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Anzetgenpret« (in Goldmark): Die 43 mm breite «iahmlttge Dmndschristzeile 2S Pfg., örtliche Anzeigm 20 Psa, di, 9l> w» breite Reklamezeile (im Textteil) 70 Pfg. Zahlung in Dapiermarb mtlichrn Briefkurs vom Zahltag» jedoch nicht medrig« aft ,mmg. — NabaN nach Larl^ Mir Sammrlanzelgen tarlsm? Ausschlag. — Erfüllmig«ortBlschoftäo«wa Unabhängige Leitung für alle StÄrdein Land. DichtesteVerbreitung inallenVolksschichM Beilagen: Sonntag» «Unterhaltungsblatt und Laudwirtschaftliche Beilage Geschäftsstelle Bischofswerda, Altmarkt IS. - Druck imd DMg voll Friedrich May G.m.b.H. in Bischofswerda. FernsprecherNr. 444und 445 Ersch t««»g,wetse: Jeden Werktag abend, für den folgend. Lag. PostfcheM-Konto: Amt Dresden Nr. 1521. Gemeinde- i Bezugepeei« tür die Zeit eine, halben Monats: Frei in, »erband«gtrokaffe Bischofswerda Konto Nr. S4. i Kau« halbmonatlich Mk. 1.20, beim Abholen in der Geschäftsstelle Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher l , wöchentlich SO Pfg. Einzelnummer 15 Pfg. — Alle Postanstalten, Störung de« Betriebes der Zeitung oder der Besörderungreinrtch. zum amtlichen Briefkurs vom Zahlt sowie unsere Zeitungsausträger und die Geschäftsstelle nehmen tungen — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder zum Kurs vom Tage dxr Rechnung. 81. Jahrgang Nr. 9S Donnerstag, den 29. April 1926 Oie Brücke von Berlin nach Moskau. Dr. Stresemann über den Berliner Vertrag. Berlin, 27. April. (Drahtb.) Der Berliner Korrespon dent der Hearst-Presse kabelt seinen Blättern ein Interview mit dem Reichsaußenminister Dr. Stresemann über den Vertrag mit Rußland. Der Außenminister glaubt, daß die kritischen, wenn nicht gar polemischen Ausführungen der Presse gewisser Länder, die den Locarnovertrag unter- schrieben haben, gegenüber den deutsch-russischen Abmach ungen größtenteils auf innerpolitische Beweg gründe zurückgeführt werden können. Besonders Polen Hobe keine Veranlassung, sich durch die deutsch-russische Ver- ständigung bedroht zu fühlen. Im Gegenteil, die Brücke, die die deutsch-russische Verständigung von Berlin nach Moskau schlage, dürfte sich als bessere Sicherung des Friedens für Europa und somit auch für Polen erwei sen, als die polnischen Truppen, die heute an der russischen Grenze Wacht halten. Diese letzte Wendung des Reichsaußenministers ist eine offenbare Anspielung auf die Ausführungen Paul-Boncours während dessen War schauer Aufenthalts. Zu einer Debatte über den Artikel 16 der Bölkerbundssatzung in Zusammenhang mit dem Ber liner Vertrag sieht Dr. Stresemann keine Veranlassung. Im übrigen sei die Interpretation dieses Artikels auch inner halb der gegenwärtigen Mitglieder des Völkerbundes noch in manchen Punkten Gegenstand der Erörterungen. Cs er scheine ihm auch fraglich, ob eine detaillierte Kodifizierung des Rechtes nach Artikel 16 erwünscht sei. Erfahrungsge mäß führe ein solches Verfahren zur Umkehrung des Zieles, der Buchstabe töte den Geist. Auf diesen Geist scheine es aber anzukommen, auf den Geist des Friedens und der loyalen Zusammenarbeit auf allen Seiten. Er möchte an nehmen, daß die Brücke, die durch die deutsch-russiscke Ver ständigung von Berlin nach Moskau geschlagen worden sei, die Friedensbrücke von Locarno ergänze und verstärke. Telegrarnnrrvechfel