Volltext Seite (XML)
minder zwei Kinderluftballons, die sie ebenfalls an das Taschentuch band. Es lackierte» sich die Senkel chrer Schlche. Um diese sestzutnüpse», legte die Frau ihr Taschenluch acht los zur Seite. Jin nächsten Augenblick entwichen die Bal lone mit dem Taschentuch und den 2000 Kronen in die Lüfte. Das Ziel der Reise der 2000 Kronen ist noch nicht bekannt geworden. Lebende Tote. Neu« Iorschungen über die Aussahbekämpsung Im Mittelalter. Von Dr. Leonhard Bracht. Die Art, wie vor Jahrhunderten die Aussätzigen aus der menschlichen Gesellschaft verbannt wurden, gewährt einen interessanten Einblick in die össentliche Gesundheits pflege des Mittelalters. Einer der bekanntesten belgischen Forscher auf dem Gebiete der Geschichte der Medizin, Dr Tricot Royer in Brüssel, hat darüber sür das ehemalige Herzogtum Brabant neuerdings folgendes Material zusam- «mentragen können. Zunächst mußte der Aussatzkandidat, aus Antrag des Magistrates oder der Geistlichkeit, eine Untersuchung, die „Visitation", über sich ergehen lassen. Er hatte vor einem Gesündheitsgericht zu erscheinen, einer Jury, die mituiuer durch die Bewohnerinnen eines Klosters gebildet wurde. Die Oberin, assistiert durch ihre drei ältesten Mitschwestern, belastete zunächst Lider, Lippe», Ohren, beirachtete die Nasenlöcher, zog dann einige Haare des Bartes, Kopfhaa res und der Augenbrauen und untersuchten zuletzt den übri gen Körper nach Ausschlag und Geschwüre». Das Urteil lautete entweder auf Einschließung (Absonderung) oder ans vorläufige Freilassung (n>,8<ü»kitt prima). Letztere mußte nqch einer gewissen Frist durch eine absvlntm .-mbumla be stätigt werden, ehe der Betreffende als vom Aussatzverdacht gereinigt galt. In Antwerpen, wo ein Gesundheitsgericht von vierzehn Mitgliedern seinen Sitz hatte, wurden die Patienten an dem auf den Tag des gerichtliche» Erkennt - nisses folgenden Lüerktag öffentlich in der Kathedrale a"s Aussätzige bekaniitgegeben, wobei die Stadtgeistlichen und der Notar der Stadt anwesend waren. In manchen Gegen den wurde gelegentlich dieser öffentlichen Erklärung eine Feierlichkeit abgehalten, die wie ein Begräbnis anmuten I» Florennes z. B. begab sich der Priester, dem Kreuz und Weihwasser vorangetragen wurden, am Sonntag nach der positiven Ilrteilsfällimg, nach dem Haus des Aussätzigen, der ihn auf der Schwelle erwartete. Der Priester und seine Gehilfen segneten den Lepraleidcr unter Besprengung mit Weihwasser und brachten ihn in langsamem Zuge, begleitet von Verwandten und Bekannten, zur Kirche; unterwegs wurden lateinische Gesänge, besonders das „(Zni I.ar.armn" gesungen. Der Priester trat zum Altar und las die Toten messe, während der Aussätzige in der Mitte der Kirche auf dem steinernen Flur liegen blieb. Man deckte ihn mit einem Leichenklcid zu und warf auf ihn einige Handvoll Erde Nach dem Abendmahl wurde der Ausgcstoßene nach der Leproserie (Anstalt für Aussätzige) geführt, wobei wieder Grange angestimmt wurden. Mit der priesterlichen For mel; „Aperste iili portas