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«og. vchtitt«! , aeri.est «ine längere Erklärung der Zen- tcumsfroktion gegen da, Enteignungsgesetz. Dies«, Gesetz wäre nicht nur ein schwerer Eingriff In das sormale Recht, sondern auch eine Durchbrechung des christlichen Grundsätze» vom Schutze de» Eigentum». (Unruhe links.) Die in der Vorlage enthaltenen Be- stlmmungen tiber die Verwendung des enteigneten Fürstenvcrmö- gen» sirr die Kriegs- und Jnslationsopfer sind geeignet, die Be gehrlichkeil der breiten volksmasscn durch trügerische hossnungen zu steigern. (Lärm links-, einige Besucher der Publikumvtrlbiine rusen: Wir hungern, und ihr werft uns Begehrlichkeit vor!) Diese Hossnungen würden irrig sein, denn die aus der Enteignung stammenden Mittel würden niemals zur Linderung der Rot dieser Dolkskrelse ausreichen. Das Zentrum erstrebt eine Lösung, die den Grundsätzen des Rechtes, aber auch den veränderten staatlichen Verhältnissen und der Berarmung des Volkes Rechnung trägt. Wir haben im letzten Kompromißentwurs eine solche Lösung ge funden, der bei gutem Willen auch die Flügelparteien zustimmen könnten. Abg. Hamp« (Wirtsch. Vgg.) und Slbg. Dr. Pfleger (Banr. Vp.) verlesen Erklärungen ihrer Fraktionen, die gleichfalls die Ab lehnung des Enteignungsgesetzes fordern. Abg. Dr. Frick (Völk.) wendet sich gleichfalls gegen die Enteig- nungsvorlage und bezeichnet das Volksbegehren in diesem Falle als verfassungswidrig. Dagegen sei der Volksentscheid über die Aufwertungssrage nach der Verfassung zulässig. Die Weiterberatung wird um ^7 Uhr auf Donnerstag 2 Uhr vertagt. Auf der Tagesordnung stehen weiter die zweite und dritte Beratung des Duellbestrasungsgcsctzes. Ein völkischer Antrag auf Aussetzung der dritten Beratung wurde nicht ausreichend unter stützt. Die Neuregelung der Grrverbslofen- und Kurrardetterfürforge. Berlin, 2S. April. Amtlich wird mitgeteilt: Wie bereits ange- kündlgt, hat sich das Reichskabinett in diesen Tagen mit der Frage der Erwerbsloscnfürsorge besaßt und hat in Uebereinstimmung mit der Auffassung des Reichswirtschaftsrates und der meisten Länder beschlossen, sobald wie möglich den Uebergang von dem bisherigen Unterstützungssystem zu einem Unterstützungssystcm nach Lohnklassen herbeizuführen. Das Reichsarbeitsnnnistcrium ist mit der Aus arbeitung einer entsprechenden Vorlage beschäftigt. Um die nötige Zeit für die Vorbereitung und Einführung des neuen llntcr- stützungssystems zu schossen, sollen die gegenwärtigen Unter stützungssätze, die an sich am 1. Mai außer Kraft treten würden, noch bis zum 22. Mai in Geltung bleiben. Gleichzeitig beabsichtigt das Reichsarbeitsministerium, entsprechend den Beschlüssen des Kabinetts und den Wünschen der meiste» Länder, die geltenden An ordnungen über die Kurzarbeiterfürsorgc noch für zwei Monate zu verlängern. Das Gemeindebestimmurrgsrecht abgelehnt. Abstimmungen im Haushallausschuß. Berlin, 28. April. Nach umfangreicher Debatte über hi« Frage des Gemeindebestimmungsrcchtes, an der Freunde und Gegner teilnahmen, wurde im Haushaltausschuß des Reichstages ein Antrag, der das Gemeindebestimmungsrecht aus dem Entwurf des Schankstättengesetzes ausgenommen wissen will, mit 15 gegen 14 Stimmen angenommen. Da rnit ist aus der weiteren Beratung des Schankstättengesctz?s -as Gemeindebestimmungsrecht vollkommen ausgeschaltet. Desgleichen wurde eine Entschließung des Zentrums ange nommen, die eine Prüfung der Mißstände im Konzessions wesen verlangt. Endlich wurde mit allen gegen zwei Stim men ein Antrag angenommen, der die schleunige Verlegung eines Schutzgesetzes gegen den Alkoholismus verlangt. Mit der Abstimmung im Haushaltausschuß ist der Versuch der Sozialdemokraten und Kommunisten, ein Gesetz über das