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„Moöe vom ^age" y-, «chnittmnsiiet'vevel' lnnqe« dnrch di, il »er Betrag nebst »asflaiü,' vriesmarken» > Wie ziehe ich Sie Kinder an? 286 281 282 283 284 Schulanzug 277 für Knaben von 12—14 Jahren. DaS weite Beinkleid wird unter dem Knie in seitlich knöpfbare Bündchen gefaßt. Die lange Bluse zeigt vorn aufgeftepptc Fakten, die bis zum Gürtel reichen. Sehr gut sieht der Anzug 278 aus blauem Kammgarn aus. Die Bluse wird abgefüttcrt, hat einreihigen Verschluß und eingeschlitzte, mit Pqtten besetzte Taschen. Das kurze, gerade Beinkleid fiigt man einem Futtcrleibchcn an. Anzug 279 für das Alter von 4—6 Jahren. Das kurze Höschen wirb einem hinten schließenden Leibchen angenäht. Die gerade Bluse greift über das Höschen, den vorderen Schlitz besetzt man mit durchknöpfbaren Blenden, den Hals ausschnitt umgibt ein Heller Kragen. Aus kariertem Stoss ist das vorn durchknöpfbare Män telchen für Mädchen von 4—6 Jahren, das mit einem Pelz kragen und gleichen Manschetten ausgestattet wird. Mantel 281 für das Alter von 16—12 Jahren. Der Passe mit angeschnittenen Aermeln steppt man die leicht glockig geschnittenen Mantelteilc auf. In schräger Richtung sind die Taschen cingeschlitzt. Den Mantel kann man mit einem Flauschfutter abfüttern. Englisch gemusterter Stoff ergab das Material zu dem Ulster für Mädchen von 12—14 Jahren. Den angeschnittenen Revers fügt sich der schmale Herrenkragen an. EsngBWt-. mit Manschetten ausgestattete Aermel. - Jumperklcid 288 für Mädchen von 10—12 Jahren. IU, dem einfarbigen, seitlich in Fallen deorbneten Rock gesellt« sich buntgemusterter Stofs für die Jumperblnse. Ein wethtt Kragen umgibt den Halsausschnitt/ die große Schleife «M den vorderen Schlitz. Lange eingesetzte Blusenärmel. Kleid 284 für 12—14sährige Mädchen. Der plissierte Rock hat vorn und hinten je zwei Quetschfalten, denen dfe der Bluse angeschnittenen Patten aufgeknöpft sind. Kragen tm^ Aufschläge aus dem einfarbigen Stoff des Rockes bilden de« einzigen Ausputz. Ein kleiner Schlitz, durch die Schleife verdeckt, ermöglicht ein Durchschlüpfen des Kopfes. Der übertriebene mo-isthe Tlnzug ist unnatürlich Nichtige Kin-erklei-ung unterstreicht -as Kindliche s Die Erziehung zu Geschmack und Sorgfalt in -er Kleidung durch verständnisvolle Auswahl Einfachheit und Zweckmäßigkeit lasten sich mit modisthem Schick vereinigen Das kleine Mädchen trägt Hängerformen praktische Mäntel für die Schule Stufe und Nock für die größeren Mädchen jungen brauchen haltbare Sachen X Der Sweater mit kurzem Höschen für kleine Knaben Sportanzüge find immer richtig. Nirgends wird auf dem Gebiet der richtigen Wahl der Kleidung so viel gesündigt als in der Kinderkleidung! Nicht non den Herstellern, sondern von den Müttern, die für ihre Lieblinge die Auswahl treffen. Und gerade da, wo der beste Wille, Kleinchen recht hübsch anzuziehen, am lebendigste» ist, entspricht nur zu oft der Erfolg nicht der aufgewendeten Mühe und den Kosten. Das liegt meistens daran, daß die Mutter vom verkehrten Standpunkt ausgeht: ihr Töchterchen, ihr Bübchen sollen recht elegant und möglichst auch recht modisch angezogen sein. Dabei vergessen sie dann aber recht häufig, daß der Begriff „modisch" nur in beschränktem Um fange für die Kleidung des Kindes gilt,' man kann nicht ein fach die Tendenzen der Mode der Erwachsenen auf die Kleidchen des Töchterchens übertragen. Denn die Mode verlangt — soll sie geschmackvoll und individuell wirken — doch zunächst einmal die fertige Persönlichkeit, die eben nur der Erwachsene besitzen kann, während der kindliche Charakter unbedingt weniger ausgesprochen modische Klei dung erfordert. Allzu Modische erscheint bei den Kleinen unnatürlich, gezwungen und macht sic zu Sklaven ihrer Kleidung. Denn selbstverständlich wird ihnen die Mama größte Sorgfalt anempschlc», damit das „gute" Kleidchen ja nicht beschädigt wird. Das Kind hat aber doch von Natnr einen viel stärkeren Bewegungsdrang wie der Erwachsene, es gerät also in Zwiespalt zwischen diesem natürlichen Trieb und der befohlenen Achtsamkeit auf das kostbare Kleid. Das ist rein erzieherisch bedenklich genug, um die Mama daraus verzichten zu lassen, stolz ein Modepüppchen auf der Prome nade vorzufiihren, mag auch das Kleine in seinem modischen Anzug noch so „süß" auSsehen. Außerdem stimmt daS für den Einsichtsvollen auch gar nicht: das Kind sicht nämlich gar^nicht so „süß" auS! DaS Reizvollste einer kindlicher», Er scheinung ist doch immer die harmlose unverbildete Natür lichkeit — läßt sich die modische Gcputzthcit damit ohne Störung