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Hin Das GesandtschaftrvierleL in Peking überfallen. Berlin, 1. Oktober. (Drahtb.) Wie die D. A. Z. au» PeNug meldet, wurde am Mittwoch morgen das Gesandkschaftsvterwl von einer Räuberbande übersatten, die jedem, der sich ihr entgegen stellte, niederschoß und Plünderungen vornahm. Dt» geraumen Gegenstände wurden in Autos fortgeschleppt. Die Polizei schlug Alarm und versuchte, die Räuber an ihrem Vorhaben zu hindern, . wurde aber beschossen und mutzte sich zurückzlehen. Neues aus aller Welt. — Exemplarische Bestrafung ein« Vatzafrevlos». Da» Schöffengericht Destau verurteilt« den IS Jahre alten Ao» imrgesMen Erich Schön, der gemeinsam mit einigen noch vom Jugendgericht abzuurteilenden Lehrlingen einen Güter» terzug mit St«inan beworfen und dadurch da» Zugpersonal gefährdet hatte, -u 1 Jahr Zuchthaus. Da» Gericht «ar der Ansicht, daß di« vielen »nAlSge der letzten Zeit ein« rück» sichtelos« Anwendung de» Gesetze» al» notwemrig erscheinen taffen. — Vate»i»ord, «uasdilch in Rotwstzr. «in suGWdoror Vorfall spielte sich am Donnerstagabend tn einem Jaus» de» Berliner Straße in Berlin ab. Gin »4 Jahre alter Ar beiter geriet mit'' Jaus, kam, in G .... - der Sohn von seinem Bater gewürgt worden sein, sö daß er angeblich in der Notwehr mit einer Axt schlug. Dieser «Btt «inen so schweren Schtkdelbruch, daß er verstarb. Der Sohn stellt« sich stobst der Poligei. — Zweitausend japanische Ancher um» Leben gekom men. Nach einer Meldung au» Hongkong stell eine gang» Aus Sachsen. Amtliche Stimmzettel für Landtags und Gemeindewahlen. . Die Regierung beabsichtigt, im Einverständnis mit dem Sächsischen Gemeindetag, die Bestimmung über die Einfrch- rung des amtlichen Stimmzettels für die Landtagswahlen auch für die Gemeindeveroronetenwahlen am 14. November 1926 im Derordnungswege anzuordnen. Ebenso schweben Erörterungen, die Wahllisten und Wahlkarteien für dis Landtagswahlen am 31. Oktober und für die Gemeindsver- , ordnxtenwahlen am 14. November 1926 sobald als möglich auszulegen. Dresden, 1. Oktober. Ein tödlicher Skraßenbahnunfall ereignete sich Mittwoch abend durch Aufspringen auf die Straßenbahn. Der Lehrer Winkler versuchte Ecke Zwingli- und Bodenbacher Straße auf einen fahrenden Straßen» bahnzug aufzuspringen, glitt ab und geriet unter die Näder des Anhängewagens. Schwerverletzt wurde er ins Kranken haus geschafft, wo er in der Nacht gestorben ist. > Der preußische Landtag,abg. von Epnern hob als Konreferent hervor, daß in der heutigen Form die Einkom mensteuer kein Mittel zum Ausgleich sei. Dieser müsse durch di« Verteilung der Umsatzsteuer verwirklicht werden. Redner bezeichnet, die Schaffung der neuen Steurrorgantsatlon als übereilt. Die ganze Frage der Einführung de» Zuschlagsrecht« bedürfe noch eingehender Prüfung. Deshalb werde der neue Finamausgleich zum 1. «pril nächsten Jahres nicht fettig werden. — Abg. Mathes- Baven forderte Vereinfachung de» Steuersystem». Der frühere preußische yinanzminister Dr. von Richier bezeichnete die Rückgabe der Einkommensteuer aN die Länder, wie sie von Gayern gefordert