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»i Postichwb^km,«»: UM breit« Sonnabend, den 24. Juli 1926 Schwierigkeiten auch für poincarö Voincarö. Sriegsminister: Äriegsministrrium, soll du, nationalen Verteidigung eri an ch den Ramön cht werden. Diese, der an n ! gelle rn abend, deo ton unsitdeör <Le rv/e ck/ »O«t mlrLe/i ^beitete -Mok/e <7«öe/- > LLö/«pp^ n, «Le ««Le^ inen in ck ^e. — (7a-U e-e»/o//s mi ne Feööte/l eöi e/»o. Mifcholtzwerüaer Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Die, Blatt enthält di, amtlich«, BÄtamttmachungen der Amtahaupl- Mannschaft, der «chulinspektton und den HauptzollamM zu Bautzen, de, Amtsgerichts d« Finan-amt« und d« Stadtrats zu Bischofswerda. vertiilten m US und «er,, Bei ken soll zu einem Ministerium der nationalen Mr« fammengefaht werden. Es ist -em Ma. Laut, M geboten worben, der jedoch noch nicht endgültig zugi Da» Ministerium -es Innern hat -er Aba. Stbrämr angenommen. Für da» Minis den Varthou und vriand geua der Rer " Ministe, rium soi Leitung der elsaß-lothringischen geordneten und vier Senatoren zusammeusetzep. «WW»» sichtlich wirb die Kabinettsbildung bereit, heUke nachuMm Me A^tyusetz«« M nach Mitteilungen von parlamentarischer Seite Tagesschau. Der Reichspräsident empfing gestern die aus Amerika zurückg«kehrt« Turnerriege. * Von Londoner amtlicher Stelle werden Erklärungen über die angeblich mangelhafte deutsche Abrüstung herausge geben und verschiedene Forderungen gestellt. * Voincarö begegnet bei seinen Verhandlungen über di, Kabinettsbildung dem widerstand der linken Parlaments gruppe, namentlich der Radikaksoziakisten. Zu den mit * bezeichneten Meldungen finden di« Leser Lus- .sMlich», an anderer Stelle. geben lassen würde, al» sie Briand-TavlouL «rstrobt htzttan Eventuell dürfe er auch nicht vor der Auflistung der tzaWMr zurückschrecken. Da» Berliner Tageblatt hält Poin- carös Chancen für gut, wenn er di« Abficht, ein» wirkliche Koalitionsregierung zu führen, fchon in der Zusammen- " " - Werd, und wenn er nur aus big des .. ... —.—.. «MWisHWR? Gierung der Außenpoütik. di, nach Locarno geführt habe, be fürchtet da» »lott nicht. Die Bossische Zeitung meint, Poincarö, dessen Machtstreben kein« Grenzen kenn«, werd» sit^die Macht, die er jetzt erhalten hab«, nicht beschränken MSWWW Unabhängige Zeitung für aüe StänvtzN Stadt und Land. DichtesteVerbreitung inallenBokkrsMä^n Beilagen! BUdenvoch«, Jugend u. Deutschtum, Mode vom Loge, Fdm» und Heim, Landwirtschaftlich, Beilage. — Dm» «ed Berlag M, Friedrich May B.tmd.^in»stchos««»a.Smchm»ch«-^4Ü«Wch4W die Ftchrernatur Poineart, Ai dürfe öpfer vechongen und d wetzen ihm cht werden, während fi« dem , " ver- wen. Nenn es auch diesem Müttftertum der mqlett Mheit" nicht gelingen würde, das französisch« geeignet sei, au die Spike eines nationalen Ministerlmn, zu treten. Maa würde e, für richtiger gehalleu haben, wenn er sich mtt einem Mimifärpofien begnügt hätte. Poincares Kesprechrmgen vor dem Abfchlrrk. Paris, 28. Juli. (Drahtb.) Poincarö hat heut« nachmit« tag dem Präsidenten der Republik Bericht über seine bi«, herigen Bemühungen erstattet. Beim Verlassen des Elysöe« erklärte der neue Ministerpräsident den Pressevertretern, er werde morgen vormittag sein« vollständige Winisterlist« b«. kanntgeben. Für heute abend find noch Besprechungen mit Driand, Barthou und Sarraut angesetzt. Peret ;mn KimrmerprSstdektek gewählt. pari», 22. Juli. Bei der Kammerpräsident« sich bei der ersten Abstimmung auf Peret 107» auf ! auf Vouvssou IIS Stimmen. M Stimmen waren der endgültig«, Abstimmung «hl« Perei 221 Bouyssou 215 Stimm«,. Damit tp Peret zum Kammerpräsi denten gewählt, cherriet, der vergangen« Kammerpräsident, halt, di« Aufstellung sein« Kandidatur adgelchnt. Der Mochemmsmets der Kank mm Femäkeetäh. Laris, 22. Juli. (Drahw.) Der « Bant von Frankreich «eist eine Kuuabnw den Staat Gesamtvor ken. Der! vriaud geuannl, doch scheint der ckommiiflon den Vorzug vor dem ken erhalten zu haben. Da, Zu