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- Erscheinungsdatum
- 1926-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192605134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19260513
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19260513
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-05
- Tag 1926-05-13
-
Monat
1926-05
-
Jahr
1926
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Stadt kochten ihr« Seife lewst mch k««n stet», wenn sie ihnen schön zart und fest gelang» war. «llmäblich trat darin eine Lnderun, «1«, denn Seifenfabriken verforgte» die tzawchal- tungen mit guter Seife, und diele HmiOnnw« wäret, froh, Kiefer Arbeit nun enthebe» zu fein. I» den Kriegsjahren, wo da» wichtige Reinigungsmittel fehr knapp, ost gar nicht zu 'aben war, kam man wieder aus da» Seisekvchen zurück und hat es vielfach auch beibehalten. Es fammeln sich ja in jedem Haushalt, be sonder» da, wo geschlachtet wird, im Laufe de» Jahre» diele Abfälle, wie Schwarten, Knochen, Talggrieben, Fett von Wild ufw., an. Daraus kann man mit geringer Mühe und wenig Kosten — »an kann auch, falls die Abfälle nicht aus reichen, »och etwas Talg dazu kaufen — eine gute Seist Herstellen. Nachfolgend nun zwei erprobte Vorschriften: 1. Sech» Pfund Fett, worunter auch Schwarten » Verstehen sind, zwei Pfund Seisenstein, acht Litor weiches, also Fluß- oder Regenwasser. Hat »um Knochen, so gibt man sie zur Masse, ohne sie »ützuwiegen. In einem Waschkessel wird alle» angesetzt; von dem Wasser nehme MW» erst die Hälfte, lasse eine Stunde kochen, gebe dem» j-r Pfund Salz hinzu und nach und nach die andere Hälfte des Wassers. Während des Hoch«»» muß mit einer langen Seifcnkelle fleißig i» bar Masst gerührt werden. Hängt die Seife locker und flockig an der Kelle und läuft die Lauge Am harmcker, fo ist die Seife gut und wird durch «in« Durchschlag in eine Wanne geschüttet. Lochdauer zwei bis zweieinhalb Stunde», bei godsstren Mengen entsprechend länger. Am nächsten Tage, also nach 24 Stunden, ist die Seife hart mW kam» ausgeschnitten werden. Man schneidet bekstbtg graste Stücke, legt sie auf Stroh und läßt Pr a» dir Lust langsam trocknen. 2. Ach» Pfund Sammelsett, 5 Pfund Seifen- jdeiu, « Liter Wasser, l Pfund Salz. Auch hier dachührt »a» genau wie in der ersten Vorschrift. Mo» dar rückständigen Lauge kann man noch rächt gut edw Schmierseife Herstellen, benötigt d«M über »och Ol »der Talg. Auf vier Liier L«u>e nnmnt »um zwei Pfund Leinöl oder Talg, ei» Psturd Ätznatron, erhältlich in jeder Drogerie, und kocht dst Masst zwei Stunden; sie muß wie drwchDchtlgrr Leim aussehen. Um« aus Stall und Hof. Lrr vuftust oo» Jutkerqualltät aus Milch- wk«W M arwaulg. Die meisten Grünland flächen woist» rtrl -» hohen Grundwasserstand und in- Wtgitzchsr» zwar üppiges Futter, aber von arr««er« Beschaffenheit auf. So hatte I. Schneider-Lleeber- Talweiden mit SV bis Al cm Grrmdwasstrftand und süßem Gras- j ÜtMoud. Lrotzde» »oar der Milchertrag und der Aattgehalt der Milch dort nicht befriedigend. Auf ! da» Hektar wurden nur 1L00 bs 1800 Liter Milch mit V/« ermolken, dabei magerten