Gemeindebestimmungsrecht in Deutschland durch zubringen, gescheitert. Mit der Abstimmung im Hauptaus schuß dürfte das Schicksal des Gcmeindebestimmungsrechts bis auf weiteres besiegelt sein. Es hat sich gezeigt, daß im Grunde nur die linksradikalen Parteien dafür zu haben waren, während von den bürgerlichen Parteien in der Hauptsache nur weibliche Abgeordnete sich dafür einsetzten. Die Klage gegen die Reichsbank abgewiesen. Wüste Beschimpfungen des Gerichts durch das Publikum. Berlin, 28. April. Vor der Zivilkammer des Berliner Landgerichts 1 fand heute vormittag die Urteilsverkündung in der Klage der beiden vorgeschobenen Reichsbankgläubiger gegen die Rcichsbank auf Aufwertung der alten Reichsbank noten statt. Die Klage wurde in beiden Fällen abgewiescn. In der Begründung sagt das Gericht, daß das neue Reichsbankgesetz erlassen worden sei, um die Einlösung der alten Rcichsbanknoten zu verhindern. Der 8 2 des Gesetzes weiche nicht von der Verfassung ab, sondern halte sich in deren Rahmen. Das Gesetz sei nicht verfassungsändernd. Deshalb war seine Annahme mit einfacher Mehrheit ausrei chend. Auch die Frage, ob das Gesetz zum Wohle der All gemeinheit erlassen worden ist, hat das Gericht besaht, mit der Begründung, daß, wenn jetzt die noch nicht in die Reichs- bankkafsen zurückgclangten 100 Millionen Banknoten ein gelöst werden müßten, sofort eine neue Inflation entstehen würde, die zu verhindern der Zweck des Gesetzes war. Schon während der Urteilsverkündung machte sich im Zuhörcrraum starke Unruhe bemerkbar, und es wurden sehr ost Zwischenrufe laut, so daß der Vorsitzende sich gezwungen sah, die betreffenden Störenfriede zum Verlassen des Gs- richtssaoles aufzufordern. Dieser Aufforderung leisteten die Betressenden keine Folge. Kurz nach der Urteilsverkündung gelang cs den Hunderten auf dem Flur wartenden Neugie rigen, in den Zuhörcrraum einzudringen, wo sich wüste Tu multe abspielten. Das Gericht wurde in der unglaublichsten Weise von den Aufgeregten beleidigt und sah sich schließlich gezwungen, sich zurllckzuziehen. Aus der Straße und im Scrichtsgcbäudc setzten sich die Demonstratiemen dann noch eine ganze Weile fort. Das Drieil im kleinen Spritproretz. Berlin. 28. April. I» dein sogenannten kleinen Spritprozeß, der seit zehn Tagen das Schössengericht beschäftigt, wurde der Hauptangcklagtc, Kanimann Käding, zu 1 Jahr und 1 Monat Gcsängnis und 224000 Mark Geldstrafe, sein Saztur, der Sous mann Weber, zu 5 Monaten Gefängnis und ebenfalls Mark Geldstrafe verurteilt. Gegen den Zollsekretär Decker wurde aus 1 Jahr 6 Monate Zuchthaus und 20000 Mort G-td- strafe, im Nichtbcitreibungssallc ein weiteres Jahr Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverlust erkannt. Dem Zollassistenten Manthey mur- den mildernde Umstande zugcvillig«. Er erhielt 1 Jahr 0 Monate Gefängnis, auch wurde er zu 140000 Mark Geldstrafe verurteilt, die im Nichtbeitrcibungssall in ein weiteres Jahr Gefängnis umge wandelt werden, Kindorrbura empfitngt die Meisterfchwimmer. Berlin, 28. Avril. Reichspräsident von Hindenburg hat heute vormittag die beiden Meisterschwimmer Rademacher und Frölich empfangen. Das Palais des Reichspräsidenten war be reits in den Vormittaarstunden von einer großen Menschenmenge unilagert, die die beiden Meisterschwimmer sehen wollt«. Der Reichspräsident begrüßte die beiden Schwimmer in herzlichster Weise und ließ sich dann vom zweiten Verbandsvorsitzenden Georg Hax über die Erfolge der deutschen Schwimmer Im Ausland be richten. Er beglülswünschte Rademacher zu seinen Erfolgen und überreichte ihm sowie Frölich ein Werk über den deutschen Sport mit Hanl schriftlicher Eintragung. ) Omgekencl müssen Anreizen rum bevorstebencien kstübjsiirs - iVisrkt sukgegeben