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-ü abend« wr den folgend. Lag. «Iben Mmmtr: Frei du der Zeltmlg oder der BefSrdäüngwtmtch. Dienstag, de« 28. September 1S26 Nr. 22« 81. Iahrgamg H A M ie U f wird der VIÜ«rb>md»rUl »uftzefvrder^ der KÜchsteu Völker» und für die sreuch« BesttzuWg V einem Amcksttzl bundsversammkung über dl, Rechtslao« derjenigen Stacttm mit seinen Feinden von gestern uMNchp in ein. « zu berichten« tz!i Miseren go-rwhAriigen tm RlManve stltzenMnd«MsavmttßSesHoffmTr«»Mvün» r a r rem lach >ep. >er- den isa- ahr M ist m Id ie nd- die die s- hr h. L nes iter nett ich. Nie stn, Md der -u fel. I0N ün- ?rr. emr ab- Ne. Ker au« die ten be ten els der im, sätz ger ib- >N. die ien el- itz. ich as cht B. ir- atz Ts chl es >s. u- be es n, ist ahn. rter. igen lau- !luch Nan oder gen. iller tten die röt« md, LNg litt- lMg edi. R. b'ä >ro- UnabhLngigeZettungfür alle SttWetttÄMmch Land. DtchtesteVetbreltung inallenVolksschichten Destagen: Bstdeavoch«, Jugend n, Deutschtum, Mode »o« Ltvff Wm und Hei«, LandrodOhaMiche Beilage. — DmL und Beätttz »M Friedrich May B.m.b.H.iaMschossw«ba. Fevch»echerRL4V«ck M Md. al» »egt ». röt« man dä« K mm deine »nvöhr. — Rabatt «H_Tatts. — Mr i tarfimäßigm Ausschlag» — ErsiWungsstt Bißt wvcheEch so Psg. Einzelnummer 10 Begeisterter Empfang -er Ostafienstieger in Berlin. Vertin, 26. Sept. Die Ostasien-Expedition der Deutschen Lufthansa, die am 23. Juli in Berlin zum Fluge nach Peking gestartet, dort am 30. August eingetroffen und am 8. Sep» tember wieder abgeslogen war, ist heute mittag nach Berlin zurückgekehrt, wo ihr im Zentralflughafen auf dem Tempel- Hofer Felde ein feierlicher, der Bedeutung dieser Leistung ent- sprechender Empfang bereitet wurde. Aus Königsberg war gemeldet worden, daß die beiden dreimotorigen Jun- kers-Großflugzeuge gegen 7 Uhr früh nach Berlin gestartet waren. Dor den Hallen der Lufthansa hatte sich eine statt- liche Anzahl von Ehrengästen, Vertretern der Reichs-, Staats- und Kommunalbehörden, sowie der Luftfahrtorgani sationen und Flugzeugindustrie versammelt. Die Reichs regierung vertrat der Rsichsverkehrsmintster Dr. Kröhne, der mit Ministerialdirektor Brandenburg und Geheimrat Fisch vom Reichsluftamt gekommen war. Weiter sch man den russischen Botschafter Krestinski, den chinesischen Gesandten Suntschen Wei und den lettischen Gesandten Dr. Weit. Piel bemerkt wurde auch die Anwesenheit des berühmten schwedischen Forschers Sven Hedin, dessen Interesse für die deutsche Luftfahrt bekannt ist. Das Reichswehrministerlum wurde von Generalleut nant Ritter v. Haack vertreten. Unter den Ehrengästen be merkte man auch den früheren Gouverneur von Tsingtau, Admiral a. D. Truppel, ferner den Vorsitzenden des Aero klubs, Major Tschudi. Aus Dessau traf um 11 Uhr vormit tags ein Junkersflugzeug mit leitenden Herren der Junkers- werke ein. Di« Anlagen des Flughafens im Tempelhofer Felde trugen reichen Flaggenschmuck, und zwar waren nicht nur die Farben des Reiches, Preußens und der Stadt Der- lin, sondern auch derjenigen Länder gehißt, die die Expedi tion berührt hatte. Auf dem Zuschauerplatz« hatten sich zahlreiche Schaulustige eingefunden. Um 11.45 Uhr näher ten sich dann di« beiden Flugzeuge, die die Bezeichnung v 901 und v 903 trugen, dem Tempelhofer Felde, wo sie gleich darauf glatt landeten. Von brausenden Hochrufen begrüßt. rollten die Maschinen bis dicht vor di« Flugzeughallen, wo auf beiden Flugzeugen die schwarz-weiß-rote deutsch« Han delsflagge und die Farben der Lufthansa entfaltet wurden. Dem ersten Flugzeug entstiegen der Leiter der Expedition, Dr. Robert Knauß, der Flugzeugführer