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DerSSGscheLrMer die wöchentlich 5» Freitag, den 23. Juli 1V2S Nr. 1«9 PmM M KMMMmg bkilOG uMaNIihi! ben sich lnr '«ndenautos heimkehrenden Arbeitern umringt. Nur durch die Geistes- äegenwart des Wagenführers konnte ein schwerer Zwischen fall verhindert werden. In einem anderen Stadtviertel wurden Ausländer von Frauen, die aus der Markthalle MifchoMwerüarr Einzige Tageszeitung im Amtsgertchtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Dies Blatt enthält die amtliche» Bekanntmachungen der Amtetzaupt- Mannschaft, der Schultnspektion und de» tzauptzollamts Bautzen, de« Amtsgerichts des Finanzamtes mch des Madtratr zu Bischofswerda. Herriot gOrzt Die Abstimmung in der Kammer. Paris, 22. Juki (Drahtb.) Das Sattnett Herr ist ist mit 237 gegen 290 Stimmen in der Minderheit geblieben. Da» Abstimmungsergebnis wurde in der Sammer mit eisi gem Schweigen ausgenommen. Nur vereinzelt brachte «an Bouillon, der gegen eia Vertrauensvotum gesprochen hatte. Ovationen -ar. Aus dem Platze vor dem Palais Loirbon ist es zu «och niedagewesenen Demonstratio nen gekommen. Die Menschenmenge, tte von einem starken Polizeiaufgebot nur mühsam zurückgehalten werden konnte, lärmte während der ganzen Dauer der Sammer- sihung. Immer wieder ertönte der einstimmige Ruf: »Ni e - der mit Herrioti", „Kammerauslösungl". Dar Abstim mungsergebnis wurde draußen mit lauten Vravorusen be grüßt. Herriot und seine Sollege« verließen die Sammer durch eine Hintertür, herriot be- gab sich mit seinen Ministern sofort zum Elys« um dem Präsidenten Doumergue seine Demission zu unter breiten. Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadtund Land. DichtesteVerbreitunginMenVolksschichten Beilagen: BUdenvoche, Jugend u. Deutschtum, Mode vom Tage, Frau uud Heim, Landwirtschaftliche Bellage. — Druck und Verlag von Friedrich May G.M.K.H. in Bischofswecha. FernsprecherNn444und 445 vrstuumgson VtschossVerda 81. Jahrgang Berlin. 21. Juli. Die deutsche «ußeahmchelsbilanz Ist im Juni zum ersten Male in diesem Sah« pMv. Der Ein- kuhrüberschuß im Suni beträgt insgesamt tzv MW. Mart, im reinen Warenverkehr SS MW. Mark, während der Mai einen Ausfuhrüberschuß von 27 MW. Mart, -er April von SS Mill. Mark aufwies. Die rein« Wareneinfuhr im Iuni zeigt geaenüber dem Vormonat eine Zunahme von SS MW. Mark. An der bei- Doumergue hat sich, wie mau hört, bereit» mit poincars in Verbindung gesetzt, um ihn spatsten» für morgen vor- mittag ms Llysüe zu laden. poincarL hatte geäußert daß er eine Regierung von nur sieben Ministern bilden werde. Vie Gruppe de» öffentliche« Wohl», die unter dem Vorsitz de» Abgeordneten Marinaud gebildet wurde und bereit» über 250 Mitglieder zählt, hat beschlossen, morgen eine Delegation ins Elysöe zu senden, um tte Bil dung einer Regierung der nationalen Eini gung zu fordern. Ueberfall auf amerikanische Gäste. Paris, 21. Juli. Auf dem Montmartre wurde ein ame rikanische« Fremdenauto überfallen. Al» ein Schutzmann die Amerikaner verteidigen wollte, kam er in schwere Be drängnis und konnte sich nur mit Hilfs seine» Dienstrebol- vers seiner Haut wehren. Ws Verstärkung beranrückte, konnte das Auto unter dem Geheul der Menge seine Fahrt fortsetzen. Neue Angriffe auf Fremde in Paris. Pari», 22. Juli. (Drahtb.) In Paris Laufe des gestrigen Tages neue Angriffe aus , abgespielt. Ein mit SO Reisenden besetzte« Auto wurde von heimkehrenden Arbeitern umringt. Nur durch die Geistes ¬ einer von jeglicher Animosität befreiten Zusammenarbeit auszuge. stalten, was zweifellos zu einer Entspannung der allgemeinen wirtschaftlichen Lage beitragen werde. Einen wichtigen Schritt noch dieser Richtung hin würde die Regelung der polnisch deutschen Wirtschaftsbeziehungen bedeuten. In dem deufsch-russischen Vertrage vom 24. April sehe er keine Sefähr. düng des Frieden» und keine Verletzung der