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Offenbar fühlt sich New Park finanziell schon gerüstet genug, um für die weitere Erschließung der natürlichen Hufs quellen britischer Dominions den Ausschlag zu geben. Bon Kanada braucht man schon gar nicht mehr zu reden; es ist bereits mit dem Wirtschaftsorganismus der Union innig ver wachsen. Mit einer Steigerung der Einwanderung aus dem Mutterlands ist aber dem amerikanischen Finanzkapital weder in Australien noch in Kanada gedient. Man braucht Einwanderer aus den Ländern, die amerikanischem Finanz kapitale am meisten verhaftet sind, und deren Energien sich am leichtesten für Amerikas weltkolonisatorisch« Plane an spannen lassen. Man wird kaum fehl gehen, wenn man an nimmt, daß Reichsbankpräsident Är. Schacht zu seinem Bor schlage, Deutschland durch die Gründung einer Charters Company zu kolonisatorischer Betätigung auf irgendeinem kolonialen Mandatsgebiet zu verhelfen, von amerckanHcher Seite ermutigt wurde, ebenso wie Musolini» verwegen« Kolonialpolitik der Zustimmung amerikanischer Finanztrech» gewiß sein kann. Das Problem, europäische Menschen « einer Weise zu beschäftigen, die, anstatt di« Wettbewerb»» spannung auf dem Weltmärkte zu vergrößern, sie im Gegen teil abzuschwächen geeignet ist, drängt sich dem amerikani schen Finanzkapital umso unerbittlicher auf, als Mich dem Zustandekommen der Fundierungsabkommen mit Italien und Frankreich mit einer wetteren Beschleunigung im Wachstum seiner Ueberschüsse zu rechnen ist. Die Einwande- rungsbeschriinkungsgesetzgebung überseeischer Länder hat die Periode regelloser Auswanderung nur abgeschlossen, um zu einer geregelten, mit planmäßigen, modernen Sietsirmgs- Unternehmungen größten Stiks verbundenen Auswcmderrmg überzuleiten. Frankreichs Lnflaiionskrise. Rücktritt des fran;öfrfchen Kabinetts. Pari». IS. Juni. (Drahtb.) Ministerpräsident Irland hak sich bei Ausgang des heute nachmittag um 6 Uhr zusam- mengekretenen Kabinettsrates zu dem Präsidenten der Republik in da» LlyfS begeben, «ad ihn die Gefamtdemls- sion des Gesamkkabinetts überreicht. Der Entschluß Irlands dürste darauf zurückzuführen fein, daß sich schwer wiegende Unstimmigkeiten innerhalb des Kabinetts ergaben haben. Am Nachmittag halte Irland im verlaufe der Kammersihung noch erklärt, daß er dem Lande einen Dienst zu erweifen glavbe, wenn er an der Spitze de» Kabinetts verbleibe. Vriand wird höchstwahrscheinlich in der neuen Regierung da» Anßenminlsterlum behalten. Man spricht von einem Kabinett der nationalen Verständigung, in da» sowohl Jokaaowski und Herriok. vielleicht auch PoincarS. eiab^irissen würden. Als kommenden Ministerpräsident aennk man Herriot. Der Präsident der Republik wird mit den Veratnngea über die Kabinettsbildung erst morgen früh beginnen. Aus der chronischen Finanz- und Kabinettskrise ist abermals in Frankreich eine akute geworden, die zunächst den Rücktritt des Finanzministers Pöret zur Folge gehabt hat und nun auch den Sturz des Gesamtkabinetts Briand nach sich zog. Der Ministerpräsident Briand ist mit seinen verschiede nen Kabinetten, deren Zabl man heute kaum feststellen kann, seit einer großen Reihe von Monaten durch Krisen gegangen und hat sich persönlich im Kampf um die Auf rechterhaltung der französischen Währung, um die Gewin nung eines Finanzministers, der ihm dabei sachliche und fachliche Hilfe leisten könnte, und um die Erhaltung des Kabinetts in der einen oder anderen Form aufgerieben. Man wird sich erinnern, daß er schon bei den Verhandlun gen in Locarno, dann zweimal bei den Verhandlungen in Genf in größter