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- Erscheinungsdatum
- 1926-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192607279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19260727
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19260727
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-07
- Tag 1926-07-27
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Monat
1926-07
-
Jahr
1926
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Konsulatsräumen aufgehalten hatte. Die Blätter geben der Be fürchtung Ausdruck, daß diese Angelegenheit noch diplomati sche Schwierigkeiten ur Folge haben werde. ' Berlin 26. Juli. Ueber das Flugzeugunglück bei Juist, das 4 Tote gefordert hat, meldet der Berliner Lokalanzcigcr noch folgende Einzelheiten: Die 4 Leichen wurden in der Nacht zum Sonntag gegen 4 Uhr geborgen. Die Namen der Toten konnten noch nicht mit Sicherheit festgestellt werden. Der schwer verletzte Fabrikant Stroing, der sich heute früh im Juister Krankenhaus befindet und den die Aerzte trotz seiner schweren Verletzungen am Leben zu erhalten hoffen, konnte folgende Schilderung des Unglücksfalls geben: Wir stiegen bei schönstem Wetter nachmittags zu einein Rundflug Norderney—Juist—Borkum auf, im ganzen 5 Personen, der Pilot, eine Dame, zwei Herren und ich. Wir überflogen Norderney, dann wendeten wir auf Juist zu, als sich plötz lich der Himmel verfinsterte. Dichte Wolken jagten über uns her und Hüllteil uns bald ganz ein, so daß jede Orien tierung unmöglich wurde. Unablässig zuckten Blitze um uns herum, wolkenbruchartig ergossen sich ungeheure Wassermas- fen über unser hin- und hergeworfenes Flugzeug. Vergeb lich bemühte sich der Pilot, das Flugzeug über die Wolken hmaufzuschrauben Plötzlich waren wir in eine Feuer lohe gehüllt. Riesige Flammen schlugen an dem Flugzeug empor, quälende Hitze und dichter Rauch raubten uns fast die Besinnung. Schräg neigte sich das Flugzeug nach unten und stürzte mit besonders zunehmender Schnelligkeit ab. Entsetzt schrien wir alle auf und klammerten uns an die Handgriffe. Das alles war dasWerk einerSekunde. Als wir den Deich sahen, hatte ich noch die Ucberlegung, mich über Bord zu legen und abzuspringen. Ich verlor das Be wußtsein, das ich erst unter den Händen der Aerzte wieder erlangte. Neues aus aller Welt. Gin Passagierflugzeug bei einer Nordseesahri vom Blitz getroffen. vier Tote und ein Schwerverletzter. Aus Hamburg wird gedrahtet: Am Sonnabendnachmit tag verfinsterte sich der Himmel, öffnete seine Schleusen und überschwemmte durch einstündigen Wolkenbruch die Nord- seeinsel Juist unter heftigen Blitz- und Donnerschlägen. Der Blitz zerstörte die Lichtleitung der ganzen Insel. Gegen 7 Uhr wurde, vier Kilometer von der Jstsel entfernt auf der Watt ein brennendes Flugzeug mit dem Zeichen 272 ci gesichtet. Unweit des Flugzeuges wurde ein Schwer verletzter besinnungslos aufgefunden und nach Juist ge bracht. Der Zustand ist hoffnungslos. Es soll sich um einen Kaufmann Stroing aus Nordhorn handeln. Vier Perso ll e n w u r d e n g e t ö t e t. Die Leichen wurden noch nicht geborgen. Das Flugzeugunglück bei Juist, bei dem vier Per sonen den Tod fanden, ist, wie die Untersuchung ergab, da durch veranlaßt worden, daß das Flugzeug in der Luft vom Blitze getroffen wurde und brennend abstürzte. Aufsehenerregende Enthüllungen zum Magdeburger Mordfall. Wie die