Lerpflichtungen Deutsch- lands dem Völkerbund gegenüber. Sm Verhältnis zu Sowjetruß- land sei eine bedeutend« Entspannung der gegenseitigen Nachbar- lichen Verhältnisse eingetreten. Zum Schluß seiner Rede berührte Außenminister Zalewski die Friedensoertrüge de» Ostens. Polen verfolge mit größter Aufmerksamkeit die zwischen den Randstaaten und Sowsetrußland geführten Verhandlungen. Zalewski betont«, daß Polen die Selbständigkeit der baltischen Staa ten am Herzen liege, lieber di« Beziehungen Polen» zu Liiauen erklärt« der Außenminister, Polen sei immer bereist normal« Bezie- Hungen zu Litauen aufzunehmen. Zu der Kleinen Entente werde Polen weiterhin freundschaftlich« Beziehungen aufrechterhallen. Vie englische Kritik an der amerikanischen Schnidenpoittik Loudon, 21. Juli. Di« englisch-amerikanisch« Kriegsschulden- kontroverse dauert an. Rach Berichten au» Re« Kork, di« M den Morgenblättern ausführlich wiedergegeben werden, hat di« vor- gestrige Unterhausdebatte, in der di« Redner aller Parteien den Amerikanern oorwarsen, hartherzig« und selbstsüchtig, Geldverleiher zu sei», in dw Ger einigten Staaten groß« Verstimmung verursacht.' Lar E^ka^ist^echa^mt^at ^tt« ^er — Mwüer^Ehur^^ UWmÄi^OdmmömmnMßa»^ Tagesschau. * Das Kabinett Herriot ist von der Kammer gestürzt worden, polncarö hak den Auftrag zur Kabinettsbildung erhalten uud angenommen. * Ministerialdirektor vr. prüuder wurde zum Nachfol ger des in den Ruhestand getretenen Staatssekretärs ia dec Reich»kanzkei, Sempner, ernannt. * Die deutsche Protestnote wegen der Germersheimer Vorfälle wurde der Interalliierten Rheinlandtommission übergeben. * Chamberlain gab auf «ine Anfrage im Unterhaus zur Antwort, daß Deutschland die Abrüstung nicht befriedigend durchgeführk habe. * Außenminister Zarewski hat eine große Rede über die polnische Außenpolitik und insbesondere über das Verhältnis zwischen Polen und Deutschland gehalten. Au Den mit ' dqeichneten Meldungen finden di« L«ser Aus- lübrllches an anderer Stell«. Die deutsche Protestnote «ege« Germersheim überreicht. Beclln, 21. Juli. (Drahtb.) Amtlich wird mitgeteilt: Der Reichskommissar für die besetzten rheinischen Gebiete in Koblenz hat im Auftrage des Reichsministers für die besetz ten Gebiete, Dr. Bell, der Interalliierten Rheinlqndkomm!.- sion «ine Note wegen der bekannten Vorfälle in Germers heim am 3. und 4. Juli übergeben. Dr. VLinder Staatssekretär der Reichskanzlei in Kerlin. Berlin, 21. Juli. Wie amtlich mitgeteilt wird, hat der Reichspräsident den Staatssekretär in der Reichskanzlei, Kempner, auf seinen Antrag hin unter Gewährung d«s ge setzlichen Wartegeldes in den einstweiligen Ruhestand ver setzt. Ministerialdirektor Dr. Pünder von der Reichskanz lei ist an seiner Stelle zum Staatssekretär in der Reichskanz lei ernannt worden. Die gefährlichen Befestigungen von Königsberg. Berlin, 21. Juli. (Drahtb.) Der Mattn erklärt in einer Meldung unter der Überschrift „Die Verletzung des Ver sailler Vertrages", daß der Punkt der Beanstandungen des Generals Walch, der sich mit der Generalinspektion befalle, in, Deutschland start übertrieben werde. Viel wichtiger sei der Fall Königsberg, wo „ungeheure Fe stungsanlagen und Unterstände" geschaffen würden. Demgegenüber kann daran erinnert werden, daß di« Frage der Befestigungen von Königsberg «in alter, wenngleich nicht schwerwiegender Differenzpunkt ist. Es ist jedoch nicht einzusehen, wie ausgerechnet Köni«berg im äußersten Osten Deutschland» Frankreich bedrohen joll. Eben sowenig ist einzusehen, was der Bau von Unterständen, der dem Schutz von feindlichen Angriffen diene, «ine Offensiv waffe bedeuten soll. Etyamberlattr verneint die deutsche Abrüstung. Lovdon, 22. Juli. (Drahtb.) Ein Mitglied der Arbei- terpartei richtete gestern im Unterhaus eine Anfrage an Chamberlain über den Charakter der letzten Rote der Inter- alliierten Kontrollkommission