werde, al» unmöglich. Dar Zuschlagrrccht werde ohne Kautelen nicht durchzuführen sein. Nach weiterer Aussprache und einem Schlußwort der Bericht erstatter wurde die Einsetzung eines Ausschusses beschlossen, der die ausgeworsenen Fragen weiter durcharbeiten soll. Im weiteren verlaus der Verhandlungen sprach Abg. Rose- Hamburg über Polizeifragen. Aba. Metzenthin behan- delte die preußischen Erfahrungen in der Polizeisrage und die Vor bildung der Beamten. Slaaksminlster a. D. vr. Völih hielt dann einen Vortrag über Schulfragen. Trotz der Kultur autonomie der Länder, die seststehe, werde eine lebhafte Reich»kulturpolitik erstrebt. Der Reichstag habe tn der Gnmdschul- aesetzaebung nicht das gehalten, was erwartet wurde, so z L. sein «rundschulgesetz. Unser Standpunkt zum Reichsschulgesetz ist be kannt: Erhaltung der historisch gewordenen Schulreform, die konfes sionelle in Norddeutschland, Simultanschule dort, wo diese Form ein- a,bürgert ist. Die Frage des Konkordats wird an die einzelnen Länder herantreten. Ein Reichskonkordat kommt jedoch nicht mehr in Frage, nachdem Bayern ein Konkordat mit der Kurie abgeschlos- srn hat. Abg. Dingeldey - Hessen wendet sich als Konreferent gegen die Politisierung der Schulen, die in einigen Ländern Lberhandge- nommen hat. Die Versammlung schloß mit dem lebhaften Ausdruck de» Danke» an die Partelinstanzen, besonders an den Abg. Dr. L e i- dIg. — Vie preußische Landtagefraktion hielt darauf eine kurz« ge» schriftliche Sitzung ab. Die Frage der großen Koalition wurde mit keinem Wort berührt. — Am Abend trat der Reichsparteivorstand zusammen, um die am Freitag stattfindcnde Sitzung des Zentral vorstandes vorzubereiten. Zur Behebung der Nrbeiislosi-keii und der Wohnungsnot. Aufruf des preußischen Dohlfahrksministero. Berlin, 1. Okcober. sDrahtb.) Der preußische Wohlfahrts minister Hirtstcser oerösfentlicht im Amtl. Preuß. Preßdienst einen Aufruf, der eine Privatarbeit des Ministers darstellt und in dem es u. a. heißt: Dir können und wüsten die Arbeitslosigkeit dadurch er heblich vermindern, daß wir die Wohnungsnot beselligen. Damit da« Wohnungswesen In Preußen allmählich voll gesundet, brauchen wir eine Bantäklgkelt, die für die nächsten Jahre 2<w 000 neue Veh- nungen jährlich erstellt. Dafür werden an öffentlichen Beihilfen jährlich benötigt 1000 Millionen Mark. Als Quelle für diese öffent lich»« Beihilfen kommt bis auf weiteres die Hauszinssteuer, die uSKgenfalls anszubauen wäre, In Frage. Ilm »lese eine Mil- llarde Mark aus der Hauszinssteuer für Reubauzwecke zu erhalten, ist die Erhebung von etwa 50 «i der Frledensmiete bei Berücksich tigung der Ausfälle und der gesetzlichen, Befreiung nötig. Artig wäre also eine weitere Steigerung der Mieten am 30 -L der Friede nsmlrlen. Ditte Steigerung erscheint auf de« ersten Blick unerträgllch. Btt näherer Betrachtung zeigt sich aber, daß die. Mehr an Miete »on unserer Bolk»wlrkschasl getragen werden muß, wenn wir In absehbarer Zeit aus der Woh nungsnot, ans der schlimmsten Arbeitslosigkeit, aus der Wobnungszwangswirkschaft und zulehr auch aus der Haus- zlnssteuer selbst herauskommen