Blatter melde», erhebt der Verteidiger des noch immer ln Hast be'indlichen Rudolf Haas schwere Beschuldigun gen gegen den Magdeburger Kriminalkommissar Ten Hol,, T-r -.miaen Tagen hatte Schröder bei einer Verneh mung crllan, d?m Mordplanc gegen Helling seien auch in Magdeburg wob r--- Tschechen beteiligt gewesen. Der Unter suchungsrichter 'n ' ooroochin die protokollarische Festlegung dieser Aussage auf de» 17 Juli on. An, 16. Juli abends bat der Kom missar Ten Holl den Magdeburger tschechischen Honorar konsul Adam, >bm Ten Hol», und einem anderen Herrn die Konsulatsräumc zu zeigen, was auch geschah. Am Schlüsse des Be- suches soll Ten Hol! dem Generalkonsul das Ehrenwort abgenom men haben, dem Vizrkonsul Jo »da von dem Besuche nichts zu sagen. Am Vormittag des 17. Juli gab Schröder vor dem Untersuchungs- lichter eine genaue Beschreibung der Konsulatsräume, und auf Grund dieser genauen Beschreibung ordnet« der UMersuchungsrich- ter Kölling die Vernehmung des tschechischen Biz«, konsuls Ianda an. Erst bei dieser Vernehmung des tschechi- sehen Vizekonsuls Janda erfuhr Jando, daß Schröder sich in den Hitzebilder aus Amerika. Seit einigen Tagen lagert nach Berichten amerikanischer Blätter eine furchtbare Dunstschwülc über den Küstenstaatcn des Atlantik, die Hitze wirkt entsetzlich lähmend auf die Nerven und macht den Aufenthalt in den Häusern der großen Städte zu einer wahren Höl lenqual. Die hohen Gebäude, die in der Hauptsache aus Beton, Eisen und Glas bestehen, scheinen förmlich glühende Wände zu be sitzen, in den engen, niederen Zimmern meint man geradezu er- sticken zu müssen, auch die elektrische» Tischveiitilatoren, die in jedem Raume stehe», vermögen keine Abkühlung zu bringen, da sic nur die heiße Lust ein wenig durchzuwirbcln vermögen. Vom New Porker Sanitätsdepartement werden wiederholt die Unternehmer aufgefordert, Duschgelegenheiten bereit zu halten, in den weniger belebten Straßen spielen Hydran ten während der heißesten Tageszeit im Freien und ermöglichen cs insbesondere Kindern und Personen, die leicht genug gekleidet sind, sich von den Wasserstrahlen begießen zu lassen. Die Verwal tung der Untergrundbahn hat dafür Sorge getragen, daß in je- der Station Eiswasser dem Publikum zur Verfügung steht, doch vermag dieses nur eine vorübergehende Erholung zu ge währen und wirkt, wie die Aerzte verlautbaren lassen, sogar, im Ucbcrmaß genossen, sehr schädlich auf die Magcnwände ein. Die Erkrankungen der Lcrdauungsorganc haben eine große Verbrei tung gefunden, auf Conney Island sind am letzten Sonntag mehr als zweihundert Personen nach dem Genuß von Eis, das ambu lante Händler feilboten, unter krampfartigen Erscheinungen schwer erkrankt, sechs Kinder sind nach wenigen Stunden gestorben. Abends beginnen die großen M a s sc n w a n d e r u n g e n »ach dem Ze»tralpark, wo in den letzten Nächten schätzungsweise gegen 200 000 Personen im Freien übernachtet haben. Ein starkes Aufgebot von Konstablern sorgt für den Ordnungsdienst, von einer Gesellschaft werdenZcltblätter und leichte Kissen leihweise dem Pub likum gegen ein kleines Entgelt überlassen. Zu schweren Ver kehrsstörungen führen die Massenzüge der Autos, die allabendlich zu vielen Tausenden in Brooklyn nach Conney Island fahren, wo mehr als hundcrttansend Menschen allnächtlichim Freien am Strande ein bißchen Abkühlung suchen. * Aus New Uork wird noch gedrahtet: Die Hitze der letzten Tage und die in deren Folge auftrctendcn Gcwitterstürme haben mehrere hundert Opfer gefordert. So melden Boston 60 Todes fälle, Newark 27 und New Park SO, die entweder durch Hitz- schlag oder durch Ertrinken cingctretcn sind. Die Stadt Newark verbrauchte täglich über 63 Millionen Gallonen Wasser (etwa 292 Millionen Liter), d. s. 130 Gallonen pro Kopf der Bevölkerung (etwa 585 Liter). —Das Sumpffieber in Schlesien greift weiter um sich. Wie aus Breslau gedrahtet wird, haben die Sumpf fiebererkrankungen im Gebiet der Ohle weiter um sich ge griffen. Jetzt werden auch Sumpffiebererkrankungen aus dem Kreise Reichenbach, dem Ueberschwcmmungsgebiet der Peile, aus Liegnitz und niederschlesischen Kreisen, wie Lüben und Glogau, gemeldet. In Langenbielau sind bisher 300 Erkrankungen am Sumpffiebcr zu verzeichnen. In diesem Ort und in Ober-Langenbielau sind auch einzelne Typhus fälle ausgetreten. — Schwerer Zusammenstoß auf Bahnhof Harsum. Auf der Grubenbahn der Gewerkschaft Siegfried Giesen bei Sarstedt hat sich ein schwerer Zusammenstoß ereignet. Während sich die Maschine bei der Gewerkschaft Fürstenhall- Ahrbergen in langsamer Fahrt befand, sprang das Bedie nungspersonal herunter, um eine falsch liegende Weiche zu stellen. Die Lokomotive kam aber gerade in diesem Augenblick in schnelle Fahrt, und dem Lokomotivfüh rer gelang es nicht mehr, sie zu besteigen. Führerlos fuhr die Maschine in immer schneller werdendem Tempo die zehn Kilometer lange Strecke bis zum Bahnhof Harsum, wo sie gegen zwei der Gewerkschaft gehörende Personenwagen stieß und diese vollständig zertrümmerte. Die Maschine ist schwer beschädigt worden. Nach der Darstellung des Loko motivführers will er aus der Lokomotive herausgefallen sein und noch versucht haben, sie mit einem Fahrer wieder cin- zuholen, was ihm aber nicht gelungen sei. — Wirbelstürme in Australien. Der Bezirk Geelong ist von ciiiein Wirbelsturm heimgcsucht morden, der großen Schaden eingerichtet hat. Zwei Kirchen, viele Häuser und andere Gebäude würden zerstört. Eine Person wurde getötet und 30 verletzt. Auch in mehrere» anderen Bezirken hat der Sturm Schaden verur sacht. Nach einer Meldung aus Perth riß das Hochwasser eine große Eisenbahnbriicke über den Schwansluß fort, kurz nachdem ein vollbesetzter Personenzug über die Brücke gefahren war. Infolge des Einsturzes der Brücke ist Fremantle zum Teil vom Verkehr ab geschnitten. — Todesopfer einer Windhose. In Grünau bei Berlin wurden durch eine Windhose mehrere Bäume entwurzelt, wobei eine Person getötet und mehrere schwer verletzt wurden. — Eine seine Gesellschaft. Seit etwa einem halben Jahr wur den wiederholt aus den Straßen der inneren Stadt in Breslau in den Promenaden usw. zur Nachtzeit räuberische Erpressungen und Raubüberfälle verübt, ohne daß es gelang, die Täter zu ermit teln. Den Ermittlungen der Kriminalpolizei ist cs jetzt gelungen, eine Verbrccherbandc, bestehend aus drei Reisenden, vier Hand lungsgehilfen, einem Bautcchniker, einem Büroassistenten und einem Dienstmädchen (!) scstzustcllen, denen drei Erpressungen, zwei räuberische Erpressungen und vier Ueberfälle nachgewicsen werden konnten. Die verübten Straftaten sind wahrscheinlich noch nicht alle zur Kenntnis der Kriminalpolizei gelangt. Verschiedene Personen haben, um Mißhelligkeitcn und Bloßstellungen nicht ausgesetzt zu sein, oder aus Furcht vor Rache