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Darum, bau Himmel, Hi Tausent auch diese T sangbuch au Himmelsnhri M abzuivarlen, die Ilaggesverordnung unverzüglich durchzu führen? Rückzug oder nicht Rückzug? (Beifall rechts.) -moeien Zeit keine ni vermeid zwei Statt Die Erfind hat^bewiesi Geschichte i * D Ausgabe u —* D den Zeiten 160 bis 23 nicht bekan Kirchenlehr hohe von den Araazofen sehr viel lernen könn< „ Vamtt war seine Erklärung beendet. La soll denn doch ein dröhnendes Gelächter durch die Welt gehen. Die Franzosen Lehrmeister der Budapester Frankenfälscher! Wann Hot die Weltgeschichte einen schöne ren Witz gemacht? Augustinus 430 ab. S etwa um t und zwar stomos der mclsahrtsfe dieses Fest Orients fei christlichen meinde beb sen wir, da halb der C Margen zo> gen hinaus das Jahr Christen do einer Vorst an diesem! das Himme scs Verbot wurde aber —* E 1S48. Wie Abteilungei Uhr an bei Mitglieder Eurem Tw zeigt, daß a schäft steht. -* Al die hiesige ihrem 60jäI schmücken v gilt der W opfernde T gen. Der s wärtigc W gcnde Stro Kamenzer Dresdner, § siraßc, Mai Fostzuges. - so lange Vc —* Ir nanzamls i ousgaben t richtig vern die Ruhegel so stellen sm —* Der Montag im bescher Erich lung ab. Die nis von dem zu entnehme Dienst der N des den ! «Suchet. Sn gold oem granitr land: „k Derselbi hende, herrl und Bluten Ungezäl wandern hii himmelwärt! Wie da: melsahrtsfest Klang zu u Christus ist! Dankba: und Blüten stirbt, und l Fest aber, d der da sucht, Für jed wohin sein unten oder der, der Fr> weiten Wett Ernst Christ da Christus An der der gleiche < wegen soll: Abg. Giesbcrts (Zentrum): Eine Lösung der Flaggeusrage halten auch wir für not wendig, ober der festige Zeitpunkt ist dazu höchst ungeeignet. Andererseits können mir es ober auch nicht verantworten, in diesem politischen Augenblick eine neue Regierungskrisis aus Anlaß der Flaggcnverordnung entstehen zu lassen. Wir werden deshalb dem Mißtrourusanlrag nicht zustimmen. (Zurus: Eiertanz!) Der Redner empfiehlt folgenden An trag: Da» Verhalten der Reichsregierung in der Alaggen- frage entspricht nicht den Anschauungen de« Reichstages. Angesichts des in der Erklärung des Herrn Reichspräsiden ten betonten Festhaltens an den verfassungsmäßigen Farben und der von ihm ausgesprochenen Absicht, die Flaggenfrage einer endgültigen ousglcichenden Regelung zuzusühren, be schließt der Reichstag die baldige Einsetzung eines Ausschus ses zum Zwecke einer Lösung, die dem Frieden dient und eine Beeinträchtigung der verfassungsmäßigen Farben aus schließt. Die Aufhebung de» Meprrhttkfchrrtz- gefetzes abgelehnt. Berlin, 1t. Mat. (Drahtb.) Der Rechtsausschuß des Reichs- tage» lehnte heute mit 11 gegen 8 Stimmen bei Stimmenthaltung der Bayrischen Volkspartei einen völkischen Antrag auf Aufhebung t^s Repubnkschutzgesebe» ab. Abgelehnt wurde auch ein kommuni stischer Gesetzentwurf über die Wiederaufnahme des Verfahrens bei Urteilen des Staatsgerichtshofes, bei denen Jürgens als Rich ter beteiligt war. Meliere Abnahme der Erwerbslosen. Berlin, 12. Mai. (Telunion.) In der zweiten Hälfte des Mo nats April hat die Erwerbslosigkeit einen weiteren Rückgang erfahren. Die Zahl der männlichen Hauptunterstützungsempsänger ist von 1 SSV VOO auf 1467 000, die der weiblichen von 323 000 auf 317 000, die Gesamtziffer von 1882 000 auf 1784 000, also um 5,2 Prozent zurückgegangen. Die Zahl der Zuschlagsempfänger (untcr- haltungsberechtigte Angehörige von Hauptunterstützungsempfän gern) hat sich von 1S7S VOO auf 1 821 OVO vermindert. Neues aus aller Wett, polstari -er Norge. Oslo, 11. Mai. (Drahtb.) Die Norge ist heuke vormit tag zum Fluge nach dem Nordpol gestartet. Leutnant Byrd gab -em Luftschiff in dem Fokker noch eine Stunde weit