Eile nach Paris zurückkehren mußte, um die Dinge wieder ins Gelets zu bringen und fein Kabi nett wieder notdürftig auszuflicken. Alle Bemühungen in dieser Richtung sind umsonst geblieben. Unter Aufwand großer Mittel und unter Ausnutzung zufälliger günstiger Umstände, zu denen der Abschluß des Schuldenabkommens mit England und Amerika gehört, ist es wohl zeitweise ge- lungen, den Verfall des französischen Franken stellenweise auszuhatten und auch «ine leichte Besserung zu «rzielen. tektionismus seine letzten Konsequenzen zu ziehen. Den Hochschutzzöllen zugunsten der Industrie, den Einwande- rungsbeschränkungen zugunsten der Arbeiterschaft werden unvermeidlich staatliche Substdien für die Landwirtschaft folgen müssen. Das alles aber vermehrt nur den inneren Druck, der amerikanische Kapitalüberschüsse über die Grenze quillen läßt und amerikanischen Unternehmungsgeist an treibt, dort bisher gebundene Kräfte zu lösen. Die Erwek- ung des „Südens" aus langem Dornröschenschlaf war be reits ein Vorspiel. Das in den sechzehn Südstaaten industriell angelegte Kapital schnellte von 2 885 927 598 Dollar im Jahre 1910 auf 6 883171 000 Dollar im Jahre 1922 empor; das in der gesamten Union industriell angelegte Kapital stieg im selben Zeitraum „nur" von 18428270000 aus 44 688 094 000 Dollar. Mehr als 23 Prozent sämtlicher Fa briken, über die Hälfte aller Baumwollspinnereien der Union befinden sich bereits in dem früher vorwiegend agrarischen Süden. Florida allein erhielt in wenigen Jahren einen Zu zug von etwa 500 000 Menscher, aus nördlicheren Staaten. Woher aber sollen bei der starken Einwavderungsbefchrän- kung für eine solche industrielle Expansion innerhalb der Union auf die Dauer Arbeitskräfte kommen, deren Lohnan sprüche eine genügende Profitrate übrig lassen? Auch das Tempo der Freisetzung menschlicher Arbeitskräfte durch neue Maschinen und Methoden muß sich schließlich verlangsamen, auch wenn man wie die Western Electric Company ständig mehr als 3000 Menschen unter einem Aufwande von 9 Mil lionen Dollar jährlich beschäftigt, um nur neue Erfindungen und Betriebsverbesserungen zu ersinnen. Statt aber die Einwanderungsschleusen für das eigene Land zu öffnen, sucht amerikanisches Finanzkapital außerhalb seiner Grenzen Betätigungsfelder, wo es oie Beoölkerungsüberschüsse alter Kulturländer mit unentwickelten natürlichen Hilfsquellen in Berührung bringen kann. „Don den Bereinigten Staaten", schreibt „The Bankers Magazine", „kann man auf viele Jahre hinaus nicht erwarten, daß sie Menschen exportieren, aber amerikanisches Kapital ist bestimmt, den Ueberschuß der europäischen Auswanderung anzuziehen, wo immer es in großem Maß angelegt wird. Auf diese Weife kann es ent scheidenden Einfluß auf die Zukunft der weißen Menschheit Amerikanischer Kapital- und europäischer Menschenexpori. Don Otto C o rb a ch - Berlin. Der große Krieg machte die „Weltwirtschaft" zu einem Betätigungsfeld amerikanischer Anleihepolitik, nachdem sie feit den napoleonischen Kriegen in London ihren Angelpunkt gehabt hatte; die allgemeinen Verhältnisse aber, unter denen der glückliche Tochterstaat das ursprüngliche Mutterland in der Rolle des Weltbankiers ablüste, sind von denen sehr ver schieden, die sich nach 1815 entwickelten. England war da mals selbst finanziell erschöpft, dafür verwaltet« es große Summen fremden Geldes, die in den kriegerischen Zeitläuf ten vom Kontinent her in den Londoner Banken sicheren Un terschlupf gesucht hatten, und das britische Finanzgenie be währte sich zunächst gerade darin, daß es nicht nur einen nennenswerten Rückfluß jener