cvercken. k"ür ckie kuknskme verspätet eingekencker Anreizen übernebmen wir keine (Zeevsbr. Neues aus aller Welt. — Explosionsunglück in einem Kraftwerk. Aus Osnabrück wird gemeldet: In dein Kraftwerk der Klöck ner-Werke ereignete sich ein schwerer Unglücksfall. Der Schlosser Krabbemeyer war beauftragt, eine Gasprobe aus einer Flasche mit verdichtetem Koksofengas zu entnehmen. Als er den Auftrag ausfllhrtc und die Probe zur Unter suchung weitergegeben hatte, erfolgte kurz darauf eine Ex plosion, wobei Krabbemeyer und der Maschinist Wöhrmcyer den Tod fanden. Die Ursache der Explosion konnte bisher noch nicht aufgeklärt werden, da außer den beiden Verun glückten niemand zugegen war. — Ein neuer schwerer Unfall auf Großkraftwerk Rum- melsburg. Am Mittwoch abend gegen 8 Uhr ereignete sich auf der Baustelle des Großkraftwerkes Rummelsburg bei Berlin abermals ein schwerer Unfall dadurch, daß ein 40 000 Kilogr. schwerer Kran einstürztc und vier Arbeiter mit in die Tiefe riß. Zwei Arbeiter wurden getötet und zwei schwer verletzt. Das Unglück erregt umso größeres Aufsehen, weil sich auf der Baustelle in der letzten Zeit wiederholt er hebliche Unfälle ereigneten. Die etwa 1000 Mann starke Belegschaft hat sofort nach dem Unfall die Arbeit auf der Baustelle niedergelegt und einen Protest an die Gesamtbou- lcitung und an die Polizei gerichtet, der eine sofortige Ab stellung der an dem Baugelände bestehenden Mängel ver langt. — Wiederverhaftung eines entsprungenen Zuchthäus lers. Aus Innsbruck wird gemeldet: Vor etwa zwei Wochen wurde in Innsbruck ein Mann verhaftet, der in ein Juweliergeschäst eingebrochen war. Der Mann nannte sich Soberen und gab an, Schauspieler zu sein. Diese Angaben erschienen unwahrscheinlich und deshalb wurden die Erken nungszeichen des Verhafteten an die verschiedenen Polizei stationen versandt. Nun' ging von der Polizeidirektion Berlin die Mitteilung ein, daß der Verhaftete mit dein Mörder des Polizeiwachtmeisters Stein, einem gewissen Goldbach, identisch sei. Goldbach wurde von den Berliner Wo sinH die Hexen in -er Walpurgis nacht? (Nachdruck verboten) Nach altem Volksglauben kommen die Hexen in der Walpurgisnacht mit den Teufeln auf dem Brocken zusam men, um dort allerlei Orgien zu feiern und um sich gegen seitig Rechenschaft abzulegen über die Bosheiten und Ge meinheiten, die sie im letzten Jahre begangen haben. Aber der Brocken gilt durchaus nicht als der alleinige Versamm lungsort der Hexen. Es gibt deren noch eine ganze Anzahl, und so manche Berge haben daher den Namen Hexenberge erholten. Ebenso gibt es Hexenwiesen, wo sich die Hexen nach altem Volksglauben in der Walpurgisnacht versam meln sollen, um Hexentänze aufzuführen. Bei Meran gibt es bestimmte Wiesen, die als Hexenversammlungsplätze gel ten, ebenso werden im Böhmerwald eine ganze Anzahl Hexenwicsen aufgezählt. In Schleswig gilt die Kropper Heide als Hexenversammlungsplatz in der Walpurgisnacht, in Holstein der Blumenberg bei Oldesloe und auf der Insel Sylt der Klöwenhügel. In der Gegend von Innsbruck be steht der Volksglaube, daß die Hexen auf dem Axelkopf zu- fammcnkommen, und in Schwaben gilt als ein derartiger Ort der Heuberg bei Rotenburg. Cs gibt aber außerdem noch so manche Berge und entlegene Wiesen, wo die Hexen mit den Teufeln in der Walpurgisnacht ihr Unwesen treiben sollen. Die heilige Walpurgis. Liese Heilige, auch Walburga genannt, soll um das Jc.hr 710 geboren sein und aus einem angelsächsischen fürst lichen Geschlecht stammen. Bonifatius, der Apostel der Deutschen, war «in naher Verwandter von ihr, und Willi bald, der erste Bischof des von Bonifatius im Jahre 745 ge gründeten Bistums in Eichstätt, ihr Bruder. Die heilige Walburga soll im Jahre 750 nach Deutschland gekommen