das Geleit nach dem offenen Meer. Nobile sagte vor dem Aufstieg, daß das einzige unsichere Problem der Wind auf der anderen Seile des Pols sei, doch hoffe er, daß alles gut gehen werde und sie Alaska leicht erreichen würden. Er könne nicht voraussagen, ob sie am Pol landen würden, da das vom Welter abhänge. Das große Problem bestände nicht in der Erreichung des Polen, sondern in der Erfor schung darüber hinaus. Der Flug der Marge. Berlin, 12. Mai. (Drahtb.) Wie der Lokalanzcigcr aus Oslo meldet, prophezeit die Wettervoraussage dem Luft schiff Rückenwind bis zum Pol. Man rechnet damit, daß bei Anhalten dieses Windes Point Barrow möglicherweise schon Donnerstag früh erreicht wird. Die „Vossische Zeitung" meldet weiter aus Oslo, Byrd wolle denselben Weg über den Pol einschlagen, den die Norge genommen habe. Sein Start stehe unmittelbar bevor. Die Marge über dem Malareis. Neuyork, 11. Mai. (Drahtb.) Nach einem Bericht der Associeted Preß gab die Norge einen Funkspruch ab, in dein sie mitteilt, daß sie wohlbehalten über dem Polareis fliegt. Nach einem Bericht aus Oslo war das Wetter vor der Ab fahrt der Norge so günstig, daß der Start ohne Aufschub er folgt ist. Vor der Abfahrt erklärte Amundsen, daß das Schiff beqüem sechs Wochen unterwegs bleiben könne. Amundsen ist entschlossen, sich nicht zu überstürzen, um gründliche Beobachtungen am Pol anstellen zu können. Nach den Erklärungen des Kapitäns Nobile besteht die einzige Schwierigkeit der Polarfahrt in eventuell auftretenden Ne beln. Nobile glaubt nicht, daß am Pol gelandet wird. Das heutige Blatt, do, IS Seiten umfaßt, eakhSIt -en neuen Sommerfahrplan der Eisenbahn der am 15. Mai in straff tritt. Der Fahrplan der Sraftwagenlinien wird im nächsten Blatte veröffentlicht. Vor einem Gesamirückttitt -es Reichskabinetts? Berlin, 12. Mai. (Drahtb.) Die Demokraten haben in einer Nachtsistuny am Dienstag einen .eigenen Mißbilli gungsantrag (kein Mißtrauensvotum!) beschlossen. Der Fraktionsredner, Abg. Koch, wird am Mittwoch betonen, daß er eine Zusammenarbeit mit dem Reichskanzler nicht mehr für möglich'halte. Die beiden demokratische» Reichs minister sollen nun aus dem Kabinett zurückgezogen werden, aber erst nach der Abstimmung. Aus den Reichswehrmini' ster Dr. Geßler bezieht sich diese Entscheidung nicht, da er als Fachministcr dem Kabinett angebört. Die Demokraten werden nunmehr nicht für das sozialdemokratische Miß trauensvotum, sondern nur für den eigenen Mißbilligungs antrag stimmen, außerdem auch für den Zentrumsantrag auf Kömmissionsberatung der Flaggenfrage. Man hat es bei diesem Fraktionsbeschluß zweifellos mit einer Spczialaktion des Vorsitzenden Abg. Koch zu tun, der die demokratische Fraktion unter allen Umständen aus der Koalition herausmanövrieren will. Wenn jetzt aus demo kratischen Kreisen erklärt wird, das. der Minister Dr. Külz und der Minister Dr. Reinhold aus dem Kabinett austreten werden, so ist damit natürlich noch nicht gesagt, ob diese bei den Minister nicht einem eventuellen Rufe des Reichspräsi denten, ohne Zusammenhang mit der Fraktion, der neuen Regierung beizutreten, folgen werden. Es ist nun mit Bestimmtheit darauf zu rechnen, daß sämtliche Mihtrauensanträge abgelehnt werden, daß aber angesichts des demokratischen Beschlusses das Kabinett doch die Gesamtdemission beschließen wird, weil die Koalition durch die Demokraten ausgelöst worden ist. Mit ebenso gro ßer Wahrscheinlichkeit kann man aber annehmen, daß der Reichspräsident unter diesen Umständen den Reichskanzler Dr. Lukher sofort mit der A ub . ldung der Regierung betrauen wird und daß das neue Kabinett wahrscheinlich sämtliche bisherige Minister und in der Koalition an Stelle der Demokraten die Wirtschaftliche Vereinigung