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- Erscheinungsdatum
- 1926-11-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192611245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19261124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19261124
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-11
- Tag 1926-11-24
-
Monat
1926-11
-
Jahr
1926
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Das! ä-K vil daß dk „Alpen, Erscheir lende L gelehnt. Heutigei sie nur liche A vention Defizit im Fel die fast Bestehe Italienischer Truppenaufmarsch an der franOstschen Grenze. Berlin, 22. Nov. Die heutige Pariser Abendpresse gibt sensationelle Meldungen wieder, die der aus der Provence zurückgekehrte Direktor der Action franeaise Maurras über große italienische Truppenrüstungen längs der französischen Grenze veröffentlicht u.die die seit einigen Wochen in Frank reich darüber bereits umgehenden Gerüchte völlig bestäti gen. Die ganzL italienische Grenze bis 100 Kilometer ins Hinterland hinein sei vollgestopft von Militär, während auf französischer Seite keinerlei Verteidigungswerke existierten. Der Temps fordert die französische Regierung auf, unter allen Umständen und sofort die französische Grenze in Ver teidigungszustand zu setzen, während die faschistenfreundliche Liberia den Standpunkt vertritt, daß man Italien unter keinen Umständen durch Cegenrüstungen reizen dürfe. Registrierung der Reichsdeutschen in Polen. Warschau, 23. Nov. (Drahtb.) Wie die Warschauer — - - Müsse schuß 2 schlußi körperst bei ein einem! meister nehmen Ausgab konnte, von 20 cingesef ten wai wogegei hatte, dar pri Ausgab habe. Streicht des Ob« genomn beabsich Es hat lichen 8 schrieb« Mark, ! Preist i den Nei Die An oder Bi Rentner bofst ml sorgung tigen pi der end menfch« sen Ges 1. Dq« gen Ta, die am oorfs nainent wiesene Hörden Gurt ritz, d sef Bo ist der Cun« Rudolf auf Rei torrad drücke i der fein wie Q> bet ihn trug er wurden !ung in den wa Lolkspi oorgew dem V Lüge zugefüg Angekl« Mitglie nomme sters ei und sä treters gemein sprach i Verhalt Dr. St Partei, hatte, e Volkspi Monar mindest Darum in dem sei der standen De klagten da von gestellt Evapor sen sei. Zeugen vernehr Berlin - - —" -- Widersprechende Gerüchte «der die Erkrankung des früheren Kaisers. Berkin, 23. Nov. Zu den Gerüchten über eine Erkran kung des früheren Karsers melden die Morgenblatter er' gänzend aus Amsterdam: Die zuverlässig aus Hau» Doorn verlautet, ist der ehemalige deutsch« Kaiser ziemlich ernst erkrankt. Er hatte sich von einer leichten Erkältung an scheinend am. Freitag wieder erholt, weil er an diesem Tage mit Erlaubnis des Arztes seinen gewohnten Spaziergang unternehmen konnte. Inzwischen muß das Befinden des Kaisers sich jedoch wieder verschlechtert haben und am gest- rigen Montag konnte er sich nicht bewegen, ohne heftige Schmerzen zu empfinden. Obwohl erklärt wird, daß eine unmittelbare Gefahr für das Leben des Erkrankten nicht bestehe, ist doch m seiner Umgebung eine ernste Beunruhi gung entstanden. — Im Gegensatz hierzu meldet der Lokalcmzeiger: Die Gemahlin des Kaisers bestätigte am gestrigen Montag noch einmal telegraphisch, daß die Besserung anhalte und der Kaiser außer Bett sei. Wahnidee in München besonders alle, grauhaarige Männer ver» rückt, um