Kapitalien zu verhindern, son dern seine Anziehungskraft für kontinentales Kapital im Frieden noch zu steigern wußte. Dies war nur möglich durch wagemutige kolonisatorische Unternehmungen, durch Erschließung der natürlichen Hilfsquellen unentwickelter überseeischer Länder und brachte es mit sich, daß die Ausfuhr europäischen Kapitals unter britischer Führung zugleich eine wachsende europäische Auswanderung zur Folge hatte, wobei freilich die Sorge um die politische Behauptung der eigenen Kolonien den Hauptstrom der kontinental-europäischen Aus wanderung gerade nach der abgefallenen nordamerikanischen Union lenken ließ. Die Union bgann ihre Wirksamkeit als „Weltbankier" sogleich mit gewaltigen eigenen Kapitalüberschüsfen. Vor dem großen Kriege an die „Alte Welt" noch in großem Um fange verschuldet, war sie nach Friedensschluß dieser gegen über mit 10 Milliarden Dollar zum Gläubiger geworden. Statt nun, wie einst das englische der europäischen Auswan derung neue Impulse zu geben, begann das amerikanische Finanzkapital feine weltwirtschaftlich führende Roll« dadurch zu spielen, indem es sein eigenes Gebiet gegen jeglichen Ein- wanderungsstrom fast völlig absperrte. Dieses Beispiel spornte Kanada und Australien, schließlich auch Argentinien und Brasilien zu immer weiterer Verschärfung ihrer Ein wanderungsbeschränkungsgesetzgebung an, so daß Europa sich mehr und mehr darauf angewiesen sieht, seine Bevölke rungsüberschüsse sich anstauen zu lassen, nachdem die Wie deraufbau- und Umstellungsaufgaben der Nachkriegszeit aufhörten, sie durch vorübergehende anormal gesteigerte Nachfrage auf europäischen Aroeitsmärkten in Fluß zu hal ten. Amerikanische Ankurbelungskredite, die ins Stocken geratene europäische Betriebe immer wieder in Gang brach ten, mußten schließlich selbst wieder zur Ursache vermehrter Arbeitslosigkeit werden, da sie den Zwang zu Arbeitskräfte frei setzender größerer Rationalisierung mit sich brachten. Das Elend massenhafter Arbeitslosigkeit droht seitdem in ganz Mittel-, West- und Südeuropa zu einer dauernden Cr- scl)«iming zu werden, umsomehr, als das amerikanische Fi nanzkapital die von ihm beherrschten oder beeinflußten Lber- seeisä)en Gebiete ebenso streng gegen europäische Waren wie gegen europäische Menschen abzuschließen sucht. Statt durch Warensendungen läßt man sich inzwischen seine Schulden mit Hilfe der „Investment-Trusts durch allerhand Obligationen bezahien, und so wird den Völkern Europas, ohne daß sie viel davon merken, gleichsam der Boden samt seinen Schätzen unter den Füßen weggezogen. Nun aber bereitet sich langsam in der Haltung des ameri kanischen Finanzkapitals ein Umschwung vor, der vor allem sür die europäische Auswanderung, mit der Zeit aber auch für die europäische Wirtschaft im allgemeinen «ine günstigere Epoche herauszuführen versvricht. Man vermag in Amerika nicht, endlos Kapitalüberfchüsse wie deren Verzinsung in fremden „Bonds" anzulegen, und gleichzeitig den eigenen Markt durch immer höhere Schutzmauern gegen di« Außen welt zu vervarrikadieren. Noch hat der amerikanisch« Pro- Aber auf die Dauer haben sich alle diese Mittel und Mtt- telchen als zu klein erwiesen und nun scheint di« Kata strophe vor der Tür zu stehen. Es wiederholt sich, was wir selbst am eigenen Leibe er fahren haben, daß die Völker aus der Geschichte nichts ker nen. Frankreich hätte aus den jüngsten Erfahrungen Oester reichs, Deutschlands und anderer Länder wohl die Lehr« ziehen können, wie man der drohenden Inflation be gegnet. Aber auch die maßgebenden Männer dort haben noch immer nicht erkannt, wo die