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DerSWAk :n Keine Gewähr. — Baba» nach Lwsit, — >en taristnäßigea Ausichla» — LrMwegort Unabhängige Zeitung für alle ÄMsttnAMuck» Land. DichtesteDerbrettungtncckenBoldsschtchten Beilagen: Bilderwoche, Jugend u. Deutschtum^ Mode vom Tog«^ Am» und Heim, Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Berlog Mr Friedrich May G.m.b.H.in Bischoftm»«da. Fernsprecher MMHofsweröaer Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Z Dies Blatt enthält die amüichen Bekanntmachungen der Amtshaupt« Mannschaft, 'der Schulinspektton und des Hauptzollamts -u Bautzen, > des Amtsgerichts, des Finanzamtes und de« Stadtrats zu Bischofswerda. Erscheinungsweise: Jeden Werktag abends kür den folgmd. Tag. 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Letzterer legte seinen Aus führungen die Idee der Konsolidierung der deutschen Ver hältnisse seit dem Umsturz der Staatsform zugrunde und be tonte mit großem Nachdruck die Notwendigkeit der Mit- arbeitamheutigenStaate als Pflicht für alle und als Ausdruck wahrer nationaler Gesinnung. Sowohl außen- wie innenpolitisch hätten sich die Verhältnisse in Deutschland seit dem Jahre 1918 grundlegend geän dert und gebessert. Der gesunde Sinn des deutschen Volkes habe sich von der fast unbegrenzten Macht der Volks beauftragten wieder zu der verfassungsmäßigen GestaltungderDinge zurückgefunden. Nichts sei er freulicher für die Beurteilung der Umwandlung der Dinge als das beginnende Steigen der Sparkassen einlagen, das davon zeuge, daß das Volk mit Recht Vertrauen zu der deutschen Währung habe und sich von jenem jeden Spürsinn abgewandten Taumel entferne, der die bedauerlichste Auswirkung der Inflationszeit ge wesen sei. Dieselbe Konsolidierung gehe auf außenpli - tischem Gebiete vor sich. Früher habe man sich Deutschland gegenüber stets nur ultimativer Drohungen be dient. Seine Teilnahme an den internationalen Verhand lungen habe fast nie unter dem Charakter der Gleichbe rechtigung gestanden. Heute sei diese Periode über wunden. Deutschlands gleichberechtigte Mitwirkung an der Lösung der großen internationalen Fragen werde als selbst verständlich angesehen, und derselbe Völkerbund, der im Jahre 191S Deutschland» Eintritt abgelehnt habe, habe selbst gewisse Schwierigkeiten mit große», ihm angehörigen Nationen nicht gescheut, um sich die Mitarbeit Deutschlands zu sichern. - Der Außenminister nahm dann Veranlassung, sich gegen schiefe Auffassungen zu wenden, dia- über das Dawes-Abkommen beständen und betonte im Zu sammenhang mit der Forderung nach Revision des Dawes- Gutachtens, daß ein Volk, da» durch den verlorenen Krieg tatsächlich arm geworden sei, auch nicht eisten falschen Ein druck erwecken dürfe, wie da» heute durch Maßnahmen von Großstädten geschehe, die in bezug aus die Schasfung öffentlicher Einrichtungen sich keinerlei Beschränkungen auf erlegten, obwohl unsere tatsächlichen Verhältnisse Zurückhal- tung erforderten und die steuerliche Belastung weiter über spannt sei. In bezug auf die innerpolitischen Verhält nis s e betonte Dr. Stresemann, daß die Deutsche Volkspar- tei ihren Charakter als nationale und liberale Partei nie mals aufgeben würde. Sie sei ihrem ganzen Charakter nach zum Ausgleich der Gegensätze bestimmt und werde die in ihrem Programm festgelegten Gedanken der Ueberwindung der Parteigegensätze und der Zusammenfassung aller Kräfte