ihnen dann das Geld zu stehlen. Ist doch grauenhaft so was?) Und die Dame war aus guter Familie." Der Staubsauger funktioniert aber tadellos. Peter Prior. Das Schaf. Aus dem Aufsahhest des kleinen Meyer. Das Schaf ist ein Saugetier, das lebendige Junge zur Wett bringt, während seine Außenseite mit Wolle bedeckt ist. Seinen Namen trägt das Schaf zu Unrecht, indem es noch viel größere gibt. Ein Hauptbestandteil des Schafes ist der Schafskopf, der in den meisten Bureaus unentgeltlich in den Handel kommt. Wenn eine größere Anzahl Schafe zusammenkommt, so heißt man das eine Herde, die von dem Schäfer behütet wird. Schon im grauen Altertum gab cs diese Herden und den Schäfer, welcher durch das Blasen der Flöte und der dazu gehörigen Schäferin die Weltlite ratur auf das innigste gefördert hat. Daher der Name Schäfer- skündchen. Das Schaf ist auch der Urheber der heutigen Bezeich nung der Parteien im Parlament. Die erste Herde wurde vom Erzvater Abraham geteilt. Die Schafe Abrahams gingen nach links, die von der anderen Partei nach rechts, der Hammelsprung ist ja heute noch im Reichstag eingefiihrt. Das Schaf ist ein über aus nützliches Tier. Nach seinem Tode gibt es Hammelfleisch mit grünen Bohnen und seine Därme werden zu Biolintaiten verwen det, der Blinddarm für die Jazzband reserviert. Das Schaf ist über den ganzen Erdball verbreitet, nur trifft man das männliche viel eher, weil sich das Weibchen nicht so leicht fangen läßt. Aufstand in Albanien. Belgrad, 23. November. (Drahtb.) Nach Meldungen aus Sku- tari hat die Aufstandsbewegung in Nordalbanien bereits größeren Umfang angenommen, als die ersten Meldungen vermuten ließen. Die Regierung ist durch den plötzlichen Ausbruch der Unruhen sehr überrascht worden. Starke Aufgebote von Truppen und Gendar merie sind zur Niederwerfung des Aufstandes entsandt worden. Man rechnet schon in Ven nächsten Tagen mit blutigen Zusammen stößen. Der Brleidtgurrasprozek des Reichs außenministers in Plauen. Plauea, 23. Nov. Vor dem Großen Schöffengericht in Plauen i. B. begann Montagvormittag der Beleidigungs- vrozeß des Reichsaußenministers Dr.Stresemann gegen den früher der Deutschnationalen Dolkspartei angehörenden Plauener Rechtsanwalts Dr. Arthur Müller. Dr. Müller hatte den Reichsautzenminister des Eingreifens in ein Straf- ' verfahren wegen Verschiebung von Kriegsmaterial an die Polen beschuldigt, das durch sein Eingreifen versandet sei Die Verhandlung begann mit der Vernehmung des Ange klagten Dr. Müller, der im Alter von 43 Jahren steht. E ist wegen Beleidigung im Labre 1921 vorbestraft. Sodm sobald «le mvglich «ledig, politische« Kreist« auf die dl« man In dieser Frag« ln Frankreich stösst, dl« englische Diplomatie in Pari» kein« leichte Ausgabe haben ustrd. Abf dl« englischen Vorstellungen l« pari» lei lmm« «stder die Liste der unerfüllten Forderungen vorgezelgt worden. Unabhängig davon läuft nach englischer Auffassung di« Frag, der künftigen Kontrolle der demfchen Abrüstung, ver be reit» vor IS Monaten fertig gestellte plan für die Völkerbundskon- trolle sei deutscherseits ln diesem oder jenem Punkt beanstandet worden, worauf man Berlin habe wissen lasten, daß alle diese Ein wände auf der am v. Dezember staltflndenden völk«rbund»taauug vorgebracht werden könnten. Gleichzeitig wird aus die