sein und war zunächst Klostersrau im Kloster Bischofsheim, das von einer Tante der heiligen Walburga als Aebtissin geleitet wurde. Als Willibald Bischof von Eichstätt gewor den war, gründete er in Heidenheim zunächst ein Männer und schließlich auch ein Frauenkloster, und zur Aebtissin die ses Frauenklosters machte er seine Schwester Walburga oder Walpurgis. Das soll iin Jahre 751 gewesen sein. Die hei lige Walburga galt bald allgemein als große Wundeuäic- rin und Krankenhcilerin und wurde vom Volke hoch verehrt. Nach ihrem Tode, der aus den 25. Februar 779 verlegt wird, wurde sie vom Volt« als Heilige ausgerufen. Ihr Gedenk lag ist der 1. Mai, doch wurden früher zu ihren Ehren noch zwei ander« Gedenktage gefeiert, der 2ö. Februar, ihr Gerichten -um Lode verurteilt und dann' zu Zuchthaus begnadigt. Dor einigen Wochen war er in G. meinschalt zfniger Zellengenossen aus dem Zuchthaus ,, Brandenburg ausgebrochen. Er schlug sich durch Deutsch land nach Tirol durch, wo ihm dann die Mittel ausgingcu Durch den Einbruch versuchte er sich neue Mittel^>,u verschal fen. Er hat auch versucht, aus dem Landesgerichtsgefämm r In Innsbruck auszubrecben. Er hatte bereits die Mau-, durchgekraht, doch wurde sein Vorhaben noch im letzte, Augenblick vereitelt. — Ein Sägewerk durch Feuer zerstört. Aus R cppc» (Mark) wird berichtet: In dem Sägelverk der Firma Franz Schulz brach am Dienstag in einem Schuppen ein Brand aus, der mit rasender Schnelligkeit um sich griff und bei der reichen Nahrung und dem starken Winde das ganze W.r? zerstörte. — Gewitter im Geiseltal. — Mücheln unter Wasser. Ein schweres Gewitter mit gewaltigem Regenfall ging an: Montag abend über das Geiseltal nieder. Die Wassermafscn verwandelten die Geisel und die Klinge binnen kurzer Zeck in reißende Flüsse, die weithin die Landschaft überfluteten. Gegen 11 Uhr nachts ergossen sich brausende Wassermafscn durch die Straßen der Stadt Mücheln und setzten die tiefer gelegenen Teile und Keller, sowie Gärten unter Wasser. Hin ter Mücheln nach Möckerling und Neubabendors zu gleichen die überschwemmten Aecker und Wiesenflächen einem See. Manches Stück Vieh ist zugruntze gegangen. Auch in einer Anzahl Braunkohlengruven ist durch das hereinströmendc Wasser Schaden angerichtet worden. — Lin grauenhafter Fund. Das „Petit Journal" be richtet aus Marseille, daß auf dem Passagierdampfer „Sidi Ferruck", der von Algier in Marseille emgetrosfen ist, im Kohlenbunker die Leichen von 20 Marokkanern entdeckt wurden, die, um die Ueberfahrt umsonst zu machen, dort von einem Unternehmer untergebracht worden waren, der sie unter dem Heizraum unter Kohlen begraben hatte, um sie der Kontrolle zu entziehen. Eine Untersuchung ist eingeleiter. — Der „Vuschkönlg" von Korsika erschossen. Nach einer Meldung aus Ajaccio (Korsika) ist der berüchtigte Bandit Romanetti, der im Verlaufe seines abenteuerlichen Lebens mehrere Menschenleben auf sein Gewissen geladen hatte, bet Lava von einer Gendarmeriebrigade in einen Hinterhalt ge lockt und erschossen worden. Romanetti war auf ganz Kor sika unter dem Namen „der Buschkönig" bekannt. — Nach weiteren Mitteilungen begann er seine Banditenlaufbahn im Jahre 1913, als er einen Metzgermeister, bei dem er be schäftigt war, ermordete, angeblich, weil er ihn fälschlich des Diebstahls beschuldigt hatte. Während seiner Banditenlauf bahn tötete Romanetti mehrere Gendarmen und andere Banditen, die mit ihm verfeindet waren. Man sagte ihm nach, daß er ein sehr reicher Mann sei. Im Jahre 1921 soll er 200 000 Franken eingenommen haben. Mehrfach bot er seine Hilfe Bedrängten an. Er rettete auch einmal einige verirrte Flieger. In der Politik spielte er eine große Rolle. Von Wahlkandidaten wurde er wegen seines Einflusses