srmtrtino . . ." wurde der Kranke der Anstalt übergeben. J'.n letzten Augenblick, bei geöff neter Anstaltspfortc, segnete ihn der Priester und gab ihm Napf und Handschuhe, weiß als Symbol seiner gereinigte» Seele, mit der Warnung, sich fcrtan außerhalb der mensch lichen Gemeinschaft zu halten. In Antwerpen trugen die Aussätzigen einen schwarzen Filzhut mit weißem Band, ein graues Kleid mit den Buchstaben L oder A. Am Gürtel hing ein Holznapf, ein kurzes Brotmesser, ein Bettelsack, ein langer Stock als Schutz gegen die Hunde und eine Klapper, die Lazarusklapper, deren Geräusch bezweckte, jedermann Gelegenheit zu geben, die Nachbarschaft des Kranken zu mei den. Im übrigen ging es, rein äußerlich betrachtet, den Kranken nicht so schlecht, wie man vielleicht cnzunehmen ver sucht sein könnte. Sowohl die in den städtischen Leproserie» untergebrachten Kranken als auch jene, die auf dem Lande in einer wenigstens 24 Schritte abseits vom öffentlichen Weg erbauten Hütte wohnten, erhielten reichlich Lebens mittel, nach bestimmten Regel» hatte» sie das Recht, zu bet teln. Im allgemeinen wurden die Aussatzanstalten reichlich mit Geschenken und Legaten bedacht. Nonnen aus sehr guter, vermögender Familie widmeten sich mit Vorliebe der Pflege der Aussätzigen, was natürlich zu deren äußerer Versorgung wesentlich beitrug. Die Leproserie in Herenthal besaß, wie aus den Büchern aus dem Jahre 1529 ersichtlich ist, Landgüter, Wälder und Weiden, deren Erträge zur Er nährung der fünfzehn Insassen völlig ausreichtcn. Denn die Zahl der isolierten Aussätzigen war nicht groß. In Brabant und Antwerpen zählte man im Jahre 1529 nur 120 Kranke. Gegen die Mitte des 17. Jahrhun derts ging die Krankheit zurück. Vom Jahre 1730 bis 1782 wurden 1250 Verdächtige ärztlich untersucht, aber nur 17 wurden wirklich krank befunden. Dann kam die neue Zeit, die der Sonderbehandlung des Aussatzes ein Ziel setzte: Kaiser Joses II., der auch in Oesterreich so manches Alte stürzte, hob 1783 in den damals zur Habsburgmonarchie ge hörigen südlichen Niederlanden die Leproserie» auf. Die Bedeutung der 5trähen für die Landwirtschaft. Während der letzten Jahre hat man in Frankreich eine Untersuchung über den Nutze» oder Schade» der Krähe» ausgeführt. An alle bei der Landwirtschaft interessierten Behörden und privaten Vereinigungen wurden Fragebogen verschickt, und aus den mehr als 900 Antworten konnten sol- gcnde Schlüsse gezogen werden: Von den Krähensorten, die in Frankreich vorkommen, sind die schwarze Krähe und die Saatkrähe die einzigen, die für die Landwirtschaft Bedeu tung habe». Die Buntkrähe sicht man in Frankreich selten, höchstens im Winter, und auch der Rabe ist sehr selten und wird nur im Gebirge ongetrosfcn. Die schwarze Krähe wird dem Geflügel und dem Wild gefährlich, vor allein in der Brutzeit. Die Saatkrähe, soweit die Stand- oder Brutvögcl in Frage kommen, kann im allgemeine» als ein Nutzvogel gelten, vor allein im Frühjahr, in welcher Jahreszeit sic eine außerordentliche Menge von Insekten