trotz vieler Fehlschläge grundsätzlich stets weiterhin vertreten. Der Wiederaufbau Deutschland« könne niemals das Derk einer einzelnen Partei sein, sondern werde sich aus der Zusammenfassung aller hierzu in Betracht kommenden Kräfte ergeben. ' Tagesschau. * Das Riesengebirge wurde von einer schweren Wolken bruchkakastrophe heimgesucht. In Hermsdorf sind fünf Men schen ertrunken, in Agnetendorf wurde eine Frau von den Fluten fortgerissen. * 2m Ausflugsort Erkner bei Berlin stürzte Sonntag abend infolge eines Wolkenbruches eine Segelbahn ein, in der Hunderte von Personen Schutz gesucht hatten. 13 Tote, 49 Schwer- und 50 Leichtverletzte wurden aus den Trüm mern geborgen. * Auf dem Bodensee ging Sonntag nachmittag ein Mo torboot mit Ausflügler» unter. Vier Personen ertranken, zwei Getötete erlagen einem Herzschlag. * Der Schnellzug Le Lavre—Paris ist Sonnabend abend 7 Uhr entgleist. 18 Reisende wurden getötet, 97 verletzt. * Auf der Tagung des Reicksparteiausschusses des Zen trums gab Dr. Wirth bekannt, daß er bereit sei, wieder in die Aenlrumsfraktion zurückzukehren, nachdem keine grund sätzlichen Differenzen mehr bestünden. Zu den mit * bezeichneten Meldungen finden die Leser Aus- Ehrlicher an anderer Stelle. Eine Zenirumstagung. Stegerwald und Dr. Wirth über innerpolilische Fragen. Berlin, 4. Juli. Im Preußischen Landtag trat am Sonntag der Reichsparteiausschuß der Zentrumspartei unter Vorsitz des Parteivorsitzenden Reichskanzler Marr zu sammen. Der Reichstagsabgeordnete Stegerwald gab in einem ausführlichen Referat einen Ueberblick über die politi schen Tagesfragen, wobei er als Hauptproblem die Fragen der Fürstenabfindung und der Zölle bezeichnete. Das Zen trum werde nach wie vor für seine Auffassung eintreten, daß die Auseinandersetzung mit den vormals regierenden Für stenhäusern auf reichsgesetzlichem Wege zu regeln wäre. Bei den Zöllen gelte es, einen gerechten Ausgleich zwischen den bisherigen niedrigen und den autonomen Sätzen zu finden. Da man leider annehmen müsse, daß in der nächsten Zeit die Arbeitslosigkeit noch anhält, müßte rr n die produktions fördernde Erwerbslosenfürsorge mehr als bisher in den Vor dergrund stellen. Hierfür kämen namentlich drei Gebiete in Betracht: Landwirtschaft, Eisenindustrie und Bau gewerbe. lieber iunerparleiliche Dinge äußerte sich Stegerwald dahin, daß das Zentrum weder nach rechts, noch nach links sich ziehen ließe. Es sei bereit, mit allen Parteien Politik zu treiben, die die Staatsnotwendig keiten anerkennen und in diesem Sinn« auch handeln. Dre große Koalition wäre eigentlich die angebrachte Regierungs form. Die Haltung, die die Sozialdemokratie in der letzten Zeit eingenommen habe, sei aber nichtbeson - ders verheißungsvoll. Wenn man aber Politik 'nach links machen wolle, so müsse man die Fühlung nach rechts doch aufrechterhalten. Treibt man eine Politik nach rechts, so könne man die Fühlung nach links nicht ent behren. Es sei nicht zu leugnen, daß der Volksentscheid ein Durcheinander in der Zentrumspartei gezeigt habe und man hätte nun die Aufgabe, wieder Ordnung zu schaffen. In der politischen Aussprache, die eine sehr lebhafte Be teiligung zeigte, ereignete sich dann die Sensation der Par teiausschußsitzung, nämlich die, daß der frühere Reichskanz ler Dr. Wirth, der bekanntlich vor längerer Zeit aus der Fraktion ausgetreten war und sich eine eigene Bewegung schaffen wollte, nun