Mischen Stresemann und Tschitscherin. wtd Berlin, 27. April. Zwischen dem Reichsaußen- minister Dr. Stresemann und dem russischen Volkskommissar Tschitscherin hat aus Anlaß der Unterzeichnung des deutsch russischen Vertrages folgender Telegrammwechfel stattge- funden: Ich freue mich, Ihnen milleileu zu können, daß ich so eben mit dem Herrn Botschafter Krestinski die Abmachungen unterzeichnet habe, deren Grundlage wir im vorigen Jahre erörterten. Ich bin der festen Auverflcht, daß der geschloffene Vertrag dem Zweck gerecht «erden wird, dem zu dienen er bestimmt ist: auf -er durch den Rapalloverlrag geschaffenen - eit Oer Kampf um das Krüstenkompromiß. Als das Reichsparlament sich vor Ostern vertagte, wußte man zwar, daß beim Wiederzusammentritt nach dem Feste noch ein erhebliches Programm zu bewältigen sei, doch ahnte man nicht, daß die Schwierigkeiten sich derart steigern würden, wie es nunmehr der Fall ist. Der Kampf um das Fürstenkompromiß ist in ein Stadium «ingetreten, das die Möglichkeit einer späteren Einigung im Plenum so gut wie ausschließt. Die gesamte Linke hat sich zu einer festen Front zusammengeschlossen, und die Kampfansagen in der „Roten Fahne" und im „Vor wärts" zeigen deutlich, daß die Fraktionen der Sozialdemo kraten und der Kommunisten bereit sind, die Schlacht gegen das Kompromiß mit allen Mitteln durchzuführen und dem Volksentscheid zum Siege zu verhelfen. Da» Fttrsterrkompromist im Uschis- mrsfchich. Verlia, 27. April. (Drahtb.) Nach längerer «Ur sprache über den 8 S des Kompromißentwurfes -ur Fürsten- abfinvung nahm der Rechtsausschuß des Reichstages unter Ablehnung aller Abänderungsanträge den Absatz 1 bei — Haltung der Sozialdemokraten und eine« Teile« mttonalen an. Dor der Gesamtabstimmung er- . ... ^,1- rden. Die Abstimmung esamtabstimmung wurde bestimmt ist: auf der d Grundlage de« freunl meuwlrken« beider VS frieden« mitzuarbeikea. Ich danke Ihnen auf« wärmste für die frendlge «Mel lvng wer die llnker^lchnua- unsere» veu« Vertrog«. Ich freue «ich, feMellea können, doch dle Befprechmrgen, die ich l« »origen Jahre wil dem Xelcheksnzler und Ihnen ge- Tagesfchau. * Zu dem sozialdemokratisch-kommunistischen Fürsten- enkelgnungsgeseh haben die Demokraten einen Zusahaatrag eingebracht, weil der Kompromißontrag der Regierungs parteien nur noch geringe Aussichten auf ein Zustandekom men hat. * Aus Anlaß der Unterzeichnung des deutsch-russischen Vertrages hat zwischen Stresemann und Tschitscherin ein Telegrammwechsel stattgefunden. * Wie in Berlin verlautet, wird Dr. Stresemann Ende Mai den Besuch Tschitscherins in Moskau erwidern. * Der Reichstag hat Dienstag nachmittag seine Be ratungen wieder ausgenommen. Das Arbeitsgerichtsgesetz wurde dem Sozialpolitischen Ausschuß überwiesen. Die Gesamtzahl der Hauptunterstützungsempfänger in der Lrrverbslosenfürsorge ist von 1942 000 am 1. April auf 1884 000 am 15. April 1926, das ist um 3 Proz., zurück- Die italienische Presse MM deutsch« russtschen Vertrag. Rom, 27. April. (Drahtb.) Die Ankündigung der deutsch-russischen Vertrages hatte in der Presse vor all«N wegen des zeitlichen Zusammenfalles mit der russischen Ab sage an Genf Beunruhigung hervorgerufen und man wollt« darin ein Doppelspiel Deutschlands sehen. Allerdings wurde vor voreiligen Schlüssen gewarnt und die jetzt