Sarraut übern ' soll ferner Viz^räfidentäesstabin meister, sowie Minister d« Sfieutticheu An der Abg. Lokanowski und der Senator Gevl uaant. Vie Mdung de» Kabinetts verläuft widerstand. Die Sozialisten stehen dem st« lehnend gegenüber, aber auch bei den «adlkalsoziallsten und einem Teil des Zentrum, ist mau von Voincarö kei— begeistert, weil er nach seiner politischen VeyMgenI aeeiguet fei, au die Kplhe eines nanona treten. Man würde sich mit einem Minis poineare! Nach langen Jahren betritt Poincarö wiederum die Bühne des großen politischen Welttheater». Frankreichs chauvinistischer Äußenpolitiker betritt diese Bühne auf dem Weg über die Finanzpolitik, die grenzenlos« Katastrophe Frankreichs. Für uns aber ist und bleibt dieser Name in unauslöschlichem Zusammenhang mit dem „Potnearö-la guerre" und dem „Poincart-la Ruhr". Für uns bleibt PoiN- carö der Mann, der al» erster Franzose jenen bedeutsamen ersten Besuch beim russischen Zaren macht« und der genau wie Eduard VH. nur zu denken ist im Zusammenhang mit der „Einkreisung". Wenn er jetzt scheinbar auf die Auß « N' Politik verzichtet, wenn er Briünh in seinem alten Limit lasten will, um sich angeblich auf die Ordnung zu beschränken, dann haben wir Deutschen alle Veranlassung, dennoch mißtrauisch zu fein. Venn Clemenceau» offener Deutschenhaß noch etwas von der Versöhnlichkeit ehrlicher Gegnerschaft hatte, so haben Poincarös berüchtigt« Roten tn Deutschland von ihm da» Bild eines im tiefsten miß trauischen, unehrlichen Feindes Hinterlasten. Diese Fest stellungen müssen gemocht werden, wenn man von hier aus Stellung zur neuen französischen Regierung nehmen will- E» mag sein, daß es «ine andere Lösung als Poincarö nicht mehr gab. Der neue Herr in Frankreich kann sich da für bei Hsrriot bedanken, besten unbedachter Vorstoß für di« Demokratie in dar glatte Gegenteil umschlvg. Schon einmal ist Poincarö nur durch di« Uneinigkeit seiner Gegner ans Ruder gekommen, e» war vor dem Kriege, und es gibt viel« Franzosen, die sich aus jener Zeit noch deutlich er innern, ein gebrochene» Ehr«nwort Poincarö» zu besitzen oder die davon sprechen, wie dieser Mann unehrlich einen gegen den andern mit falschen Vorspiegelungen ausgespielt hat, um sich selbst den Weg nach oben, den ihm sein maß loser Ehrgeiz vorschrieb, freizumachen. Gewiß, der Charak ter dieses Manne» ist nicht mit wenig«» Worten zu um reißen, und, wenn ihn auch viele Franzosen vermteikn, vom französischen Standpunkt au, gesehen, ist er ein Charak- ter, ist ein Mann, der Verdienste hat, trotzdem er manchmal daneben griff. Trotzdem ist festzustellen, daß Poincarö, Auftreten cmf der BW,e immer sehr bald geAgt war von «Mer Katastrophe für Frankreich. Damcü» der W«ltkn.g, «r- letzt die Ruhr, di« der Ausgangspunkt für Frankreich, erste wirtschastüche Schwierigkeiten war. Sn welcher Lage mich sich die» Land befinden, wenn«» auf d*n Mann zuriÄgreift, trotzdem so viele seiner einflußreich«» MSmwr über ihn Be scheid misten, und trotzdem vor allem Amerika eine unüber- wmdltche Antipathie gegen ihn hat. Die französische Kammer, di« «nem Mann wie Caillaux Vollmachten nicht geben wollt«, wird sie Poincarö, was viel rung und letzt« Hofsnungslofigrett tym all« m ven vmoU weL«n mußt^ was an «°n L«chm nicht zu erkämpfen war. Frankreich» nächste Zukunst steht unter dem Zeichen Poincarö. Bon ihm hängt es ab, ob er da wieder anfängt, wo er vor zwei Sichren «Kürte, oder ob er di« Entwicklung der Zwischenzeit galten lasten will. SerUrier Preffestttmnerr MM Kabinett Poineare. Verllu, 22. Juli. lDrahtb.) Die beoorstchenv« Bildung de, Kabinett» Poincarö wird von der Bermwr Pwste sührlich besp! ' . Willen und «in Führer willig gebra weigert wü, „NMVl , . — Volk au» d«n Wirrsalen heraus^fühmn, sö bli«di nur dl« vkklatur Übrig. Der Lokalanzkig« Wachsende siir den Vari», 22. Juli. (Drobtb.) Die Bemühung«« Poincarös um die Bildung der Regierung stoßen auf wachsende Schwierigkeiten. Insbesondere werden von der Linken und den