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- Erscheinungsdatum
- 1926-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192606087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19260608
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19260608
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-06
- Tag 1926-06-08
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Monat
1926-06
-
Jahr
1926
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»trr^tadt zu l^»«n -aSen, kann gestattet «erden, sich einem att- deren nachioeielich Mtstiger aeleaenen Orte onzuschließen. Beide, von Glauchau gestellten Anträge, wurden mit kleinen redaktionell«, Aenderungrn einstimmig angenommen. Die Sah. len ergaben einstimmige Wiederwahl des Gesamtvorstandes mit Obermeister Kutzschk«. Für den au» Gesundheiwrückstchten aus scheidenden Obermeister Osfrrmann soll ein Mitglied aus Dresden gewählt werden, da» der Vorstand genauer bestimnren soll. Der Vorsitzende dankt« dem scheidenden Obermeister Offermann für die dem Verband geleistete Arbeit. Als Ort für den nächsten Ver- bandotag wurde Oschatz bestimmt. Nach Erledigung einiger inter ner Fragen schloß der Vorsitzende die Tagung mit Worten des Dchcki». FMh»e»»eihe de» U«terstütz«ng*verein» Neukirch. RtnArch (Saus), f. WM. Trotz de» zeitweiligen Regen» nahm da» Fest am gestrigen Sonntag seinen programmgemäßen Ver lauf, und die gesamt« Einwohnerschaft bewies ihre Anteilnahme dadurch, indem sie die Straßen mit buntbebänderien Birken, Fah nen, Ehrenpforten und Girlanden zu Ehren des Vereins und der zahlreich herbeigekommenen Bruderoereine schmückte. Eingeleitet wurde bas Fest mit einem musikalischen Weckruf, welchem sich vor mittags 11 Uhr Kranzniederlegung und Feier am Ehrenmal an schloß. Nach dem Empfang der Bruder- und Ortsvereine stellte man zum Festzug und holte sodann die Festjungfrauen und Ehren gäste ovnt „Keglerheim" ab. Auf den vom Festzug durchzogenen Straße» sah man allenthalben »och die Spuren der gestrigen Ueber- schwemmung, von der an anderer Stelle zu lesen ist. Der einen schönen Anblick bietende F « st zug» welcher 12 Fahnen und sieben Musikkapellen mitführte, wurde von der Arionkapelle eröffnet: ihr folgten 8 Festjungfrauen, welche die mit Ranken geschmückte ver- hüllt« Fahne trugen, die 6 Fahnenpaten (Herren Tierarzt Girndt, Porzellangroßhändler Paul Hultsch, Kaufmann Richard Grohmann, Kaufmann Paul Schierz, Tonwarenfabrikant Alwin Heinke, Jlei- schermeister Lotze) enthielten 2 Wagen. Es reihten sich an die Bru- derv«r«ine von Großdubrau, Neustadt i. Sa., Bautzen-Seidau, Do- berfchau, Putzkau, Naundorf, Obergurig, Spreewiese, Wilthen, Weiss, Berthelsdorf bei Neustadt, Großpostwitz, Kirschau, Demitz- Thumitz, Rasch«, sowie der festgebende Verein nebst dem Radfahrer verein „Sturmvogel" und „Einigkeit", den Schützengesellschasten von Ober« und Niederneukirch, den Freiw. Feuerwehren, Militär- und Turnvereinen von Ober- und Niederneukirch, Unterstützungs verein Niederneukirch, Gesellenoerein und Jäger und Schiitzenver ein aus Niederneukirch, sowie der Jugendverein Niederneukirch. Glücklicherweise hatte der Regen nunmehr aufgehört u»d der mit Böllerschüssen und Zurufen begrüßte Zug löste sich auf der Fest wiese beim Hofgericht auf, woselbst eine schöngeschmückte, mit weiß grünen Fahnen flankierte Bühne der Vornahme des Weiheaktes dieq»" sollte. An derselben war eine Gedenktafel für die 7 im Weltkriege gefallenen Vereinsmitglieder angebracht; es find dies: Paul Vetter, gef. 18. 