Schnäbel« und die Bordmonteure Eteidel und Ernstberger, der zweiten Maschine der technische Leiter v. Winterfeld, der Flugzeugführer Doldi und di« Bordmonteure Rie de l und Eichentops. Zunächst konnten sich die Expedi tionsmitglieder de» Ansturms der Erschienenen kaum erweh ren. Don allen Seiten mußten st« Glückwünsche «ntgegen- nehmen. Dann sand noch auf dem Flugfeld« selbst ein« Begrüßung durch den Reichsverkehrrmlnifter Mroha« statt, der betonte, daß es sich bei diesem Unternehm«» nicht um eine sportliche Aufgabe, sondern um ein Höchstmaß von Leistungen von Mann und Maschine gehandelt habe, um festzustellen, ob di« Hoffnung«» aus «inen Verkehr Europa» mit Ostasien mit den modernsten Mitteln zu erfüllen seien. Deutschland beanspruch« kür sich kein« Monopolstchung im Luftverkehr, sondern wolle in friedlicher Zusammenarbeit mit den anderen Ländern und unter voller Gleichberechti gung allgemeine verkehrsziel« «rwtch«. Dankwart« wtd- met« der Minister auch der Lufthansa, die mit Gnergie an die Lösung dieser Aufgabe gegangen sei, an die Flugzeug industrie, besonders an di« JunkerZ-Wert«, dst »ltfo glänzenden Maschinen und Motoren diese Leistung ermög licht hättech vor allem aber an di« Besatzung d«r Flug- Ig« .. ns- über di« Unterbringung i ige, worüber tm Auftrage Nisse» der deutsche Delegierte , lttete. In einer Entschließung über di« rückständigen Jahresbeiträge wird China aufgefor dert, wirksam« Garantien für di« nachträglich« Zahlung sei- ner rückständigen drei Jchmsbeikäg« zu geben. Außerdem zeuge, die mit deutscher Zähigkeit und Beharrlichkeit ihr Ziel erreicht habe. In der h«ttigen Zett der großen Worte freue man sich besonders über eine wirkliche Tat, wie diese es sei. Technisch sei das Problem einer Lustverbiadung Europa—Dstoflen gelöst. nun gelte es, einen regelmäßigen Luftverkehr praktisch zu verwirklichen. Bei einem anschließenden Frühstück feierte der Vorsitzende des Aufstchtsrates der Lufthansa, Bankdirek tor Dr. v. Stauß, die Leistung der Expedition als ein« internationale Pioniertat. Die 10000 Kilo meter lange Strecke Berlin—Peking sei in 72 Flugstunden bewältigt worden, während die Eisenbahn 17 Tage, die Dampfer 6 Wochen dafür benötigten. Dr. v. Stauß brachte ein begeistert aufgenommenes Hoch aus die Besatzung aus, die auch der russische Botschafter Krestinski in herzlichen Be grüßungsworten mit drei Hurras feierte. Ein« politisch bedeutsam« Rede in deutscher Sprache hielt dann der chinesische Gesandte Suntschen Wei. Er übermittelte zunächst den Fliegern seine Glück wünsche und führte dann aus: In letzter Zeit habe Peking die Flieger begrüßt, die aus den verschiedensten Richtun gen kamen; aber noch nie hatte ich Gelegenheit, die weltbe rühmten Pilottn aus einem uns so sympathischen Lande zu begrüßen. Zehntausend« strömten -um Flug platz hinaus, um mit den chinesischen Behörden die deutschen Flieger zu empfangen. Solche Ovationen ist man in China nicht gewöhnt, und « gehören schon sehr bedeutsame Ereig nisse dazu, um die Mafien la Bewegung and zu Enthülle»- was za bringen. Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und China haben sich in der letzten Zeit sehr gut entwickelt. Trotz aller politischen Schwierigkeiten in China hat sich dort nicht ein einziger Fall ereig net, in dem Leben oder Gut von Deutschen angetastet worden ist. Ihr Unternehmen wird viel dazu beitragen, die wirtschaftlichen Bande zwischen beiden Ländern noch fester M knüpfen. Der chinesische Gesandte wies dann auf das Wort des Außenministers Dr. Strese- mann in Genf hin, daß die Wirtschaft die alten Grenzen der Länder sprengen werde und neue Formen internationaler