vertilgt. Die Saat krähen jedoch, die im Herbst aus Nordoslen nach Frankreich ziehen, verursachen Schaden an frisch gesätem Weizen, Hafer und Gerste, besonders im Spätherbst und Frühjahr. Diese Winterkrähcn kommen in viel zu großen Mengen vor. Eins der angewandten Mittel, um die Saatkrähe loszuwerden, besteht in der Zugabe einer Klebsubstanz zum Saatkorn; der Erfolg wird jedoch als gering geschildert. Die andere Methode ist Vergiftung durch mit Strychnin vermengten Mais; dieses Vorgehen zeitigt bessere Resultate, unter der Voraussetzung, daß der Boden unter Schnee lietzt. Dieses Krähengist nennt man in Frankreich Picacorrncide. Die Untersuchungen über die Schädlichkeit oder Nützlichkeit der Krähen in Frankreich wurden in einer umfassenden Ab handlungen von A.CHappellier beschrieben; sie erschien in den Annalen der Gesellschaft für agronomische Wissenschaft, hie sich in vielen Fällen auch mit außerfranzösischen landwirt schaftlichen Fragen der Praxis befaßt hat. Unbegründete Furcht. Dcr Prinz von Cviidö machte sich, nachdem ihn der polniichc Reichstag 1697 zum König von Pole» gewählt hatte, auf den Weg »ach Polen. Er fuhr mit einem Schiss, das der tapse« e Kapitän Bart steuerte, mit noch 5 andere» Schhsen von Dünkirchen ab. Dieses kleine Geschwader wurde »on 19 englischen Schiffen hart näckig verfolgt. Bart entging nur durch geschickte Manöver und Täuschungen den Händen des Feindes. Prinz Conde atmete auf, dieser Gefahr entronnen zu sei««, als sie in Danzig landeten. Kapi tän Bart aber meinte, er habe sich nicht zu ängstigen brauchen, die Engländer hätten sie doch nicht zu Gefangenen mache» können. „Wer konnte sie daran hindern?" — „Mein Sohn! Er stand mit brennender Lunte in der Pulverkammer und hatte Befehl, auf ein bestimmtes Zeichen von mir unser Schiss in die Luft zu sprengen!" — Der Prinz wurde bei diesen Worten leichenblaß. Als er bald darauf, da sich fein« Krönung zerschlug, hclmkehrte, wählte er d«, Landweg nach Frankreich. Rundfunk Leipzig (Welle 482), TreSven (Welle 2i»4) Wochentags: 10: Wirtschaft. S 11.45: Weller. S 12: Millans, musik. S 12S5: Nauener Zeit. O 1.15: Börse, Presse. D 2.45: Wirtschaft. S 3—4: Pädagog. Rundsui«! Deutsche Welle 1300. S 3.25: Bert. Devisen, Prod..Böcse. S 4.30 u. 5.30: Konzell de« Lew,. Funkorch. S 6: Börse .Wirtschaft. S Anschl. an die Abend- Veranstaltung: Preise, Sport etc. Piidagog. Rundfunk Konigkwusterhansen (Welle 1800) Wochentäglich von 8.30 abends ab bringt die Deutsche Welle auch das Berliner Nundsunkprogramm. Sonntags das ganze Programm. Freitag, S. Ott. 4.30: Leipz. Funkorchcster. S 6.30: Lese- proben aus Neuerscheinungen auf dem Büchermarkt. D 7.15: Dr. Äcidler: „Pechvogel oder Glücksvüz". Einr halbe Stunde praktische Lcbcnskiinst. <2 7.45: Prof. Weinmann: Neues aus der Natur- «ousenschatz auf dem Kongreß deutscher Naturforscher und Aerzte. T L.30: Suuoniekonzert lSlavischer Abend). Dir.: A. Szendrei. Sotist: Prof. Klcngcl (Bioioncell). Smetana: Ouv. Verkaufte Braut. — Tschaikowsky: Variationen über ein Rokoko-Thema- — Gtazlinow: Sechste Sinfonie <E-moII). O 19.15: Tanzmusik- Kömgsmustcrbamen. Freitag, 6. Oktober. 