erfolgte Be kanntgabe des Wortlautes des Vertrages hat tatsächlich zu einer gewissen Berrchigung geführt. „Messagers" schrewt in seiner heutigen Morgenausgabe, man könne den Grund nicht einsehen, warum gerade ein russisch-deutscher Vertrag besondere Beunruhigung Hervorrufen solle, nachdem andere Nationen, die dem Völkerbund angehören, ähnliche Verträge bereits abgeschlossen hätten. Rußland wolle sich vor einer Isolierung schützen, in die es sich mit seiner Stellungnahme gegen Genf begeben habe und in der es durch die West mächte gern gehalten würde. Der deutsch-russische Vertrag bedeute so den Schlüssel für die zukünftige europäische Poli tik und werde daher trotz der Loyalitätserkläruna Strefe- manns für Genf die europäischen Kabinette beschäftigen müssen. Italien werde Rußland seine Loyalität nicht ver weigern. . Rumänien rum Berliner UertraK« Bukarest, 28. April. (Drahtb.) Trotz der Wahlkam pagne hat der Berliner Vertrag in politischen Kreisen große« Interesse hervorgerufen. Die liberale Ditorul schrewt, es sei bemerkenswert, daß der Russenvertrag im Gegensatz zum Locarnovertrag von den Parteien des Reichstages einstim mig angenommen worden sei. Stresemann fei ein geschick ter Diplomat, denn er habe es verstanden, Rapallo mit Lo carno zu vereinigen. Der demokratische Adeverul betont, daß jeder Lärm unnötig sei, wenn der veröffentlichte Text wirklich authentisch fei. Aus dem Notenwechsel, zwischen Stresemann und Krestinski gehe hervor, daß der Vertrag defensiver Natur sei und in seinem Widerspruch zu Locarno stehe. Für Polen und Rumänien sei eine Aufklärung über die Folgen des Vertrages unnötig, da glücklicherweise Eng lands Politik gegen Moskau eingestellt sei und die Interes sen Rumäniens vertrete. Neue Unruhen in Kalkutta. London, 27. April. (Drahtb.) In Kalkutta sind heute erneut schwere Unruhen ausgebrochen. Mehr als tausend Mohammedaner versuchten einen Angriff auf das Hindu- Viertel. Panzerwagen mußten mit Maschinengewehrfeuer eingreifen. Zwei Mohammedaner wurden dabei getötet, zehn verwundet. habt habe, zu einem positiven und hocherfreulichen Ergebnis geführt haben, wir fassen unseren Vertrag auf als ein Werkzeug des Friedens, das zur Befestigung des weltsrie- den» beitragen soll. Der Seist von Rapallo lebt in diesem Vertrag weiter und übt seinen wohltuenden Einfluß auf die allgemeine Lage au». Tschitscherin. Reife Skrzynskis und Sttefemarms noch Moskou? Berlin, 27. April. Der Tag meldet aus Warschau: daß man in Moskauer Regierungskreisen den Besuch des pol nischen Ministerpräsidenten Grafen Skrzynski für Mitte Mai erwartet. Skrzynski wolle den letzten Besuch Tschit scherins in Warschau erwidern. Wie ferner verlautet, soll auch Dr. Stresemann Ende Mai in Erwiderung des ossi- zicllen Besuches Ttitscherins in Berlin nach Moskau kom men. Meinungsaustausch der Signalar machte des Locarnopaktes. Paris, 27. April. (Drahtb.) Am Ouai d' Orsay wird mitgeteilt, daß die Signatarmächte des Locarnopaktes mit Ausnahme Deutschlands einen Meinungsaustausch über den deutsch-russischen Vertrag eröffnen werden. o Pari», 27. April. (Drahtb.) Ueber das Verhältnis des deutsch-russischen Vertrages zum Locarnopakt ist bereits zwischen den Mächten ein Meinungsaustausch in Gang ge kommen. Der englische Unterstaatssekretär William Tyrell, der von seiner Rückreise