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^»bßab«, »utzt alle» Achthoben nichts. Schließlich »-st«, st, «» p> auch nur gut g,meint, di» Ellern. Der Vater we- -ngsten» Freilich, « hü«» leinen Jungen wieder mit nach Prag «ehmeo Hollen. wah« « gekommen war. Aber er hatte ihn ab- -chtlich «urückgelasten, bannt « — di« deutsche Sprache lerne. E, hall also nun nicht» mehr. Geschehenes ließ sich nicht unge schehen machen. 2«P Gott «». wenigstens einen öfsentlichen Skan dal zu vermeide». Lia» macht« da» damals nach genau demselben Rezept wie heul«: Man schickt» di« voreilige Braut zwecks Lustver- Laderung in «inen lernen Ort, wo sie niemand kannte. Görlitz war dazu ausersehen. Der prinzlich« Bräutigam gab ihr das Geleite. Die Hänsel und Tretet im Märchen wanderten die beiden dahin. Mitten im Walde kamen st« an ein Häuschen. Darinnen wohnte «in« arme Frau. Di« nahm die beiden, weil sie gar so herzlich baten und angaben, Kaufmannskinder zu sein» zu sich. Und das «ar gut so. Denn hier schenkte die schöne Prinzessin einem Buben da« Leben. Man kann nicht sagen, daß sie sonderlich erbaut darü» der gewesen wären. Was sollten sie auch ansangen damit, so fremd und unerfahren und von allen verlassen. Doch « sollt« sich Rat finden. Das Prinzlein geht in den Wald, Leeren für die junge Mutter zu suchen. Da kommt es an einen vornehmen Reisewagen, der mutterseelenallein abseits unter Bäu- «en steht. Ls steht sich um: kein Mensch m der Nähe, nur die Pferve gehen auf der Weide. E» springt auf den Dock. Ein Kof- sirr liegt daraus. Was mag wohl drin sein? Braten, Brot und Dein. Sicher zu einem Frühstück berechnet. Einen Augenblick stufst da» Prinzlein. Dann läuft es zur Hütte, was es nur laufen kann, kommt zurück mit einem Dündelchen im Arm, springt wieder auf den Bock, nimmt Braten, Brot und Wein aus dem Koffer, steckt « zu sich, legt das Bündelchen hinein, klappt zu und rennt davon. Richt lang« daraus kommen S vornehme Herren au» dem Walde, > TSrlitzer, die Holz kaufen wollen und di« Schläge besehen haben. Der Handel ist gemacht, und nun soll ein leckeres Picknick die Drei «freuen. Beim Holzhandel kriegt man Durst, und außerdem schmeckt so etwas im Wald« gut. Balzer Seltzer, der Tuchmacher aus Gör litz, dem der Wagen gehört, hat für etwas Leckeres gesorgt, und «ährend sich die beiden im Grase lagern und alles zur Mahlzeit fertig machen, gebt jener, da» Mitgebrachte zu holen. Wer mag ab« ihr verwundern schildern, wie sie den Koffer öffnen und statt de» Bratens ein — Wickelkindchen drin finden! Sie trauen ihren Augen kaum, sitzen drum herum, schauen mit langen Gesichtern in di« seltsame Krippe, schütteln die Köpfe und fragen nur immerzu, «ie so etwas möglich sein kann. Das Schlimmste dabei ist aber: Do» damit ansangen? Wären sie schlechte Menschen gewesen, sie hätten das Kind den Bären und Wölfen überlassen. Aber sie waren nicht von der Art, und Balzer Seltzer insonderheit hat ein weiches Herz. Wenn « es recht bedenkt, ist es eine gute Fügung des Schicksal». Er und sein Weib, sie hatten kein Kind, und sie wünsch ten sich doch immer eins. Run war ihnen unversehens eins in den Schoß gefallen. So nimmt er es als ein Geschenk des Him- mels und trägt'» beglückt nach Hause. Die er ab« daheim damit ankommt und es voll Freude sei ner Frau bringt, mutz er erleben, daß diese gar nicht so erbaut ist von dem Geschenk. Daß er es im Walde gesunden hat, das legt sie ihm al» freche Lüge aus. Wer