die Derr ab. Nus trockenen Bergkoppeln hingegen, ach deae» der GrundwasserstanL viele Meter tief : lau, »und« st Hektar 4000 Liter ermolken, und dabei «urd« die Kühe fett. Ausfallend war immer, «rem di« Kühe von der feuchten Tal- wiest ach dir trockene Bergkoppel gewechselt imude». Lch der feuchten Talweide betrug der § SeNgkhalt 2,8 */., und sobald dieselbe Herde einige ! Lage auf der trockenen Bergkoppel graste, stieg brr Fettgehalt ach 4,3'/«. Erst nachdem die leuchte Talkopprl ach 1,20 m Tiefe bei 12 m Sauger-Entstnmng dräniert worden war, be- stkdigte sie sowohl im Milchertrag wie auch im Wettgehalt und in der Gewichtszunahme. Ws. Schwewmoejde». Wie in der Rindviehzucht, so wird auch in der Schweinezucht dem Weidegang immer mehr Beachtung geschenkt. Während es vor dem Kriege verhältnismäßig wenig Schweine züchter mit Weidebetrieb gab, nehmen diese in den letzten Jahr« erfreulicherweise immer mehr zu. Die Schweinezüchter haben erkannt, daß sich die physiologisch« Wirkungen des Weideganges in einer Kräftigung des gesamten Organismus äußern. Durch die Bewegung in Lust und Sonne weiten sich Lung« und Brustkorb. Das Blut ersährt die größtmöglichste Anreicherung mit Sauerstoss und sonstigen für das Leben notwendigen Nährstossen und festigt dst Tiere durch lebhaften Stoffwechsel gege» Krmkh«it»erreger. Bei sich gut entwickelnder Muskulatur und einem stärken Knochengerüst ge- «innen dst Schweine eine derbe Gesundheit, die sie nett geweitet« Berdauungswegen dank der Massen aufnahme d« Grünfuttrrs später befähigt, den An- sorderrmge» einer intensiven Mast gerecht zu «erd«. Richt zu unterschätzen sind auch die er- frischend« Einflüße aus das Rervensnstem, die sich « lebhafteren Äußerungen des Teschlechtstrieb, zeigen. Die Sauen erfüllen so in guter Zucht- konditstn ihre Ausgaben regelmäßiger, bringen ge- siwd« Ferkel und ziehen sie bei guter Milch- »era»lagung gut aus. Das auf gutgepslcgten Weiden ausgenommen« Grllnsutter ist hinsichtlich der Nähr- stosszustmmensttzung ein vollkommenes Futter, dos noch den großen Vorzug der Billigkeit besitzt. All« Schweinezüchtern, den« es irgendwie meg- iich ist, «ar Weide oder auch nur einen Auslaus «hqmlchst», kann dies mir besten» empsohlen werd«. Die Einfriedigung erfolgt am besten durch Fichtostaugen, die wagerecht etwa 4 bis 6 an der Zahl an senkrechte Eichenpsosten genagelt werden. Kam, mm den Auslaus bis a» den Stall legen, do« bri»gt man in der Umfassungsmauer ein ent- sprechend große» Loch an, oa» mit einer Klappe oo» innen und einem Schieber von außen im Wüster verschließbar ist, damit das Tier seinen Auf- enchakstort srei wählen kann. Man wird hierbei sinken, daß das Schwein nicht so empfindlich ist, »st vielfach angenommen wird, es wird sich mehr iw Frei« wie im Stall aushalten, lind wenn cs dst schlechtem Wetter im Stall liegt, streckt es weist«» die Ras« zum Loch hinaus »Ak gegen die SeslüaelmIIbe. Ein aus- gezrichnetes Ungeziefer vertreibendes Mittel ist der Lkhlkstk, wir er in den Kalkbrennereien erhältlich ist. Lw ihn stet« zur Hand zu haben, bewahrt wan ihn in einem Sack oder einer Kiste ini Aestügrlstall