Volltext Seite (XML)
»n dem auch die frühere Fricdensdelegation von Udschda, bin Bruder Und sein LDkehleilnahmen, und der beschlossen Siche, die Franzosen um einen Waffenstillstand, zu ersuchen. An Erwartung der Anchoort, hätten sich aber die Ereignisse än der Front überstürzt, sä daß Abd et Krim, gedrängt von seinen Ratgebern und in Anbetracht der kriegsfeinplichen Haltung der ihn umgebenden Bevölkerung die Untercher- fung beschlossen habe. Erbitterte Kiimpfe in Westmarokko. Berlin, 29. Mai. Wie die Morgenblätter aus Paris melden, wird in Westmarokko noch weiter gekämpst. Ein großer Teil der Rifstämme im westlichen Gebiet, deren mili tärische Stärke man auf 20—50 009 Mann schätzt, wissen garnichts von der Kapitulation Abd el Krims. Den Flug blättern der französischen Flugzeuge schenken sie offenbar keinen Glauben. Sie leisten erbitterten Widerstand. Frankreichs Stellung zu den Ereig nissen in Polen. Paris, 27. Mai. (Eigener Bericht). Die polnische Staatsumwälzung kam der Pariser Politik völlig über raschend und hat ganz besonders in Regierungskreisen den peinlichsten Eindruck gemacht, zumal man sich heute dadurch vor aller Welt blamiert fühlt, daß man sich vor noch nicht allzu ferner Zeit für einen ständigen Ratssitz dieses Landes so stark eingesetzt hat. Besonderen Angriffen ist Paul Bon cour ausgesetzt, der ja erst kürzlich in Warschau war, denn ihm wirft man vor, daß er nicht einen den wahren Verl-ält- nissen entsprechenden Eindruck von der inncrpolitischen Lage Polens zu gewinnen imstande gewesen sei. Der weiteren Entwicklung in Polen sieht man mit Skepsis entgegen, da man die Lage durch den Staatsstreich für keineswegs geklärt erachtet. Natürlich ist man sich dar über klar, daß durch die revolutionären Ereignisse der Wert Polens als Faktor der französischen Außenpolitik wenigstens einstweilen stark gesun ken ist. Gesteigerte Bedeutung mißt man angesichts der neuen Situation dem deutsch-russischen Vertrage bei. In manchen Kreisen, denen die Regierung aber fcrnstcht, wer den sogar Nachrichten über deutsche Maßnahmen gegen den Korridor kolportiert. Ernstere Bedeutung legt man auch in Regierungskreisen den militärischen Maßnahmen der Sow jetunion bei, die von der polnischen Ostgrenze gemeldet wer den. Die Sowjet-Delegation hat darüber aber beruhigende Erklärungen abgegeben. Die SowjetuMo« und der Umsturz in Polen. Moskau, Ende Mai. (Eigener Bericht). Der Umsturz in Polen und die von Marschall Pilsudski geleitete Militär revolte ist in Moskau verhältnismäßig ruhig ausgenommen worden. Jedenfalls tritt in der Sawjetprcssc fürs erste keine größere Erregung zutage, doch bringen alle Mos kauer Zeitungen längere Leitartikel über die polnischen Er eignisse. Die „Ekonomitschcskaja Shisn" vertritt den Stand punkt, daß es Pilsudski nur dann gelingen werde, sich an der Macht zu halten, wenn er sich dazu entschließt, die Steuerlasten den vermögenden Klassen auszubllrden, eine wirttiche Agrarreform,^m..Geiste der Forderungen der bäuerlichen Masten durchzustihren, die sozialen Errungen schaften für die Arbeiterklasse zu sichern und vor allen Din gen die Beziehungen Polens zu Deutschland und der Sow jetunion zu regeln. - Die Moskauer Prarbdwmacht darauf aufmerksam, daß in letzter Zeit von Pilsudski behauptet wurde, daß er sich mit England geeinigt hdbc.