auf die Bevölkerung mehrfach zu Hilfe gerufen. — Gefährliche Schlägerei wegen der Arbeitszeit. In Memleben bildeten sich bei den Arbeitslosen, die Pflichtarbeit zu leisten haben, zwei Gruppen, von denen die eine acht Stunden, die andere 10 Stunden arbeiten wollte. Neber die Streitfrage kam es zu einer Schlägerei, bei der sechs Per sonen schwerverletzt wurden, so daß sie sich in ärztliche Be handlung begeben mußten. — Neun Fischer gelötet. „Times" berichtet aus Jeru- alem, daß bei einem Streit zwischen kurdischen und tscherkes sischen Fischern an den Ufern des Sees Genezareth, wie ge meldet wird, neun Fischer getötet und verschiedene verwun det wurden. — 2S Schafe von einem Hunde nmgebrachl. In E ittcr- stedt (Prov. Sachsen) wurde der Hund eines Schäfers plötz lich von Mordlust befallen und erwürgte 28 Schafe. Der Todestag, und der 4. August als Tag ihrer Abreise ous England. Ob alle Daten im Leben der heiligen Walpurgis als beglaubigt angesehen werden können, ist jedoch sehr zweifelhaft. Das Maiensterken. (Nachdruck verboten) Noch in vielen Gegenden ist 'das Maicnstecken üblich. Die Jugend holt aus dem Wald eine kleine Birke, Tanne oder Linde und pflanzt den Baum in der Nacht vom 30. April zum 1. Mai vor dein Hause der Familie ein, der das Maienstecken gilt. Dieser Brauch hat aber leine einheitliche Bedeutung. In verschie denen Bezirken soll damit den Bewohnern eines bestimmten Hauses oder einer bestimmten Person, so z. B. einem jungen Mädchen Ehre und Freude erwiesen werden. In diesem Falle wird der Baum dann noch mit Blumen, Bändern, buntem Papier, mit Kränzen und Kronen aus frischen Zweigen geschmückt. In anderen Gegenden hat das Maicnstecken gerade die entgegengesetzte Bedeu tung. Nicht um die Betreffenden zu ehren und um ihnen ein Vcr- gnügcn zu bereiten, sondern um sie zu beschämen, um ihnen Acrger zu verursachen, um Mißachtung über ihren Lebenswandel im all gemeinen oder über eine bestimmte Tat auszudrücken, erfolgt das Maicnstecken. Dort wird auch der Maibaum nicht vor der Haus tür oder neben den Fenstern der Wohnstube ausgestellt, sondern an einer abseits gelegenen Stelle, wenn es geht, sogar auf dem Düngerhaufen. Und er wird dann auch nicht mit Blumen und frischem Grün ausgepicht, an ihm hängen dann Lumpen, schmutzige Papierfetzen, eine tote Katze oder ein toter Hund. Namentlich Mädchen, die einen anstößigen Lebenswandel führen oder die sich sonst mißliebig gemacht haben, erhalten ost einen solchen Mai- bäum vor das Haus gesetzt. AWHWk r-Wg-D«sdm. --ZK, W. B Mkemnib. Welle qzq, — Weimar Welle 454. — Wochentags: 10: Wirtschaft, Wetter d. SSchs. Derkehrsverbandes. S 11.45: Wetter dienst der Wetterwarten Dresden, Magdeburg, Weimar. <-> 12: Mittaasniustk S 12L5: Naurner Zeit,eichen. S 1.15: Börse, Presse. V,2.-45: Wirtschaft. D 3—4: Pädagog. Rundfunk d. Zentral- Jnstituter (Deutsche Welle 1300). S 3.25: B-rl. Prod.-Börse. S 5L0: »i. 6.15: Börse. Wirtschaft. S Anschl. an die Abendver anstaltung: Presse, Sport rtc.'._ _ . . yreitae, 30. April. Aul. des 25jähr. BestehLns der Zahnärztl. Gesellschaft ,u Leipzig. V 10.15: Begrüßungsansprache des Hof rat Dr. Sachse und anschl. Vortrag: „Ueber die Begebungen der Zahnheilkunde zur Eefamtmedizin und die dann gemachten Fort- Mitte." - Vortrag: Prof. Pfaff: „Die wissenlchaftlichen Grund- logen der Zahnersatzkunde und ver zahnärztlichen Ortbovalnc.. D 4.15 u. ü: Konzert des Leip,. Rundsunkorch. <-> 6.30: Neuersclnn- nungen aus dem Büchermarkt, s 7: Stadtbaurat Ritten „Der Klemgartenbau im Rahmen der modernen Stadtbaues. S 7.30: Vortrag E. Schwidehky: „Gibt es Tiersvrachen, und wie such di beschaffen?" S S.15: Kabarett. Eingeladtti sind: Lnm Torstens, Martina Otto-Moraeustern, Josef Krache, Rudolf Schastgan,. Vier