12: Karl Graes: Sprechtechnik «. Schüler. S 3: L. M. Atsieri u. v. Eysecen: Cpanuch. D 3.39: Karl Graef: Das Atmnngsorgan. Die normal« Tieiatmung u. ihre drei Teile. O 4: Dr. Käthe Goebel: Wie vollzieht sich die Berussberalnng.D 4.39: Dr. Engelbrecht: Ueber o'°.nc»e Neifeprusungsordnung. S 5: Pros. Dr. Gunkel: Die lite- rar.lche Bedeutung des Allen Testamentes. Q 6.39: Ministeiialdir. Dr. Possc: Der deutsch-sraiizosische Handelsvertrag. D 7: Dr. Margot Rieh: ,D:e Auffassung der Arbeilergestalt in der deut- schen vormwreibünistisch-n Zeit. D 7.39: Wissenschaftliche Vorträge lur Aerzte Gehe ärztl. Fachzeitschriften). sWmeu, Spiel Sport. Lehrcm::» für das Iraucnlurncn inr 14. Turnkreis Lachse» der Dculschen Turnerfchaft. Der sächsische Turukreis veranstaltete in dcr Michaetiswoche zwei Lehrgänge siir das Fraueiituime», um den Vertretern der einzelnen Gaue Anregungen für die nächste Jahrarbeit mitzugeben. Die Teilnehmer Ostsachsens, 30 an der Zahl, waren Gäste des Fletcher- scheu Seminars in Dresden-Neustadt und begannen ihre Arbeit ap« Somitag, den 26 September. Die meiste Zeit wurde also aus die praktische 'Arbeit verwendet. Der Kreisfrauenturnwari cntlvickeite in überaus tlarer Weise die neuzeitlichen Forme», die den Grund stock bilden sollen siir die Vorarbeiten zum nächste» Deutschen Turnfest in Köln, und wie sie besonders Logcs (Hannooer) in der Tumerfchnst vertritt. Jeder Teilnehmer konnte dke Wirkung dieser mehr schwungkrästigen, den ganzen Körper durcharbeitendcn Hebungen am eigenen Leibe beobachten. Die jederzeit fröhliche Znsanunenarbeit hatte die Fraucniurmvarto zu einer echten turneri schen Gemeinschaft verbunden, was in einer schlichte«« Abschieds feier an« Freitag besonders herzlich zmn Ausdruck kam. Kein Dank siir alle Mühe und Anstrengung wird dem Leiter dieser arbeits reichen Wache willkommener gewesen sein, als das Verspreche«« der Warte, in stiller treuer Arbeit die neuen Gedanken hineiuzutragen in die Vereine, zum Wohle der Deutschen Turncrschast und damit des deutschen Balkes und Vaterlandes. Sportplatz Neukirch (Lausitz). Die am vergangene» Sonntag stattgestnidene» Verbandsspiele endeten wie foigl: SE. Ncnkirch 1 — Sportfreunde Putsuilz 11:5, SC. Ncukirch 1. Jgd. — Sporlsr. Pulsnitz 1. Jgd. 0 : 0. SE. Neukirch 2. Igo. — VsB. Bischofswerda 2. Jgd 8 : 1. I», ersten Bpieie sehkien Peischcl und Hilme. Die 1. Jugend be hält mit 9 -l- Punkten in« O-Bezirk immer noch die Tabellenspitze. Kämmende«« Sonntag, den 10. Oktober 1926, großesPokal- t >> rnie r. Die Fußballwettkämpfe sind wie folgt angcsetzt: vorn«. 8—9 Uhr: 2. Jgd. — NfR. Kirschau 1. Jgd., Diplomspicl; vorn«. -!>10—1411 Uhr: Vorrundenspiele zwischen folgenden Mannschaften: SE. Sachse«« Zittau I — Ballspielvereinigung 'Neugersdorf kl; vorn«. -111—-»12 Uhr: SV. Brandenburg—Dresden Scharfe Mannschaft und SC. Neukirch 1. 