kann so etwas auch glauben, « kann « ja eigentlich selbst nicht recht begreifen! Er mag be teuern, so viel « will, er kann sie davon nicht überzeugen. Ob sie zuvor gleich glücklich mit ihm gelebt und ihm nie „so etwas zuge- «aut* hätte, ist es nun mit seinem Ruf als treuer Ehemann dahin. ,Hu wirst mir doch nicht einreden wollen, daß —. Sag mir, «o du pe sitzen hast! — O, datz ich so etwas erleben muh." Balz« Oelßer sitzt betroffen im Stuhl. Seine Freude hat sich so jäh ins Gegenteil »«kehrt. Auf solche Gedanken hätte er vor her im Wald« kommen sollen! Wie soll er es ihr nur begreiflich machen. Sie schreit, daß di« ganze Nachbarschaft zusammenläuft. G» bleibt ihm nichts anderes übrig, als die beiden Augenzeugen herbeizuholen. Die müssen Balzers Unschuld beteuern. Sie tun « nach besten Kräften. Und wenn die Frau anfangs auch ihnen mißtraut und meint, sie steckten alle unter einer Decke — und welche Frau würde im gleichen Falle nicht so denken! — schließlich läßt sie sich doch überzeugen und nimmt sie beide, das Kind und ihren Mann, in Ehren auf. Neun Jahre find darüber vergangen. Es hat sich manches ge wandelt in dies« Zeit. Oelßer ist Bürgermeister geworden. Die beiden Königsrind« haben inzwischen rechtmäßig den Bund der Ehe «schlossen. Sie reisen im Lande umher, kommen auch nach TSrlitz, wo sie vom Bürgermeister begrüßt werden. Den fragen st«, was es wohl Sonderliches gäbe in Haus und Stadt, und da «zählt « ihnen, denn etwas Sonderlicheres ist ihm in seinem Leben nicht geschehen — wie er vor Jahren ins Holz gesahren, >vi, er in seinem Koffer, in dem er erst Braten, Brot und Wein «habt, ein Knäblein gesunden und wie er es ausgezogen habe. Btw fürstliche Paar glaubt, in den Erdboden versinken zu müßen. Sie fallen einander um den Hols und weinen bitterlich. Oelßer Nwint, « habe etwas Unrechtes gesprochen und kann sich die Be trübnis nicht erklären. Hernach aber turi die beiden, was in die- t«v Falle das einzig Richtige zu tun war: Sie bekennen sich als schuldbeladene Ettern de» unschuldigen Knaben. Der wird ihnen gebracht, sie schließen ihn, der wiederum nicht weiß, wie ihm ge- schicht, in ihre Arme und nehmen ihn mit aufs Schloß. Uin aber die Schuld zu tilgen, gaben sie dem guten Balzer Oelßer einstweilen einige tausend Gulden. Die Stadt Görlitz aber und vornehmlich die Tuchmacher darin kamen unversehens zu großen Ehren. Jeder durste sich künftig und zu allen Zeiten Holz aus dem Walde holen, so viel er wollte: jeder konnte Handel treiben und brauchte dabei weder Zoll noch Maut zu zahlen; ein halb Jahrtausend brauchten sie keinen Zehn- ten zu zahlen: wenn sie je den König besuchen würden, wollte er sie mit allen Ehren empfangen: und was dergleichen Gunst noch war, mit welcher der König die Görlitz« schier überschüttete. Die lobten fortan ihre Bürgermeister Balzer Oelßer und feierten ihn, weil er es gewesen war, dem sie solche Huld zu danken hatten. Die Aussaatzeit. Noch immer betrachtet der Landmann das Aussäen im be ginnenden Frühjahr als eine feierliche Handlung. Dem entspricht es auch, daß die Landleute in manchen Gegenden beim Aussäen di« Sonntagskleider anziehen und an solchen Tagen dem Vieh im Stalle besonders gutes Futter und den Vögeln ein paar Hände voll Körner vorwerfen. Auch wird der Säemann als ein Glücks bote angesehen. Wer ihm begegnet, dem soll in den nächsten Tagen kein Mißgeschick zustoßen. Ernst und gemessen, soll die Arbeit des Aussäens vor sich