wollen. Die Vorteste einer erhöhten Bautätigkeit sind also so groß, daß sie von keinem geleugnet werden können. I« übrigen hat kein Mensch von einem erhöhten Daupro- gramm Nachteil; denn das Mehr an Mitte kommt doch — das zei gen die Lrefahrungen in allen anderen Kulturländern — auf ande- rem Wege wieder herein. Deshalb wende Ich mich an jeden Deut schen und jeden Preußen mll der Bitte, an der Erfüllung dieses Programm» mitzuwlrken. Herr Dr. KM; und die MehrverirSnde. In feiner Dresdner Rede vom Sonntag hat Reichs innenminister Dr. Külz geglaubt, den vaterländischen Wehrverbänden eins auswischen zu sollen. Er bestritt iynen die Berechtigung, zur Sammlung des Bürgortum, auszu- rufen, da ihre Tätigkeit zumeist auf Leerlauf und Jrrlauf beruhe «nd bisweilen sogar zu einer staatapolitischen Gefahr werde. Die Soldatenspielereien der Wehrverbände gäben Frankreich da, Hauptargument für manch« Handlungen. Dabei fei di, gespielte Wehrfähigkeit an fick aar nicht da, sondern sie sei Humbug. Herr Reichsinnenminkfter Külz hat aber in diesem Zusammenhang vergessen, das Reichs banner und den Roten Frontkämvferbund zu erwähnen. Wir brauchen wohl nicht den Nachweis zu er bringen, daß diese pazifistischen Einrichtungen nicht nur militärisch aufgezogen, sondern gegenüber Wahr losen oft sehr agressiv geworden sind. Wenn Herr Dr. Külz von der Gefahr der Dehrverbän« nach außen spricht, dann hätte er al» Innenminister bmiaerweise auch hi« inner« Gefahr des Reichsbanners und des Frontkämpfer bundes mit behandeln müssen. Wenn Herr Dr. Külz viel leicht der Meinung sein sollte, daß da» Reichsbanner nicht zu oen Wehrverbanden zu rechnen ist, dann empfehlen wir ihm die Ansicht der Altsozialisten zu hören, die sich erst dieser Tage in ihrem „Dolksstaat" klipp und klar doyin äußerten, daß das Reichsbanner zu den Wehr verbänden gehört. hie mit bewundernswerter Gytz»l» miß WLch« 5<ycksa1 trägt, nicht ein «ach» aus dich- Stunde? Hoffen mir, daß dieser Schaß geßütt mir» an «len Stellen de» In- nad Auslandes, von allen, die die Geschick« der Völker znm Guten wenden wollen, daß er eia Echo weckt, da» an, Rahe, Recht und Freiheit bringt." Danach ergriff der 1. Bürgermeister von Germersheim, Schmidt, das Wort. Er betonte, daß Müller aus dem Feld« der Ehre gefallen sei, gefallen zu Ehren Deutschlands. Der Landtagsabgeordnete Chefredakteur Bernzott gab dem Wunchbe Ausdruck, daß der Tod Müllers dazu beitragen möge. oie pfälzische Heimat von fremder Besatzung zu be freien. Die französische Besatzung zeigte sich während der Be- ordkgungsfeierlichkeiten nicht auf den Straßen der Stadt. Abschluß -es Sisenpaktes. Brüssel, 30. Sept. Die Vertreter der deutschen, franzö sischen, belgischen, luxemburgischen und saarländischen Stahlwerke sind am Donnerstag zu einer Einigung la der Frage der kontinentalen Rohstahlgemeinschaft gelangt. Da» Abkommen, da» aus 5 Jahre abgeschlossen wurde, tritt mit Wirkung vom 1. Oktober in Kraft. Aar später ist der Bei- tritt anderer Länder, wie Polen und der Tschechoslowakei vorgesehen. Der Sih des Trust» wird Luxemburg sein. Aum ersten Präfidenken wurde Emil Mayrstch-Lnxemburg