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er SAHWeLrzMer Sonntag, den 31. Oktober 1S26 81. Jahrgang Nr. 255 «rosa - S137 474 267 1060r4S rr «32 «7 700 113S8 »2141SV Die I Zuständ» dcrgeSLcrtt-, Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. DichtesteVerbreitung inallenVolksschichten Beilagen: Bilderwoche, Jugend u. Deutschtum^ Mode vom Tage. Frau und Heim, Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May G.nub.H. in Bischofswerda. Fernsprecher Nr. 444 und 445 odrzes, Morgen Sonntag Lan-tagswahl! Witült Mo« vormMags,weL in den Nachmittagsstunden großer Andrang herrscht! Demokraten Vereinigt« Sozialdvmckratie Kommunisten PsstscheckuNont» - ««t Dr««»«« Rr. 1821, Gemein»«- «nz»igen»rei» (in Reichsmark): Die 48 mm breite einspaltige - IY*Ak*a**L*«^. BttO»t'«erda Kin»t» «r. 04. Vrwidtzrtstzeile 25 P g., örtliche Anzeigen 20 Pfg, die ÜO^uo 2« Falle höherer Gewalt — mirg oder sonstiger irgend welcher breite Reklamezelle (im Texttetl) 70 Pfs- tztörung.dee Betrieb« der Zeitung oder der Beförderungeeinrich- non Anzeigen in besttmmten Nummer tmeae» — hat d« »«zieh« bet«» Anspruch «es Liesmmg ob« Platzen keine Gewähr. — Rabatt nach ! ^chkieferung d« Zeitung od« auf Rückzahlung de» Bezugm>resies. anzeigen tarifmäßigen Aufschlag. — Srfü » Pfa, die SO mm ... ,..u TextteU) 70 Pfg. Für da» Erscheinen von Anzeigen in besttmmten Nummern und an bestimmt« — Rabatt nach Tarif. — Für Sammel- . lufschlag. — Erfüllungsort Bischofswerda 4k Aifchokwervaer Etnztge Tageszeitung tm Amtsgertchtsbe-irk, Vtschofswerda und den ^angrenzenden Gebieten Vi— Bla« «chM Ne amÄchen Vekpmlmachvytzm har Wnwh-upt- ouomfchaft, d« SchulinspMo« uad das Hgoptzoll-ms» zu Bautzen, des Amtsgerichts, d« Siruoyamlesmtdd««»dttats «Bischofswerda. Der Tag der Um was handelt e Sachsenland erneu bewahren, den Wilken -um < Sinne der Lolksgemeinschast zu hohe Werte gestritten! Wie ein erhebt sich am Himm« di, Best jetsachens uttd damit einer zeit ses. Deshalb muh tzdet klar ui sich an der Hand deffen. wgs iy Sachsen auf dem Sebttte der . worden ist, überlegen, daß er beider b« taaswahl seine Slimme keiuem Kandidaten derttniam P«. tebgeb« Kann, «e> mit dm Komnnchisten im BmcheSaG. > und Genossen erreicht? Nichts anderes, als daß Sachsen, " diese- gewerbfleihkge, werktaüae Handels., Industrie- und Exportland, in der ganzen Welt denk Fluch, der Hächerlfch- keir anheimfiel, daß mstermlnAnse-enMder Welt unheT- barer Schaden zugefügt wurde, haß SMortavstxLa«, dttflch aus viele Millionen beliefen, dem fteiKgen sächsischen Boll, und damit seiner Wirtschaft verloren gingen, wM da» St«? land mtt einem bolschewistischen Sachsen Nichts zu tun haben wollte. Hat Man vergesse«, daß damals täglich di, geschlossene radikale Linke einen wütenden Haßgesana gegen alles Nichtsozialistifche anstimmte, so. daß es niemand mehr wagen konnte, eine andere Meinung zu äußern, ohne Gefahr , zu laufen, blutig geschlagen zu werben? Hat man vergessen, daß die Beamtenpolitik jenes Zeigner-Kabinett» «ine uner. hörte Mißachtung und Berhöhnung d« sächsischen Berufs, beamtentums war? Roch heute liege» tief» Schatten aus jenen Tagen des Unglücks über unserem Lande. Wehe, wenn zum zweiten Male sozialistisch-kommunistische