mitteilte, daß er bereit sei, wieder in die Zentrumsfraktion zurückzukehren. Wirth legt ein Bekenntnis zum Programm der Partei ab und betonte, daß zwischen der Fraktion und ihm keine grundsätzlichen Diffe renzen mehr beständen. Es sei bestimmt zu erwarten, daß in nächster Zeit einige jetzt noch offene Fragen geklärt wür den. Dann stände seiner Rückkehr zur Fraktion nichts mehr im Wege. Im weiteren Verlauf seiner Rede streifte Wirth die innerpolitischen Fragen und unterstrich die vermittelnde Stellung, die das Zentrum hier eimunehmen habe. In innerpolitischer Beziehung sei ein« Aenderung des Wahlsystems bezw. Beseitigung der schematischen Listenwahl anzustreben, denn durch die schematische Listen wahl kämen zu wenig führende Männer in die Parlamente. Nach Wirth erinnerte der Reichsarbeitsminister Brauns in seinen Ausführungen über soziale und politisch« Fragen innerhalb der allgemeinen Politik besonders an den starken Anteil des Zentrums bei den sozialen Erfolgen der letzten Zeit. Das Zentrum habe in diesen Dingen stark demokra tische Gedanken vertreten, die seiner, des Ministers Ein stellung, besonders lägen. Brauns stimmte den Aussührun- gen Wirth» zu, mit dem in außenpolitischen Dingen beson ders volle Einmütigkeit fl) bestehe. Man müsse jedem Par teimitglieds freistellen, seine Auffassung bei sachlichen Diffe renzen zum Ausdruck zu bringen. Das Rätselraten über den smmischen Kesuch in Paris «nd London. London, 5. Juli. (Drahtb.) Mit der Reise des spanischen Königspaares nach Pari» und London werden ein Reihe politischer Kombinationen verknüpft, die u. a. von Verhand lungen über die Tangerfrage und üder dar Völkerbundspro- blem sprechen. In diplomatischen Kreisen wahrt man größte Zurückhaltung. Die Tatsache, daß die ersten Meldungen des Daily Telegraph bisher unwtdcksprochen blieben und die große englische Presse von der Anwesenheit des spanischen Königs nur als gesellschaftliches Ereignis Kenntnis nimmt, spricht neben einer Reih« anderer Moment« dafür, daß solch« Vermutungen nicht ganz grundlos gehegt werden. Der diplomatische Korrespondent des Observer geht am Sonntag etwas näher auf da» diplomatische Kuliffensviel «in. Rach seinen Informationen wird di« außerordentliche Versamm lung de» Mk«rdmch»r«v», d^ im nächsten Monat «ir Hk Vorbereitung des Eintrittes Deutschland» in dtst Bälk«rbund' zusammentreten sollte, wahrscheinlich nicht stattfind«. Die Aussichten für den Eintritt Deutschtastds in den Bund hätten, wie dar Blatt bemerkt, die diplomatische Aktivität ge h em mt. Es sei aber wahr, daß di« Diplomaten aller im Völkerbund vertretenen Länder sich hinter da» Ku lissen mit der durch die Haltung Spanien» und Bronllen» geschaffenen Lage beschäftigen. Auch der Besuch de» spani schen Königs in Paris und London stehe privatim mit dies«: Frage in Verbindung. Die britische Regierung sei entschlaf- sen, ihre durch Cecil und Austen Chamberlain zum Ausdruck gebrachte Politik in der Frage der ständigen Ratssitza durch- zusühren. Nunmehr verlaute indessen, daß die Frag« dös Tangerstatuts in diesem Zusammenhang wieder in den Vordergrund gerückt sei und manche diplomatische Kreis« Tanger als Kompensationsobjekt benutzen wollten, um Spa nien dem Völkerbund zu erhalten. Für eine Revision d«s Tangerstatuts werde der Einfluß Italiens, Spanien» und der Vereinigten Staaten in die Wagschale geworfen, uvt d«N energischen Widerstand Frankreichs