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Mfcholtzweckaer ««zkge Tageszeitung im Amtsgertchtsbezirk UnabhLWge Leitung für alle StÄMKMdtÄW Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Land. Mch^teVerbreMnginMenBolksschbhten «es Blatt enth«t die amtlichen Bekanntmachungen der Amwhaupt- Beilagen: Bilderwoche, Iug«ch u. Deutschtum, Mode vom Logh mannfthoA der Schuknspek«on und des Haqtt-ovmnto -n Bau-ech und Heim, Landwirtschaftliche Beilage. — Dvnk mtd Verlag Han de» Amtsgerichts, de» Finanzmptes mck de« Stadtrats -u Aschosswerda. Friedrich Mag G. m.b.H. in Bischofswerda. FenchmcherRr.444uud E Nr. 2V8 Dienstag, de« 7. September 1SL6. 81. Zahrgang on- Mittwoch nicht Zur Beratung fttmmen. Soriattfttßche Absage «mSUverberg. kratte in ,.r. .... ver- sind Arbeiterschaft aufzugebev. Davon haben wir bisher nichts gemerkt. Es braucht auch wohl kaum gesagt zu werden, daß die „soziale Demokratie", wie sich Herr Silverberg ausdrückt, auch nicht die geringste Lust hat, sich gerade der „Führung" des deutschen Unternehmertums anzuoertrauen. duug erzielt worden. Die Urheber und Rädsilsführ« schweren «ergehen» werden ganz besorcher» «ur «egt Die Stellungnahme des Lölkerbundsrates zur deutschen Frage, die sich in dem bekannten Beschlüsse des Skates raun Sonnabendmittag kundtut, entspricht im wesentliche« dem, was man in Berlin auf Grund der vocherigen Fühlung nahme erwartet hatte. Wenn sich jetzt noch irgendwelche! Bedenken gütend machen, so beziehen sie sich vor allem auf, den weiteren äußeren Verlauf der Genfer Verhandlung«:. Die Tagesordnung zeigt, -aß die Beschlußfassung der Voll versammlung über die Dorschläge des Rotes, soweit Dewssch- land in Betracht kommt, in eine Reihe anderer Betrach» tungsgegenstände eingruppiert ist. Daraus kchmeu leicht Verzögerungen oder sonstige MihfMigkeiten entstehen «rd man »«tritt deshalb in Berliner Kreisen die Erwartung, daß auch das Plenum des Völkerbundes die Aufnahme Deutschlands als «in besonderes Kapitel im voraus -erledigt, ehe man zur Beschlußfassung über die andere» Gegenstände übergeht, die zur normalen Tagesordnung des BAkorbon- des gehören. Eine Kabinettssitzung wird wahrscheinlich am MMwuchs oder Donnerstag vor der Abreise der deutschen Delegaki»» stattfinden. Die Mitteilung, wonach der ReichsprSfideNt v, Hindenburg von seinem Urlaub in Bayern zuriickköhrtzn wolle, um sich vom Außenminister Vortrag halten zu ist unzutreffend. Der Reichspräsident wird, wie erst am 14. September, also am Dieostag der Höchsten Woche, nach Berlin zurückkehren, während die deutsche Delegation voraussichtkch am Donnerstag dieser Woche «äh Genf abreist. Der Reichspräsident begibt sich dann vvn Ww» lin aus noch zwei Tage nach Bad Mergentheim, um d« dortigen Manövern der Reichswehr beizuwohnen. Deutschland in den Völkerbund ausgenommen. Genf. 4. Sept. Der Dölkerbundsrat hat heute mittag 1 Uhr einstimmig den Bericht und die Vorschläge der S tu - dienkommifsion zur Zusammensetzung des Völker bundsrates genehmigt und auf Grund seiner Vollmachten aus Artikel 4 des Völkerbundspaktes die Bezeichnung Deutschlands als ständiges Ratsmitglied sofort bei seinem Eintritt in den Völkerbund beschlossen. Mit der gleichen EntscAießuna wurde die Zahl der nichtständigen Ratsmit glieder von sechs auf neun erhöht. Die hierzu von Jshii, Sohan, vorgelegte und, wie gesagt, einstimmig genehmigte Entschließung bezieht sich auf di« auf Antrag Frankreichs in der Schlußsitzung der Völkerbunds versammlung vom März 1926 gefaßte Resolution, in der die DSlkerbundsversammlung ihr Bedauern über das Schei tern der Genfer Tagung und den Wunsch ausspricht, daß die Schwierigkeiten bis zum September beseitigt und der Eintritt Deuqchlands in den Völkerbund bis zu diesem Zeit punkt ermöglicht weide. Die Entschließung des Völkerbunds rates lautet in der Uebersetzung: „Der Rat handelt in Gemäßheil eines in dieser Ent schließung enthaltenen Wunsches und 1. genehmigt -en Bericht der StudienkommiAio» für die Hukammeuiehuaa de» Rates. 