, wenn sie selbst sonst im allgemeinen gebildet und aufgeklärt sind. Zu den Mmz besonders abergläubischen Berufszweigen gehört «Uch die Verbrecherzunst. Es gibt bestimmte Arten von Aberglau ben, die sich in den Verbrecherkreisen seit Jahrhunderten erhalten haben und" die, weil sie auch der Polizei bekannt sind, ost genug schon zur Ermittlung v,n Verbrechern geführt haben Eine große Rolle im Aberglauben der Gauner spielt der Buckel! man behauptet von dem Auswüchse eines Puckeligen, daß seine Berührung bei jedem unredlichen Gewinn Glück bringe. Dieser Aberglaube ist daher auch unter den Spielern aller Nationen ver breitet. Das Spielcrvölkchen erhofft sich das meiste Glück davon, wenn es mit der Hand oder auch nur mit-deni Kleide den Buckel eines Verwachsenen berühren kann. Es scheint, als ob nach der nai ven Auffassung unserer Altoorderen die mit einem Buckel Behafteten als besonders von der Liebe und der Gunst der Götter Anscrwählte galten. Als vor Jahrzehnten der französische Abgeordnete Naquet, welcher der glückliche Besitzer eines respektablen Auswuchses war, nach Monte Carlo kam, wurde der kleine Herr vom Augenblick seines Eintritts in die Spiclsäle an von Abergläubischen umringt, die sich ihm vorstellen ließen und sich um ihn zu schassen machten, nur um einen Augenblick den glückbergendcn Höcker, zu berühren. Falschspieler und Taschendiebe pflegen diesen Aberglau ben ganz besonders. Es soll übrigens auch schon genügen, wenn man einen Handschuh überzieht, der mit dem Buckel in Berührung kam, aber mit Handschuhen können wohl die Spieler in den Spiel sälen, aber nicht die Spieler und Falschspieler „arbeiten", da auf der Gewandtheit ihrer Hände ihre Erfolge begründet sind. Kartenschlägerinnen, deren gaunerisches Handwerk freilich voll kommen ans de» Aberglauben anderer spekuliert, sind natürlich auch oft selbst sehr abergläubisch. In diesem Falle ist ihre Hand lungsweise übrigens milder zu beurteilen. Indessen zeigt sich ihr Aberglaube weniger in Gebräuchen, die ihnen weissagende Kräfte verleihen, als in solchen, durch welche sie sich vor Gefahren schützen wollen. Alan hat bei Kartenlegerinnen die seltsamsten Amulette ge funden. Vor einigen Jahren wurde in einer norddeutschen Groß stadt eine Wahrsagerin polizeilich „bei der Arbeit" aufgehoben, und wie sie ging und stand zur Polizei gebracht. Dort auf der Wache ertönte plötzlich ein sehr lautes Miauen, und es stellte sich heraus, daß sie unter der Kleidung auf der blaßen Brust einen Beutel trug, in welchem sich neben einen, Zaubersegen und allerlei heilsamen Kräutern eine blinde, aber lebendige Katze befand. Dieses seltsame Amulett sollte sie vor den Nachstellungen der bösen Feinde, schützen. Die Frauenwelt ist überall, nicht nur in der.Gaunerwelt, dem Aberglauben ergeben, bei den Verbrechern sind es aber oftmals die stärksten, rohesten Männer, die Glauben, Gefühle und saust ir gendwelche Rücksichten nicht kennen, die sich aber dem Aberglauben wie einem unwiderstehlichen Zwange Hingaben. Unwiderstehlich z. B. führt es den Verbrecher, insbesondere den Mörder, immer wieder an den Ort seiner Tat oder wenigstens in dessen Nähe zu rück. Er muß von dem Verbrechen sprechen, und unzählige Per sonen haben sich dadurch der Justiz überliefert. Es gab Verbrecher, die mit kaltem Blut ihre Opfer hinmor deten und beraubten, aber vor und nach der Tat das Kreuz schlu gen oder gar in die Kirche gingen'und die Hände, mit denen sie das Verbrechen aussühren wollten, mit Weihwasser benetzten, damit ihnen V, skat glückte Snheffen ffnp die» «bin mir nunaen. Von allgemeinen Gebräuchen Ye» Aberglaubens in der Verbre- cherwelt