gehen: denn je nachdem, wie sich die Aussaat in den nächsten Monaten entwickelt, wird die Ernte aussallen. Ein Landmann, der hinausgeht, um seinen Acker mit Samen zu be streuen, vollbringt eine schöpferische Tat, er legt den toten Keim ins Ackerland, um blühendes Leben entstehen zu lassen. Das haben auch so manche Maler erkannt, und viele von ihnen haben uns den Säemann als den Inbegriff fleißiger Arbeit und produktiven Schassens hingestellt. Auch in der Bibel wird der Säemann öfter erwähnt, der hinausgeht, um den Acker zu bestellen. Bei einer Arbeit, die so wichtig ist wie das Aussäen, konnte es nicht fehlen, daß mit dieser Tätigkeit auch mancherlei Volksglaube verbunden wurde. So will es eine alte Bauernregel, daß das Aussäen nur bei zunehmendem Mond vorgenommen werden soll. In anderen Gegenden schreibt der Volksglaube vor, daß alle Pflanzen, die un ter der Erde Früchte tragen, bei abnehmendem, die andern aber, die ihre Früchte über der Erde ansetzen, bei zunehmendem Mond gesät werden sollen. Da und dort werden bei der Aussaat auch Feuer angezündet. Diese Feuer sollen das Getreide vor dem Brand bewahren. In Ostpreußen binden die Landleute Brot und Geld in das Säetuch ein, und in manchen Gegenden wird bei einer bestimmten Windrichtung nicht ausgesät. Jedenfalls gilt das Aus säen als eine sehr ernste Tätigkeit und deshalb sagt der Landman« auch: Wer lacht beim Säen, wird weinen beim Ernten. Kommt, Brüder, laßt uns wandern. Doch ist es jedem eingeboren, Daß sein Gefühl hinauf und vorwärts dringt. Wenn über uns, im blauen Raum verloren, Ihr schmetternd Lied die Lerche singt: Wenn über schroffen Fichtenhöhen Der Adler ausgebreitet schwebt Und über Flächen, über Seen, Der Kranich nach der Heimat strebt. Auch heute noch, wie zu Goethes Zeiten, ist diese Sehnsucht, hinaus ins Freie, in die Natur, uns allen eingeboren, aber sie wird verdrängt durch die Menge der Veranstaltungen und Wettkämpfe und verkümmert, zumal in der Großstadt. Doch in Zukunft wol len wir uns diese Freuden nicht mehr rauben lassen. Welches Hoch gefühl erweckt das Wandern in aller seiner Schlichtheit und allem seinen Reichtum! Hier ist Tätigkeit und Genuß, Jn-sich-aufnehmen und Aus-stch-herausgehen in gleicher Weise geboten. Während wir munter ein Bein vor dos andere setzen, während erfrischende Winde den Kops umspielen, die Lunge ausfegen, ruht der Alltagsmensch in uns aus, besinnt sich aus sich selber. Wie die Fülle der Stadt und das hastende Leben in ihr den einzelnen einengt, zu erdrücken droht, so wirkt und erhebt die freie Natur die Seelen, sie öffnet Augen und Sinne nicht nur, sie macht sie auch offenherziger. Jahn drückt das in den Worten aus: „Nichts gibt solchen reinen Nachgeschmack und bleibenden Nachgenuß als vaterländische Wanderschaft. Da wird alles zum Wonnegefühl, da ist alles in Entwicklung. Der Ge danke ist eine stete Siegpracht. Wenn einer wieder trocken und warm sitzt, so hat er auch gleich alle Beschwerden von Wogen, Wetter und Wind vergessen. Kein Berg erscheint hoch und steil, wenn er erst erklommen, keine Mühseligkeit hart, wenn sie überstanden, und keine Tagesreise lang, wenn sie erst zurückgelegt. Wandern, Zue ' sammenwandern erweckt schlummernde Tugenden, Mitgefühl, Teil nahme, Gemeingeist und Menschenliebe." Drum, Brüder, latzt uns wandern! Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H.» verantwortlich für die Schriftleitung Max Ftederer» fämtlich in Bischofswerda-