8. ISIS; Paul Bergander, 27. 9. IS; August Wobst, gef. 2. 10. 15; Martin Heinrich, gef. 25. 5. 16; Friedrich Schramm, gef. 31. 3.17; Ernst Stiebitz, gef. 5. 12. 17; Hermann Knoblich, gef. 10. 7. 18. — Die Arionkapelle into nierte: „Brüder, reicht die Hand zum Bunde", worauf der Ehren vorsitzende des Unterstützungsvereins Neukirch, Herr Oswald Kühn, die Orts- und Bruderoereine, die Bürgermeister und Ge meindevertretungen von Ober- und Niederneukirch und sonstige Ehrengäste herzlich willkommen hieß und aus der Voreinsgeschichte bekanntgab, daß der Verein vor 33 Jahren (1893) mit 83 Mitglie dern gegründet wurde, während 1913/14 221 Mitglieder vorhan den waren; 1915 standen 100 Mitglieder beim Heere. Schon vor dem Kriege bestand ein Fahnenfonds. Die 7 heute noch lebenden Gründer sind: Gustav Berger, Ernst Hultsch, August Pietsch, Karl Truhöl, Mar und Alwin Riedel, August Dletze. — Zum Gedenken an die Gefallenen spielte die Musik: halt' MW WmWMU ,,Hckrr WWWmWWr SHt»tü ler knüpft« in setttt» Begrüßungsrede an den Fahnenspruch an und schloß mit dem Wahlspruch: Wohlzutun und mitzuteilen ver gesse nicht, denn solch« Hchn: gefallen Gott wohl! — Den Hähe- punkt d«r Feier ab«r bildet« di« vortreffliche Wsihered« des Herrn Pfarrer» tkldner, welcher er das Wort des norwegischen Dich ters Henrik Ibsen ««gründe legte: „Kommt denn all ihr müden Wandrer, aus den Bergen, aus den Gründen". Ganze Hilfe tue uns not, denn seit 88 Jahren übe dieser Verein sein« segenrreiche Tätigkeit in unserem Orte au». Die Verelnsakten lehren, daß er während dieser Zeit manch« Träne getrocknet, manche Not gemildert habe. Angesichts der großen Ueberspannung der staatliche» Kaffen inuß die freie Wohlfahrtspflege um so mehr elnsetzen. Leider werde dem Verein nicht das öffentliche Verständnis entgegengebracht, und da die staatliche, kommunale und private Wohlfahrtspflege z. T. überorganisiert seien, fehle der so notwendige stärkere Mitglieder zuwach». Nach eingehender Schilderung des vorbildlichen Wesens des Unterstiitzungevereins sprach er den Wunsch aus, daß dieser so weiter wie bisher ein Segen für unseren lieben Heimatsort sein möchte und enthüllte darauf die neue Fahne, die er als ein Sym- bol der ganzen Hilfe des lebendigen Gottes in Gnaden weihte. — Herr Vorstand Berger übergab die Fahne an den Fahnenträger Scheunig, der ihr Treue gelobte. — Den Fahnenprolog sprach Fräulein Sch warzig. — Die lange Reihe der Gratulanten er öffnete Frau A. Fritsche, die im Namen der Frauen ein Ban delier überreichte, die Fahnenpalen spendeten ein Sparkassenbuch mit ansehnlichem Inhalt, der Festausschuß überreichte ein Geschenk, Bürgermeister Hultsch im Namen der Gemeinde Oberneukirch einen Fahnennagel, Frau Hölzel eine Schleife, Fräulein Schä fer im Namen der Festjungsrauen ein Geschenk, der Vorsitzende der Interessengemeinschaft der Unterstützungsoercine von Bautzen- Land überreichte für diesen und als Vorsteher seines Vereins se einen Nagel, ebenso Neustadt, Demitz-Th-, Doberschau, Großpost witz, sowie sämtliche am Festzuge beteiligten obengenannten Ver- eine, so daß die Gesamtzahl der Nägel 37 betrug, dazu noch zwei Schleifen und Fahnenschnur mit Trotteln. Gar drollige Mottos kamen dazu zu Gehör, wie u. a. dasjenige vom Jugendverein N.