Zusammenarbeit erstrebe. Mit der Schaffung von Welt fluglinien habe Deutschland den besten Anfang gemacht, die Worte de» Außenministers in die Tot umzusetzen. Dm: Ge sandte wandte sich daun gegen den Vorwurf, daß China fremden feindlich sei. deu er al» eine krasse Lüge bezeichaete. Venn es la China «in« Bewegung «gen Ausländer gäbe, dann nur gegen diejenigen Fremden, die mit Gewalt an den ungerechten Bestimmungen der mit dem alten Regime geschlossenen Verträgen fefihalten wollten und zu diesem Zweck mit brutaler Gewalt gegen die nationale Bewegung la China vorgingen. Ausländer, wie Sie, schloß der Ge sandte, die mit uns auf der Bast» von gegenseitigen und ge- rechten Verträgen verkehren, werden bei uns stets mit offe nen Armen auwenommen werden. Der Gesandte erhob sein Glas auf das Wohl der Lufthansa und auf eine schnelle und glückliche Lösung der Aufgabe einer regelmäßigen Luftlinie Berlin—Peking. Zum Schluß berichtete der Leiter der Expeditton, Dr. v. Stauß, über den Verlauf des Fluge». Mit großem In teresse hätten di« Wirtschaftkreise im fernen Osten immer wieder gefragt, wann der regelmäßig« Luftverkehr mit Mit- teleuropa beginne. Ueberall seien die Junker-Maschinen als deutsches Werk bewundert und insbesondere von Ausländs deutschen mit größter Sympathie empfangen worden. Kandespartettaa der sächsischen Demokralen. Dresden, 27. Sept. Am Sonntag fand im großen Sitzungssaal des Landtages der außerordentliche Parteitag der Demokratischen Partei statt. Reichsiunenmintfier Dr. Sülz, der zum Vorsitzenden gewählt wurde, eröffnete di« Sitzung mit begrüßenden Worten, wünschte den Beratungen guten Erfolg und hielt dann «inen programmatischen Vortrag. Er verbreitete sich zunächst über die außenpolitische Lage. Die Art der Aufnahme Deutschlands in den Völker bund sei «in schlagender Beweis von der Richtigkeit der Außenpolitik, die durch Verständigung mit den Feinden von gestern den Weg zur Freiheit zu gewinnen suchte. Vbn« eine solche Politik ständen wir auch heut« noch dicht bei Der» sailles und nicht in Gens. Mit der Wiedereinreihung Deutschlands in die MSchtekonstellation der Welt und nm der Anerkennung der derttschen Republik al« Großmacht fei zunächst einmal ein ungeheurer moralischer Er folg erreicht, dessen Bedeutung auch nicht zuletzt darin liege, daß di« Behauptung von der Alleinschutd Deutschlands am Krieg« nicht durch Dellaratio- nen, sondern durch die Wucht der neuen historischen Tat sachen endgültig in die Versenkung verschwunlxn fei. Der moralische Erfolg müsse selbstverständlich von reawokttfchen Auswirkungen gekrönt werden. Bisher seien wir in der Hauptsache di« Gebenden und die den guten Villen zu dauerndem Frieden und zu europäischer Reuordnung Be kundenden gewesen. Deutschland bat jetzt «inen starken An spruch auf Gegenleistung. Vblteroundsetntrttt, Lora mover träge und Dawesabkommen verkörpern, al» Ganzes «wür digt, di« Voraussetzungen, unter dem«» »ach Artikel 4>1 de» Versailler Diktate» «in Rechtsanspruch aw^vorzeittO kW- mung des besetzten Gebiete» gegeben ist. Mit der vom Völ kerbund garantierten HoheitrsteSung feiner M«glied»staakn vertrauen sich die Funktionen der interalliierten Kontroll kommission ebensowenig, wie die fernere Besetzung deutschen Lande» mit der Umerktzsichkit R» Gchietrsder vW- dundsstaaten. Für di, SntereMert« KontrollkommMn DerSSGscheLrMer Bischofswerdaer Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Dies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Arutshaupt- «annschaft, der Schuünspektion und Vos Heuqttzollamt» zu Bautzen, de« Amtsgerichts, des Finanzamtes und de» Stadlrats zu