französische Furcht hlngewlesen, daß eine Zwischenzeit entstehen könnte, fall« die Interalliierte Kontrollkommission aufgelöst werde, bevor man sich üb« de« Plan der Völkerbundskonkrolle geeinigt habe. Diesem Plan zufolge wird es sich um keine ständige Kommission mit einem bedingten Vorsitz handeln, sondern im wesentlichen um die Ans- stettima einer Liste von Sachverständigen, die von Fall zu Fall für die Untersuchung bestimmter von irgend einer Seite aufgeworfe- ner Einwände ernannt werden sollen. egierung ersucht, in eine Prüfung der Frage «Inzu-, Abendblätter am Montag mitteilen, will die polnische Ne- wie weit di? Satzungen des Völkerbundes und des gierung eine Registrierung aller deutschen Reichsangehöri- — " - ' --- gxn innerhalb der Grenzen Polens vornehmen. Diese Maß ¬ nahme soll getroffen werden, um für den Fall einer Aus weisung polnischer Wanderarbeiter aus Deutschland eine entsprechende Anzahl von Deutschen aus Polen auszuwel- sen. Oie Orkanverwüstungen in Güdbayern. München, 22. Nov. Der in der Nacht zum Sonntag im Voralpengebiet und in den Tälern des nördlichen Al penrandes herrschende Föhnsturm hat vielfach großen Scha den angerichtetl Am Sönigssee tobte ein heftiger Wirbelsturm, der erst im Laufe des Sonn tagvormittag etwas nachließ. Er legte auf der Lhrifkleg- Znsel fast alle Bäume um, ebenso die hundertjährigen Ahornbäume beim Aeuerhaus. Die aufgepeitschten Wasser hosen schlugen an die Fenster des Hotels „Mischmeister". Viele Häuser haben an ihren Dächern Schaden erlitten öder sind ganz abgedeckt. Die Straßen nach Berchtes gaden und Ramsau sind zur Zeit von umgerissenen Bäu men gesperrt. In Salzburg und Umgebung wurde gleich falls an Baulichkeiten und Fluren großer Schaden an gerich tet. Zn der Lungenheilstätte Grafenhofen wurde die große Liegehalle völlig forkgerissen; glücklicherweise war sie beim Ausbruch des Orkanes geräumt worden/so daß kein« Pa tienten zu Schaden kamen. Zm Kochel- und Walchenseegebiet steigerte sich das Unwetter zu einer bis jetzt noch nie er reichten Heftigkeit. Trotz der Dunkelheit sah man in ihrem schimmernden Weiß die unaufhörliche Kette unzähli ger Wasserhosen, die Höhen von über hundert Me tern erreichten. Auf der Straße von Kochel nach Schleh dorf gingen sie nieder wie Platzregen. Die Lichtleitungen sind zerstört und die Orte ohne Licht. Ebenso wurde die Telephonleitung umgelegt. Das Dorf Schlehdorf, das ISIS und 1925 durch Aöhnstürme schon besonders zu leiden hakte, erfuhr schwere Verwüstungen. Die meisten Dächer sind abgedeckk. Zn der Seegasse sind die Häuser Ruinen. Da zwischen hängen umgebogene Obstbüume. Die Häuser beben und drohen einzustürzen. Das Dorf Unterau, an der Straße von Kochel nach Murnau gelegen, i st eine Wüste. Ln Kochel, wo der Orkan durch den Hügelrücken etwas abgehalten wurde, wurden eine Menge Dächer zer rissen. Am ärgsten trieb es der Sturm in der Walchensee- Gegend. Meterhohe Wellen trieben ins Land, während die Windstürze unzählige Wasserhosen emporrissen, die ost kilometerweit ins Land gejagt wurden, wo sie bei klarem Sonnenschein wie ein Regen niedergingen. Krachend stürz ten die Baum« zu Boden und versperrten die Straßen. Polternd sausten Steinblöcke zu Tal. Die Waldarbeiter auf den Bergen mußten flüchten. Die Staats straße von Urfeld nach Dorf Walchensee wurde