-N.: „Sammelt Euch unter Eurer Fahne in Scharen und fahrt Euch nie mals in die Haare!" was viel Heiterkeit erregte. — Hierauf sprach Ehrenvorsitzender Kühn allen edlen Spendern und Beteiligten, welche zum Gelingen des Festes beigetragen und die Anschaffung einer Fahne erst ermöglichten, seinen herzlichsten Dank aus mit dein Wunsche, daß Gott allen ein reicher Vergelter sein möchtet — Nach dem Niederländischen Dankgebet erreichte die Weihe gegen ^5 Uhr ihr Ende. Die Anwesenden aber vergnügten sich noch bei Volksbe lustigungen, Konzert und Festball. — Die Fahne trägt auf der dun kelgrünen Vorderseite die Inschrift: Unterstützungsverein Neukirch Lausitz, 1893/1926, ein Eichenstrauß und Eckschmuckstücke schließen mit gelb und blauen Kanten wirkungsvoll ab. — Die weiße Rück seite lautet: „Wir lindern Not in Krankheit und Tod!" Die aus gehende Sonne beleuchtet im Mittelfeld zwei sich umschlingende Hände, welche auch im Jnnenraume der Fahnenspitze angebracht sind. Eichenranken in., ^ckerbeerschmuck vervollständigen die mit goldenen Fransen verzierte Fahne. Möge sie zu einem frischen Gedeihen und Weiterwachsen unseres so segensreich wirkenden Un- terstützungsvereins beitragen! Aus Sachsen. Landesausschutz des Sachs. Handwerks. Zur Steuergesetzgebung und Volksentscheid. Die Vorsitzenden und Geschäftsführer der Landesverbände und Bezirksausschüsse des Handwerks waren am 4. ds. Mts. in Dresden zusammengetreten, um zu der drohenden Steuerüberlastung, den vorliegenden Entwurf eines Schulüberleitungsgesetzes und zum Volksentscheid über die Fürstenenteignung Stellung zu nehmen. Paul Gerhar-i. (Zum 250. Todestag am 7. Zuut 1926.) Von Karl Hage. Seine Lieder sind durch unsre Kindheit gegangen, leise und beglückend. Unsre Mütter haben sie gesungen an uns ren Wiegen, und in den Stuben klangen sie beim Schein der Abendlampe. Wenn wir froh und juaendselig durch die Lande zogen, hatten wir ein Lied von Paul Gerhardt auf den Lippen, etwa das unvergänglich-köstliche: Geh aus, mein Herz, und suche Freud in dieser lieben Sommerzeit an deines Gottes Gaben; schau an der schönen Gärten Zier, und siehe, wie sie mir und dir sich ausgeschmücket haben. Die Bäume stehen voller Laub, das Erdreich decket seinen Staub mit einem grünen Kleide. Narzissus und die Tulipan, die ziehen sich viel schöner an als Salomonis Seide .... Wenn man bedenkt, daß der furchtbare dreißigjährige Krieg kaum vorüber war, der alle kulturellen und materiel len Güter völlig vernichtete, wenn man die Schöpsungen der anderen Dichter jener Zeit zum Vergleich heranzieht, dann kann man sich nicht genug wundern über die Höhe der Voll endung in Paul Gerhardts Liedern. Er muß als der größte protestantische Liederdichter nach Luther angesprochen werden. Wenn wir die formale Voll endung, die wir bei Gerhardts Dichtungen feststellen, in Be tracht ziehen, müssen wir ihn sogar über Luther stellen. Bei letzterem ist alles derber, urwüchsiger, kraftvoller, dramati- ichte man versucht sein zu sagen. Luthers Lieder t einen fast balladesken Einschlag. Gerhardt dage- : welcher, innerlicher, lyrischer. Ihn lieben die sül chten Naturen vor allem, während die Kämpfer r Luther schwärmen. Gerhardt, der ost auch fast weltlich« Töne findet, wie z. B. in dem oben z. T. zitierten „Sommerlied", findet einen Ton, den «in Jahrhundert spä ter Matthias Claudius, der Wandsbecker Bote, in solch herz erquickender Weise angeschlagen hat, einen volkstümlichen, über das rein Protestantische hinausgehenden Ton, wie ihn Claudius etwa in dem Abendlied („Der Mond ist aufgeaan- a«n ..."), da« ja zu den unsterblichen Schöpfungen deutscher Lyrik zählt, zu sinaen weiß. Es nimmt