2. beWießt deshalb auf Grund der ihm durch Artikel 4 des DSlkerbuÄwpaktes Anstehenden Vollmacht o) die Ve- zeichmma Deutschlands al» stündig« AMgtied de, Rates sofort b« seinem Eintritt ln den Völkerbund, d) die Vermeh rung der nichtstänkügen Ratsfitze, die auf nenn erhöht werde«. 3. Der Rat empfiehlt der Völker b.undsver- sammlung diese» Beschluß und 4. bittet er die Versammlung, die von der Studienkom- miffion im Hinblick auf die Wahlfrage für die nichtständi gen Ratsmitglieder und für das Regime ihres Mandats gemachten Vorschläge einer terziehen. Der schwedische Vertreter Undön gab einecErklarung des Inhaltes zu Protokoll, daß nach -er Auffassung der schwe dischen Regierung di« Vermehrung der Zahl der Ratssitze mit Unzuträglichkeiten verbunden sei. Die schwedische Re gierung sei aber bereit, ihre Haltung aufzugeben. Sie er innere immerhin an die in der Studienkommission von ihrem Vertreter geltend gemachten Vorbehalte und hoffe, daß mit dem fetzige» Ratsbeschluß eine Lösung der Krise erfolgen «erde. m wurde auf Vorschlag des Präsidenten Benesch beschlossen, der auf Antrag vpn Lord Robert Eecil in der Studienkvmmiffion genehmigten Entschließung an die Adresse Spaniens zuzustimmen. Der Ge neralsekretär wurde beauftragt, diese Entschließung dem spa nischen Mitglied zu übermitteln. In einem von Lord Robert Eecil erstattete« und vom Rat genehmigten Bericht wird der Studienkommssston und insbesondere seinem nten Motta für ihre Arbeiten der besondere Dank Lötzdon, 4. Sept. le Reuter in gutunterrichteteu Londoner Kvesten erfahrt, erwartet man, daß Deutschland, fall» nicht gerade ein unvorhergesehen« Ereignis eintritt, seinen Platz in -er Bölkerbundrversammlung am nächsten Freitag einnehmen wird. Die Bölkerbundsversammlung Ernste Lage in Spanien. — Dee Ke- lagerungsrustand verhSngi. Madrid, ö. Sept. 2n einer offiziösen Kundgebung wird auf die sehr ernste Lage hingewiesen, in der sich da» Laad durch die sich hausenden Fälle von Insubordination«« tu der Armee al» Folge der Abänderung de» königliche» Er löste» vo« L. Iu'ni d. I. über die militärischen Atnqeiih- uuugon im Kriege befindet. Weitere Meldungen berichten: ! Die Dinrstenthebrrng de» spanischen Artilleriekorps. Madrid, 6. Sept. Der Skaaksanzeiger und das Amts blatt des Sriegsmlaisteriums veröffentlichen zwei Verord nungen, erstens die Erklärung des Belagerungszustands in ganz Spanien, auf den Balearen und den Lauarlscheu öu- sÄu. zweiten» die Dienstenthebung aller Artillecieostizieve de» aktive» Dienste» mit Aurnahme derjenigen in Marokko unter Verlust des Gehalt» und unter Verbot des Lnifvnu- tragens. Vie Aeberwachuag der militärischen Gebäude uod der Befehl über die Artillerie wird überall durch die DM ziere der Reservesormatlouen übernommen. Madrid. 