Gewalt herrschaft die Fundamente unseres Staate» erschüttern sollte. Darum wirkt keine-Wahlparole überzeugender al» die, die sämtliche Parteien von der A. S. P. D. bi» zu den Natkonal-Sozialisten einmütig, mit Au-nasflne natürlich der linksfozialtstischen und kommunistischen Partei, ausg,geben haben: Ni« wieder Sowjetsachsen. Um dseses Sowfetsachsen zu erreichen, will die radikale Linke den Mittelstand, die Gewerbetreibenden, die Kleinhändler, die Beamten, die Angestellten und Arbeiter immer mehr prott- tarifieren, weil man nur mit absolut hörigen und unabhän gigen Elementen willkürlich schatten und walten kann. Die« ses Ziel geben offenherzige Parttigenossen in intimem Zir kel ganz freimütig zu. und der andere Stand, nach dem die radikale Linke in Sachsen immer mehr ihre Netze aus wirft, das ist der Stand der Kleinbauern und Landarbeiter. Den Bauern geht es geaenwLrtia nicht gut. Di« hohe» so zialen und steuerlichen Lasten sind für sie kaum noch zu er- trogen und haben, wie überall, so auch hier tiefgehende Un- Zufriedenheit erzeugt. Da» macht sich hie radikal« Linke, für di« bezeichnend«rweis« in Westsachsen auch Herr Zelmer jetzt wieder Wahlreden hält, zunutze. Da ist es an der Zeit, an ein Wort zu erinnern, das vor wenigen Jahren einmal einer der Groß-Berliner Genossen prägt«, al» er frei und offen erklärte: „Die Landarbeiter und Kleinbauern dürfen nie zufrieden sein; wir müssen sie im Zustand der Unzufrie denheit erhalten, sie immer mehr aufhetzen gegen die Ver hältnisse." Und wenn «in Schlagwort au» ftüheren, längst vergessenen Tagen hieß: „Krieg den Palästen, Friede de» Hütten", st, erkläre» heute die Liebmann-Böttcher und Ge nossen: „Wir erklär»« nicht nur den Gutshöfen, fand«» auch dem kleinsten Bauern- und Landarbttttrhaus d«n Krieg." Sie erweitern damit dtt von Berlin in» Herbst ISIS au-gegeben« Losung: „Die Gemüter in «atzt und Land müssen dauernd unter revolutionären Druck gehalten wer- den- Ed ist, also höchst eigenartig, wenn Plötzlich sozial!- st!W!oMmunisttsch« Wahlredner ihr Herz „fürs Land" «nt- dMK. Wie diese Lieb« ausfleht, wissen di« Landttutt, äks st« damals, in jenen Jahren kommunistischer Herrschaft, plündernden Trupps auf den Feldern wehrlos gegenüber standen, al» damals die link-radikalen Lattdtagsabgeordn«- ttn von ^schamlos«m^ratt^^Sucher" sprachen und di» Der neue Mehrkreiskommarrderrr für Ostpreußen. Berlin, 2S. Oktober. Generalmajor Freiherr von Ese beck ist vom Reichspräsidenten zum Kommandeur der ersten Division und Befehlshaber im Wehrkreis l ernannt wor den. Der in der Presse als Nachfolger des Generalleut nants Heye genannte Generalleutnant Reinicke ist in seiner Stellung als Chef des Heerespersonalamtes nicht entbehr lich. Kuckners „Vaterland" in Nerv Nord. New Zork, 30. Oktober. Die Ankunst der „Vaterland" in New Dork erregte hier großes Interesse. Luckner teilte mtt, Admiral Plunkett habe zu ihm gesagt: „Sie sind ein Seemann nach meinem Sinn" unb ihm versprochen, die „Vaterland" zu besuchen und Luck ner in amerikanischen Marinekreisen einzusühren Luckner erhielt Einladungen von zahlreichen Vereinigungen und Grohindustriellen. Während der Ueberfahrt traf folgender Funkspruch «in: .Herzlich« Grüße und glückliche Fahrt wünscht der „Vaterland" o. Hinden burg". Luckner erzählte, gewisse amerikanische Kreise wollten die „Vaterland" auf mehrere Monate für eine wissenschaftliche Expe dition chartern. Die Kapitäne einiger Schiffe, die Luckner während des Krieges versenkt hat, sprachen bei Luckner vor, um ihn zu be grüßen. Luckner gedenkt mit seinem Schiff zwei Monate in New Kork zu bleiben und dann nach Philadelphia zu segeln. Die deutsch-amerikanischen Beziehungen. Aewyork. 