durch nie derstürzende Baumstämme gesperrt. Ein Holzzug wurde in den Walchensee hinausgetrieben. Im ganzen Voralpengebiet ist infolge des Föhns ein Witterungsumschlag eingetreten. Verheerungen in Schlesien. In allen Teilen Schlesiens tobten in den letzten Tagen heftige Herbststürme, die schweren Schaden anrichteten. Be sonders schlimm hauste der Sturm im Eulengebirge, wo er orkanartige Stärke annahm, so daß jeder Verkehr in den Straßen und im Freien unmöglich war. Schon in den er- ten Stunden während des Orkans wurden zahlreiche Bc- itzungen verwüstet, starke Bäume entwurzelt, die elektri- chen Leitungen zerrissen, so daß ein Kurzschluß im Schalt werk Peterswaldau entstand und die Lichtzuführung nach der Stadt gesperrt wurde. Das Gebiet von der Ortschaft Silberberg nach dem Reichenbacher Tal und die nach dem Gebirge zu gelegene Stadt Reichenbach wurden schwer heimgesucht. Namentlich die dort liegenden großen indu striellen Werke haben schwere Gebäudeschäden erlitten. Zu einer Schreckensnacht wurden diese Stunden für die Be wohner eines mehrstöckigen massiven Gebäudes, von dem der Orkan den Dachstuhl abhob und Teile davon in den dahinterliegenden.Fluß schleuderte. Nicht weit davon entfernt wurde eine Feldscheune mit dem gesamten Inhalt fortgerissen. Von einem auf dem Haupt bahnhof stehenden Güterwagen, der mit Brettern beladen war, ist die ganze Ladung weit ins Feld getragen worden. Der Orkan pflanzte sich längs des Eulengebirges bis in die Schweidnitz« Gegend fort. Auf dem Bahnhof Niederweist- ritz wurde das Dach des Bahnhofsgebäudes abgehoben und fortgeschleudert. In der Stadt Schweidnitz wurden Bäume umgeriffen und Fensterscheiben eingedrückt. Viele Häuser wurden zum Teil abgedeckt. Große Sturmverheerungcn werden auch aus Kamenz berichtet. Auch dort wurden viele Dächer abgedeckt oder stark beschädigt. Ganze Chausseeteile sind durch entwurzelte Bäume unpassierbar geworden. Besonders arg hat der Sturm im Schloßpark gehaust, wo alte Baumbestände umgelegt sind. Die Gegend von Kaundorf bei Reiße ist ebenfalls schwer betroffen. Der Staubsauger. ' (Nachdruck verboten.) Direktor Fritz Müller stieg die Treppe von seiner Wohnung hinunter, um sich in sein Bureau zu begeben. Er zog den linken Handschuh an, setzte den glänzenden Zylinder etwas schief aufs Haupt und blickte einen Augenblick in den großen Spiegel im Trep- pellsttck. Da kam der Briefträger an ihm vorbei, kramte unter seinen Briefen und überreichte Herrn Müller einen Brief. Herr Müller hielt ein veilchenfarbiges Enoeloppe in der Hand, dem ein ganz wunderbarer Dust entströmte. Mit zierlichen Buchstaben stanh darauf: Herrn Direktor Fritz Müller und die Adresse. Müller sann nach. Roch am Briefumschlag, sann wieder nach und — steckte den Brief in die Tasche. Mit einem geheimen Lä- chtln und einem verstohlenen Blick nach oben, wo aber die Gattin gar nicht an der Tür stehen konnte, weil sie noch schlief. „Aha!" sagte Müller zu sich selbst. .Hat sie doch geschrieben! Und mit welchem Raffinement sie meinen Namen in Erfahrung gebracht hat? Die kleine Krabbe!" Miller hatte nämlich auf einer Dienstreise in München eine nette junge Dame kennengelernt. Du lieber Himmel, harmlose Reisebekanntschaft mit Eüfc- und Theaterbesuch, dann ein feines SVltKr mit etwas Sekt. Niedlich und billig. Aber