^ England würde nur zu gern durst) Pilsudski der Sowjetunion Schwierigkeiten machen. Die genannte bolschewistische Zeitung meint aber,, daß die englische Regierung gar nicht mehr in der Lage sei, die eng lischen Banken zu zwingen, Polen größere Kredite zu bewil ligen. .Im übrigen ist diese Zeitung der Ansicht, haß das Hervortrcten Pi'lsudskis nur der Beweis dafür sei, welch schwere Krise das bourgLoisc Polen durchwache. Die offizielle Moskauer Jstwcstija führt in ciucm sehr sachlich geschriebenen Artikel aus, daß die Hauptmasse der polnischen Bevölkerung ohne Zweifel aus feiten Pilsudskis stehe. Der Umsturz sei nur deshalb möglich gewesen, weil die Wirtschaft der bisherigen polnischen Regierungen das Land in eine direkt katastrophale Lage gebracht habe. Die Arbeitslosigkeit sei in Polen zu einer chronischen Erschei nung geworden. Die polnische Regierung habe keine ein zige handelspolitische Aufgabe mit Nachbarstaaten lösen können. Mit Deutschland führe Polen einen ununterbro chenen Zollkrieg. Das Problem einer Ausländsanleihe habe die polnische Bourgeoisie bis auf den heutigen Tag nicht lösen köncn. Mit^Deutschland beständen denkbar ge spannte Beziehungen wegen des Danziger Korridors und Obcrschlesicn, mit Litauer hnen die Beziehungen gleichfalls schlecht und mit der Sokvjctijnion Hobe die polnische Regie rung auch nicht verstanden, sich zu einigen. Die Mißerfolge im Innern und in der Außenpolitik, die katastrophale Wirt schaftslage des Landes hätkcn den Umsturz überhaupt erst möglich gemacht. P^astlipn und der deutsche Uatssilr. Rückziehnng des brasilianischen Velos. Poris, 29 Mai. (Drahtb.) Der Genfer TcmpsvcUre ter weiß zu berichten, daß Brasilien endgültig verzichte: habe, von seinem Vetorecht gegen die Zuteilung eines stän digen Ratssitzcs an Deutschland Gebrauch zu machen. Die Zurückziehung des brasilianischen Vetos soll unter den fol genden Umständen vor sich gegangen sein: Am 17. Mai habe der brasilianische Vertreter beim Völ kerbund dem deutschen Vertreter Herrn von Hocsch die mündliche Zusicherung gegeben, daß seine Regierung nicht die Absicht habe, Deutschland neue Schwierigkeiten zu be reiten. Im Laufe der Verhandlungen zwischen dem Grafen Bernstorfs und Mello Franco habe sich die Situation noch weiterhin geklärt. Falls die Verhandlungen mit Spanien in dieser Frage zu einem günstigen Ergebnis führten, so, sei mit der Umge staltung des Rates im kommenden September bereits zu rechnen. Die Zusammcsetzpng des Rates sei dann folgende: 14 Mitglieder, davon 5 ständige (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Japan) und 9 nichtständige. Wilttiirrevotte in Portugal. London, 28. Mai. (Drahtb.) Nach Meldungen aus Portugal habei^ sich.zwei Divisionen gegen die Regierung erhoben und dtn Vormarsch gegen Lissabon angetreten. Die Verbindung zwischen der Hauptstadt und dem Landes- innern ist unterbrochen. Der Führer der aufständischen Truppen richtete eine Proklamation an die Bevölkerung. Die Regierung hofft, die Bewegung unterdrücken zu können. ken. . Dann habe ich den Brief an Dich geschrieben.. Den liest der Wfkt, und ich möchte bloß dem sein dummes Gesicht sehen, menw ar zu Ende gelesen hat und bemerkt, daß ich längst Wer alle Berge bin ..." Bei diesem Satz dreht sich der Wirt um, aber der liebe junge Mann konnte sein dum- mes Gesicht nicht mehr sehen, der Lar längst verschwunden. Zweifellos wird der Wirt diesen spaßigen Bries bis an sein Lebensende aufbewahren. Ntzues aus aller Welt. — Eisenbahnunfall. Die Reichsbahndirektion Stuttgart teilt mit: BLi der Ueberführung eines Militärzuges vom Ortsgüterbahnhof Ludwigsburg nach dem Rangierbahnhof Kornwestheim sind Donnerstag abend infolge unzeitiger Umstellung einer Weiche zwei mit Pferden beladene Wagen entgleist