aus. Jeden Morgen, wenn man den SstM betritt und die Hühner ihn verlassen haben, wirst uwn zwei bis drei Hände voll »an dem KaAstadd gegen di« Decke. Der nach allen Rich- ttmg« sein vertrilte Staub fällt langsam herab ,n,b übersteht jeden Gegenstoß», wie: Sitzstangen, Münd«, Fußboden usw., mit einer dünnen, weißen nicht «ns. langend« rot« Neues aus Feld und Garten, Treibhaus und vlumenzimmer. Vst der N»»w»hk »en «zvschesseuker Sast- karlossel» darf nicht allein die Ertragssähigkeit aus schlaggebend sein, obgleich sie auch bei den Er- nährungrschwierigkeiten unsere» Bolle» immerhin eine wichtige Rolle spielt. Künftighin wird man auch die Qualität und die Wünsche de» Käufers mehr beachten müssen, wenn der Absatz gesichert sein soll. So bevorzugt man im Westen, besonders in der Nheinprovinz, eine gelbfleischige Kartoffel, wie cs die „Industrie" ist, die beim Kochen nicht so leicht zerfällt, sondern fest bleibt. Bei der „Industrie" kommt noch weiter hinzu, daß sie im Durchschnitt der Jahre recht Hohr Erträge bringt und somit auch nach dieser Richtung hin zusagt. Weiterhin rühmt die Hausfrau dieser Sorte nach, daß bei Braten dieser Sorte das Fett nicht so leicht in die Kartoffel einzieht, mehr auf der Oberfläche bleibt und daß diese Kartoffel selbst längere Zeit nach dem Kochen stehen kann, ohne ihre Helle Farbe zu verlieren. So manche andere Kartoffel wird während dieser Zeit fast schwarz oder erhält dunkle Flecken und leidet erheblich im Geschmack. W. Achtet auf das Unkraut am Wege, Rain« und am Graben! Ist das Frühjahr die Zeit der Einsaat, so ist der Sommer die Zeit der Pflanzenpflcge, bei der die Unkrautvcrtilgung die Hauptarbeit ausmacht. Jedoch was hilft alle Unkrautbekämpfung, wenn aus der näheren und weiteren Umgebung immer wieder Unkraut durch den Wind hinzugetveht wird. Es sind das besonders mehrere Pflanzen aus der Klasse der Kompositen, wie: Kornblume, Huflattich, Löwenzahn, Disteln, deren Samen mit einem Haarlnanz versehen sind und dadurch leicht von dem Wind auf weite Entfernungen hin ver breitet werden können. An Eisenbahndämmcn, an Wegen, Rainen nud Gräben entwickeln diese Pflanzen sich ungestört und bilden eine Hülle und Fülle von Samen aus, von denen man sich kaum einen Begriff machen kann. Sehr empfehlenswert ist es, diese Flächen kleinen Leuten zur unentgeltlichen Nutznießung zu über lassen unter der Bedingung, daß sie den Wuchs kurz halten und keine Pflanze in Samen schießen lassen. M. W. Maulwürfe von den Gemüsebeeten sernzuhalken. Es ist wenig erfreulich für den Besitzer eines Gemüsegartens, wenn er die Wahrnehmung machen muß, dös; ein Maulwurf sein Unwesen zwischen de» Gemüsebeeten treibt. So nützlich das Tierchen auch «cm mag, aus Gemi-stbeeten steht ihn keiner gerne. Um ihn nun von hier sernzuhalten, tränkt man ein Stück Strick in Fingerdicke recht reichlich mit Teer und legt es um das Maulwurssloch herum. Dann schachtet man den Erdboden um das Loch ein wenig aus, etwa 10 bis 15 cm, und legt den Strick dort hinein. Der Teergeruch ist dem Maulwurf so zuwider, daß er sich rasch einen anderen Weg suchen wird. Ebenfalls ist