noch mit Mitteilungen zuriickge- haltcn. Aus der Oberlaufitz. Bischofswerda, 26. Juli. —* Herr Bürgermeister Dr. Sühn wird nunmehr doch unsere Stadt verlassen. Nach langwierigen Verhandlungen mit den Vertretern der Stadt Reichenbach, die nach hier gekommen waren, hat sich Herr Bürgermeister Dr. Kühn entschlossen, die Wahl zuin Oberbürgermeister von Reichen bach doch anzunehinen. Herr Bürgermeister Dr. Kühn hat im Januar 1V18 sein Amt hier angetreten, er war also nahe zu 9 Jahre das Oberhaupt unserer Stadt. Auf sein verdienst volles Wirken werden wir noch näher zurückkommen. —* Ein nachahmenswerte» Beispiel. Der hiesigen Ar menkasse sind von Herrn Landwirt Theodor Klinger, hier, 100 übermittelt morden als Ergebnis einer bei der Geburtstagsfeier eines hiesigen Einwohners vorgenommenen Sammlung, di« von Hern Klinger angeregt worden war. — Das Beispiel könnte Nachahmung finden zugunsten der Zeppelin-Ecken« rspendel Sinowjew gestürmt. Berlin, 25. Juli. Die Telegraphen-Union der Sowjetunion meldet: Das Zentralkomitee der kommunistischen Partei der Sowjet union beschäftigte sich in seiner heutigen Vollsitzung mit einer Reihe wichtiger Fragen des staatlichen und wirtschaftlichen Wiederauf- baue« und des inneren parteilichen Lebens. Nach Anhörung eines Referats der Zentralkontrollkommission über Fälle von Uebcrtre- tungen der Beschlüsse früherer Kongresse wurde beschlossen, Sinow jew von seinem Posten als Mikglied des politischen Büros des Zen- lralkomilees abzuberusen und Laschowilsch aus der Zahl der Kandi daten des Jenkralkomikees auszuschließen. Anstelle Sinowjews wurde Rudsutak zum Mitglied des politischen Büros gewählt. Gegenwärtig besteht das politische Büro aus folgenden Mitgliedern: Stalin, Rykosf, Bucharin, Tomski, Kalinin, Molotow, Rudsutak und Trotzki. liB «erden, daß jede» Land b«i den Beschlüssen, die es un mittelbar berühren, mitwirkt; im übrigen soll die Kommission durch zwei ständige Vertreter der Länder ergänzt werden. Eingehend erörtert wurde dann die Derwendmu' der 100 Millionen Mark, die der Reichsfinanzminister ncr.y den Beschlüssen des Reichstages zur Verstärkung der bisherigen Reichsmittel für die produktive Erwerbslosenfürsorae zur Verfügung gestellt hat. Da dieser Betrag auf dem Anleihe wege aufgebracht werden soll, muß seine Verwendung für produktive Anlagen unbedingt sichergestellt sein. Die Arbei ten, die aus diesem Fonds gefördert werden, sollen in Bezir ken vorgenommen werden, die besonders unter Arbeitslosig keit leiden. Bei der Auswahl geeigneter Arbeiten soll die Ministerialkommission Mitwirken. Für die Hingabe der Darlehen, die Reich und Länder für diese Arbeiten gewähren, sind gewisse Erleichterungen in Aussicht genommen. Außer dem soll es in Zukunft auch möglich sein, aus Mitteln der produktiven Erwerbslosenfürsorge öffentlichen Körperschaf ten für Anleihen, die sie für umfangreiche Notstandsarbeiten von besonderem volkswirtschaftlichen Wert selbst aufnehmcn, eine Zinsverbilligung zu gewähren. —* Radfahrerunfall. Sonnabend abend in de» 7. Stunde ereignete sich in deMBahnhofstraße an der Bi«, gung vor dem Mühlteich ein Zusammenstoß zweier Radfah rer, bei dem der von unten heraufkommende Steinarbeiter Mann, aus Steinigtwolmsdorf, eine erhebliche Kopfwunde davontrug. Von Herrn Lothar Richter wurde er verbun- den und dann mit der Bahn nach Hause geschafft. —* Einbruchsdlebfiakl. In vergangener Nacht ist in : ein hiesiges Fahrradgeschaft in der Bahnhofstraße ein Ein bruch verübt worden. Die Einbrecher gelangten mittels Einbrechen der Tür in den Laden und raubten 6 Fahrräder. 