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Abermals folgenschwere Llnwetter Neue Wollenbruchkatastrophe im Niesengebirge. Freitagabend kurz nach 10 Uhr wurden Krummhübel und Brückenberg, nachdem es vorher schon viele Stunden lang geregnet hatte, von einem Wolkenbruch heimgesucht. In Oberkrummhübel ist das Wasser in viele kleine Land- und Bauernhäuser eingedrungen, so daß Feuerwehr und Sani tätsmannschaften teilweise die Wege aufhacken mußten, um die Wassermengen abzulenken. Die Wege sind an den Rän dern teilweise in Manneshöhe tief aufgerissen und unweit des Gemeindeamtes beim Elektrizitätswerk wurde ein Hauptteil der Chaussee weggerissen und Licht- und Tele- graphenmastcn umgerissen, wodurch der obere Teil von Krummhübel seit nachts 12 Uhr ohne Licht war. Die Tal sperre von Lomnitz hat den ungeheuren Wassermassen standgehalten, jedoch ist unterhalb der Talsperre der Druc' der Wassermassen so stark gewesen, daß die Kaskaden fast restlos weggerisscn und das Flußbett der Lomnitz 4 bis 6 Meter tief gerissen wurde. In Querseiffen haben sich die Gebirgsbäche einen vollständig neuen Wasserlaus gesucht. Zwischen Zillerthal-Erdmannsdorf und Arnsdorf ist ein Essenbahnübergang weggerissen, an dem zur Zeit gebaut wird. In Brückenberg sind die Grcnzwässer ausgetreten und hallen sich vom alten Postamt bis zum Gemeindeamt Brückenberg ein neues breites Flußbett gebahnt. Der durch das Unwetter verursachte Schaden ist unübersehbar. Weitere Meldungen berichten: In Krummhübcl wurden ungefähr 20 Häuser ganz oder teilweise vernichtet; die Hauptstraßen sind strecken weise unterspült; Tclegraphenleitungcn zerrissen, Scheunen und Lauben liegen zwischen Felsgeröll. Die Gärten sind mit Schlamm und Sandmassen bedeckt. Die Wege gleichen reißenden Bächen. In den Häusern am Tal steht noch das schlammige Wasser einen Meter hoch. In Hermsdorf- Kynast stürzte gegen 2 Uhr nachts die große Drücke an der Lhaussee nach Schreiberhau ein. Im ganzen sind acht Vrük- ken zusammengebrochen. Die Dieh- und Malerialverluste sind enorm und noch nicht annähernd zu übersehen. Gegen 10 Uhr vormittags wurde an den besonders gefährdeten Stellen Hirschberger Reichswehr eingesetzt, die unter ande rem Brücken, vor denen sich Holzmassen haushoch aufstapel ten, sprengten. Hunderten von Familien ist der gesamte Hausrat mit Klein- und Großvieh weggcspült oder vernich tet worden. Sommergäste, die zum Teil erst am Freitag angekommen sind, wachten auf, als die gelben Fluten ihre Betten umspülten, und beteiligten sich am Rettungswerk Die Not ist ungeheuer groß. In Agnelendorf wurde eine Mutter von sieben Kindern, die im Begriff war, ihre Ziege zu retten, im letzten Augen- blick von den Fluten weggerissen. Die Bahnstrecke Hirsch berg—Krummhübel und dieselbe Landstraße sind gesperrt. Ferner sind zur Zeit noch gesperrt wegen Brückenbruchs die Straße Hirschberg—Schmiedeberg—Landeshut. Zwischen Schmiedeberg und Oberschmiedcberg sind gewaltige Bö- schüngsmassen auf das Gleis herniedergegangen, so daß der Betrieb voraussichtlich auf mehrere Tage zwischen den Sta tionen Zillerthal und Schmiedeberg unterbrochen ist. Am ärgsten wütete das Unwetter in G ic r s d o r f, das ein schi-ik! chcc. Bild der Zerstörung bietet, ilm 11'- llhr nachts wurden die Bewohner durch Glockenläuten aus dem Schlafe geweckt. Das kleine Gicrsdorfcr Wasser brachte in wenigen Minuten eine Unmengcvon Geröll, großen Steinen