daher nicht wun der, daß an den Liebern «ine» Paul Gerhardt auch der Nicht- Protestant seine Freude hat; der Gegensatz zu andern Kon fessionen klingt höchstens dann und wann leise an, ohne aber verletzend zu wirken. Das rein Menschliche tritt in den Vor dergrund und wird in solch prächtige, formale Gewänder gekleidet, daß wir den Schöpfungen dieses Dichters aus dem siebzehnten Jahrhundert auch au» späteren Zeiten, di« doch in der Form unbestreitbare Fortschritte erzielt haben, nur Weniges an die Seite stellen können. Dd« bekannteste Lied Gerhardts ist „Bestehl du deine Wege ...", das, wie eine wohl legendäre Ueberlieserung be richtet, auf der Wanderschaft des Dichters seine Entstehung «efunden haben 'oll; daneben stehen solch unvcrgänglich- scher, m haben o gegen is len, schl mehr fü schöne Dichtungen, wie „Nun ruhen alle Wälder", „Wach' auf mein Herz und singe" und vor allem „O Haupt voll Blut und Wunden , von manchen Beurteilern an die Spitze aller protestantischen Kirchenlieder überhaupt gestellt. Dieses Lied ist einer dem Heiligen Bernhard zugeschriebenen latei nischen Hymne des 12. Jahrhunderts in freier Weise nach gestaltet und von Gerhardt mit der ganzen Fülle seiner rei chen Dichternatur ausgebildet worden. Paul Gerhardt, der sich selbst stets Paulus nannte, wurde als Sohn des Bürgermeisters am 12. Mai 1607 zu Gräfenhainichen in der Provinz Sachsen geboren und lebte, bis er Propst zu Mittenwalde in der Mark wurde, als Pre digtamtskandidat und Hauslehrer in Berlin. Nachdem er 1657 Diakonus an der Berliner Nikolaikirche geworden war, geriet er in Konflikt mit dem Kurfürsten Friedrich Wilhelm, der sich bemühte, eine Union zwischen Lutheranern und Reformierten herbeizuführen, wogegen sich Gerhardt als trenger Lutheraner entschieden aussprach. Da er sich wei gerte, das Edikt vom 16. September 1664, das beiden Grup- ren Mäßigung und Unterlassung von Anfeindungen vor- chrieb, zu unterzeichnen, wurde er 1666 seines Amtes entho- ren, «in Jahr danach aber wieder auf Wunsch seiner Ge meinde eingesetzt, um bald danach aus freien Stücken auf die Stelle zu verzichten. Von 1669 bis zu seinem Tode am 7. Juni 1676 lebte und wirkte er zu Lübben. Wie so oft, tritt auch Paul Gerhardt hinter seinen Schöpfungen sehr zurück, und viele, die seine Dichtungen lie ben, kennen höchstens den Namen des Dichters, ohne seine näheren Lebensumstände zu wissen; andere meinen wohl gar, Lieder, wte „Geh aus mein Herz und suche Freud", eien Volkslieder, deren Verfasser unbekannt sind. Der 250. Todestag Paul Gerhardts gibt willkommenen Anlaß, auf diesen großen Dichter hinzuweisen, von dem Hebbel in einer Tagebuchstelle schreibt: „Deutlich erinnere ich mich üb rigens noch der Stunde, in welcher ich die Poesie in ihrem eigentümlichsten Wesen und ihrer tiefsten Bedeutung zum ersten Male ahnte. Ich mußte meiner Mutter immer aus einem alten Abendsegenbuche den Abendsegen 1>orl«sen, der gewöhnlich mit einem geistlichen Liede schloß. Da las ich eines Abends das Lied von Paul Gerhardt, worin der schöne Vers Die goldnen Sternlein prangen Am blauen Himmclssaal . .. vorkommt. Dies Lied, vozüglich aber dieser Ver», ergriss mich gewaltig, ich wiederholte cs zum Erstaunen meiner Mutter in tiesstcr Rührung gewiß zehnmal. Damals stand der Naturgeist mit seiner Wünschelrute über meiner jugend lichen Seele, die Metalladern sprangen, und sie erwachte we nigstens aus einem Schlas." Schöneres, so will mir scheinen, ist kaum über Paul Ger hardt