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«niage» »ersehen ließ, hat er durch jene Felsenpartie einen klei- .-i«n Tunnel legen lassen in der stillen Erwartung, bei dieser Ge legenheit vielleicht auf den verborgenen Schatz zu stoßen. Doch diese Hoffnung erfüllte sich nicht Wohl aber fand er viele Schätze aus den sorgfältig bestellten Feldern, die zum Schlosse gehörten. Der «m ihm rationell betriebene Ackerbau brachte ihm hohen Ge winn. Herr o. Quandt war der reichste Grundherr s. Z. in weite ster Umgegend von Dittersbach. — Unter den Händen seiner Söhne zerrann freilich mit der Zeit der große Reichtum. — Der Gesundbrunnen im Schioßparke zu Dittersbach. Seit alten Zeiten sprudelt im Schloßparke zu Dittersbach eine Quelle, deren Wasser heilwirkend ist. Gern schöpften die Leute sonst hier besonders am frühen Oftermorgen vor Sonnenaufgang. Herr v. Quandt ließ die Quelle fassen und mit einer Nische versehen. Jene Quelle ist ein Säuerling von besonderer Güte und befin det sich Glicht weit von der Statue der Göttin Diana. Sie lieferte Aerrn o. Quandt, wenn er in Dittersbach weilte, das Trinkwasser. Bem.: Dgl. Seidemann-Ueberlieserungen zur Geschichte von Mschdorf, Dittersbach und Umgegend 1860, S. 164. So kommt in Dittersbach nicht nur der Naturfreund auf seine Kosten, sondern auch der Geschichtforscher und Volkskundler. Aus der Bogelwelt. (Nachdruck verboten.) Die Frage der „Eheverhättnisfe" in der Bogelwelt hat unsere Ornithologen vielfach beschäftigt. Es ist in der Tat äußerst inte- ttssant, zu beobachten, welche Stellung unsere gefiederten Lieb- lftige zur Ehe «innehmen, und Bergleiche mit der menschlichen Me drängen sich dabei von selbst auf. Der hervorstechendste Zug der Logelehe ist, daß sie in den allermeisten Fällen eine Einehe M. Es herrscht also, wie beim größten Teil der kultivierten Menschheit, Monogamie. Bei allen Sperlingsvögeln, bei Tauben, Wern, Krähen und Zugvögeln, hält das Männchen treu zum Weibchen. Sie führen nicht nur einen gemeinsamen Haushalt im Rest, sondern hatten auch auf der Wanderschaft treue Kamerad- phaft. Bei einzelnen Bogelgattungen, z. B. bei den Kranichen, ist stejehen worden, daß sich Männchen u. Weibchen auf dem Zug nach Vein Süden vorübergehend trennen. Wenn sie aber im nächsten Prühjahr ihr« allen Nester aussuchen, dann finden sich auch die vllen Pärchen immer wieder getreulich zusammen. Wie sich die einzelnen Paare zu ihrem gemeinsamen Lebens weg zusammenfinden, das ganz zu enträtseln ist bislang noch kei- Forscher gelungen. Pfarrer Snell, der sich mit der Erfor schung des Bogellebens viel beschäftigt hat, urteilt über die Ehe per Vögel folgendermaßen: »Die Ehen werden meistens im Früh- iahr nach dem Geburtsjahr geschlossen. Es findet dabei eine ganz bestimmte Wahl statt, deren Gründe ebensowenig zu enträtseln knd, wie die der Menschen, wenn nicht die gewöhnlichen Rücksich- WN des Lebens obwalten. Ost entscheidet der bloße Zufall, oder, wenn mehrere Bewerber sich um eine Braut drängen, das Recht Ide» Stärkeren." Die Frage, ob im Bogelleben auch die Zwistigkeiten Vorkom men, wie dies dann und wann in der menschlichen Ehe der Fall Pin soll, verneint Snell. »Zwar", sagt er, „gibt es Eifersuchts- wenen, aber nur o or der Ehe und nur zwischen zwei rivalisieren- Mn männlichen Bewerbern. Diese Eifersuchtsszenen arten sogar Z«ftD in heftige Kämpfe aus. Ist aber einmal die Entscheidung Desallia und die Ehe geschlossen, dann herrscht Friede, und das Danz besonder» zwischen dem neugebackenen Pärchen Nach Len Beobachtungen de» genannten Forschers ist es aller- bdigs «n ausgesprochener „Berzichtfrteden" von seiten des Weib- Müs. Das heißt, da» Männchen führt das Regiment und das Weibchen ordnet sich in jeder Beziehung unter. Bei Sperlingen z. M hat man Fälle beobachtet, wo das Weibchen auf Geheiß des Whegattrn Material zum Nestbau herbeischleppte, obgleich die be- UrfseHde Stelle für eine Bogelheimstatt gänzlich ungeeignet war. Mw Weibchen wagte einfach nicht» zu widersprechen. Einzig und Mein beim Lercheüsttzßer bemerkte Snell, daß einmal ein eheliches Gewitter stattfand, ohne daß es ober zu tätlichen Angriffen kam Mit der ehelichen Treue der in der Freiheit lebenden Vögel Miß es nach den Beobachtungen der Vogelsorscher besser bestellt Mn, al» beim Menschen. Bei den Männchen kommen Fälle von Untreue höchst selten, bei den Weibchen niemals vor. Auch Ehe Scheidungen gibt es, wenn auch lange nicht so viel wie bei der Gat- ,nmg domo sapiens. Sie. werden im übrigen stets von den Weib Ipn inszeniert. Da» Männchen verläßt freiwillig niemals eine Megesponstn. Die meisten Ehescheidungen kommen bei „Zwangs- Aen" vpr, so wenn Tauben zwangsweise zusammengcsperrt wer- »n. Hisst dann später ein Täuberich, von »er Zwangsgattin be- tzrejt, seine erste Flamme wr.ed.er,. dann ist die.Trennung von der Mieren und die Wiederherstellung der alten Ehe sehr schnell voll- Zogen. Einen großen Vorzug vor der menschlichen Ehe-Institution Mittet unter allen Umständen die Vogelehe, Es gibt dort keine Willen Jungfern". Die Männchen sind fast bei allen Vogelarten Ml der Ueberzakl und kein Männchen bleibt unbeweibt. Das zar- Me Geschlecht in der gefiederten WWkgmgtt ajso restlos „untxr die Haube". Wie manches Mädchen wird da den Sehnsuchtsseuf» zer ausstoßen: „Wenn ich ein Vöglein wär . . ." Uraufführung eines neuen Heimatstückes. — Wer in der Hei- matliteratur bekannt ist, wird wißen, daß Herr Oberlehrer Korn in Größröhrsdorf wiederholt Sagen der Heimat dramatisiert hat. Ihn beseelt das Streben, dadurch Heimatliebe und Heimattreue zu wecken und zu fördern. Es sei nur an die beiden Werke erinnert: „Barn-matzen hilf!" und „Die versunkene Glocke von RSHrschdorff" erinnert, die seiner Zeit mit großem Beifall ausgenommen wur den. Am 18. Mai kam nun im Saale des Mittelgasthofes zu Großröhrsdorf sein jüngstes Schauspiel zur Aufführung: „Die Hexe", bearbeitet nach einer Meißener Sage, das einen durchschla genden Erfolg erzielte. Der Ort der Handlung ist Meißen, Zeit der Handlung das Jahr ISO. Es versetzt uns das Stück also in das Mittelalter, da der finstere Hexenglaube die Menschen noch in seinen Bann schlug. Die Handlung ist packend und lebensvoll, ein zelne Szenen ergreifend; z. B. der alte Schloßhauptmann v. Schlei nitz und sein Sohn Bernhard, der die Tochter der Hexe liebt; die Hexe und ihre Tochter; die Hexe Barbara Ullmannin im Kerker und vor dem Hexengericht. — Den Mitwirkenden gebührt alles Lob. Man hätte meinen mögen, Berufsschauspieler vor sich zu haben, so vortrefflich ward gespielt, so lebenswahr dargestellt. Je des hatte sich in seine Rolle eingelebt. Das Stück läßt^uns einen Blick tun in den grossen Aberglauben jener Zeit und zeigt uns, zu welchen Irrungen es damals möglich war. Die sogenannte gute alte Zett war doch nicht so gut. Ihre Wiederkehr wollen wir ja nicht in allen Stücken wünschen. — Ein goldner Faden zieht sich durchs ganze Stück: die reine Herzensliebe, Liebe, die alle Hinder nisse zu überwinden weiß und ihr Ziel erreicht. Die wahre Liebe ist ja von Gott, sie bindet Herzen, die durch keine Macht der Wett wieder zu trennen sind. — Das Schauspiel „Die Hexe" möchte wei teren Kreisen bekannt werden, und darum wird der Verfasser es hoffentlich ermöglichen, daß das Stück auch andererorts zur Auf führung kommt. Möge es Herrn Oberlehrer Korn vergönnt sein, noch recht lange seiner stillen Muse zu leben und uns noch manch mal mit einem seiner Werke zu erfreuen. Obwohl in Ruhestand, gönnt er sich doch keine Ruhe. Das sich gesteckte Ziel verfolgt er rastlos weiter. Dankbar wollen wir ihm dafür sein. Fr. Bernh. Störzner. Da» Silberblatt. Eia zartes Frühiommergewächs entfaltet fetzt feine blaßoioletten Blüten, das Silberblatt (llunsria reckiviva), in manchen Gegenden auch Nachtschatten genannt. In feuchten Laubwäldern des sächsischen Berg» und Hügellandes beschatten feine prächtigen, großen, herzförmigen Blätter den Boden, ihn vor Austrocknung schützend. Dadurch wird den Wurzeln der zarlen Pflanze die notwendige Feuchtigkeit erhalten, lieber dieser Blatt ornamentik aber breitet sich wie der durchsichtige Schleier der Waldsrau das duftende Blütengewebe aus. Er ist ein Bild voller Märchenpoesie und reiner, klarer Schönheit. Aber scheu wie da« Märchen fliecht die Pflanze immer mehr die ost gegangenen und lauten Wege, aus denen die Schar der Wanderer sich bewegt. Dort, wo das flüchtige Reh sich sicher weiß vor Verfolgung, wo die gefiederten Sänger für sich und ihre Brut noch eine Freistatt finden, da ist auch der Zufluchtsort dieser Pflanze. Unberührt will diese Schönheit bleiben, ungestört ihr Düsten und Blühen. Wanderer, geht vorüber, wie auch an dem Nest des Vogels, das ihr vielleicht darüber findet! Heimkehr. Das ist der liebe Kirchturmhut, In dem die alten Glocken schwingen. Der Abendsonne goldne Flut Küßt alle Giebel, und es singen Am Hang die beiden Quellen so Wie ehemals in Kindertagen. Ich Höre nur die Linde Klagen: Das alte Katendach aus Stroh Zcrbürstcten die scharfen Winde; Doch drinnen ist's^ wie's einstens war. — Und meiner Mutter Hand legt linde Sich auf mein sturmzerwlihltesLaar. Franz Mahl Ke. Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H , verantwortlich für die Schriftlcitung Mox Fiederer, " ' HäMtljch in KjjchofsMxtza.