6. Sept. sDrahtb.) Nach einer hcübamttich« Meldung hat der König Primo de Rivera sein Vertrau« erneuert uud ihn mU der Niederwerfung der viszlplluwid rljckeiteu bei der Artillerie betraut. Die übrige Armee, «in- schließlich der Artweriereserve. bewahrt voNommeue Dsszip- vu. In einer offiziösen Kundgebung der Regierung heißt es: „Während des ganzen Tages hatte der Sriegsministtt telefonische Besprechungen mit den Seneralkapitänen. Diese berichteten, daß die Disziplin bei den auswärtig« «rtklle- riekorps vollkommen aufrechterhalt« weide und -aß in dm verschied«« Garnisonen eine allmähliche Unterwerfung er folg». Di» Frage kömu al» vollkommen gelüst betrachtet werden, hinsichtlich der Garnisonen von AndÄusia und lRkalonien und al, auf dem Wege zu sofortiger Lösung be-' Ltntenrehmerium und Arbeiterschaft. Auf der Tagrmg des Reichsverbandes der deutschen In dustrie Dresden führte ein rheinischer Großindustrieller, Dr. Silverberg in einer längeren Rede folgendes aus: Es ist nicht zu verkenn«, daß sich in dem deutschen Un- ternehmeüum eine Wandlung -er Gei st er vollzog« hat. Diese zu umschreiben, ist nicht möglich, ohne das poll- tische Gebiet zu streifen. Es bießesich selbst etwas vormachen, wollte man ver- kenpen, daß di« überwiegende Mehrheit der deutschen Ar beiterschaft in der Sozialdemokratie, eine Minderheit in der Zentrumspartei, ihve politische Vertretung findet. Die in den chriMchen Gewerkschaft« organisierte Minderheit lei det unter allen Schwächen einer Minderheit, die sich vor allem in der Ueberspannung sozial- und lohnpolitifther For derungen ausdröckt, die wieder bei der Mehrheit, den frei« Gewerkschaft«, di« Tendepz zum Ueberbieten auslöst. Das Unternehmertum hat natürlich darauf sehr zu achten, dich es nicht noch mehr wie es schon geschehen ist, von diesem Wettstreit, dem wirtschaftspolitische Ueberlegungen fremd sind, betroffen wird uno -essen Zeche zu zahl« hat. Aber nicht nur -em Unternehmertum erwachsen aus dieser Lage besondere Schwierigkeit«; fie entstehen mindestens in dem selben Umfange für die Zentrumspartei, solange die Sozial- demokratie Oppositionspartei ist. Deshalb ist es «ine auf die Dauer in höchstem Maße allgemeinpolitisch und wirt- schaftspoliLsth unerträgliche und schädigende Lag^ wenn eine große Partei wie die Sozialdemokratie in einer im deut- schen Parlamentarismus mehr oder weniger verantwor- tungsfrei« Opposition steht. Man sagte einmal, es kann nicht gegen die Arbeiterschaft regiert «erden, das ist nicht richtig; es muß heißen: Ts kann nicht ohne die ÄrbeiteHchaft regiert werden. Und wenn das richtig sst, muß man den Mut zur Konsequenz haben, es soll nicht ohne die Sozialdemokratie, in -er die überwiegende Mehrheit der deutschen Arbeiterschaft ihre politische vertre- tuug ficht, regiert werden. Die deutsche Sozialdemokratie nuch zur ver«ntw»rtliche« Mitarbeit heran. Und sie wird auch als Partei zugrunde gehen, wenn sie sich Nicht hierzu entsWeßt. Dazu ist von imserem Standpunkt aus Voraussetzung, daß die soziale Demokratie auch den Mut hat, Re Folgerungen aus den Lehren zu zichen, die sie in und feit -er Revolution erhalten hat: Sie hat nicht die " und die Kraft und die Mässigkeit, -en Staat zu be- n. NU MuskA-und Stimmkraft, die werden können, ist es nicht getan, leben wir nicht auf einer einsamen , wir mit Den Mitteln eines Ro ¬ binson Lrusoe ein Boll von 68 Million« phyfssch und kul turell nicht erhalten. Wir leb« in einer Welt, die ihre Exi stenz »md chre Kultur auf kapitalistischen Dirtschaftsmetho- Tagesschau. * Der Völkerbuudsrak hat am Sonnabend beschlossen, Deutschland den Charakter eine» ständig« RatsmNgtiedes zu «teilen. * lieber ganz Spanien ist der l hängt wordm. Sämtliche aktiv« ihres Dienste» enthob« ward«. Der Präsident der Vereinigten Staaten, Coolidge, ist nach einer Erklärung des Weiß« Hauses entschloss«,, zu be schleunigt« Rüstung« überzugehen, wenn die Genfer Ab rüstungskonferenz erfolglos bleiben sollte. 8» den mit * bezeichnet« Meldungen finden die Leser Aus- südrltch«, an anderer Stelle.