ein recht einfaches Bertrcibungsknittel dieses emsigen Grabers ein Heringskops, den man in das Ausschlupsloch des Maulwurfs möglichst tief hineinsteckt. Herings geruch verabscheut das Tier und es zieht sich zurück Niemals gehe man aber daran, wenn man einen Maulwurf in seinem Go-'-n bemerkt, dem Tierchen nach dem Leben zu trachten. Wo ein Maulwurf auftaucht, kann der Gartenbesitzer fest überzeugt sein, daß reichlich Ungeziefer in dem Boden ist. Der Maulwurf ist ober ein so gewaltiger Fresser all dieser Schädlinge, daß man froh fein sollte, ihn im Garten zu wißen. Er zieht sich ganz von selbst wieder zurück, sobald er den Boden gesäubert hat. Nur eben von den Gemüsebeeten will man ihn zur Zeit des Wachstums der Pflanzen ein wenig zurückhalten. Tr. Neues aus Haus, Mche und Keller. wattierte Bettdecke» zu waschen. Sind wattierte Bettdecke unsauber geworden und müssen gewaschen werden, so legt man sie am Tage vor der Wäsche in ein Gesäß mit kaltem Wasser. Dieses Wasser muß öfters erneuert werden. Am nächsten Tage wird die Decke herausgenommcn, über einen sauberen Tisch gelegt und mit einer nicht zu harten Bürste mit Wasser, dem man etwas Salmiakgeist zugefeht hat, gründlich abgcbürstet. Darauf wird die Decke mehrfach in lauem Wasser kräftig gespült und Kem letzten Spülwasser zur Auffrischung der Farbe etwas Essig zugesetzt. Die Decke wird nur ganz leicht aurgewrungen, an schattiger Stelle im Freien zum Trocknen ausgehängt und während der Zeit des Trocknens häufig kräftig dunhgeschllttelt, damit die Watte-Einlage nicht verfilzt. M. T. Vikavlr Setze zu kertlem Braten. '/» Liter saure i Lohne verrührt man mit einigen sein gewiegten Ssldrllen und Kapern, fügt dann noch Essig, Ol, : Loiz Zucker, Psesser und sein gehackte Kräuter, wie Peterstlie, Dragon, Kerbel, Dill und Schnittlauch hinzu. v. B Speck-Eierkuchen mit Spinal. Geräucherten Speck schneidet man in dünne Scheibchen, brät diese gelb, schüttet gewöhnlichen Eierkuchcntcig darüber und bäckt Kuchen in beliebiger Stärke. Der Spinat wird verlesen, sauber geputzt, mehr- mals in frischem Wasser gewaschen, in hoch wallendem Salzwasser zehn Minuten gekocht, ab gegossen, mit kaltem Wasser obgekühlt, gut aus gedrückt und mit einer Zwiebel fehr fein gewiegt. Aus Mehl und gutem Fett oder Butter macht man eine Helle Mehlschwitze, rührt den Spinat dazu, verdünnt mit etwas kochendem Wasser, gibt Salz, weißen Psesser und eine Spur Muskatnuß daran, läßt unter Umrühren etwa noch zehn Minuten leise kochen und gibt dem Gemüse beim Anrichten durch einen kleinen Zusatz von Maggi's Würze kräftigen Wohlgeschmack. M. A. Ilattrvischer Sala!. Vier hartgekochte Eier, Kalbsbraten, Apsel, rote Rüben, gekochte Kar toffeln und eine Zwiebel werden zu gleichen Teilen > in Streifen oder Würfel geschnitten. Dann stellt s man aus zwei gekochten und einem rohen Eigelb, s Essig, Ol. Psesser, Salz und Zucker eine Tunke her, die man mit dem Salat gut vermischt. Mau gar- s wert mit gerollten Sardellen. Kaper» und Gurken- > scheiden. v. B. Ira-e m- Antwort. UtttRatgeterjür jedermann. Bedtvaun»»» kii» die M«»tt»»»>«aa von «»i,«,«. «st