und umgestürzt. Von den Begleitmannschaften wurde ein ManU gWitet, ein zweiter schwer verletzt. Einige Pferde wurden beschädigt. — Tödlicher Absturz auf dem Slaakener Flugplatz. Am Freitag vormittag, 9,45 Uhr, stürzte nördlich des Flugplatzes Staaken bei Berlin aus einer Höhe von 500 Meter ein Flug zeug der Deutschen Verkehrsfliegerschule bei einem Schulflug infolge zu niedriger und mit zu wenig Fahrt genommener Kurve ab. Der Flugschüler Asel, erst 23 Jahre alt, fand bei diesem Sturz den Tod. Das Flugzeug I) 720 wurde voll ständig-zertrümmert. — Explosionsunglück in Brasilien. Aus Sao Paulo wird gemeldet: Jnsäfgc der Explosion eines staatlichen Mu nitionsdepot würden 20 Zivilisten und zwei Offiziere getötet und eine Anzahl Personen verletzt. — Der Brand von Solelnilsch. Der durch die Feuers brunst in Kotelnitsch im Gouvernement Wjatka ungerichtete Schaden wird auf 12 Millionen Rubel geschätzt. Bisher sind 7 Leichen gesunden worden. Es laufen viele Meldungen über Vermißte ein, besonders Kinder. Die Bibliothek, die Regierungsgcbäude, Banken, Kirchen und Schulen sind sämtlich niedcrgcbrannt. — ZNaikäfcrplage« in Pommern. Aus Vorpommern kommen Meldungen von gewaltigen Maikäferzügen, die das Land hcimsuchen und alles kahlfrcssen. Die Plage greift auch auf Mccklenburg-Strclitz über. — Licbestragödie in den Bergen. Die Blätter melden aus Laibach: Donnerstag früh fand ein Aufseher im Walde von Opeina die verkohlten Leichen eines 32 Jahre alten Kaufmannes und der Schwester seiner Gattin, in die er sich so verliebt hatte, daß er ihr willenloses Werkzeug war. Das Paar hatte sich mit einem eisernen Draht zusammenbunden und das Ende des Drahtes über die elektrische Hochspan nungsleitung geworfen. Der Strom tötete beide augenblick lich und verbrannte die Körper. Am nächsten Baume warnte ein großer Zettel mit der Aufschrift: „Berührt uns — Das Ende der „Norge". Wie aus Kopenhagen ge meldet wird, ist Amundscns Luftschiff „Norge" jetzt in Amerika zum Verkauf angcbotcn worden. Es wird bei dieser Gelegenheit bekannt, wie stark das Schiff bei der Lan dung beschädigt-worden ist. Man hofft, für das Luftschiff, das ursprünglich eine Million gekostet hat, im besten Falle 100 000 Mark zu bekommen. — Ein schweizerischer Schildbürgerstreich. In Frei burg in der Schweiz fand vor kurzem ein Einbruch in die städtischen Sparkassen stakt. Der Attentäter wurde fcstgc- nommcn und inan konstatierte, daß es sich um einen der ge fährlichsten uiiÜ unerschrockensten internationalen Geld schrankknacker handle. Die Behörden wollten sich jedoch über zeugen, wie der Verhaftete das Ding gedreht hotte, und baten ihn, an einem Geldschrank die Operation in Gegen wart der Polizei und des Bankoorstandes zu demonstrieren. Der Einbrecher kam mit großer Freude diesem Wunsch der Krimiualstudcnten nach. Die Polizei, die Direktoren der Sparkasse und viele würdige Honoratioren nahmen an dem Schauspiel teil, um sich davon zu überzeugen, wic-fo etwas gefingert wird. Der Einbrecher begann mit den dazuge hörigen sachwissenschastlichen Erläuterungen. Die Zuhörer waren ganz im Banne des Vortragenden, der sich seiner Aufgabe sehr geschickt entledigte. Während er noch die mannigfaltigsten Kunstgriffe der staunenden Zuhörerschaft demonstrierte, war er plötzlich aus der Tür. Die Polizei wollte ihm nach, fand ober die Tür von außen zugeschlossen. Ehe dieselbe erbrochen wurde, war der Herr Vortragende alias Geldschrankknacker über alle Berge. — Von einem seltenen Dachsidyll weiß ein rumänischer Mitarbeiter der in Cöthcn (Anh.) erscheinenden Jagdwochen schrift „St. Hubertus" zu berichten. Im vergangenen Herbst — so erzählt er — brachten mir ruthcnische Kinder die Nach richt, beim letzten Heuschober, etwa 600 Schritte oberhalb meiner Wohnung, seien Tiere, so groß wie mittlere Hunde oder Schweine, die sich gegenseitig beißen. Sie hätten mit dem Maulesel Heu geholt, cs einem von ihnen auf den Rücken geladen und ihn .hierauf bei den Ohren in ein großes Lock gezogen. Da ich mir nach dieser sonderbaren Beschreibung nicht erklären konnte, um was es sich handelte, ging ich hinauf und sah sofort, daß es sich um einen befahrenen Dachsbau handelte. Ich setzte mich in etwa 60 Schritten Entfernung, gut gedeckt, mit dem Glase an und brauchte nicht lange zu warten: Schon nach einer halben Stunde wurde ein schlanker Fang sichtbar und nach und nach zählte ich — ich traute meinen Augen kaum — sieben Iungdachsc, welche sich spielend herumtriebcn, sich an den Gehören zerr ten und Heu in den Bau schleiften. Der Eigentümer des Heues wollte sogar noch mehr beisammen gesehen haben. In meinem Aufcnthaltsgcbiet ist der Dachs verhältnismäßig selten, aber, da er nicht verfolgt wird, ausnehmend vertraut. Was in diesem Bericht besonders bemerkenswert, ist die große Zahl der Iungdachsc in einem Bau, die natürlich nicht alle eine Mutter haben können, sondern aus mehreren Ge hecken stammen müssen, was bei der Ungcselligkeit des Dachses eine große Seltenheit ist. — Ein spaßiger Brief. Kommt da zu einem Wirt in Rohlau ein junger Bursch, ein netter lieber Kerl mit blondem Schopf und blauen Augen, der zu essen bestellt. Und zu trinken. Und nochmals zu essen und zu trinken, bis er satt ist. Dann beginnt er ein Gespräch mit dem Wirt, der recht neugierig ist und dem er allerlei spaßige Ange legenheiten erzählt. Schließlich bittet er um Feder und Papier und schreibt einen langen Brief. Als er den fertig hat, fragt er den Wirt, ob er mal etwas ganz Spaßiges lesen wolle? Der ist dabei, holt seine Brille und seht sie auf und sich ans Fenster und fängt zu lesen an: „Liebe Schwester! Ich bin hier in Roßlau bei einem sehr netten Wirt eingek-hrt, Hobe gut gegessen und noch bester getrun Siichssscher Fandesausschutz zur Förderung de» Milchverbrauchs. Dresden, 29. Mai. Am Donnerstag fand im Wirt- schaftsministerium unter Vorsitz des Ministerialdirektors Dr. Klien und zahlreicher Beteiligung der interessierten Kreise die Gründungsversammlung des sächsischen Landes ausschusses zur Förderung des Milchverbrauches statt. Der Ausschuß vttfolgt lediglich gemeinnützige Zwecke. Er dient wie der unter Führung des Reichsernährungs ministeriums gegründete Reichsmilchausschuß, dem er an geschlossen ist, der Zusammenfassung und Förderung aller Bestrebungen, die auf Hebung des Milchverbrauchs insbe sondere auch durch Steigerung ihrer Güte gerichtet sind. Es konnte die einmütige Anerkennung des Vorgehens des Reichsernährungsministeriums und des sächsischen Wirt schaftsministeriums durch die Erschienenen festgestellt wer den. Die der Versammlung vorgelegten Satzungen wurden gebilligt. Der geschäftsführende Vorstand besteht aus je einem Vertreter des Wirtschaftsministeriums als Vor sitzenden, des Ministeriums des Innern als stellvertretenden Vorsitzenden, des Arbeits- und Wohlfahrtsministeriums, des Landesgesundheitsamtes, der Landesstelle für öffentliche Gesundheitspflege, des sächsischen Gemeindetages, des Ver bandes der sächsischen Bezirksverbände, der Landwirtschafts kammer, der Vereinigung sächsischer Schulärzte und Vertre tern der