12—)t!2 Uhr: II. Herren — SV. Wehrsdorf I; -»2—X3 Uhr: 1. Jugend — Guts Muts Dresden 1. Jugend; 3—145 Uhr: Entscheidungsspiel zwischen beiden Sieger«« aus den Vorrundenkämpfei«. Alle Sportler, Freunde und Gönner des Vereins van, nah und fern werden sich sicher nin kommenden Sonntag in Neukirch (Lausitz) die stattsindenden Kämpfe nicht entgehen lassen. — Abends 9 Uhr erfolgt im großen Saale des Hofgerichts dis Siegerverkllndnng mit Aushändigung der Preise. Abends 7 Uhr im Hofgericht großer Festball. Motorradrennen in Nürnberg. Ter Kölner t t Schröder gewann bei den Motorradrennen in > x Nürnberg, Reichelsdorfer Keller, auf Monet-Goyon zwei erste Preise und zwar im 10 Km-Rennen für Maschinen bis 175 ccm und bis 250 ccm. H o h l h c i in e r - Nürnberg auf Triumpf gewann den Grvszen HcrbstpreiS über 20 Kilometer für Maschinen bis 350 ccm, während iin Bayern-Preis über 20 Kilometer für Maschinen bis 250 ccm der Kölner Pütz auf Jmperia den ersten Platz belegte. «V Letzte Priisuug der Tauersahrcr. Als Ab schluß der diesjährigen Bahnsaison findet am Sonntag, 10. Oktober, auf der Berliner Olym pia-Radrennbahn ein Stundenrennen hinter Schrittmachern statt. Jin Großen Steher-Kriterium geben die Deutschen Sawcrll, Möller und Koch an den Start, sie haben ihre Heimatfarben gegen die hervor ragenden Ausländer AertS-Belgien, Maronnier-Frankreich und L. Vanderstuyft zu vertreten. Straßenrennen in, Taunus. Es ging um den Großen Torpedo-Preis, dcr infolge des bergigen Geländes nicht leicht zu erringen war. Gute Amateurfahrer des Bundes kämpften auf dcr 104 Kilometer langen, schwierigen Tnuiilisstrcckc. Sieger blieb der Wiesbadener Tomasini in der vorzüglichen Zeit von Lr5ö:30. Zwei Radlängen hinter ihm kam Schön-Wiesbaden ein. Dritter Gugau- Jrankfurt a. M. in 3:01:25. Westdeutschland schlägt Holland. Der zwischen dem holländischen und westdeutschen Boxvcrband im Haager Zoologischen Garten auSgctragcne Box wettstreit endigte mit einem sicheren 5:3-Siege der Deutschen. Auf jeder Seite kämpften acht Vertreter ihres Landes und da fast nur Meister in den Ring stiegen, wurde den 2000 Zuschauern hervorragender Sport geboten. Von den Deutschen siegten Pauli über Nieuwenberg, DübbcrS über van Flaversen, Schön- ratb über Oly, Doingörgen tiber Groenevold und Müller über Bcnnckon. Die Deutschen Hettncr, Frost und Panne verloren ihre Kümpfe gegen Gerne, Miljon und Huitenar. Ter Zug nach Amerika. ES ist sehr zu begrüßen, daß deutsche Boxer ins Land dcr Weltmeister fahren. Hier ist die richtige Schule, durch die dcr deutsche Boxsport gehoben werden kann. Diener und Ziemdorf werden kaum aus Amerika zurück sein, da schwimmen Haymann und Noack über den großen Teich. Hnymann will aber nur daun fahren, wenn er in Dortmund seinen Kampf gegen Brcitensträter gewinnt. Esn S...:.:i?t ist seinen Titel los. Da der deutsche Federacwichtsmeister Edu Schmidt seinen Titel zu dem angesetztcii Termin nicht verteidigt hat, läßt die Boxsport behörde nm 17. Oktober in Dessau Noack-Berlin und StammS-Dcssnn um die „Krone" der Federgewichte kämpfen. Lcücrtntt zum Professionalismus. Es