jed« «»fr»,« »I» ,«»«», «»ress« »,» g,«,«»etter» «»«»»«»». «»««,» str»»e» »er»e» enmkstltNch Ächt »»««,««. «uberdrm ist jeter et» bet Ar»»«peler <«t>el>er unsere» Klatt»« ist, st» »le ei» Pertemü« »««Vs». iel,»sügen. Bierde, «ehret» Fr,«i «epeA, st fiist ebensoviel Porttanteile, ,l» gsrege» ge- steltt find, «U,»feiste». Am Briefkasten »erden »ur »st» l»»»- wlrtschoftltche Fr»,«» behandelt: in Rechtsfrage» »der in «n- aele»enheiten, die sich nicht dem «ahmen Misere» Blatte« anpasse», kann Bu»ku»st nicht erteilt werde». Die Schristlaitn»», Frage Nr. 1. Trotzdem ich einen guten Pferdepfleger habe, kommt mein Schimmel stet» schmutzig (braun, gelb, braungrau usw.) au» dem Stall. Wenn er gewaschen ist, ist er vollkommen weiß im Haar. Die Stallstreu besteht aus Stroh und kann reichlich eingestreut werden. Wie halte ich das Tier sauber? M. P. in K. Antwort: Schimmel sind natürlich gegen Schmutz besonders empfindlich. Achten Sie namentlich daraus, daß Stroh tatsächlich reichlich eingestreut wird, nicht nur ringestreut werden kann, und daß der Urin gut abfließen kann. Besonder» Wallache verunreinigen dadurch häufig die frische Streu. Sollte Ihr Pferdepfleger durch Putzen und Bürsten die Schmutzflecke nicht entfernen können, so müssen sie durch Waschen mit einer warmen Waschblaulösung entfernt werden. Vet. Frage Nr. 2. Meine Kuh, die vor sechs Wach« gekalbt hat, säuft viel Wasser und hat starken Durchfall. Im übrigen gibt sie sehr viel Milch, frißt gut und ist recht munter. Was ist gegen den Durchfall zu tun? Woraus ist dieser zurückzuführen. Wie ist das Tier heute, und wie beim Weidegang zu füttern? Os.inV. Antwort: Die Kuh leidet an akutem Darmkatarrh, der durch äußere Erkältung oder durch Verabreichen zu kalten oder nicht ganz ein wandfreien Futters hervorgerufen ist. Geben Sie zunächst nur ganz wenig und lcichtoerdauliches Futter, zartes Heu und dergleichen. Außerdem darf das Trinkwasser nur überschlagen gereicht werden. Es empfiehlt sich öfteres Eingeben von Leinsamcnschleim, auch muß der Leib des Tieres warm gehalten werden. Gegen den Durchfall ist Tannosorm anzuwenden. Solange dieser noch besteht, ist von Wcidegang abzusehen. Nach der Wiederherstellung soll die Kuh erst allmählich ihre gewohnte Ration wieder erhalten. Ist der Darm- katarrh geheilt, nimmt das Tier auch an Fleisch zu. Prakt. Tierarzt Or. R. Frage Nr. 3. Meine Sau hat seit einem Jahre am Euter vor der Zitze eine kartoffelgroße Verdickung. Jetzt ist die Geschwulst ausgegangen und blutet: ferner ist sie dadurch etwas dünner geworden. Was für ein Leiden liegt vor, und wie kann es geheilt werden? F M. in G. Antwort: Es handelt sich bei Ihrer Sau um eine verhärtete Blutgeschwulst. Spritzen Sie die Höhle mit Lugolscher Lösung aus und massieren Sic die verdickte Stelle dreimal täglich mit Iod- Jodkalium-Salbe. Vet. Frage Nr. 4. Meine zehn Wochen alten Fcrkci bekommen trotz des trockenen Stalles steife, lrinnme und dicke Beine. Sie erhalten Kartoffeln, Magermilch, Kleie. Was ist zu tun? D. T. in W. Antwort: Ihre Ferkel dürsten an Rachitis in Verbindung mit Stosswechselstörungen leiden. Es fehlt Ihrem