Bffchofswerda. sind. Hierauf wurde das Budget für 1927, da» nach «inl-en Abstrichen in Höhe von rund 100 000 Goldfrank mit rund 24,5 Millionen Goldfrank obschließt, «instimmig angenom men. Di« Bölkerbundsversammlung wurde dann abend» 6 Uhr 10 Minuten durch Präsident Nintschitsch für abge schlossen erklärt. PoinearL Hal das Mort. Die völkerversöhnenden Genfer Tage und di«' einträch tige Besprechung ron Thoiry sind verrauscht, jetzt tritt der böse Geist Europas auf den Plan. Mit Spannung erwartet man die Rede, die PoincarS am Montag in Bar Ie Du« zu halten gedenkt, und in der er sein« Bedingungen für «ine deutsch-französische Annäherung bekanntgeven wird. Be reits am gestrigen Sonntag hat der haßerfüllte Hetzapostel auf dem Schlußbankett der Tagung der Kriegsbeschädigte« in St. Germain «ine Ansprache gehalten, die wohl «sAUst takt zu der heutigen Rede zu betrachten ist Tr führt« ». a. aus: In der Stunde, al» die Mittelmächte gegen ost Wckk eine Katastrophe ohnegleichen entfesselt haben, seid ihr nicht auf den Gedanken gekommen, für diesen Anartff all« Dem- schen ohne Unterschied verantwortlich zu machen. Ihr Wot auch nicht allen Offizieren und Soldaten der gegmrfich Armee die in unseren besetzten Dörfern begangen«» Barl reien zur Last gelegt. Ihr könnt indessen weder vergaff daß uns der Krieg erklärt worden ist noch daß «r durch! Dergewalt gung eines neutralen Staar auf unser Gebiet getragen wurde, noch daß er auf Bef. des kaiserlichen Generalstabes mit unritterlicher Grausam keit geführt wurde. Wenn dqs neue Deutschland offen ge wisse Taten des Deutschland» von gestern desavouier«» würde, wieviel leichter würde es dann für euch sein, die Augen von euren Wunden abzulenken und dem Urheber eurer Verletzungen die Hand zu reichen. Auf jeden Fast ist es nicht an euch und nicht an Frankreich, irgend etwas von dem Vergangenen zu verleugnen. Ihr sehnt euch nur «ach der Ruhe Europas, ihr verlangt nur die Stabilität unserer Grenzen, di« Unabhängigkeit unserer diplomatischen Tätig keit und die Sicherheit eurer täglichen Arbeit. -7- Fast jeder Satz Poincarös, besonders derjenige über die KriegsveraUt- wortlichkeft, fand, wie tzavas feststellt, lebhaften Beifall. Was sagen Briand und Stresemann zu diesen Hetzrreien des französischen Staatsoberhauptes? Auskehr in Genf. Die Schlußsitzung der Völkerbuadsversammlung. Graf. 25. Sept. Die Schlußsitzung d«r Bölterbundsver- sammluna, die um 3 Uhr 20 Minuten nachmittags eröffnet wurde, behandelte zunächst den vom Politischen Ausschuß oorgelegten Tert einer Internationalen Konvention zur Be- känwfiyig der Sklaverei. Nach einer Aussprache wurden der »«richt de« Politischen Ausschusses zu der Konvention und verschiedene Entschließungen einstimmig angenommen. Die Versammlung genehmigt« «etter in rascher Fotz und ohne Aussprach« noch «in« Reih« von Kommission berichten, darunter -w«i Bei ärmenischer und russischer Fl d«s v. versammlungsau-sck Lr. vmitschetd BeriH «rfio sowie «sie tz»«« — hat.ds Beztrh« auf Lttsenm« »der «gen altgchru Rachlteft«»« dar Aewäy »der aus «Sckzahbmg des «Äügvrtts«. Tagesschau. * Die beides Vfiafieu-Alleger der Deutschen Lufthansa sind am Sonntagvormittag 11X Uhr im Bettiner Zentral flughafen gelandet. * Der französische Ministerpräsident VoincarS hielt auf der Tagung der Kriegsbeschädigten in St. Germain eine Rede, in der er die Lügen von der deutschen Kriegsschuld «nd den deutschen Sriegsgreueln aufs neue aussprach. * Die VSlkerbnndsversammluag wurde am Sonnabend mit einer SOußanspkache des Präsidenten Nintschitsch ge schlossen. Zu den mit * bezeichnete« Meldungen finden dl« Leser Aus- führliches an anderer Stell«.