enthalten wird. Möglicherweise wird dann ein neuer Minister von dieser Fraktion gestellt werden. Wie das Zentrum zu dieser neuen Situation Stellung nimmt, muß der morgigen Fraktions sitzung überlassen bleiben. In der Volkspurtei denkt man nach diesen Vorgängen jedenfalls nicht mehr daran, im jetzi gen Augenblick eine weitere Zusammenarbeit mit den Demo kraten zu befürworten. Haussuchungen bei Führern der rechtsradikalen Bewegung. Berlin, 12. Mai. (Drahtb.) Der Polizeipräsident teilt mit. In letzter Zeit haben sich die Anhaltspunkte für eine Unternehmung rechtsradikaler Elemente in so bedrohli cher Weise vermehrt und zur Gewißheit verdichtet, daß sich die Polizei zu Schritten gezwungen sah, die über das Maß sorgfältigster Beobachtungen hinausgingen. Die Ber liner Polizei hat deshalb am Nachmittag und Abend des 11. Mai eine große Reihe von Durchsuchungen bei den in Frage kommenden Persönlichkeiten und Verbänden der rechtsradikalen Bewegung vorgenommen. Das bei den Durchsuchungen Vorgefundene Material, das noch nicht ab schließend gesichtet werden konnte, hat bereits klar erwiesen, daß sich die Verbände mit politischen Kampfaufgaben befassen, die in ihren Satzungen nicht vorgesehen sind. Bei einer führenden Persönlichkeit ist eine Anweisung an die Zentrale ihrer Organisation gefunden worden, worin die Einzelheiten eines konzen trischen AngriffesgegenDerlin geregelt waren. Der Führer des Sportvereins „Olympia", Oberst a. D. von Luck, ist auf dem Polizeipräsidium einem eingehenden Ver hör unterzogen worden. Berlin, '12. Mal. (Drahtb.) Zu den Haussuchungen der Polizei bei rechtsstehenden Verbänden berichten oie Blätter, daß außer den Durchsuchungen in den Geschäfts räumen der Olympia noch bei Admiral v. Schröder, beim Alldeutschen Verband, auf der Geschäftsstelle der Bereinig ten vaterländischen Verbünde, beim Führer der Großdeut schen Dr. Stadler, beim Schriftführer des Bundes Wicking und beim Schriftleiter der Deutschen Zeitung, Major a. D. v. Sodenstern Haussuchungen vorgenommen wurden. Die Franrosen als Kehrmeister der Budapester FrarrkerrfiLlfcher! Budapest, 11. Mai. Lei Beginn der heutigen Verhand lungen erbat sich Wlndisch-Gräh das Wort, um eine wich tige Erklärung abzugeben. Er sagte, daß er erst gestern von dem Tode Schulzes erfahren habe. Es liege nunmehr für ihn keine Veranlassung vor, weiter Schwelgen zu bewahren. Lr könne seht über die Papierbeschaffung reden. Arthur Schulze habe richtig Richard Werder geheißen und sei beim verbände der Deutschen Papierfabriken angestellt gewesen. Er habe das Papier, welches für die Fälschungen verwen- det wurde — sogenanntes 2 O-Malerial — bffchafft. Die mikrostopische Untersuchung des Papier« im Kartograph! - schen Institut habe ergeben, daß es tatsächlich mit den fran zösischen Tausendfranknoten übereinstimmt und auch mit dem Papier, welches die Franzosen im Ruhrgebiet für die Fälschung der Fünf- und Zehntausevdmarkno- tea verwendet haben. Schulze sei von den Franzosen a e - zwungen worden, in Duisburg falsche Reichs banknoten herzu stellen. Er kannte infolgedessen da« Material, mit dem die Franzosen arbeiteten, gründlich. Er habe Schulze im Ruhrgebiet kennengelernt und sei dort mit ihm in Verbindung getreten. Windisch-Gräh selber habe Gelegenheit gehabt, im Ruhrgebiet zu sehen, wie die Franzosen deutsche Banknote» läljchtea. Lr — Eine siebenköpfige Familie durch Gas vergiftet. In Bresbar Pöpelwitz Hot sich in der letzten Nacht die aus sie ben Personen bestehende Familie des früheren Kolonial- warenhandlers Buch durch Leuchtgas vergiftet. Außer dem Ehepaar sind auch die fünf Kinder im Alter von drei bis elf Jahren tot. Man sucht das Motiv zur Tat darin, daß die Familie exmittiert werden sollte, weil sie schon