Futter wohl an mineralischen Substanzen. Falls Sie mästen wollen, geben Sie den Ferkeln Kartoffeln bis zur vollen Sättigung, dazu Magermilch und von folgender Mischung: 45 kg Getreidsschrot, 2,5 kg Fischmehl, 2 kg Fleischmehl, kg Schlämmkreide pro Ferkel und Tag, je nach Gewicht 1 bis 2 kg. Sie können auch folgendermaßen füttern: Je Tier und Tag 4 Liter Magermilch und 2 kg von folgender Mischung: 25 kg Gerstenschrat, 25 kg Roggen- oder Maisschrot, kg Schlämmkreide. Alles Futter wird in Breiform gegeben, die Tränke wird vor dem Fressen verabfolgt. vr Ws Frage Nr. 5. Meine Ziege wurde mit sieben Monaten belegt und ist jetzt zwei Monate trächtig. In den letzten Wochen zeigte sie mangelnde Freß- lüft. Auch scheint sie Schmerzen in den Deinen zu haben. Sie bekommt gutes Heu, Hafer, Hafer stroh, Rüben, Klei« und Futterkalk. Sie ist sonst wohlgenährt. Welche Krankheit liegt hier vor, und wie kann ich sie behandeln? P.in H. Antwort: Da die Ziege noch sehr jung ist, braucht sie nicht nur zur Entwicklung des Lammes, sondern auch zu ihrem eigenen Ausbau viele „Bau steine" in Gestalt von nahrhaften Futtermitteln und Nährsalzen. Nicht jeder Futterkalk taugt dazu. Ich würde Ihnen raten, statt des Futierkalkes das Nährsalz „Eapra" zu füttern. Die Schmerzen in den Beinen können aber auch vom Rheumatismus herrühren, so daß Sie außerdem die Glieder mit Kampferspiritus frottieren können. Vet. FrageNr. ». Mein Foxterrier leidet, seitdem er vor 1'/- Jahren die Staupe überstanden hat, an einem chronischen Husten, der besonders heftig auf tritt, wenn das Tier sich erregt. Kann diesem störenden Übel abgcholsen werden? G. P. in C. Antwort: Ihr Foxterrier hat von der Staupe her einen chronischen Bronchialkatarrh zurückbehalten, der sehr hartnäckig und sehr schwer heilbar ist. Lassen Sie den Hund eine Zeitlang Kreolindämpse (1 Eßlöffel voll Kreolin auf 1 Liter heißes Wasser) einatmen, indem Sie den Hund auf einen Rohrstuhl setzen, die Schüssel mit Kreolin wasser unter den Sih stellen und eine Decke über den Hund breiten. Auch Priesnitzumschläge um den Brustkorb sind cmpschlenswert. Vet. Frage Nr 7. Meine Katze haart seit längerer Zeil schrecklich. Was ist dagegen zu tun? F. W. in S. Antwort: Es kommt daraus an, ob das Haaren Ihrer Katze physiologisch ist oder nicht. Im Frühjahr haaren alle Katzen mehr oder weniger. Sollten Eie weiter keine krankhaften Er scheinungen sIuckreiz, Pickel, Ausschlag, kahle Stellen) finden, so bürsten Sie die Katze gründlich durch, bis alle lose sitzenden Haare entsernt sind. Vet. Frage Nr. 8. Im Eidotter befindet sich ab und zu ein Blutstropfen. Wie kann ich dies Übel abstellen? R. I. in E. Antwort: Die Blutgerinnsel im Ei sind ohne Bedeutung und lasten sich nicht vermeiden: § sie rühren daher, daß dir Hülle, welche den Dotter, i solange er am Eierstock festsitzt, umgibt, nicht an j der normalen, blutgefäßlosen Stelle zerreißt. ! Kleine Blutstropfen dringen dann wohl mit dem ! Doller in den Eileiter, wo er zuletzt von der Schale All« ^»uieuLuup«» an dtt sin» j» richt«» de» Vcrlaa 2. pieu«»«u tu virudamtu. irt werden dieseErscheinung häufig