aus Rom in Paris eingetroffen ist, hatte in dieser Angelegenheit mit dem Generalsekretär des Ouai d' Orsay Berthelot eine ernste Besprechung. Genf, 27. April. (Drahtb.) An maßgebender Stelle des Völkerbundes ist man der Ansicht, daß für die Beurtei lung des deutsch-russischen Vertrages der Wortlaut nicht ausreiche, sondern festzustellen sein wird, wie der Vertrag von den beiden Kontrahenten und allen am Vertrag Interessierten, beispielsweise England, Frankreich und Polen ausgelegt werden würde. Mißgünstige Genfer Kritik am Berliner Vertrag. Genf, 28. April. (Drahtb.) Die Genfer Tribuns schreibt zu dem deutsch-russischen Vertrag: Die Absicht der Sowjetregierung ist klar. Sie will sich Deutschland bedienen, um in die inneren Angelegenheiten des Völkerbundes einzu greifen und um die Anwendung der Locarnooerträge zu kontrollieren. Wenn man den agressiven Ton der letzten Note Tschitscherins an den Völkerbund in Betracht zieht, so wird man in diesem Vertrag eine schwere Bedroh ung des Völkerbundes bemerken. Herr Stresemann versichert allerdings, daß sein einziges Ziel der Frieden Euro pas sei. Wird die Reichsregierung diese Politik auch durch führen können? — Das Journal Genöve schreibt: Schein bar entspricht der Neutralitätsartikel des neuen Vertrages völlig dem Gedanken des Völkerbundes. Indem sich aber das Deutsche Reich ganz offen das Recht vorbehält, selbständig und frei zu entscheiden, ob es bei einem internationalen Konflikt Rußland als Angreifer betrachtet, hat es sich eine wahrhaft beunruhigende Handlungsfreiheit bewahrt. — Nicht weniger bedenklich erscheint dem Matt die Tatsache, daß dasselbe Deutschland, das jetzt in den Völkerbund ein treten soll, im gleichen Augenblick mit dem „großen Feind des Völkerbundes" verhandele und abschliehe. Polen «nd der Berliner Vertrag. Berlin, 27. April. Die Abendblätter melden: Unter der Ueberschrift „Die Vernichtung Polens" schreibt Professor Stronskl in der Warfzawianka, der Berliner Ver- trag sei allgemein gegen den Völkerbund, besonders jedoch gegen Polen gerichtet. Die Artikel 2 und 3 des Vertrages verstießen gegen den Artikel 16 de» Bölkerbundspaktes. Deutschland und Rußland hätten also einen gemeinsamen Plan ausgearbeitet, um Polen zu vernichten. Deutschland würde al« Mitglied des Völkerbundsrates im Falle eine russischen Ueberfalles auf Polen di« erforderliche «instlm- mige Mschlußfafsung des Völkerbundes für Unterstützung Polens unmöglich machen. Aber, so schreibt Stronski, Deutschland sei bisher noch nicht Mitglied de« Völkerbund«» und könne nur mit zweidrittel Mehrheit der Plenarver sammlung ausgenommen werden. Diese Mehrheit faste di« Statuten des v-lk«rbunde» jedoch ander« auf al« Deutsch land. gegangen. Zu den mit ' bezeichneten Meldungen finden die Leser Aus- Nibrlicbe? an anderer Stelle. 8 5 des Kompromißentwurse» Mi der Rechtsausschuß des Reichst« Abänderungsanträge den Absi Ablehnung < Stimmenthal der Deutschnationalen an. Bor ver Gesamtabstimmuna < klärten die Sozialdemokraten, daß sie nach Ablehnung thi Anträge gegen den 8 S stimmen würden. Die Abstimmu über die weiteren Absätze und di« ausgesetzt. Der Ausschuß vertat Verlia, 27. April. Wie da« Nachrichtenbüro de« Ver eins deutscher Zeitungsverleger au» parlamentarischen Krei sen erfährt, beabsichtigen di« Demokraten im Reichstag am