eigentliche Wurzel de» Uebels liegt. Mit krampfhaften Versuchen durch den Bet kauf ausländischer Devisen und mit der Verausgabung von vorhandenen Goldreserven kann man keine endgültige Wir kung erzielen. Di« französische Politik unter PoincarS, die im Ruhreinbruch ihren Gipfelpunkt fand, hat die franzö sische Wirtschaft auf falsche Bahnen gelenkt und nun hat man nicht den Mut, entschlossen durch die Vergangen heit einen Strich zu machen und umzukehren. Das franzö- fische Volk wird erdrückt von den auf ihm lastenden Steuern, trotz der gewaltigen Reparationsleistungen, die von Deutschland vor und nach dem Dawesabkommen er- preßt worden sind und erpreßt werden. Was die nächste Entwicklung Frankreich bringen wird, steht dabin. Cs drohen Unruhen von allen Seiten. Die Beamten wehren sich verzweifelt dage gen, daß ihre Gehälter nicht mit der steigenden Teuerung Schritt halten. Die Bevölkerung wird von Brotnot schwerster Art bedroht in einem Lande, da» mehr Weizen produziert als es selbst verzehren kann. Die französischen Machthaber stehen machtlos der Katastrophe gegenüber, die unaufhaltsam hereinbricht. Wenn sie glauben, durch ein sogenanntes Kabinett der nationalen Verteidigung gegen die Not sich retten zu können, so werden sie finden, daß auch das nicht ausreicht. Die Welt wird der Entwicklung ge spannt folgen. Neue große Strakendemonstrottonen in Krag, v Prag, 15. Juni. (T. U.) Heute nachmittag sand die bereit» angekündigte neuerliche Prolestverfammlnag der Kommunisten u. aller sozialistischen Parteien gegen die Aoll- vorlage statt. Bei strömendem Regen waren abermals etwa 20 000 Arbeiter versammelt. Da dle Menge nach Skchtnß der Versammlung nicht abzlehen wollte, versuchte dl« Poli zei, den Platz zu räumen. Aw da» nicht gela»» «riss back- Tagesschau. * Die anhaltenden Regengüsse haben erneute Ueber- schwemmungen in der Oberlausitz hervorgerufen. Bei Klein- röhrsdorf ist an der Eisenbahnlinie ein Dammrutsch erfolgt. * Infolge des anhaltenden Arankensturzes ist-in Frank reich eine neue Kabinettskrise eingetreten. * In Prag fanden Dienstag nachmittag neue große Lkraßcndemonstrationen der Kommunisten und Sozialisten statt. Es kam wieder zu blutigen Zusammenstößen mit der Polizei. Au den mit * bezeichneten Meldungen finden die Leser Aus- s,"'br!"i)c« -in anderer Stelle. DerMMLrMer MfcholVweroaer Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Dies DIaii enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt- mannfchast, der Schulinspektton und des Hauptzollamts zu Bautzen, des Amtsgerichts, des Finanzamtes und des Stadtrats zu Bischofswerda. MÄgeSccrtt^ Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. DichtesteVerbreitung inallenBolksschichten Beilagen: Sonntags-Unterhaftungsblatt und Landwirtschaftliche Beilage Geschäftsstelle Bischofswerda, Altmarkt 15. — Druck und Verlag oSN FriedrichMay G.M.K.H. in Bischofswerda. Fernsprecher Nr. 444 und 445 Grfch innngsweis«: Jeden Werktag abends sür den folgend. Tag. Bezugspreis -ür die Zeit einer halben Monats: Frei in» Haus halbmonatlich Mk. 1.20, beim Abholen in der Geschäftsstelle wöchentlich 50 Psg, Einzelnummer 15 Dfg. — Alle Postanstalten, '"wie unser» Zeitungsausträger und die Gefchästsstell» nehmen jederzeit Bestellungen entgegen. Postscheck-Konto: Amt Dresden Nr. 1S21. Gemeinde verbandsgirodafi« Bischofswerda Konto Nr. «4. Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher Störung de, Betriebes der Zeitung oder der BesSrdenmgsetnrich- tungen — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. 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