zu brechen. Großbri tannien beschränke sich, wie oft in solchen Fällen darauf, ei»«« diplomatischen Ausweg zu suchen. Das einzig Gewiße fei also gegenwärtig der Eintritt DeutWands in den Mlker- bund. Aber diese aus dieser Tatsache sich ergebend« Kom plikationen seien sehr groß und Gegenstand lebhafter Aus einandersetzungen. — Diese Aeuherung dürste im.wesent lichen zutreffen. Im Augenblick find die Dinge aber noch nicht spruchreif, um irgendwelche bestimmte Umrisse für ar- folgversprechende Lösungsmöglichkeiten erkennen zu kaffe». Italienifch-rufstfche Uereinbarnnsen. London, 4. Juli. Der diplomatische Korrespondent de» »Daily Telegraph" schreibt Mussolini die Absicht zu, mit der Sowsetregie- rung wichtige umfassende Vereinbarungen abzuschließen. Sie wür den in erster Linie wirtschaftlichen Charakter haben, dock sei es möglich, daß ein Areundschasts-Richtangrisss-, und ein elogefchrivk- ler ReulraUtälsverlrag die wirtschaftlichen Vereinbarungen ergän zen werde. Neue russische Geldsendung für die englischen Kergardetter- London, S. Juli. Nach der „Financial Times" hat der Sekre tär des Bergarbeiterverbandes, Cook, bekanntgegeben, daß in dieser Woche weitere 100 000 Pfund Sterling zur Unterstützung der bri- tischen Bergleute aus Rußland erwartet würden. Störung einer Kriegergedenkfeier durch K esatzungstruppen. Germersheim, S. Juli. In Germersheim fand am Sonntag ein Bezirkskriegertag statt, zu dem 8S Kriegervereine erschien«! waren. Im Festprogramm war ein gemeinsamer Zug zum Kriegerdenkmal vorgesehen, wo Kranzniederlegungen stottftnden sollten. Bei dieser Gelegenheit konnte es sich die französische Be satzung nicht versagen, sowohl durch spöttische Gesichter und Ziga- rettenrauchen während der Totengedenkfeier, durch Versperren ist» Zugangs zum Denkmal und nachmittags durch das Mitmarfchieren im Festzug von über 100 Mann unter Mitführung von kleinen Tri- koloren die Festfreude der Bevölkerung zu beeinträchtigen. Auf di« Beschwerde des Bürgermeisters Schmidt hin, hat sich der Kywmq«. dant entschuldigt und die Zusicherung gegeben, daß di« Stören friede bestraft würden. Die Erregung der Bevölkerung über diesen pietätlosen Vorfall ist sehr groß. Eröffnung der Deutschen Kampfspiele in Köln. Köln, S. Juli. Bei der Eröffnung der Deutschen Kamvsipiel« in Köln überbrachte nach einer Rede des Kölner Vberbürger- meisters Dr. Adenauer Reichsinnenminister Dr. Külz di« Grüße d« Reichsregierung und hieß di« Anwesenden herzlich willkommen. Er betont«, die Deutschen Kampsspiel« seien «ine lebensstart« Be jahung des deutschen Sportgedankens und wies auf da» Ziel ist» Turnen und Sportes hin, den Menschen gesund, stark und «ickstr froh zu machen, was einmal Menschenziel, dann aber auch die na tionale Ausgabe sei, von der die Rekchrregierung durchdrungen uich di« sie in Unterstützung der Leibesübungen nach Kräften zu f-rdepn bereit fei. Lcibesübung müsse, wie Reichspräsident o.Hindenburg es ousdrückte, Voltssitte werden. — Al» dritter Redner sprach der Vorsitzende des Deutschen Reichsausschusses für L«ibe»übungen Ge heimrat Lewald. Der Glauben und die Hoffnung ist» Deutschen Reichsausschusse» gingen dahin, daß di« Kamvffp Volke tiefe Wurzeln schlügen und sich auch bei sp tungen als ein stolzes Ziel deutscher Art und Heu weisen mögen. Lewald schloß mit dem Ruk«. t ttmmten: Unser geliebt« deutsch« Kapelle spielte das Deutschlandliei der Verbände