Radikalsozialisten Schwierigkei ten bereitet. Es v«rlautet, daß Poincarö die Absicht habe, Ms «, ihm nicht gelingt, ein« Regierung zu bllden, den kckwm altm «^ dosten eines Finanzministers ß, «inem mehr nuna der nach tinks gerichteten Kabinett zu übernehmen. Poincarö wird erst in de» späten Abendstunden, voraussichtlich zwi- schön S und 10 Uhr, dem Präsidenten d«r Republik über das Ergebnis seiner Bemühungen Bericht erstatten. Al, Nach folger Poincarö» werden für den Ministerpräsidentenposten Bartyou und Driand genannt. Paiarares Mintsterpriistderttschafl eine Kerausforderang der Kinken. Vari», 22. Süll, lieber di« politische Lag« b«richtet der „Jntranfigeant": Poincarö sei heut« vormittag davon ver- ständigt worden, daß innerhalb der radikalen Kammersrak- tion sich «in« gewiss« F«indseligke»t g«a«n ihn be merkbar mache. Die Radikalsozialisten würden ihn wohl in einem neuen Ministerium annehmen, aber nicht al, Ministerpräsident«». Auf Grund dieser Mittei lung habe Poincarö heute vormittag den Vorsitzenden der ra dikalen Kammersraktion gebeten, ihn am Nachmittag aufzu suchen, damit er ihnen die Lag«, in der er sich befind«, looal auseinandersetzen könne. Poincarö fei sich in der Tat darüber klar, daß seine Rückkehr zur Millisterpräsideaffchaft «sie eia« persönliche Revanche g«en die Linksfcaktionea. die in den Wahlen vom 11. Mai 1S2ö gesiegt hatten, ausgefaßt werd«» könnte. Aber anaesicht, de» Ernste» der finanziellen Lage ei «r der Ansicht, daß da, Finanzministerium vom Minister- Präsidenten versehen werden müsse. Infolgedessen müsse er, nachdem der Präsident der Republik ihm die Bildung der Regierung anvertraut habe, «in n«u«s Kabinett zustande- bringen, koch könne er das Ministerpräsidium nur gleichet ttg mit dem Finanzministerium übernehmen. Poincarö hat in den Nachmittagsstunden seine Besprechungen fortgesetzt. Sodann empfing «r «ine Abordnung der radikalen Aammer- fraktwn unter Führung won Lazals. Im übrigen erklärte Poincarö, daß er erst Freitag an die Pärsonenfrag« denken könne. PerhRNdlrmgen mtt Frankreichs führenden Männern. Vari«, 23. Juli. lDrahtb.) Poincarö hat gestern mit etwa 50 parlamentarischen Persönlichkeiten verhandelt, mrunter mit Franklin Bouillon, Paul Boncour, Chcunnet, Sokanoumki, Marin, Sarraut und Tacal, dem Führer der sozialistischen Partei. Poincarö hat mit ihnen die Zusam- nwnsqwng «in«» Kabinett« der national«» Einigung erör tert. Di« Radikalsozialisten haben keinerlei Hehl au» den Widerständen gemacht, die Poincarö von d«r linken Kam- nwrgrupp« zu erwarten habe. Poincarö ist, wie verlautet, nicht nur bet der Linken sondern anch bei« Zentrum nah he« gemäßigten Gruppe» auf widerstand ^stoßen. Potnrares vortitrrfige V-schetnungswets«: Jeden Werktag abend» für den folg««. Lag. Bez»>,»pecm» für di, IM ttnw halb« «anater Gei tn» Hau, halbmonatlich Mk. 1LL beim Abholen in der GefchiWsteile wöchentlich SV Pfg. «NMM'Mner 10 Psa. s-snnabrnd- und Sonntagenumme« 15 Psa.) — All, Postanftalt« sowie mäere ZMung»au»träg« u. di« V«schäft»ftellr mchmm Ballung«, «ntzegw Nr. 170 Deutschland und befürchtet, daß die Versprechungen Vriands aichk eingehallen «erden würden. Mas bi,her trotz Locarno und »rotz des deutschen Antichambrieren, in Genf nicht wahr geworden sei. daß Deutschland von Zrankr«lch al, gleichbe- rechttgl« Wacht anerkannt würde, werde unter Volncarö be- _ „ , , . stimmt nicht wahr «erden. Die Tägliche Rundschau setzung seines Kabinetts kund geben werd« meint, man brauche wohl Deutschland nicht laae«, wer Poin- sein« eigene Wirksamkeit im Ministerium n carö sei. llavergHsev sei die seindsellg« volltik, die dies« Finanzminister» beschränken würde. Eine dem deutschen Reich« gegenüber getrieben hab«. Aber auch dleruug der Außenpolitik, die nach Locarno g paincarö könne sich nicht ohne weiteres Über die interna- tionalen Abmachungen hinwegfehen. Die Deutsch» All gemein« Zeitung gibt Poincarö nur dann Aussicht auf Erfolg,«wenn er sich erheblich umfassendere Vollmachten