und Fclsblöcken zu Tal. Die Kasostrophc ist nach viel schlimmer als die vom 30. Juli 1897. Sämtliche Wehre sind vernichtet, und die Ufermaucrn zusammengebrachcn. Unmittelbar nach Eintritt der Katastrophe ging das elek trische Licht aus, da die Masten fortgcrisscn wurden. Beim sogenannten Himmelreich, wo die Uferstraße nach den Ba- berhäusern abzweigt, wurde die Chaussee auf mehrere Meter fortgespült, so daß die Verbindung nach den Baberhäusern gesperrt ist. Auch Agnctendorf ist vom Verkehr ziemlich ab geschnitten. Mehrere Häuser, die nicht weit vom User stehen, sind teilweise fortgerissen, so daß man durch die klaffenden Lücken in das Innere sehen kann. Die Verwüstungen in Hermsdorf. Breslau. Ueber die Unwetterkatastrophe im Riesenge- birgc werden noch folgende Einzelheiten bekannt: In Hermsdorf sind fünf Menschen ertrunken. Die elektrische Talbahn und die Krummhübeler Lickalbahn können nicht verkehren. Weite Strecken rechts mrp links von der Lomnitz gleichen einem Trümmerfeld. Vor dem großen Tihcschcn Hotel in Hermsdorf hörte das Personal plötzlich ein starkes Rauschen. Als man nach der Ursache sehen wollte, und die Haustür össneke, ergoß sich eine ungeheure Flut in das Hotel. Das Wasser stieg so schnell, daß es in wenigen Minuten auch durch die Fenster des Erdgeschosses, die ein Meter über der Erde liegen, eindrang. Der kleine Gebirgsbach stieg binnen drei Stunden von etwa 40 Zentimeter auf etwa vier Meter. An den n«ht weggerissenen Brücken stauten sich Holzstämme, Bäume und fortgeschwcmmtcs Hausgerät zu solchen Massen, Laß die Wasseryiengcn sich neue Bahnen suchten und über^ die Straßen, Wege und Gärten dahinbraustcn. Der Schaden ist unübersehbar. In den meisten Lebensmittelgeschäften sind die Regale zusammengcstürzt. Die Ware ist völlig ver schlammt und versandet. Viel Kleinvieh ist ertrunken. Baumstämme von 50 Zentimeter Durchmesser wurden aus die Wege und in die Gärtai geworfen. Ein sehr hoch ge legenes Hous stürzte durch Unterspülung der Böschung zur Hälfte ein. Unwetter in Westsachsen. Lhcmnih, 5. Juli. Am Sonntognachmittag wurden Chemnitz und seine Umgebung von einem schweren Unwetter heimgesucht, das besonders hart in der Gegend von Glauchau auftrat. Ueber den Gemeinden Gesau und Seiferitz ging ein furchtbarer Hagelschlag nieder, der die gesamte Ernte vernichtet haben dürfte, Im KriywäldKen lockerte sich infolge der herabstürzenden Wassermassen der Boden und begann zu rutschen. Der Dorfbach in den beiden genannten Gemeinden trat über die Ufer und setzte die Häuser und weite Wiesenflächen bis zu einem halben Meter unter Wasser. Während des schweren Gewitters schlug der Blitz in die Scheune des Gasthauses Gesau-Schönbörnchen, in dem ge rade die beiden Gemeinden ein großes Schulfest abhielten und in dem sich die Kinder gerade zum Kasfeetrinken niederge lassen hatten. Glücklicherweise kamen aber die Festteilneh mer mit dem Schrecken davon. Ueberschwerrrnrungen im Harz. Braunschweig, 5. Juli. (Drathk.) Im Oberharz haben die andauernden Niederschläge die Harzbäche Radau, Ecker, Ocker in reißende Sturzbäche verwandelt. Die Häuser an den Ufern der Radau mußten geräumt werden. Die Gleis anlagen und die Brücken der Bahn Harzburg—Braunschweig sind südlich Bienenburg bereits überflutet. Die Felder zu beiden Seiten der Radau und der Ocker sind kilometerweit überschwemmt. Furchtbares Unglück bei Berlin. Einsturz einer Kegelbahn. Wollersdorf