sei hier besonder» einer noch erwähnt wegen seiner Selt samkeit. In der gesamten Einbrecherzupst herrscht her Aber, glaube, bei Ausführung von Verbrechei) niemals durch «in» Tür, eine Fenster- oder sonstig» Yeffnung zum -weiten Pias- -u schlüpfen. Muß die? unbedingt geschehen, so geschieht es rückwärts. Wenn also ein Einbrecher durch eine Tür eingestiegen ist, so sucht er, wenn irgend möglich, eine andere Tür zum Verlasse» des Lokal» zu benutzen, oder aber er geht rückwärts heraus. Dieser Aberglaube führt dazu, daß Einbrecher auch niemals zweimal in derselben Be hausung einbrechen, es sei denn, sie Hatzen dieselbe durch eine an dere Oefsnung betreten. Ein seltsamer Vorfall, der diesen Aberglau- ben in sehr deutlicher Weise beleuchtet, ereignete sich vor einigen Jahren in Wien. Es war in esnem Laden eingehrochen worden, aber merkwürdigerweise waren die Einbrecher nicht durch hie Ha, dentür gegangen, die durchaus nicht unerbrechbar versichert war, sondern hatten den weit schwereren Weg durch d?n unter dem La den liegenden Keller genommen. Die Polizei schloß nu» aus dieser merkwürdigen Tatsache, daß die Verüber des Einbruchs dieselben sein müßten, die schon einmal vor Jahren demselben Laden durch die Ladentür einen Besuch abgsstattet hatten. Woraus dieser Aberglaube sich gründet, Ist schwer zu sagen: vermutlich hängt er mit jenem sehr weitverbreiteten abergläubische» Brauch zusammen, der viele Leute davon ahhält, die eben verlassene Wohnung »och einmal zu betreten, wenn sie etwas vergessen haben Zentralasien die Wiege der Menschheit. In England ist dieser Tage Dr. R. C Andrews, der Leiter der amerikanischen zentralasiatischen Expedition, gelandet. Dr. Andrews ist jener Gelehrter, der seinerzeit die wissenschaftliche Welt durch die Meldung in Aufregung versetzte, daß er. in Asien ein Dutzend vcr- stsinerter Eier des vorgeschichtlichen Dinosauriers gefunden habe, deren Älter er mindestens auf zehn Millionen Jahre schätzte. Der amerikanische Forschungsreisende, der hie Wüste Gobj und die Mon- golei fünf Jahre durchforschte, hat »ine ungeheuere Arbeit für die Wissenschaft geleistet. Er hat nicht weniger als 10 <M verschiedene Tierarten, 12000 Kriechtiere und 1100Y Fischarten an das ameri kanische naturhistorische Museum abgefandt. Außerdem wurden zu Tausenden die fossilen Ueberreste einer längst untergegangenen Tierwelt ebenfalls nach Amerika expediert. Dr. Andrews erzählt von den Schwierigkeiten, die seine Expe dition zu überwinden hatte. So mußte die Wüste Gabi, die eine Ausdehnung von zehntausend Meile» hat, a» her Hand seiner mangelhafte» russische» Karte durchquert werden Einmal kam die Expedition i» große Gefahr, ganz umzukommen, da sie qon einer bewaffneten chinesische» Bande überfallen wurde und sich. »Ür wie durch ei» Wunder retten konnte. Der Forscher ist unbedingt der Ansicht, daß in Zentralasien der Ursprung .des animalische» Lebens auf her Erde zu suchen ist. Es kann nach den gemachten Funden kein Zweifel mehr darüber bestehen, daß bereits vor zehn Million »c» Jahren Zentralasien ein reiches Tierleben aufzuweisen hatte und daß auch die Gattung Mensch sich von hier aus über die ganze Erde verbreitete. Es wurden zwar keine menschlichen Kuschen gr ünden, da diese ja, wie die Erfahrung lehrt, die Jahrtausende nur in sehr seltenen Fällen überdauern, aber es wurden Funde in Form von Steinwerkzeiigen gemacht, die bezeugen, daß in der Wüste Gobi schon vor mindestens 80 000 Jahren Menschen gehaust haben. Man konnte sogar noch die Feuerungsplätze erkennen, die vü» den Urmenschen benutzt wurden. Interessant ist ferner, daß e? den Ge lehrten