5 Herren- und 1 Damenrad. Die Marken sind: Siegerin, Meister und Möwe. 2 Räder waren unbereift. Eines der ! Räder trägt die Nummer 1355 98S. Außerdem würben noch eine große Anzahl Bereifungen usw. mitgenommen. Eo. Wahrnehmungen und Beobachtungen sind sofort der nächsten Polizeistelle mitzuteilen. Vor Ankauf wird gewarnt. — Bei dem Einbruch müssen nach Menge der gestohlenen Gegenstände mindestens 2—3 Leute beteiligt gewesen sein, die wahrscheinlich auch Rucksäcke trugen. —* Einbruch in «ynihsch. Bei dem Landwirt Paul Schlenkrich in Kynitzsch Nr. 2 wurde gestern abend ein Einbruch verübt. Es wurden hauptsächlich Lebensmittel, 1 Uhr und versch. anderes gestohlen. Polizeiliche Ermittlun gen sind heute morgen angestellt worden. Der angesetzte Po lizeihund verfolgte die Spur bis zum Gasthof von Schreyer, dort ging die Spur verloren. —* Der Verein der Klein und RNttelrenlner hält be reits in dieser Woche am Donnerstag, den2 9. Juli, nachm. Uhr seine Mitgliederversammlung im Fremden hof zur „Goldenen Sonne" ab. Da die Vorsitzende des neuen Landesverbandes, Frau Rechnungsrat Lasse, zugegen sein und einen eingehenden Bericht geben wird, so ist all seitiges Erscheinen dringend erwünscht. — An Stelle von Fräulein Heinß hat vom 1. Juli an Herr Zollinspektor i. R. Witzack, Bischofstraße 8, in freundlicher Weise die Kassenge schäfte übernommen. Er ist bereit, in der Versammlung die Halbjahrsteuern entgegenzunehmen. —* Sriegerverein. Der Verein veranstaltet am nächsten Sonn tag, den 1. August einen Ausflug »ach dem Battenberg. Geplant ist der Besuch der Hohwaldschänke, Heilstätte und des Georgenbadcs, wo ein Tänzchen stattfinden soll. Abfahrt erfolgt vormittags 10.41 Uhr bis Nieder-Neukirch. Zahlreiche Beteiligung der Mitglieder und ihrer Angehörigen ist erwünscht. Näheres wird durch Inserat am Donnerstag bckanntgegeben. —* Verlängerung der Aufbrauchfrist für rot geränderte Lisenbahn-Expreßgutkarten. Die Pressestelle bei der Reichs bahndirektion Dresden teilt mit: Die am 30. Juni 1926 ab gelaufene Aufbrauchfrist für Expreßgutkarten alten Musters mit rotem Rand ist bis 31. Dezember 1926 verlängert wor den. Nach dieser Zeit werden nur noch Expreßgutkarten mit grünem Rand angenommen. —* Verhütet Waldbrände. Die Sommerzeit nötigt dazu, auf die folgenden Vorschriften des neu gefaßten 8 4 des Feld- und Forstpolizeigesetzes hinzuweisen. Darnach wird bestraft, wer 1. in. der Zeit vom 1. März bis 31. Oktober im Walde oder auf Moor- und Heideflächen ohne Erlaubnis des Grundeigentümers oder seines Vertreters raucht, 2. im Walde, auf Moor- oder Heideflächen oder in dessen gefähr licher Nähe, im Freien ohne Erlaubnis des Grundeigen tümers oder seines Vertreters Feuer anzündet, oder auszu löschen unterläßt, 3. bei Wald-, Moor- und Heidebränden der Aufforderung der Polizeiverwaltung, des Ortsvorstehers, des Grundeigentümers oder seines Vertreters zur Hilfelei stung nicht folgt, obwohl ihm dies ohne erhebliche Nachteile möglich ist. Die Polizeibeamten sind überall angewiesen, Verstöße gegen diese Bestimmungen unnachsichtlich anzu- zeigen. Geißmannsdorf, 26. Juli. ZNotorradunglück. Sonn abend nachmittag lief auf her Straße bei der Bäckerei Eng- Hardt das 1jährige Söhnchen des Bierkutschers Richard Berger von hier in ein Motorrad. Das Kind kam glück licherweise mit einigen Hautabschürfungen davon. Den Mo torradfahrer trifft nach der Untersuchung keine Schuld. 