ein eisiger Schreck bemächtigte sich des Herrn Direktors, als er die Briefmarke betrachtete. Der Brief war am Wohnort Müllers selbst aufgegeben, eine 5-Pfennig-Marke klebte oben. Schief natürlich, was in der Briefmarkenspmche „ich liebe dich" be deutet. Müller dankte der Borsehung, daß seine Frau den Brief nicht erwischt hatte. Es war ja auch eine geradezu bodenlose Unvorsich- tigkeit von der jungen Dame, den Brief ausgerechnet in die Woh nung zu senden. Doch was wäre überhaupt dabei gewesen, mono logisiert Muller weiter, wenn seine Frau den Brief empfangen hatte. Es kamen ja mehr Briefe an ihn. Oeffnen? Ausgeschlos sen! Aber der Duft hätte sie stutzig gemacht. Frauen sind voller Ahnungen und schlau. Der Dust war berauschend. Blang-Plang oder Khasana, oder wie das Zeug hieß. Natürlich hätte es eine Szene gegeben, wenn sie den Brief ge- öffnet hätte, oder auch nur wegen des Parfüms. Obwohl Müller stiller Frau nicht den geringsten Anlatz zur Eifersucht jemals ge geben hatte. Dienstreisen waren eben mal Dienstreisen. Herr Müller kam im Bureau an, entledigte sich feines Pale tot», setzt« sich in seinen Klubs,fiel und sog noch einmal den Duft des Briese» ein, bevor er ihn öffnete. Und Muller las mit klop fendem Heyen: „Sehr geehrter Herr! Unter höflicher Bezugnahme auf unstr Zusammensein kn München bitte ich um die gütige Er- krnwnis, Ihrer Frau Gemahlin den von mir vertretenen Staub- siillger vvrsühren zu dürfen. Garantie 2 Sichre, beste, Fabrikat, iMÄmein« Äaubwirkung Fabrikmarke: Entstaube dich! Preis M Mart, auch gegen Raten. Hochachtungsvoll und ergebens) Lklla RrllSse." „Donnerwetter!", sagte Müller, als er wieder zu Hause war, Hijr ist kg «m Staub in der Bude, daß man sich m die Sahara Wiksrtzt suhlt. Kauf doch endlich mal einen Staubsauger. Sind hoch billig oke Dinger!" Und verschwand, um ekne kurze Dienst- kam er zurück. Schon auf der Trepp« hörte Und es war der mu« Staubsauger. „Benke Tage nach deiner AbrUist kam «ine t drn .Staudsauger vor. Sw sagt«» st« mit-dem Veickauf der Staubsauger ihr üttern batten Ange- Meine Schwiegermutter — Deine Schwiegermutter — Unsere Schwieger mutter. (Nachdruck verboten.) Eigentlich ist der Kampf mit der Schwiegermutter nichts an- derer als der ewige Kampf zwischen Jugend und Alter, nur auf eine andere Formel gebracht! Schwiegermütter sowohl wie Stiefmütter sind undankbare Lebensrollen, wie es ja auch auf der Bühne Partien gibt, die nicht jeder gern übernimmt. Es ist immer bitter, vom Fach der „Lieb- huberin" in da« der „Mütter" zu gleiten! Wie man von den besten Menschen meistens schweigt, so auch von den guten Schwiegermüttern; denn böse Menschen und bSse Schwiegermütter bilden einen viel interessanteren Gesprächsstoff! Schwiegermütter gehören heutzutag« mit -um Kapitel „Woh- nungsnot/ Wenn «st letzt«« einmal behoben sein wird, gestal- tet sich auch das Schwiegermutterproblem günstiger; denn heute heiratet man leider meistens mitten in den Schatz einer bestehen- den Familie hinein! Ebenso lttcht wie es ist, al» Mutt« geliebt -u uwrden, ist es schwer, sich al» Scheostgmmutt« belstbt zu machen! Alle« ehelich, Unglück darf man d«n armen Schutt auch nicht tn dl« Schache schieb«,) Benn Aham and kein« im Paradi» ulld doch ist ihr« Sh« krkn« himm an lhrfr poltttfchen Linie «in«, überparteilichen