an Deutschland. Chamberlain erklärte, daß tte Rote keinen speziellen Charakter habe. Der Fragesteller gab sich mit dieser Antwort nicht zufrieden und fragt« weiter, ob Deutschland tte Abrüstung befriediget durchgesührt habe, worauf Chamberlain entgegnete: Ä ch bedauere,n«in sagen zu müssen!" Mill. Mark und die Lebensmittel und Getränke mit 11 Mill. Mark. Auch dis Ausfuhr weist «ine, wenn auch geringere, Zunahme auf. Die reine Warenausfuhr ist um SO Mill. ' Mark Zunahme auf. Die reine Warenausfuhr ist — „ Mark gestiegen; daran ist tte Rohstoffausfuhr Mark und di« Fertlgwarenausfuyr mit nur S Mill, beteiligt. Die polnische Arrstenpolttik. «ne Red« de» «ußwmlaifie» Saleuwtt. Warschau, tzl. Juli. Heute vormtttaa ergriff der polnische Außen minister Zalewski im Aurwärtigen Ausschuß de» Sejm da» Wort, um ein Exposee über dir Alchenpolitik Polen» zu geben. Zalewski erklärte zunächst, sämtliche Gerüchte, di« in der letzien Zeit über aggressive Pläne Polens in Umlauf gewesen seien, entsprächen nicht den Tatsachen. Der Minister wie» auf die Notwendigkeit einer ständig«» Mitarbeit Polen» im Völkerbund« hin, dl« der bedeuten, den Roll«, tte Polen auf dem Gebiet« der gesamten Organisation des Völkerbund«» spiele, sowie auch der geographisch«» Lag« und der Vwölkerung Polen» entsprech«. Die Stellung, di« Polen in der Gesamtheit d«r europäischen Wirtschaften habe, erfordere e», daß Polen einen ständigen Ratsfitz besitz«. Der Minister wi«s dann aus di« Notwendigkeit der Klärung der Verhältnisse in- nerhalb der Zusammensetzung de» Nölkerbundirate» hin, damit -artig« Konwvkationen, wie fi« b«i der März-Taguna «n lei«u, vermieden würden. Zaleuwki kam dann auf das »«rbältni» Polen» zu Veutschland zu fpw- ch«. Gr stestt« vor allem fest, daß dl« Interessen Polen» wch G-kchttmenOMv-ft«: JGmMwbMgvbmb-Kden folgend. Tag. Poftfchech.«»»«»: «ml D—b«. «e. 1««. «aumMbo. Be,«g»p»^> Mr die Zeit ebn halben EonM^^K, ««G^ottrvlmst-«ft-vfou»«»» «o»t» «u. «nW kamen, mit Rüben und anderen landwirtschaftlichen Erzeug nissen beworfen. poincare übernimmt die Kabinettsbildung. Paris, 22. Juli, poincare hat den Auftrag, «in Kabi nett zu bilden, angenommen. Er habe erklärt, daß er eine Regierung von uur sieben Mitgliedern bilden «erde. poineares Schritte zur Kabinettsbildung. pari», 22. Juli. Dom Llyste begab sich polucarö kn den Senat, um an der Rachtsihung teilzunehmen. Roch während der Rächt Hal er im Sevalsgebäude mit Bar th o u, dem ehemaligen HandKsmlnifler Lhaumot und Albert Sarraul, dem französischen Botschaft« ia An gora, ««handelt, die er angeblich in sein Kabinett ausneh men will. Dieses soll dem „Echo de Paris" zufolge nur wenige Minister, vielleicht nur S oder 8, enthalt«». Heute vormittag will poincare mit Vriand, palnlevö und Boka- «on»ky ««handeln, poincare wird wahrscheinlich auch da» Finanzministerium übernehmen. Pfundrechnung in Belgien Brüssel, 21. Juli. (Drahts) Die belgischen Kohlenex- porteure haben beschlossen, die Preise für belgische Kott« in Zukunft in englischen Pfunden zu berechnen und haben von diesem Beschlüsse alle ausländischen Abnehmer verständigt. Kurssturz am Schlüsse der New Uorker Körfe. Reuyork, 22. Juli. (Drahtb.) Anläßlich der Gerüchte, daß die Bank von Frankreich möglicherweise infolge der Er reichung der gesetzlichen Höchstgrenze ihre» Notenumlauf» zur zeitweiligen Einstellung ihrer Zahlungen gezwungen werde» könnte, fand ein Kurssturz um 2 bis 8 Punkte statt. Der französische Frank büßt« tte Hälfte seines Tagesge winnes von 20 Punkten ein. Die „Gruppe der öffentlichen Wohl fahrt- gebildet. Paris, 21. Juli. Wie Haoas aus den Wandelgängen der Kammer berichtet, hat der Abgeordnete Morinaud m't mehreren seiner Freunde heute vormittag die interfraktio nelle Gruppe der öffentlichen Wohlfahrt, deren Zweck tte Herbeiführung eines Ministeriums der nationa len E i n h e i t ist, gebildet. -<!