beobachtet werden Nutzere Ursachen kommen kaum in Betracht. Al, Frage Nr. V. Im »origen Sahr, erkrankten mein« jungen Tauben an einer Halskrankhrit, an der sie dann auch eingtngrn. Frische» Wasser habe ich täglich zwei- bi» dreimal gegeben. Den Schlag habe ich einigemal mit Kalkmilch gestrichen. Die Fütterung bestand aus Gerste, Roggen und Kar. tosfeln, auch habe ich jeden zweiten Tag etwas Salz gegeben. Welches Futter eignet sich nun am besten für die jungen Tiere? I.H.in S. Antwort: Desinfizieren Sie alle» gut mit einer sünfprozentigen Cellokresollösung. Die er krankten Tiere behandeln Eie mit der Sprattschen Diphterietinktur (pinseln). Dann füttern Sie auch reichlich Wicken. Roggen taugt nichts! Kartoffeln haben auch kaum Wert. Also Wicken. Bohnen. Gerste und Weizen. Kl. Frage Nr. 10. Aus mein Gartenland habe lch Sackkalk, wie man ihn in den Baugeschäften bekommt, ausgestreut. Düngt dieser Sackkalk ebenso wie Abkalk oder Mergelkalk? Der Boden in meinem Garten ist sandiger Lehm. F. R. in B. Antwort: Sackkalk ist sein gemahlener Atz- kalk, also ohne weiteres als Düngemittel brauchbar Er hat nur den Fehler, etwas teurer zu sein als gebrannter Kalk in Stücken. Hoffentlich haben Sie nicht zuviel verwendet, er ist in dieser Form am lebhaftesten wirksam. Pro Quadratmeter 0,2 kg wäre angemessen. Agrioolo. Frage Nr. II. In meinem Garten habe ich einen freistehenden Starkasten. Sind die Stare nun mit dem Bauen fertig, werden sie von den Mauer schwalben vertrieben. We kann ich letztere fern- halten? R. V. in I. Antwort: Wir empfehlen Ihnen, die Flug löcher etwa 2 cm vom Lochrand entfernt kreis förmig mit Vierzöllern zu umnageln. Das hindert die Stare nicht, macht es aber den Mauerseglern, die durch ihre Fußbildung Sitzstäbe nicht benutzen können, unmöglich, von dem angeflogenen Brett aus in das Flugloch einzudringen. C. A. Frage Nr. 12. Mein zehnjähriger Birnbaum hat stets schöne, saftige Früchte getragen. Seit zwei Jahren jedoch schält sich die Rinde in großen Fetzen ab und legt den sonst gesunden Stamm bloß. Die Blätter sind schwarz besprenkelt, eben falls die Früchte; sie sind schrumpslich und hart, auch macht der Baum sonst einen krankhaften Ein- druck. Was kann ich hier tun? H. H. in P. Antwort: Das Ausleihen und Abschälen der Rinde ist wahrscheinlich die Folge eines starken Frostes. Um den Baum zu retten, ist es nötig, die lose sitzende Rinde mit einem scharfen Messer zu entfernen. Hieraus ist die ganze Wund« mit einem Brei von Kuhdung und Lehm zu vcr- schmieren und dann mit Sackleinen zu umwickeln. Die Blätter und Früchte sind vom Birnenschors befallen. Ein Bekämpsungsmtttel hiergegen ist das Abschneider, und Verbrennen der jüngst befallenen Triebe, die an der rauhen Rind« rrtenntlich find. Ebenso ist das abgefallenr Laub durch Verbrennen zu vernichten. Kurz vor Aufbruch der Knospen ist dann der ganze Baum mit 2prozentig«r Kupfer- kalkbrühe zu bespritzen. Kurz nach der Blüte ist die Spritzung mit nur Iprozenttger Kupserkalk- brühe zu wiederholen; dasselbe mutz nach vierzehn Tagen nochmals angewandt werd«. Sollten sich durch ungünstige Witterung später