bei Berlin, 4. Juli. Heule nachmittag gegen '/?S llhr entlud sich in der Gegend Woltersdorf-Lrkner (im Seengebiet südöstlich von Berlin) ein äußerst heftiges Un wetter mit Schloßenschlag. Die vielen Ausflügler, meist Berliner, eilten fluchtartig aus den Wäldern in die einzelnen Gaststätte«, insbesondere in das Restaurant Sranichsberg. In kurzer Zeit war cs von Ausflügler« überfüllt. Viele such ten il» der überdachten Kegelbahn Schuh. Die an den Berg ich anlchnende Mauer der Kegelbahn wurde von den vom Berge herabstürzenden und vom Himmel hereinbrechenden Wassermassen nach innen eingedrückt und begrub einen Teil der Schutzsuchenden unter sich, unter denen sich viele Frauen und Kinder befanden. Gleichzeitig erschütterte ein ungeheurer Donncrschlag den Erdboden. Furchtbare Schreie ertönten aus der eingestürzten Kegelbahn. Trotz des toben den Unwetters setzten sofort die Rettungsarbeiten ein. Der von dem Unglück sofort benachrichtigte Amksvorstehcr von Erkner alarmierte die freiwilligen Feuerwehren von Wol lersdorf und Erkner, sowie die einzelnen Sanitätskolonnen zur ersten Hilfe. Im weiteren Verlauf der Bergungsarbei ten erbat der Gemeindevorsteher Hilfe von der Berliner Schutzpolizei. Der Rote Frontkämpserbund, der in dieser Gegend seine Jahresfeier veranstaltete, leistete aufopferungs volle Hilfe. Rur langsam konnten die unter dem Mauer werk verschütteten'geborgen werden. Vis um S llhr abends wurden 12 Personen als Leichen herausgezogen. Ungefähr 50 Personen haben teils schwere, teils leichte Verletzungen erlitten, die die erste Hilfe durch die Aerzteschast von Wol lersdorf und Erkner, sowie durch die zahlreichen Sanitäter erhielten. Der Abtransport der verletzten gestaltete sich äußerst schwierig. Die Wege nach dem Sreiskrankenhaus in kalkbcrge waren derart von den wasscrmassen unterspült, daß es nicht möglich war, die Verletzten in dieses Kranken haus zu schaffen. Sie mußten daher teils auf Dampfern, teils auf anderen Fahrzeugen in die Krankenhäuser von Ber lin und Köpenick getragen werden. Berlin, 5. Juli. (Drahtb.) wie die Morgenblätter melden, sind bei der Linsturzkatastrophe in Waltersdorf 13 Frauen und Kinder getötet worden. Außerdem wurden etwa 40 Person«, mit schweren Verletzungen und Läh mungen und SO Leichtverletzte geborgen. Berlin, 5. Juli. (Drahtb.) Von dem furchtbaren Wol kenbruch, der gestern nachmittag zwei Stunden lang mit un verminderter Heftigkeit anhielt, und zu der Katastrophe in Wollersdorf führte, ist das ganze Gebiet zwischen Oberschönc- walde und Erkner, heimgesucht worden. Die ungeheuten Wassermassen haben im Gebiet der Müggelgewässcr gewal- t ge Ueberschwemmungen verursacht. Der Wasserspiegel des Müggelsees bei Rahnse war am Abend um 20 Ztm. gestie gen. Infolgedessen trat der See über die llfer und übcr- chwemmte die tiesgclegenen Ortschaften weithin. Am chlimmsten heimgcsucht wurden neben Wollersdorf Kalk bcrge. Auf der Straße von Kalkbcrge nach Erkner entstand durch das Unwetter ein Erdrutsch und es öffnete sich ein Abgrund von cllva 25 Meter Breite. An der gleichen Stelle brach ein Wasserrohr und auch die elektrische Leitung wurde zerstört, so daß die daran angeschlossenen Orte Kalk berge und Wollersdorf ohne Wasser und Strom waren. Dis Straße mußte für den Verkehr gesperrt werden. Sechs Todesopfer eines Motorboot unfalles. Konstanz, 4. Juli. Heute nachmittag ereignete sich auf dem Untersee (Bodensee) ein schweres Motorbootunglück, )em bisher fünf Personen zum Opfer fielen. Vier Ehepaare aus TutPingcn, die einen Sonntagsousflug nach der Insel Reichenau unternahmen, bestellten bei dem Schisfbaumeister Beck ein Motorboot zur Ueberfahrt nach den, schweizerischen Orte Mannenbach. Etwg 300 Meter vor Manncnbach ging das Boot plötzlich aus bisher noch nicht bekannter Ursache unter. Vier Personen ertranken, ehe Rettung kam. Ein Herr erlitt nach der Rettung einen Herzschlag. Eine weitere Person schwebt in Lebensgefahr. Zwei gerettete Damen wurden nach dem Konstanzer Krankenhause gebracht. Das ngltzck ist auf das rreiben eines übelbeleumundeten MW« schen namens Franz Beck zurückzuführen, der sich für den Schiffsbaumeister Beck ausgab und ohne Fahrpatent die Ueberfahrt mit einem alten Motorboot bewerkstelligte. Da« Boot war offenbar leck oder überladen. Konstanz, 4. Juli. Wie weiter bekannt wird, ist die sechste der bei dem Untergang eines Motorbootes verun glückten und nach dem Konstanzer Krankenhause gebrachten Personen einem Herzschlag erlegen. Die gleichfalls ins Krankenhaus gebrachten beiden geretteten Damen konnten entlassen werden. Schweres Eisenbahnunglück in Frankreich. Ueber 109 Tote und verletzte. Paris, 4. Juli. Wieder haben die französischen Eisen bahnen ein großes Unglück zu verzeichnen. Der Schnellzug Le Havre—Paris, der gestern nachmittag 5 Uhr von Le Havre abfuhr, ist um 7 Uhr in der Nähe von Sicheres ent gleist. (Sicheres liegt etwa 20 Kilometer nordwestlich von Paris an der Seine.) Achtzehn Reisende wurden getötet und 97 verletzt. Der Zug fuhr mit 90 Kilometer Geschwindigkeit inmitten eines heftigen Gewitters auf einem Nebengleise, da auf dem Hauptgleise Reparaturen vorgenommen wurden. Bei einer Kurve wurde die Lokomotive aus dem Gleise ge worfen. Die zwei ersten Wagen folgten ihr, während bei den zwei nachfolgenden Wagen durch den Ruck die Kuppe lung zerrissen wurde, so daß sie seitwärts gegen Bäume ge schleudert wurden. In den dadurch frei gewordenen Raun, fuhren die letzten Wagen und wurden bei der Lokomotive und ihren beiden Hinterwagen zertrümmert. In einem Hilfszuge wurden die ersten Verletzten nach Paris geführt. Die Rettungsarbeiten waren außerordentlich schwer, da d'e Wagen fest ineinander verkeilt waren. Unter den Toten be findet sich auch der Zugführer Somtac, der gewöhnlich die Sonderzüge des Präsidenten der Republik führt. Von den Verletzten befinden sich vier im Sterben. Die genaue Ursache der Katastrophe konnte noch nicht er mittelt werden. Es verlautet, daß der Lokomotivführer in folge der fortwährenden Blitze ein Signal übersehen hat, das Verlangsamung der Fahrt bei der scharfen Kurve gebot. Eine andere Version lautet dahin, daß infolge des starken Regens eine Schiene sich stark gesenkt hatte. Paris, 5. Juli. (Drahtb.) Nach den bisher angestellten Ermittlungen ist das Eisenbahnunglück bei Achöres darauf zurllckzuführend, daß der Zug Le Havre—Paris wegen einer Senkung der normalen Gleise auf ein Nebengleis für Nach züge umgeleitet wurde, das nicht wie das normale, eine ge rade Strecke, sondern eine Kurve aufwies. Der Lokomotiv- uhrcr mäßigte jedoch auf diesem Gleis nicht die Geschwin- stgkeit, sondern fuhr wie sonst mit 90 Kilom. Geschwindig keit. Es ist noch nicht festgcstellt, ob der Lokomotivführer, der bei dem Unglück selbst verletzt wurde, von der Umleitung rechtzeitig in Kenntnis gesetzt