Landwirtschaft, sowie der Verbraucher. Im An schluß an die konstituierende Mitgliederversammlung fand unter dem Vorsitz des Ministerialrats Dr. Richter eine Sitzung des gcschäftsführenden Vorstandes statt, in der ein engerer Arbeitsausschuß gebildet wurde. Die Junimiete. Wie bereits früher bekanntaegeben worden ist, hat das Ministerium die Mietzinssteuer für den Monat Juni von 32 auf 37 v. H. der Friedensmiete erhöht, so daß einschließlich der gesetzlichen Miete von 60 v. H. für den Monat Juni 1926 97 v. H. statt der bisherigen 92 v. H. der monatlichen Frie densmiete zu zahlen sind. Da die eigentliche Miete (ohne Mietzinssteuer) sich nicht geändert hat, ist auch die gesetzliche Untermiete unverändert geblieben. Sie beträgt für möbliert vermietete Räume 81 v. H., ohne Wäschebenutzung 78 v. H., für leer vermietete Räume 60 v. H. (mit einem Höchstzuschlag bis zu 25 v. H.) der monatlichen Friedensmiete. Anteilige Mietzinssteucr und Vergütung für Nebenleistungen, wie Bedienung, Früh stück usw. sind, wie bisher, gesondert zu vergüten. Dabei ist auch die Erhöhung der Hauptmiete anteilig zu berücksichti gen. Zur Entscheidung über Streitigkeiten wegen der Miets höhe ist das Mietergericht zuständig. Da also für Juni 60 v. H. Miete, 37 v. H. Mietzinssteucr, zusammen 97 v. H. der Friedcnsmiete zu zahlen ist, so er geben sich für den 1. Juni folgende Mietsätzc: Bei einer Jahres- fricoensmiete oon .4! M o natliche Miete Miete S0 Proz. ^e Mietzinssteucr 37 Proz. .ck zusammen «7 Proz. .4! 1 0,05 0,03 0,08 2 0,10 0,06 0,16 3 0,15 0,09 0,24 4 0,20 0,12 0,32 5 0,25 0,15 0,40 6 0,30 0,19 0,49 7 0,35 0,22 0,57 x 0,40 0,25 0,65 9 0,45 0,28 0,73 19 0,50 0,31 0,81 20 — 0,62 1,62 30 1,50 0,93 2,43 40 2,— 1,23 3,23 50 2,50 1,54 4,04 < 60 3,— 1,85 4,85 70 3,50 2,16 5,66 80 4,— 2,47 6,47 90 4.50 2.78 7,28 100 5,- 3,08 8,08 200 10,- 6,17 16,17 300 15,- 9,25 24,25 400 20,— 12,33 32,33 500 25,- 15,42 40,42 600 30,— 18,50 48,50 700 35.- 21,58 56,58 800 40,- 24,67 64,67 900 45,- 27,75 72,75 1000 50,- 30,83 80,83 "Aus der Oberlausitz. Bischofswerda, 29. Mai. Lvrrntagsgedanken, Trinitatis. Da» Kleeblatt als Glücksblatt. Wenn Blumen und Blätter reden können, dann redet das Kleeblatt die Sprache des Glücks. Die Menschen bücken sich, sie opfern Zeit, sie verlassen den bequemen Pfad, sie strengen ihre Augen an, alles nur zu dem einen Zwecke, unter den Tausenden grünblüttriger Kleeblätter das eine zu finden, das vier Blätter hat statt drei. Und wenn sie das eine gesunden, heben sie's auf, fein behutsam als trügen sie das Glück in ihren Händen. In einem Buch gepreßt, glauben sie dann, das Glück — ihr Glück — zwischen zwei Papierselten verwahrt zu halten, wartend, bis jenes vier- blättrige Glücksblatt seine geheimnisvolle Macht bewähre. — Ein- mal ist däs Kleeblatt zum Retter geworden. Als man das Welten- meer noch mit Ruder und Segel meisterte, landete eines Tages ein Menschenkind an der Küste von Irland, das den Einwohnern dos Glück bringt» wollte in Gestalt chrtstl. Glaubens. Die Irländer zeigten wenig Verständnis und Liebe für solche glückverheißende christl. Lehre. Viel lieber wollten sie am heidn. Götteralauben fest- halten und ihr Lebensglück den finsteren unheimlichen Mächten an- vertrauen. Dem jungen Priester drohte die Gefahr „gesteinigt zu werden". Da rettet ihn ein sinniger Gedanke: Durch ein Kleeblatt, das durch seine drei Blätter an einem Stil beides ist, nämlich Dreierlei und ein Ganzes zugleich, gelang es ihm, die Iren zum, Glauben an de« dreieinigen Sott -u bekehren. Dann» ist die