gelingen wird, an der Hand der reichen fossilen Funde das Klima festzustellen, das in Zentralasien in jenen Urzeiten.herrschte. MWMMWWM um AneAAng zur Nn^hr^n^^ Äersiü>«rung»anla-e auf Flurstück Nr. 148 des FlUrbüchi für Wehrsdors in das Wehrsdorfer Wasser nachgesucht. Pieser »«trag wird nach 8 »S des Waffergesetzes mit der Auf- fyrderuna bekannt«,macht, etwaige Einwendungen gegen di« be- gehrte Wasserbeuutzung binnen 2 Wochen vom Tag« de» Erschei nen» dieser Bekanntmachung bet der unterzeichneten Amtrhaupt- mannschaft anzubringen.. Beteiligt«, die sich in dieser Frist nicht melden, verliere» das Recht zum Widerspruche gegen die von der Behörde vorzunehmsnde Regelung. - Bautzen, am 22. November 1926. Vie Amlshauplmaunschast. Das im Grundbuche für Pohla Blatt 22 auf den Namen des Schuhmachermeister» Paul Arthur Säuberlich in Pohla eingetra- gene Grundstück soll am 17. Januar 1927, vormittag» 10 llhr, an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuchs 18,7 Ar groß und mit dem angeblichen Zubehör auf 3000 RM. — Pfg. geschätzt. Das Hausgrundstück mit 2 Anbauten ist ein alter reparierter Fachwerkbau. Das Gebäude trägt die Ortslistennummer 12 und ist mit 2200 Reichsmark zur Brandkasje eingeschätzt. Das Grundstück trägt die Flurbuchsnummer 28s, 28b und 282 e. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, sowie der übrigen dyS Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rschts guf Befriedigung aus dem Grundstücke sind» soweit sie zur Zeit der Eintragung des am 18. Juli 1926 verlautbarten Ver- steigerungsvermerks aus dem Grundbuchs nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Ab-g gäbe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger wider- spricht, glaubhaft zü machen, widrigenfalls die Rechte bei der Fest- stellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Vor teilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers pnd den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Bischofswerda, am 19. November 1926. Da» Llmksgerichi. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Mühlenbe- iitzers Paul Hermann Bähr in »olhnauhlsh soll mit Genehmigung des Gläubiger-Ausschusses eine Atzschlagsverteilung vo» 28 A er folgen, Nach dem auf der Gerichtsschreiberei des Amtsgerichts Bischofswerda äüsliegenden Gläubiger-Verzeichnis sind die bis jetzt festgesegten Forderungen ohne Vorrecht mit RM. 23 786,71 zu be rücksichtigen. . . ' Der verfügbare Massebestand beläuft sich auf RM. 16 939,78. Bischofswerda, am 24. November 1926. w. Llaus, Konkursverwalter. 'E"^E^"Geschüstlick^Mitteilungen. Die Hosdene Medaille der Stadt Düsseldorf ist auf der „Geso- lei" Kathreiners Malzkaffee-Fabriken verliehen worden: eine neue markante Anerkennung für den schon in früheren Jahren mit 27 Goldenen Medaillen ausgezeichneten „echt?» Kathreiner". Der Ge halt macht's! Beschlagnahme rcie «GM U' s Beschlagnahme-reie 6kkWk! Wohnung V« VH Nähe Bischofswerdas, ge eirrmaliae Vorausrabluna Perfekte StwtWjstl Kolonial waren lebendfrisch, empfing und empfiehlt Kleine Markthalle. Vautzner Straße 1. U/s/c/ks/, A's ol/s Ers/v Ls/bko- A/s/ak'Hxür s//r. H's /rcrbis/, s/» p/s/ /S/Llk/S/VS tVS/t/t Äs /VL-//A s//,ipe/ü/,e/,. Z/s/z/rö l/^ol AlsoLs e/Vs/yH/s// c/o§ (Herbert?/// WMM »IM-WH 51, ttabatt in Waren Kaktee gebrannt, Mucker, Kakao, 8kkoko>s6e, 8cbokola6enpulver, Tee, kieis, tluäeln, l-insen, Erbsen, usvv. * Kostenloser Lortversanci die möglichst schon in Anwalfsbiiro oder ähnlich ge arbeitet hat, zu alsbaldigem Antritt gesucht. Rechtsanwatt Dr. Teichert, Bischof »werd», Bischosostrah« 1». 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