vereinigen? Sollte nicht vielmehr einfache, unauf fällig« Kleidung gerade diese reizvollste Eigenschaft des Kinder besonders betonen? Damit soll aber keinesfalls für Sen Verzicht aus modische Gefälligkeit der Kinderkleidung eingetreten werden. Denn da später, wenn das Kind erwachsen ist, auch in seinem Leven die Frage „Wie ziehe ich mich richtig an?" eine bedeutsame Rolle spielen wird, muß es dazu erzogen werden, den Wert hübscher Kleidung frühzeitig zu erkenne». Es muß sehen lernen, muß unterscheiden können, was ihm steht, was kleid sam ist, was zu diesem und zu jenem Zweck getragen werden inutz, kurz, sein Geschmack muß nach und nach herangebildet werdent Je mehr es heranwächst, desto klarer wird ihm die Bedeutung richtig gewählter Kleidung werden, desto mehr wird es auch von selbst darauf achten lernen, daß seine Kleidung stets ordentlich und nett ist, und damit erzieht eS sich selbst mühelos zur Sorgsamkeit. Bei Sen kleinen Mädchen hat ja die Natur schon von vornherein eine gewiße Grundlage dafür geschaffen: als Evastöchter sind sie alle ein wenig eitel. Sache der Mama wird eS also sein, diese natürliche Anlage, ihrem Heranwachsen entsprechend, richtig zu lenken: zu verhindern, daß sie sich zu übertrieben zur Putzsucht entwickelt, sie zu fördern, wenn das kleine Fräu lein Ansätze zur Nachlässigkeit in der Kleidung zeigt. Dem entsprechend wird man die Kleidung der zukünftigen jungen Damen auch wählen. Die Kleinchen, dk nöch nicht die Schulsorgen kennen, sehen immer am niedlichsten in Hänger formen auS: bas Kleidchen, für Alltag ünb Spielplatz in einfachem Material, für festliche Gelegenheiten in Seide, fällt gerade von den zarten Kinderschultern, ist auch weit genug geschnttten, dem kleinen Körperchen jede Bewegung ungehindert zu gestatten, das Mäntelchen im gleichen Schnitt paßt sich natürlich dem Kleidchen in der Form an, oft von einer Schulterpaffe ausgehend und, für den Winter, mit einem Pelzkrägelchen geschloffen. Begint der Ernst des Lebens, die Schulzeit, dann wird wohl in den ersten Jahren noch die praktische Kittelkleidung bcivehalten werden, bald aber dann der Kombination von Bluse und Rock der Vor zug gegeben werben. Anch das Hängermäntclchen wird die werdende junge Dame als zu kindlich ablehncn und dafür lieber einen schlichten zweireihigen Mantel anzichcn, dessen herrenmähig geschnittener Kragen nebst de» großen be quemen Taschen ihr sicher besondere Freude machen wird, weil er doch schon so „erwachsen" aussieht. In den letzte» Schuljahren aber ist aus Baby nun schon ein Backfischche« geworden, das sehr selbständige Wünsche bezüglich der Klei dung hat: ein kurzer Faltenrock zu einer hübschen einfachen Jumperblusc mit einer flotten Schleife wird da der ge gebene Anzug für den Zllltag sein, der zugleich modisch richtig und dabei doch in seiner einfachen Zweckmäßigkeit noch tnMtr kindlich ist. Wenige Jahre später aber steht die junge, fertige Dame vor uns, die unter der überlegten Leitung der Mutter ihren Geschmack gebildet Hat und nun ganz selbständig das Richtige fiir sich wählen wird. Der Herr Sohn macht der Mama bedeutend weniger Kopfzerbrechen. Hier braucht sie selten auf ein „Zuviel" an Eitelkeit hemmend einznwirken: eher ist das Gegenteil der Fall: die zukünftigen Herren der Schöpfung neigen in ge wissen Jahren recht oft dazu, alles, was Ordnung und Sürg. lichkeit in der Kleidung heißt, als „weibisch" voll Verachtung abzulehnen! Immerhin muß ihr Anzug ganz besonder- den Erfordernisse» ungehinderten AnStobens angepaßt werden. Die Kleineren, die aus den Kletdchcnjahren heraus sind, ve- kommen daher am besten glatte Sweater mit einem weichen Leinenkragen, der das kindliche Gesichtchen besonders niedlich aussehen läßt, und dazu kurze Höschen, die oberhalb de» Knies enden. Für die Aelteren empfiehlt sich immer und überall der sportliche Anzug: entweder eine glatte Jacke zu kurzer gerader Hose, die das Knie freiläßt, ober eine richtig« Sportjacke, mit Gürtel und Passe, zu der dann bequeme, unter dem Knie mit einem mit Schnalle geschloffenen Bund endende Pumphosen. Das Wichtigste aber, nach Ansicht der Herren Jungens wenigstens, sind immer die Taschen beim Anzug, die gar nicht zahlreich und groß genug sein könne»! Es ist wirklich nicht schwer, Kinder richtig anzuziehen! Man must nur daran denken, was einem selbst gefalle« hat, als man Kind war, in welcher Kleidung man sich am wohlsten fühlte. Das — natürlich unserer jetzigen Mode angepicht — wird auch immer das Richtige für unsere Kinder sei«: Moden kommen und gehen, aber Kinder bleiben durch alle Jahrhunderte gleich!