gesagt worden. Die Gegenwart, die allmählich zu be greifen beginnt, daß in einer neuen religiösen Einstellung, in einer neuen Verinnerlichung die Heilung von den Qualen des vom Materialismus und Maschinengeist überwucherten Daseins zu finden ist, wird auch den Weg zu Paul Gerhardt zurücksinden und seinen Liedern, die ja nie völlig vergeßen waren, den Platz anweisen, der ihnen kraft ihres inneren Gehaltes aebübrt. UM einem einleitenden Referat von Herrn Syndikus Webe: kam zunächst die Denkschrift des Landcsausschusses an Regierung und Landtag zur Aussprache, die an zahlreichen Beispielen aus der Praxi« zeigt, daß die geplanten Gewerbe- und Grundsteuervar lagen zum wirtschaftlichen Ruin des Handwerks führen müssen. Die grundsätzliche Forderung der Versammlung ging deshalb dahin, die Gewerbe- und Grundsleuervorlagen zurückzustellen, bi» die end- aülliae Regelung de» Ainanzaurgleich» erledigt ist. Unter diesem Gesichtspunkte hat die Regierung bereit» einen früheren Gewerbe- steuerenttvurf zurückgestellt. Sollte die Hinausschiebung nicht durch führbar sein, muß bei der Gewerbesteuer als Hauptforderung aus- gestellt werden, daß das persönliche Arbeitseinkommen bis zum Etz trage von mindestens 2000 Mark von der Gewerbesteuer freigcstelrt wird. Weiter ist der Kreis der steuerpflichtigen Objekte und Sub jekte möglichst weit zu ziehen unter Erfassung der Genossenschaften, Konsumvereine und der öffentlichen Betriebe, sowie der freien Be rufe. Der vorliegende Entwurf eines Schuliibcrleitungsgesctzcs wurde insofern begrüßt, als damit der unselige Dualismus im ge werblichen Schulwesen nunmehr endgültig zu Gunsten des Wirt schaftsministeriums entschieden wird und weiter die Verantwortlich keit der Schulleitung durch Schaffung des Direktorats bcibehalten werden soll. Grundlegend für den Gesetzentwurf bleibt die Forde rung, daß im gesamten Fachschulwesen und in den Ausschüssen die jeweiligen Berufe den bestimmenden Einfluß haben müssen, nicht nur im Interesse des Berufes selbst, sondern auch der Schularbeit und des Unterrichtes. Die- freien Berufsvcrtretungen müssen bei den Vorschlägen für die Ausschüsse herangezogen werden und des weiteren die Innungen bei Erhebung der Schulbeiträge eingeschaltet bleiben.' Die den Gewerbekammern zugedachten finanziellen Be lastungen werden als undurchführbar gehalten. Sodann lehnk« die Versammlung die Vekeiligung am Volks- entscheid grundsätzlich ab. Da der Volksentscheid über die Fürsten enteignung nicht nur gegen die Grundrechte der Reichsverfassung verstößt, sondern auch in weiterer Folge zur Abschaffung des Pri vateigentums überhaupt führen muß, wird das sächsische Handwerk aufgerufen, auf keinen Fall zur Abstimmung zu gehen, in den Fällen aber, wo ein Zwang besteht, einen weißenZettel ab zugeben. Es kam weiter noch die Errichtung von Prüfungs- und Schiedsstellen bei den Gewerbekammern, sowie Bezirks- und In- nungsausschüssen des Handwerks zur Sprache, die in Sachsen fast cllenthalben durchgeführt ist. Dresden, 7. Juni. Verkehrsunfälle. Beim Abspringen von der Straßenbahn während der Fahrt wurde Sonnabend früh an der Großmarkthalle ein Tapezierer von einem in gleicher Richtung fahrenden Kraftwagen erfaßt und ein Stück geschleift. Die erlittenen Verletzungen machten seine Unter bringung im Krankenhause nötig. Auf der Weißeritzstraße blieb am 4. 