längere Zeit mit der Miete in Rückstand war. — Zonen des Schweigens. Zu den größten Rätseln der See gehören die sogenannten Zonen des Schweigens, die der Funke der drahtlosen Telegraphie nicht durchdringen und nicht überspringen kann. Sehr bekannt ist eine dieser Blindstellen im Indischen Ozean; zu ihrer Erforschung sandte die englische Regierung ein besonders dazu ausgerüstetes Schiff mit dem Stab von Gelehrten an Bord. Das Rätsel blieb: es erwies sich als unmöglich, in dieser Zone irgend welche Zeichen zu ermitteln oder zu empfangen, gleichgültig wie stark der Sender war und wie oft man die Wellenläichc wechselte. Es ist klar, daß ein solches Versagen der Funken- telegrapbie unter Umständen zu den schwersten Katastrophen führen kann. So führt man z. B. das Scheitern vieler Schiffe auf den Felsen von Cap Race vor Vancouver auf das Vorhandensein eines soliden „Blindfleckes" zurück. Die Erforschung dieser unerklärlichen Erscheinungen durch ein Schiff der englischen Regierung ist daher von großer Bedeu tung. Vielleicht findet man hierbei auch den Schlüssel zu den vielen atmosphärischen Störungen, denen die Telegra phie noch unterworfen ist. So ist z. B. die Nachrichtenüber mittlung in der Stunde des Sonnenaufganges und des Sonnenunterganges weniger zuverlässig al» zu irgendeiner Abg. Leicht (Bayr. Vp.): Die Leute außerhalb des Reichstages und Berlins wer den sicherlich nicht die Erregung über die Flaggenfragc tei len, die sich hier zeigte. Bei einer Volksabstimmung würde schwerlich die Mehrheit sich gegen eine Krisis aus diesem Anlaß oussprechen. Seine Fraktion würde es begrüßen, wenn der unselige Flaggenstreit, der jetzt eine solche Ver schärfung erfahren hat, möglichst bald einen Ausgleich fin det, der dem gegenwärtigen Zustand Deutschlands und sei ner geschichtlichen Entwicklung Rechnung trägt. Wir lehnen sämtliche Anträge ab. Der Kanzler erklärte, daß die Reichsregierung zur Durchführung dieser Verordnung alsbald die nötigen Schrit te einleiten werde, daß aber die Durchführung aus techni schen Gründen eine gewisse Zeit erfordere.. Die Beratungen werden darauf abgebrochen und die Abstimmungen über das Gemeindebestimmungsrecht vorgc- nommen. Der kommunistische Antrag wird gegen die An tragsteller und die Sozialdemokraten, der sozialdemokratische Antrag auf Einführung des Gemeindebestimmungsrechtes in namentlicher Abstimmung mit 241 gegen 163 Stimmen bei sechs Enthaltungen obgclehnt. (Rufe: Gsuffe!) Die Entschließung des Ausschusses auf Vorlage eines Gesetzes gegen den Älkoholmißbrauch wird angenommen. Gegen 8 Uhr wird die Weitcrbcratung der Flaggen interpellation auf Mittwoch 1-12 Uhr vormittags vertagt. Die Berliner Blätter zur Itaggendebatte im Reichstage. Berlin, 12. Mai. (Drahtb.) Der „Lo k a l a nz e i g c r" weist auf die Neuartigkeit des Verfahrens hin, daß die stärkste Regie rungspartei dem Kanzler eine Rüge erteilt. Man könne Reichs kanzler Dr. Luther bedauern, vor einer solchen Sachlage zu stehen, wenngleich zu sagen fei, daß sie nicht ohne feine Schuld entstanden sei. Ohne jedes Bedauern mit nüchterner Schärfe habe man aber scstzustellen, daß noch niemals eine Regierung neudeutschen Stils einen solchen moralischen Schlag bekommen habe, wie die heutige durch ihre stärkste Regierungspartei. Die „Deutsche Tageszeitung" urteilt: Es kann nicht verschwiegen werden, daß dieses Austreten des Kanzlers so ziemlich nach allen Seiten einen reichlichen schlechten Eindruck machte, daß Deutschnatiönale und Demokraten in gleicher Weise das Gefühl hatten, hier werde um eine klare Stellungnahme mit halben Zu lagen und halben Vorbehalten herumgcredet. Der Reichskanzler versuchte sozusagen im Trüben nach seiner Mehrheit zu fischen. Der .Tag" stellt fest, daß die