29. Oktober. (T.-U.) Die Sun meldet aus Washington, daß die Beziehungen zwischen Deutschland und Amerika seit dem Kriege niemals freundschaftlicher gewesen seien als jetzt. Bei Differenzen sei Deutschland stets zu einem Entgegenkommen bereit gewesen. Es läßt sich na türlich nicht vermeiden, daß unter großen Nationen zeit weise Streitfragen auftauchen. Deutschland sei aber in allen Fällen, das mtjsse betont werden, stets bestrebt gewesen, et waige Differenzen aus der Welt zu schaffen. Die StKvilisterirrrg des französischen Franken ohne auswärtige Anleihe? Paris, 29. Oktober. (T.-U.) Wie in französischen fi- nanz-politischen Kreisen verlautet, gibt man sich der Hoff nung hin, eine Stabilisierung des französischen Franken im Verhältnis von 165 zu einem englischen Pfund ohne aus wärtige Anleihe durchführen zu können. Mit dieser Ab sicht der französischen Regierung wird die ablehnende Hal tung in der Frage der Verwendung der deutschen Eisen bahnobligationen erklärt, da man sich der Hoffnung hingibt, daß durch den noch vorhandenen Devisenfonds der Morgan- anleihe und durch die fortgesetzten Deoisenkäufe der franzö sischen Regierung innerhalb der letzten Wochen ein ausrei chender Fonds vorhanden sei, um bei einer Stabilisierung den französischen Franken gegen die internattonalen An griffe der Spekulation schützen zu können. Uor dem Ende des englischen Kohlen arbetterstreiks? Berlin, 30. Oktober. Nach einer Meldung der Morsen- blätter erklärte am Freitagabend der Bergarbeiterführer Thomas, die Lage im Bergarbeiterstreik könne nach der letzten Unten-cdung der Gewerkschaftsführer mit Churchill als aussichtsreicher bezeichnet werden. Di« Bergarbeiter seien jetzt bereit, die Wiederaufnahme der Arbeit auf Grund von provisorischen Bezirksabkommen, dl« nach für das Land gemeinsamen Grundsätzen abzuschließen seien, in Erwägung zu ziehen. Die provisorischen Abkommen sollten Geltung haben, bis in eingehenden Verhandlungen ein dauerndes Abkommen mit abgestuften Sätzen für die einzelnen Be zirk« zustandegekommen ist. Aedrohuna von Auslttndern in China. Part», 80. Oktober. Wie der „Chicago Tribüne" aus Hankau gemeldet wird, sind gestern SO Ausländer, hauptsächlich englische Missionare, aus der Ortschaft Liuyang in der Provinz Honan von Farmern und Studenten vertrieben worden. Sie mußten, ohn« ihr Eigentum mitnehmen zu können, 30 Meilen zu Fuß zurücklegen. All« Lu-länder, mit Ausnahm« der Amerikaner in der Provinz S,erschwang sind bedroht. Der Ta« -er Sntst-ei-ung. z-LM-ZR SaÄen Vtt bü^aeNtche^TeÄM Massiv bleib«" Dtt «chatteüd- Pch vÄ d« EvM am sl. Oktober? Da» Wirtschaftliche Depression fördert leider die Wahlverdrossen- — ... ^„. Aber glauben denn die sächsischen Wähler wirklich «in» Besserung zu