6. eine Tischlersehefau mit dem Fahrrad beim Überholen eines Lastkaftwagens in den Straßenbahnschienen hängen und geriet unter den Anhänger. Sie wurde schwer verletzt. Pirna, 7. Juni. Tödlich überfahren. Auf dem Bahn körper in Heidenau wurde am Freitag der Oberbahnhofs vorsteher Emil Kühne aus Ziegenhain (Bahnlinie Nossen- Riesa) tot aufgefunden. Vermutlich hat er sich von dem letz ten Nachtzug nach Pirna überfahren lassen. Döbeln, 7. Juni. Fischsterben in der Mulde. Am Don nerstag nachmittag ist der gesamte Fischbestand der Mulde im Stadtbezirk Döbeln durch Gift, das in das Wasser geraten war, verloren gegangen. Barrtzner Marktpreise vom 5. Juni nach amtlicher Feststellung. Geringster Höchster Gegen st and Preis Preis Weizen Ä> kg 14,00 14,75 Roggen Gerste (Sommer.) . . . Gerste (Winter-) . . 50 , 8,00 8,50 8,70 50 , 9,50 50 » — Hafer 50 „ 10,00 11,00 Raps 50 , Kartoffeln in Ladungen 50 „ 1,50 2,20 Heu, lose .... Stroh, Maschinendr., gepreßt 50 , 4,00 5,00 50 , 1,- 1,20 , Flegeldrusch. . . 50 , 2,— 2,20 Weizenmehl 60 ... . 50 , 22,25 14,25 22,75 Roggenmehl 60 . . . 50 „ 14,75 Weizenkleie .... 50 , 6,— 6,50 Roggenkleie 50 „ 6,25 6,75 Butter 1 . 3,60 4,00 Eier ..... 1 Stck. 0,10 0,11 Ferkel, — Stück . 0 Stck. )— Die Getretdepreise verstehen sich ür Mengen unter 1000 Kilo. Feinste Ware über Notiz. Abfahrt dec Eisenbahnzüge in Bischofswerda. Nach Dresden: 1.52 (hält erst in Arnsdorf), 5.18, 6.15 (fährt durch bis Arnsdorf), 6.21, 7.09, 8.57, 9.38 (fährt durch bis Dresden), 9.57 (hält nicht in Weickersdorf), 12.22 (fährt, durch bis Dres den), 12.50, 2.45, 3.39, 4.28, 6.14 (fährt durch bis Dresden), 6.32, 9.09 (nur Sonntags), 10.46, 11.24 Uhr. Vach Vauheo: 4.09 (fährt durch bis Bautzen), 5 44 (nur bis Bautzen, Werktagszug), 6.44, 8.34, 10.21, 1.39, 4.03, 6.21, 10.28, 1.41 (nur bis Bautzen). Rach Zittau: 5.02, 7.10, 10.41, 2.29, 5.30, 8.06, 10.34 (fährt durch bis Oberneukirch), 11.40. Rach Kamenz: 6.50, 1.40, 6.40, 10.37. Abfahrt der Kraftwagen in Bischofswerda. Rach Neustadt—Sebnitz: 6.20, 9.45, 1.45, 6.40, 11.45 (nur Sonn- abends. Sonn- und Festtags). Rach Neukirch: 1.00 Uhr. Nach Brelnig—Großröhrsdorf—Radeberg: 7.15 (nur Werktags) und 5.00 Uhr. «undfuyk Leipzig (Welle 4SS), Trcsdcv ^Wclle 294) Chemnitz Welle 454, — Weimar Welle 454^ ^WoHemKs: "10:' Wirtschaft, Welter d. SSchs. Verkehrsverbandes. D 11/15: Wetter, dienst der, Wetterwarten Dresden, Magdeburg, Weimar. D 12: MitiaasmM. Ö 12L5: Nauener Zeitzeichen. S 145: Börse, Prelle. D 2.45: Wirtschaft. D S—4: Pädagog. Rundfunk d. Zentren Institutes (Deutsche Welle 1300). D 3.25: Btt!. Prod.-Bö.se. s 520: u. Sck5: Börse. Wirtschaft. Q Anschi, an di, Abendver anstaltung: Presse, Sport ete. DIeust««. ». J»ni. 4^0: Dresden: Deutsche Sagen.. Mitw.r Prof. Enking, das Dresdener Streichquartett. Stamitz: Etreichau. — Deutsche Sagen. — H. Sitt: Albumblätter f. Viola u. Klavier- b-gl. — Zwei Stücke s. Cello. S 6.30: Neuerscheinungen auf dem Büchermarkt. T 7: K. Arndt: „Wesen und Bedeutung des Tarif verträge»." G 720: O. Mehnert: .Eine Reise von Moskau »ach dem Kaukasus." y 8.15: Dresden: Bolksabeno. Mitw.: C. Jung- Han» lR«,^ u. die Russisch-ukrainisch« Kapelle „Rubo" (Chor mit Balalaika). — Anschl.: Dresden: Konzert des Volkrzupsorcheltcr» „Harmonie". Schuppe: Marsch. — Byford: Minuemna. — Ritter: Ilnter der Dorsttnd«. — Kollmanek: Kleine« Konzert, C-dur. —- Ritter: Spanischer Tanz. — Boyde: Zwei Wanderlieder. — Tzibulka: St-phanie-Eavotte. — Huber: Volksfest in Sevilla. -- Michaelis: D « türttsch« Scharwach». — Fuclk: Donausegen. Walzer. Di-
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