Rede keinen Anklang habe finden können, weil Luther keine klare Stellung bekanntgeben konnte. Die „Bö r s enz c i t u n g" meint, über die politischen Dre hungen und Wendungen des Kanzlers könne man mit der Achsel zucken, ernst nehmen aber werde sie niemand. „Der Bö r s c n k u r i er" spricht von einem Zusammenbruch Luthers und bezweifelt, daß cs ihm gelingen werde, eine neue ar beitsfähige Regierung zusammenzubringcn, nachdem ihm die So zialdemokraten und die Demokraten, die festeste Stütze seiner bis herigen Außenpolitik, verloren gegangen seien. Die „Tägliche Rundschau" bedauert, daß die Rede des Reichskanzlers an einigen Stellen zu Mißverständnissen Anlaß ge geben habe. Das „Berliner Tageblatt" schreibt, der fortwährende Wechsel in der Haltung Luthers machte es selbstverständlich, daß für die Demokraten eine ilnlcrstützungspolitik dieses Kanzlers nicht mehr in Betracht komme. Auch die „Bossischc Zeitung" weist darauf hi», daß die scharfe Opposition der Demokraten wesentlich dadurch herbeigesührt worden sei, daß Luther am Vormittag den Demokraten Zugeständ nisse gemacht, am Abend in der Erklärung aber einen Rückzug an getreten und den Deutschnationalen Zugeständnisse gemacht habe. Die „G crni a n i a" meint, des Kanzlers parteipolitische Un- obhängigkcit, aus die er so stolz gewesen sei, lasse cs nicht zu, daß er mit einer Seite einen friedlichen Streit beginne. So sei dieses Kabinett vom Mißtrauen umlauert und im Begriffe, sich zwischen alle vorhandenen Stühle zu setzen. Der „Vorwärts" sagt: Luther machte vor allen Dingen die Art seiner Ausreden für die Flaggenverordnung unmöglich und deshalb mub er gebev - - Die Friedensausstchten im englischen Streik. London, 12. Mai. (Drahtb.) Am Dienstag abend um 6 Uhr hat eine Kabinettssitzung stattgefunden, über deren Ergebnis im Augenblick noch nichts bekannt geworden ist. Auch der Gewerkschastsrat tggt zur Stunde noch. Der König hat am Montag morgen im Buckinghampalast einen Kronrat obgehalten. Die Londoner Zeitungen beginnen allmählich wieder zu erscheinen, wenn auch nur in sehr kleinen Notaus gaben. Teilweise wurden am Nachmittag in den Hauptver kehrsstraßen kleine mit Handdruck versehene Blätter ver kauft. An der Londoner Börse setzte eine scharfe Aufwärts bewegung wegen der günstigeren Beurteilung der Friedens aussichten im Streik ein. In Regierungskreisen neigt man zu der Ansicht, daß der Streik noch im Laufe dieser Worbe sein Ende erreichen wird. Tatsache ist, daß der Streik, wenn er auch noch nickt zusammengebrochen ist, so doch allmählich Symptome nachlassender Energie zeigt. Wie amtlich berich tet wird, kehren die Streikenden teilweise in größeren Grup pen zur Arbeit zurück. ; Abg. Dr. Schnee (D. Vp.): Der Redner erklärt die Zustimmung seiner Freunde zu der Flaggenvcrordnung. Sic sei allgemein ein zweckmäßi ges Mittel zr;-- Behebung des vom Auslandsdeutfchtum als ganz unerträglich empfundenen Zustandes der Flaggenfrage. Die überwiegende Mehrheit der Ausländsdeutschen wolle nun einmal von den neuen schwarzrotgoldenen Reichsfar ben nichts wissen, erkenne sic nicht an und lehne sogar zum Teil den Verkehr mit den Gesandtschaften ab, solange sie die neuen Flagge» führten. Den Zcntrumsantrag werde die Volkspartei ablehnen, weil er in seinem ersten Teile dem Reichskanzler indirekt das Mißtrauen ausspricht und in sei nem zweiten einen Ausschuß verlangt, während die Initia tive der Reichsregierung überlassen werden sollte. Slbg. Drewitz (Wutsch. Vgg.) gibt eine Er klärung seiner Fraktion ab, in der es als ein Fehler bezeich net wird, daß die Regierung den Flaggcnstreit zu diesem Zeitpunkt wieder aufgcrollt habe. Andererseits dürfe man die Frage nicht vom parteipolitischen Gesichtspunkt aus be trachten. M