gewählt. Die Belgier, die anfänglich 290 000 To. als Monats kontingent forderten, sollen sich mit 282 000 To.,-das heißt 11,55 v. H. der gesamten Rohstahlproduktion der vertrag schließenden Länder zufrieden erklärt haben. Frankreich erhält 8 Millionen jährlich, Deutschland 11 bis 12 Millio- Iren. Das deutsche Kontingent würde etwa 75 v. H. der deutschen Leistungsfähigkeit darstellen. Die Quote Luxem burgs soll etwa 3000 To. unter der Belgiens liegen. Für das Saargebiet ist ein Sonderkontingent in Aussicht ge- trommen. V Berlin, I. Oktober. (Drahtb.) Zum Abschluß des internatio nalen Eisenkartells bringt oas „B. T." einen Artikel eines führenden rheinischen Schwerindustriellen. Der Artikel hebt hervor, man dürfe annehmen, daß der Cisenpakt sür alle Länder ohne Aus- nähme große Vortest« bringe und das Änfangsstadlum einer Be lebung für den europäischen Markt bilden werde. — Da» „B. T." bringt Wetter auch eine Aeußsrung Loucheurs, dec hervorhebt, daß dex Patt unter schweigender Zustimmung der Regierung ge schlossen worden ist. Der belgische Senator de Br»uckere be- ront in einer Aischrtft, das Abkommen werde zwischen den Ländern, di« dttr Vertrag von Locarno unterzeichnet Haven, eine noch stärkere wirtschaftliche Solidarität und Zusammenarbeit herbeisühren. Reichswittschastsminister Curtius weist darauf hin, daß die Stahlindustriellen als verantwortliche Sachwalter der gesamten deut schen Wirtschaft insbesondere der eisenverarbeitenden Industrie, ge- händekt Haven. Der „vorwärts" sieht tn der Tatsache, daß die Kapitalisten allein den Zusammenschluß vollzogen, eine Gefahr für die Arbeiterschaft. Die .^Deutsche Allg. Zig." sieht eine über das rein Wirtschaft liche hinausgehende Bedeutung der Abmachung darin, daß mit ihr ein hoffnungsvoller versuch unternommen werde, in etneni wichst- gen Punkte die unheimlichen Folgen des Friedensoertrages von Versailles einem Ausgleich entgegenzuführen. Amerika «nd der Gisenpakt. Vertin, 1. Oktober. (Drahtb.) Die Msrgenblätter be- richten aus Newyork: Die amerikanischen Stahlkönige Gary und Schwab fahren nach Meldung des Journal of commerce Mitte Oktober nach Europa, um die Stahlsitua tion im Zeichen des neuen Stahlkartells zu studieren. Die Reise, di« zwei Monats dauern dürste, werde die beiden Führer der amerikanischen Stahlindustrie nach England, Frankreich, Belgien und Deutschland führen. Sie wurden den Versuch machen, mit dem europäischen Eisenkartell ge wiße Verabredungen über Absatzgebiete und Preise zu stande zu bringen. japanische Mscherflotte mit über 2000 Mann einein W sturm «nn Opfer. Zu Hilfe eilende Dampfer konnten nu — Der Geldverlust de» Auswättlgen Amte» — Die Lasche ahne Geld Mmdeu. Nach einer Drahtmeldung ist in elner Laübenkokome lm Norden Berlin» am Mittwoch nachmittag vün einem Kolonisten die Tasche gefunden war. den, die die Beamten de» Auswärtigen Amtes im Auto beim Gewtransport Netzen ließen und in der sich die verloren?