ist ein Zeichen der Zeit, daß augeiiblicklich viele bekannte Sportsleute Berufsspieler werden, also aus ihrem Sport ein Geschäft machen. ES bedeutete eine Sensation, als die berühmte Französin Suzanne Lcnglei« sich vor kurzer Zeit zum Professionalis mus bekannte. Jetzt sind ihr einige Berühmtheiten gefolgt. Die Amerikaner Richards und Howard Kinsey, die bekannt lich in Berlin eine Gastrolle gaben, haben ebenfalls dem Amateurismus den Stücken gekehrt. ss-——. -cM, Eine England-Mannschaft in TeutsÄland? - - j Nachdem der Friede bei den Sportsleuten fast aller Länder eiugekchrt ist, wird auch eine repräsen- tntive Fußball-Maniischast Englands den Kaine- radci« früherer Feindesländer einen Besuch ab- l statte». Vorgesehen sind Spiele in Prag, Wien und Budapest, es ist aber zu hoffen, daß bei der Tournee, die im kommende«^ Mai stattfindet, auch Deutschland be rührt wird. .... 'kM Tr. Pcltzer läuft 100« Meter kn Wie«. Der ' k deutsche Wcltrckordlüufer Dr. Peltzer-Stettin (W—hat sich für den kommenden Sonntag nach Wien I verpflichtet, wo er in einem 1000 Meter-Vorgabe- i ' I laufen an den Start gehen soll. Da der Lauf während dcr Pause des Fußball-LänderkampfeS Oesterreich-Schweiz vor sich geht, ist es nicht auSgeschlosfen, daß der Schweizer Meisterläufer Marti«« sich der Fußball- Ma«,»ichast seiner Heimat aiischlieüi um den Kampf gegen Dr. Polster annm-e'«- en. Ter Krefelder Hubert Hauben errang in Finnland beachtenswerte Siege im Kurzstrecken-. laufen, konnte aber in Paris keine Erfolg« erzielen. > Eine Frau läuft 42 Kilometer. Marathon-Läuferinnen bat cs bisher nicht gegeben. Jetzt kommt die Nachricht aus England, daß Miß Violet Piercen die berühmte Marathon strecke zurückgelegt hat. Sie lief die 42 Kilometer von Windsor nach London in 3 Stunden, 40 Minuten. Für den zarten Frauenkürper «ine nicht zu empfehlende Leibes- Übung. Neuer Rekord km Hammerwerfen Dem deutschen Meister im Hammerwerfen, Mang, gelang cs, den Sammer 44,87 Meter weit zu schleudern. Der Regensburger ver besserte mit dieser Leistung den deutschen Rekord, den er auch hielt, um einen Meter. Hammerwerfen ist eine Leibes übung, die viel zu wenig Beachtung findet. Glänzender Sport im Feldvergrennen. Auf der 8 Kilometer langen Strecke auf dem Feldberg gaben sich 53 Krafträder, darunter 12 Bei- wagen, ein Stelldichein. Die kleinste Klasse ge- wann Sourdot auf Monet-Goyon. 2S0er Klasse > -4 1. Hyronimus auf Ermag, der die schnellste Zeit aller Krafträder fuhr. 350er Klasse 1. Bohrmann aus New-Gerard. 500er Klasse 1. Eichclbaum auf Ariel. 750er Klasse 1. W. Glöckler auf Norton. Sportwagen, kleinste Klasse 1. Jacobi auf Hanomag. 4 PS-Klasse 1. Dorpcr auf Opel. 6 PS-Klasse 1. O. Kleyer auf Adler. 8 PS Klasse 1. Baader auf Bugatti. 10 PS-Klasse 1. Melzer auf Mercedes-Kompressor. 12 PS-Klasfe 1. Cleer auf Alfa Romeo. Rennwagen 1100er Klasse 1. Meister ou Amilcar. 1500er Klasse 1. Keilhold auf Bugatti. 2 Lite« Klasse 1. Kimpel auf Bugatti in 5:18,3 (neue« Rekord). In der stärksten Klasse siegte Heusser auf Steyr.