8. Frankenthal, 26. Juli. Mittwoch, abends 149 Uhr, veran staltet die Gefolgschaft des Iungdeulschen Ordens im Saale des Crb- gcrichts einen öifentlichen Vortrags- und Familienabend. Ange hörige der Gefolgschaft Klcinröhrsdorf und Wallroda werden ein Theaterstück aufführen. Die gesamte Ordenskapelle der Bruderschaft Röderthal sorgt für musikalische Unterhaltung. Auch Gesang wird den Abend verschönern. Eintritt wird nicht erhoben. Da dieser Abend im Hinblick auf angenehme Unterhaltung, Belehrung und Anregung des seelischen Empfindens das Beste verspricht, so ist ein allseitiger Besuch nur zu empfehlen. Alles Nähere wird durch Inserat bekanntgegeben. Demih-Thumih, 26. Juli. Autounfall. Auf der Dresden— Görlitzer Staatsstraße zwischen „Sächsischen Reiter" und Rothnauß- litz, wurde am Donnerstag vorm. gegen 9 Uhr der Oberstraßcn- wart Richter von einem nach Bischofswerda fahrenden Zittauer Auto angefahren und zum Sturz gebracht. Er erlitt mehrfache Knochenbrüche und wurde mit demselben Auto nach Bischofswerda zum Arzt gebracht. Die Schuldfrage ist noch ungeklärt. Wilthen, 26. Juli. Da» Felsenmühltheater im Erbgericht hatte wieder einen durchschlagenden Erfolg zu verzeichnen. Geboten wurde das bekannte Lustspiel „Die spanische Fliege". Die Pointe des Stückes: Für ein Kind wird ein Vater gesucht. Zum Schluß stellt sich heraus, daß vier Väter da lind und keiner der richtige ist! Als gelungene Typen dürften anzusprechen sein die vier Väter, nämlich Klinke, der Senffabrikant (Ludwig Peterka), der Rechtsanwalt Gcr- lach (Louis Karl), Alois Wimmer (Heinz Tentschert) und der Reichstagsabgeordnete Burwia (E. Walben). Der richtige Vater, Gottlieb Meisel, bracht« in d astischer Weise die eigentliche Aufklä rung. Der Rechtsanwalt als draufgängerischer Liebhaber und gleichzeitig als zuversichtlicher Bewerber um die Hand der Tochter seines Contrahenten Klinke, verstand es, sich mit seiner Komik aus allen Zwangslagen glänzend hindurchzuwindcn. Neben Klinke schufen Herr Hofer und Herr Tentschert als Tiedemayer und Wim- mer fein heraus gearbeitet« Komik. Das vermeintliche Kind der im- provisierten Väter, Heinrich Meisel, dargestellt von Hans Lewin, konnte in bezug auf Schüchternheit und Naivität nicht bess« ver- körpert werden. Auch die Damenrollen fanden In Fräulein Erna Rcnnee, Fräulein Hofer und Frau Sretl Peterka glänzende Vertrc- terinnen. Das flotte Zusammenspiel zeugte von gewissenhafter Ein studierung. Bautzen, 26. Juli. Ein« Studienreise nach Rußland habe» am Sonntag zwei Mitglieder der hiesigen sozialdemokratischen Orts gruppe angetreten, die Herren Handelsschulprofessok Stabtrat Schuster und Tewerkschaftsbeamter Stadtverordneter Buch holz. Die Ausfahrt erfolgt über Hamburg. Bemerkenswert ist, daß die Reise von kommunistischer Sette außerordentlich sympathisch ausgenommen wird. Während das Verhältnis zwischen der hiesigen sozialdemokratischen und der kommunistischen Ortsgruppe sonst ziemlich gespannt ist, begrüßt di« kommunistisch« Arbeiterstimme die Reis« mit geradezu begeisterten Worten und gibt denselben Män- n«rn, di« ihr bisher bei »«item nicht „scharf" genug >W»«n, die
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