-- aanaenen 53 000 -K befanden. Die Tasche war leer und . start zerMen. — Eine Zigeunerschlacht. Bei Haltern in Westfalen lieferten sich 50 Zigeuner eine regelrechte Schlacht, bei der 6 Zigeuner lebensgefährlich verletzt wurden. Die Kämpfen den wurden, da alle anderen Hilfsmittel versagten, von der Feuerwehr in die Flucht gespritzt. — Flugzeug erschlägt drei Kinder. Aus Basel wird ge meldet: Drei schulpflichtige Kinder wagten sich zu weit cln ein Militärflugzeug, als dasselbe nach einer Notlandung bei Unterägeri am Zuger See wieder starten wollt«. Das Flag- zeug blieb beim Aufstieg an einem Baum hängen und über- schlug sich. Dadurch wurden die drei Knaben getötet, wäh rend die beiden Offiziere unverletzt l-lieben. Reichsparieiiag -er -euischen Volkspariei. stöla, 30. September. Die große Reichrparteitagung der Deut schen Volkspartei, die eine Konferenz der Ländrrvettreier, eine Ätzung de» Zentralvorstande, der Partei und de» eigentlichen Par teitages umfaßt und sich über 4 Tag» erstreckt, hat heut« hier ihren Anfang genommen. Der Parteitag ist diesmal außerordentlich stark beschickt. Mehr al» 1200 Delegierte der Deutsch-BoUspattei- Nchen Organisationen werden erwartet. Dazu kommen dt« Teilneh mer au» der näheren Umgebung, so daß mit einer Gesamtzahl von etwa 4000 Personen gerechnet wird. Di« Eintrittskarten zu der großen Estrelemann-Dersammlung am Sonnabend, die in der riesi gen Messehalle stattfindet, sind bereit» seit einigen Tagen vergriffen. Dr. Stresemann wird am Freitag in Köln «rwattet. Den Auftakt der Tagung bildete heut« eine sehr stark besucht» Konferenz oller deutschen Landtagsfrattionen und preußischen Staatarttsmttollrder, der Deutschen Voltspattri. Die preußische Landtag»fraNion ist voll- zählig vertreten. Ferner bemerkte man zahlreiche Abgeordnete der LändersraNtonen. Abgeordneter Dr. von Lampe eröffntte die Sitzung mit Motten der Begrüßung. Zur Leitung der Tagung wurden die Xbag. von Eampe, Leidig, Burger, Dmgeldey, Len- therffer und Dr. Jarre» berufen. Abg. Vurgtr-Bayern , sprach dann über de» Finanzausgleich. Er wies darauf hin, daß di« Erzbergersch« Gesetzgebung gerade die wirtschaftlich schwa- che« Linder «troffen habe. Der Schematismus dieser Gesetzgebung Hobe viel schaden angerichtet. Wenn der neu« Fmanzous- gleich nicht am 1. April 1S27 geschossen werden kann, dann soll mln- Vesten» «in« Zwischenlösung geschaffen werden, die den Ländern V0 H der Einkommensteuer sichert. cholischen Stadtpfarrer hielt der Regierungspräsident der, Mäh' Machens, im Namen der bayerischen Staatsregie- nmg «ine Ansprache, in der er u. a. sagte: der lntsrnationalen Aus der Oberlausitz. Bischofswerda, 1. Oktober. —* Feierliches Glockengeläut« begrüßte heute mittag von 12 bis 1 Uhr vom Turm unserer Hauptkirchc wie von allen evangelischen Kirchen Sachsens das Inkrafttreten der neuen sächsischen Kirchenverfassung. Mit ehernem Munde wurde verkündet, daß nach vierhundertJahren eine wichtige Forderung der Reformation in Erfüllung gegangen ist, daß wir endlich die vom Staat freie, die Volkskirche haben, die Volkskirche, so wie sie unser großer Reformator Dr. Martin Luther gewollt und gefordert hat. Die Trennung von Kirche und Staat war ir. den letzten fahren allerdings auch eine Forderung der Kirchenfeinve, jedoch aus anderen Gründen. Sie