Blatte« unbeirrt festgehalten Haben. Die Redaktion ist daher be rechtigt, Anwürfe gegen ihre journalistisch« Meinungsfrei heit und ihre politische Ueberzeugungstreue — wie sie meh rere Berliner Zeitungen andeuten oder sogar aussprechen — El« Verleumdungen zurückzuweisen. » . Berlin, rs. November. (Drahtb.) ^vt« Blätter beschäftigen sich mit lstr Erklärung Dr. Stresemanns über den Ankauf der D A. Z. durch da, Reich. Die „Deutsche Togesztg." sagt, e» müsse äußerstes Befremden erregen, daß der Außenminister den Ankauf eines bis her immer al» unabhängig angesehenen Blatte» solange der Oes- sentltchkeit verschwiegen habe. — In der „Germanii" heißt es: Ein Unmöglicher Zustand ist, daß das dem Reiche gehörige Blatt aus Gründen reiner Parteipolitik die preußische Regierung und die hinter ihr stehenden Parteien dauernd angreift. — Aehnlich äußern sich „L. T." und „Boß. Ztg ", die eine Aussprache im Reichstage Wer ost Angelegenheit fordern Mn Antrag auf Prüfung der Kriegs- fchuldfrage. Berlin, 22, Nov. (Drahtb.) Im Reichstag ist zu der tzm Dienstag beginnenden Auswärtigen Debatte ein An trag sämtlicher bürgerlicher Parteien eingegangen, der die ständigen Internationalen Gerichtshofes Möglichkeiten bie- tjm, «ine Prüfung der Kriegsschuldfrage durch diesen Ge- Üchtshof zu erreichen. Polnischer Terror^ , Berlin, 22. Nov. Aus Ostoberschlesien werdet^ wüste polnisch« Ausschreitungen berichtet, die die polnische Wut Wer den Wahlausgang kennzeichnen. Unter den Augen der Polizei wurden zahlreiche Deutsche verfolgt, überfallen und verprügelt oder sonst mißhandelt. Pur den Fall Ml;. Geständnis des Talers. — widerruf de» Hauplbelastungszcugen. Berlin, 22. November. (Drahtb.) Der Amnestieausschuß in der Sache Hölz wird wegen Verhinderung einiger Ausschußmitglie- der erst am Sonnabend, den 27. November, zusammentreten. Erich Friehe, der sich zu der Hölz zur Last gelegten Erschießung des Landwirts Heß bekennt, hat jetzt an den Vorsitzenden des Ausschus ses «kn Schreiben gerichtet, in dem er sein Geständnis niederlegt und fordert, in der nächsten Sitzung endlich gehört zu werden. In denk Schreiben gibt Friehe eine genaue Schilderung der Vorgänge an dem Märztage 1921» an dem der Gutsbesitzer Heß erschossen wurde. Nach den Angaben Friehes hat er allein die tödlichen Schüße auf Heß abgegeben. Der Brief schließt mit der Bemerkung, batz er, Friehe, sich nach eingehenden Belehrungen durchaus klar darüber sei, wessen er sich bezichtige. Desgleichen hat sich der frühere Hauptbelastungszeuge, der Schlosser Uebe, an den Ausschuß ge wandt nut dem Ersuchen, die Abänderung,, das heißt den Widerruf, seiner den Hölz belastenden Zeugenaussage entgegenzunehmen. Die -nglische Auffassiing in der Gntwaffnungsfrage. Landen, 23. November. (Drahtb.) Zn politischen Kreisen Lon don» wirb heule die Nachricht bestätigt, daß sich Chamberlain aller Wahrscheinlichkeit nach zu der am S. Dezember in Genf stalkfin- dötwett Tagung de» Völkerbundsrat» begeben werde. Da» wird chtth für den Fall zulresfen, daß Vriand und Skresemaun nicht an ^fer Tagung kellnehmen sollten. Die genauen Richtlinien der englischen Delegation stehen zwar im Augenblick noch nicht fest, las sen sich aber ln großen Linien wie fdW umschreiben: England > > sH L I ! >t 'M
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