noch Schorf zeichen zeigen, so muß die Iprozentige Spritzung selort wiederholt werd«. Rz. Frage Nr. 13. Mein« Johannisbeersträucher sind seit zwei Jahren von einer Art Schildläuse befallen, rotbraune Pünktchen, die bis zur Linsen größe anwachsen. Sie treten in diesem Jahre so stark auf, daß ich befürchte, die Sträucher können absterben. Was läßt sich dagegen unter nehmen? H. E. in L. Antwort: Für eine Radikalbekämpfung ist es infolge der vorgeschrittenen Jahreszeit zu spät Versuchen Sie im Mai bis Juni, in dieser Zeit suchen die jungen unbepanzerten Läuse ihre zu künftigen Fraßplätze auf, die Zweige mit Nikotin-, Ouassia- oder Seisenlösung zu bespritz«; von den käuflichen Mitteln sind Parafltol, Herlasal, Exodin oder Vausluid II empfehlenswert. Die Lösungen find ein wenig stärker als für Blattläuse sonst' üblich zu nehmen. Läuse, die der Sommerbekinnp- sur.g entgehen, sind im Winter mit 25prozentigem Obstbaumkarbolineum zu bespritz« oder zu be pinseln. Wenn irgend möglich, so sind die Knospen vor vcr starken Lösung zu schonen, da sie darunter leiden. In Zukunst ist gut zu düngen, und bei Trockenheit kräftig zu gießen. Rz. Frage Nr. 14. Was kann ich bei meinen Stachelbeersträuchern unternehmen, die zwei Jahre hindurch Raupen gehabt haben, so daß diese nicht wiederkehren? G. in K. Antwort: Ihre Sträucher sind von der Larve des Stachelbeerspanners oder der Stachel- beerblattwespc befallen. Sobald die Raupen halb erwachsen sind, klopfen Sie diese von den Büschen. Die heruntcrgesallenen Tiere sind sofort auf dem Boden mit övrozentigem Obstbaumkarbolineum zu bespritzen. Zu achten ist darauf, daß keine beblätterten Teile des Strauches von der Brühe getroffen werden. Im Herbst vor dem Graben kalken und düngen Sie dann zweckmäßig den Boden stark. Rz. Frage Nr. 15. Im Herbst vorigen Jahres habe ich Beerenwein hcrgestellt, halb Johannis beeren, halb Sauerkirschsast. Auch entkernte ich. die Kirschen vorher nicht; viele Kerne find nun durch die Presse zerdrückt worden, und der Wein hat einen üblen Nachgeschmack bekommen. Nach dem Genuß kleinerer Mengen stellt sich Übelkeit, Erbrechen und Durchfall ein. Kann ich nun den Wein noch irgendwie genießbar machen? H. E. in N. Antwort: Di« Kirschkerne enthalten Blau- säure und etwas Bittermandelöl, zwei Substanzen, die an und für sich giftig sind. Allerdings sind sie,, in dem als Schnaps so hoch geschätzten Schwarz- Wälder Kirschgeist auch vorhanden, jedoch in geringerer Menge als anscheinend in Ihrem Weine. Durch jahrelanges Lage« geht der Gehalt etwas zurück bzw. wird gebunden, so daß er nicht mehr fo start in Erscheinung tritt. Ganz beseitigen läßt er sich aus diese Weise jedoch auch nicht. Um nun den Wein nicht fortschütten zu müssen, rate ich dazu, ihn im Herbst mit neuem Beerenwein zu verschneiden; er wird dann nach einiger Lagerung schließlich noch brauchbar werden, versuchen Sic auch, ihn zu gekochten Obstsupp« zu verwenden, die bekanntlich in manchen Gegenden sehr belieb! sind. Nur muh der Wein tüchtig durchkochen, da hierbei die Stoffe verfliegen. Qr. K».
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