ist nun Tatsache geworden, das Gerüst, der äußere Bau für die langersehnte Volkskirche ist durch die neue Kirchen verfassung geschaffen. Nun gilt es, diesen Bau auch mit warmem und starkem Leben zu erfüllen, denn wir dürfen nicht verkennen, baß mit der Trennung vom Staat die Kirche eine stark« moralische und finanzielle Stütze verloren hat. Dieses zu ersetzen, muß nun die oberste Pflicht oller Mit glieder unserer Landeskirche sein. Freudige Mitarbeit on den Aufgaben der Kirche, im kirchlichen Leben und Opferbe- reiffchast für di« Kirche, auf daß sie leben, gedeihen und ihren hohen Menst am Volke tun kann, das sind nun die mit Stolz als Vorrecht anzunehmenden Pflichten jedes einzelnen von uns, auf daß die Hoffnung der Kirchenfeinde zuschanden «erd«, die da höhnten und hofften, daß die Trennung vom Staat den Zusammenbruch der Kirche bedeuten würde. Nein, fester und machtvoller denn ie muß jetzt unsere auf sich selbst gestellte evanoelisch-lutherische Kirche dastehen, -in lebendig« Zeugnis dafür, daß sie im Herzen des Volkes verankert ist und deshalb keine staatlichen Stützen braucht, daß sie eine Dolksktrche im wahrsten und schönsten Sinne des Wortes ist. —* Hauptkirche. Am kommenden Sonntag predigt Herr Pfarrer Ehrler aus Pulsnitz, da Herr Oberpfarrer yemm zu den Festvredigern bei der Meißner Domfahrt des Dolkskirchlichen Latenbundes «hört. —* Ihren achtzigste» G««r1slag begeht am Montag, den 4. Oktober, g»a« verw. Hoffmann, Blumengcschäfts'n- haberin, Kirchstraße 13. Frau Hoffmann erfreut sich noch stner verhältnismäßig guten Gesundheit. Möge ihr noch »in weiter« gesegneter Lebensabend beschieden sein. —* Ptt». Ichätzeagesetlschast. Obgleich jeder Schützenbruder persönlich zu dem am Seimtag stattstndenden Prämien- und Preislagenschießen eingeladen wurde, soll durch die Zei- tung nochmal» daran erinnert werben. Für diejenigen, welche die- sein Schießen nicht bitwohnen können, aber aus alter Anhänglichkeit zur Gesellschaft ein» Primi» «bgeben, wird nach Losbestimmung ge schossen. Alle, die sich awl Prttslagenschießen beteiligen, erhalten samt und sonder, Prümien. Hoffentlich entschließt sich noch mancher, der seine Teilnahme nicht mit Bestimmtheit erklären konnte, nun doch zu kommen. Das Schlehen beginnt der zeitigen Dunkelheit we- ,«u püicktlich X, Uhr mitw«. —* Aggg wckrbM nicht! Da» müssen alle feststellen, die koln Kursbuch besitzen »der Ben Sommersahrplan mit dem An der Recht vom 2. zum 3. ^"plan. Söln« Aenderungen irn, deren W nioraurgaben Außer der großen unser Verkehrsgebiet vttfchkand in F.oge. Auch Kursbuch für Auslandsreisen den «samten deutschen und zuverlässig« Zusammenstellung , ge bietet da» Lloyd Kursbuch. / zu» Besten der «k-aiter-ramariter- / Nm kommenden Sonnabend, de»/ 3 Oktober, i» Gasthof »NeuerAnbau" ein Saalspor i fest statt, dessen Reinertrag den hiesigen Arbeiter-Samari tern gum Ausbau und »ar Fdrderung ihrer Bestrebungen gewidmet werden soll. Mo dem hiesigen Arbeitersports toll angeschlossenen Berein« und Organisationen werden i Teil zu einem unterhaltenden Programm beitragen, wo nuch lvßondiguntz dolchetdm M VbGchm den Bef,