schassen, wenn sie, aktiv oder passiv, einem Genossen der radikalen Linken den Wog zum Säch- fischen Landtage ebnen? So ist der Nichtwähler nichts an deres als der Mitläufer dar radikalen Linksparteien; ver sähen Partei«», die erfahrungsgemäß dtt letzten Hllfstrup- pen ausbringen, um den Sttg zu erringen. Deshalb stelle sich jeder nichffozialtstische Wähler dort in Reih' und Glied, M^tftnh^^rt. N wähle nach der Parole: „Nie wieder OoS ErgevMs Ker SarrktasMahlerr ...1822. ,..,>7'!.. . Der jasst ablaufendeLandtog wurde am h. November 1922 ge wählt. C» wurde» damals insgesamt »LS7S8S Stimmen abg«. geben. Davon erhielten Stimmen die: - Amüsihnottonal. »olkspartei - Dtrtschaftspartei -Deut che Volkspartei Bereinigte Sozialdemokratie , . Zentrum Kommunisten Deutschsoziale Partei Demokratische Partei Die Wahlbeteiligung betrug iUH Prozent. Auf rund 26 000 Stimmen entfiel ein Mandat. L«r »»gewählte Landtag setzte sich danach wi« folgt zusammen: D-utschnational« is Abgeordnete äv ; 1v „ Sn der Stärke einiger Fraktion«, ist im Laufe der vierjährigen Tagungsperiode «in» geringe Veränderung eingetreten. Zunächst wechselte die «daeordnett Frau Schlag aus der kommunistischen Fraktion in di« sVialdemokratische, die dadurch auf 41 Mitglieder anstieg. Bei der Trennung der beiden sozialdemokratischen Flügel ergaben sich dann tö sür die A. S. P. und 18 für die SPD. Bei den Deutschnattonalen trat kurz vor dem Landtagsende noch der Abg. Ziller au», und bei den Demokraten erklärte der Abg. Glln- ther seinen Austritt und Uebertritt zur Wirtschaftspartei. » . Bei den Landtag,wählen '1922 standen 1327 S49 sozialdemo kratische und kommunistische Stimmen 120S 640 bürgerliche Stim men gegenüber, di« Linke verfügte über ein« Mehrheit von 118 000 Stimmen, well zahlreich« bürgerliche Wähler der Wahlurne fern- gebliebey waren. Anders war das Bild bei den Reichstagswahlen im Dezember 1924. Dort brachten die Bürgerlichen 1418 811 Stimmen ans. Sozialisten und Kommunisten dagegen nur 1 230 664. Die Bürgerlichen hatten also diesmal 188000 Stimmen mehr und wenn gleichzeitig Landtagswahl gewesen wäre, hätte der Landtag ein« bürgerlich» Mehrheit gehabt. Noch günstiger für die Bürger lichen ist da» Stimmverhaltnir bei der Reichspräsidentcnwnhl. Wenn sich di« bürgerlichen Wählet morgen zur Landtagswahl eben- so ihrer Pflicht bewußt sind, wie bei der Reichstags, und Reichs- Präsidentenwahl, dann werden wir vor einem Sowjetsachsen be- wahrt bleiben. Neue Instruktionen für General Walch in Paris? ««rtt, SO. Oktober. (T.- U.) Der rechi,fi«h«nde 2n- tranflg««, teM mit. baß General Walch, der Vräsideni der JnttrAlltttrke» MMtörkonkrollkommisston in Berlin nach Baris bernftn worden sei, «m neue Instruktionen zu er- hallen. «in ReichsrrrstSndigkettsgericht? Berlin, S0. Okt. Die Morgenblätter entnehmen einer Kdrwspönden- die Meldung, daß zur Zeit über eine Vorlage, di« flch mtt ür Regelung des Zuständigkeitsstreitts befaßt, Erwägungen schweben. W«nn zweifelhaft sei, ob ein or dentliche» Gericht oder «in Verwaltungsgericht oder eine Derwaltungsbehord« zuständig sei, dann solle das ge plante Neichszuständiakettsgericht zur Entscheidung angeru- W »erden. Las Neitb-zuständigkeiisgericht soll« aus Mit-