worden ist. Die Zahl der Opfer beträgt nach den neuesten Feststellungen 18 Tote und 97 Verletzte, von welch letzteren 32 nach Hause zurückkehren konnten. Aus der Oberlausitz. Bischofswerda, 5. Juli. —* Vertretertagung des Landesverbandes Sächsischci' Fußarkillerie-Vereine. Zu ernster Arbeit, Pflege treuer Ka meradschaft und frohem Beisammensein hatten sich am ver gangenen Sonnabend und Sonntag die Vertreter des Lan desverbandes Sächsischer Fußartillerie-Vereine in unserer Stadt eingeiunden. Der gastgebende Verein Fußartilleric Bischofswerda und Umgegend veranstaltete ihnen zu Ehren an, Sonnabend im Schützenhaus einen Kommers. Der mit den schwarzweißroten, grünweißen und blaugelben Farben und einem Wandbild, Festungsartilleric darstellend, reich ge schmückte Saal wies noch einen ganz besonderen „Schmuck" auf: ein mächtiges Holzgeschütz, das im Laufe des Abends manchesmal seine kräftige Stimme ertönen ließ. Der Leiter des Abends, Herr Hauptmann d. L. a. D. Kommerzienrat R. Huste, eröffnete um 8 Uhr den Kommers mit einein Begrüßungswort, in dem er seiner Freude über den guten Besuch Ausdruck gab. Er erinnerte an die Heldentage des Weltkrieges, als die schwere Artillerie den schnellen Vor marsch im Westen erst ermöglichte, und wandte sich dann gegen die Utopien von, ewigen Weltfrieden durch Locarno. In dem Bekenntnis des Glaubens an den Wiederaufstieg unseres Vaterlandes und einen, dreifachen Hurra, in das die Versammlung begeistert einstimmte, klang die Rede aus; stehend sangen alle das Deutschlandlied. Das Stadtorchester, dirigiert von Herrn Musikdirektor Gierth, fiel mit einem schneidigen Marsch ein, dem zwei andere Musikstücke folgten. Der Vorsitzende des hiesigen Vereins, Kam. Ernst Röthig, hielt hierauf eine Begrüßungsansprache, und hieß alle herz lich willkommen, vor allem aber Herrn Landesverbands ehrenvorsitzenden General Tridon, Herrn Oberstleutnant Richter, die Herren Offiziere des ehemaligen Offizier korps, den Landesverbandsvorsitzenden Waurich, die Vertreter der Stadt und der hiesigen Militärvereine, der Ortsverein», die Angehörigen des eigenen Vereins und ihre Frauen, die Ehrenmitglieder, urck> besonders Herrn Kom merzienrat Huste, der in liebenswürdiger Weise die Lei tung des Kommerses übernommen habe. Er dankte den Vertretern, die trotz der allgemeinen wirtschaftlichen Not aus weiter Ferne herbeigeeilt seien, um sich in unserer Stadt in echter treuer Kameradschaft zusammenzufinden. Kamerad Röthig schloß seine Worte mit der Hoffnung, daß die kom menden Stunden in gleicher Einmütigkeit verbracht würden, und forderte zur regen Mitarbeit auf unter dem alten Kom mando: An die Zugtaue! Anziehen! Zu — gleich! Von der Kapelle ertönten die Klänge des 19er ParadHnarsches, und als ein Hoch auf das 12er Fußartillerieregimckstt ausge bracht wurde, fiel mit Donnern und Krachen auch das Ge schütz mit ein. Darauf wurde ein von Herrn Oberlehrer a. D. Lehmann aus Rauschwitz b. Elstra verfaßter Prolog ge boten. Fräulein Johanna Schmidt trug die prächtigen Verse in so begeisterter und wunderschöner Weise vor, daß ihr der reichste Beifall und manch ehrendes Wort zuteil wurde. Die Sebnitzer Kameraden überreichten ihr durch Herrn Schöne einen Blumen- und Früchtekorb — ein vor treffliches Erzeugnis der Sebnitzer Industrie, und der Lan- desverbandsvorsitzende brachte Fräulein Schmidt eine kleine wohlschmeckende Aybr, An den Festprolog knüpfte auch