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>mmg. Anzeigeuprei» (in Goldmwck): Die 48 m» be«st» Grundschristzelle 2S Pfg.. örlliche Am^g« » PK, breite Aeklamezeile (im Texttrll) TVPfg. Aahkma «4 zum amllichrn Briefimr« vom Zahltag, iGoch «ttht « zum Kurs vom Tage der Rechnung. — Rabatt »ach 1 Sammrlanzetgen tarifm. Aufschlag. — LrM>mg»«tBsi DerSüchWeLrzShker Einzige Tageszeitung Ini Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Dies Blatt enthüll die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt- mannschafh der Schulinspektion und des Haupt-ollamts zu Bautzen^ de« Amtsgerichts, des Finanzamtes und des Stadtrats zu Bischofswerda. Unabhängige Zeitung für alle SiandeSrSSMtd Land. DichtesteBerbrettung inallenDkMMschtchiim BeUagen: Sonntag» -Unterhaltuugsblatt und'L«dwir1schaMche BeLagje «eschitstsstelle Bischofswerda, Altmarkt 1L — ,L«ch uud Berta, ovu Friedrich May G. m.b.tz. in Bischofswerda. FernfprechrrRr. Srfch i»u«g«veise: Jeden Werktag abend» sür den folgend. Tag. Postscheck-Konto: Amt Dresden Nr. 1521. 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Die Katsmitglieder habe« herrte abend in einer geheime« Kihnng mit stehe« gegen drei Stimmen beschlossen, bei der NoUnersammlnng de« Antrag ans Vertagung de» deutsche« Anfnahme- tzesmhe» bi» rmn September M Setten. Die drei Milchte, die stch gegen diese« Antrag aussprachen, find Ketgien, Ka- pan nnd Schnfeden. Grus. 17. März. (Drahtb.) Dor dem Abendessen, das Graf Jshii dem Rat gab, weilte Chamberlain etwa eine Stunde bei der deutschen Delegation, wo er nochmals di« Möglichkeiten des Mittwochs besprach und erneut Mitteilung von dem hartnäckigen Standpunkt Brasi lien» machte. In den letzten zwanzig Minuten nahm auch Briand an der Unterhaltung teil. Eine halbe Stunde, nach dem Briand und Chamberlain die deutsche Delegation verlas sen hatten, wurde das von den Locarno-Mächten verein bart« Kommunique veröffentlicht. Die Neutralen berate«. Berlin, 17. März. (Drahtb.) Wie die vosfische Zeitung aus Genf erfährt, sind in der Dienstag nacht noch di« frühe ren neutralen Staaten, soweit sie in Genf vertretvr sink zu einer Beratung zufammenaetreten. Es herrscht bei den Ver tretern dieser Staaten außerordentliche Erregung Wer den vom Rot vorgeschlagenen Ausgana der Genfer Verhand lungen- Man halte es durchaus nicht für ausgeschlossen, baß morgen in der Völkerbundsversamnsinng die SdeeMM Vollkommene Einigkeit Kriands und Chamberlains mit Luther und Strese- mann. Genf, 16. März. (Drahtb.) In der heutigen Rachmit- kagsbesprechung der deutschen Haupkdelegierten mit Briand und Chamberlain ist beschlossen worden, die .Frage der Ausnahme Deutschlands in den Völkerbund auf einen späteren Termin zu oertagcn, salls V -ifi- lien seinen Einspruch aufrecht erhält, gleichzeitig aber einer Vollversammlung des Völkerbundes am Mittwoch voa offener Tribüne mitzuteilen, daß unter den Locarnomächten vollkommene Einigkeit erzielt worden sei und daß an der Vertagung des Eintritts Deutschlands Brasilien allein die Schuld zuzuschreiben ist. Sollte es dagegen ge lingen, Brasilien umzustimmen, so würde es bei der heute Dienstag seslgelegten Einigung bleiben, daß die Tsche choslowakei und Schweden aus dem Rate ausschei- dea, Polen und Holland an ihre Stelle treten Deutschland seinen ständigen Rakssih erhält. Das gemeinsame „Kommunique". Locarno soll erhalten und fortentwickelt werden. wtb. Gens, 16. März. (Drahtb.) Die Vertreter Deutschlands, Belgiens, Frankreichs, Großbritanniens und Italiens haben sich heute vereinigt, um die Lage zu prüfen, wie sie sich aus den aufgetauchten Schwierigkei ten des Verfahren» ergibt, die sich der Verwirklichung ihrer gemeinsamen Ziele entgegenstelleu. Sie stellen fest, daß sie im Begriff waren, zu einer Uebereinstimmung zu gelangen, und die Hindernisse zu überwiuden. die zu einem gegebenen Aeitpunke unter ihnen entstanden waren. Fall», wie zu be fürchten ist, die eingangs erwähnten Schwierigkeiten fort- bestebeu sollten, würden die Vertreter der sieben Signa tarmächte des Protokoll» voa Locarno bedauern, daß sie im gegenwärtigen Augenblick das voa ihnen angestrebte Ziel nicht erreichen könne«. Sie stellen jedoch mit Befrie digung fest, daß das Arledenswerk, welches sie in Locarno verwirklichten und welches in feinem ganze« Werte und in feiner ganzen Kraft bestehen bleibt, dadurch nicht be- rührt wird. Sie Halle« daran fest, heute wie gestern, und sind fest entschloßen, sich gemeinsam dafür einzufehen, es aufrechtzuerhalten und fortzuentwickeln. Sie bleiben bei der Ueberzeugung, daß beideraächsteaBaa- desversammlung die gegenwärtigen Schwierigkeiten überwunden fein werden, and daß die Verständigung, die hinsichtlich der Voraussetzungen für den Eintritt Deutsch louos la den Völkerbund erzielt worden «ar, verwirklicht werden wird. Mittwoch nochmalige Uatssttpms - vor der Vollversammlung. Genf, 17. März. (Drahtb.) Mittwoch oormttbM wirst vor dem Zusammentritt der Vollverfamnckung eine Auf«» menkunft der Ratsmitglieder stattsinoen, in der sie von d« dann vorliegenden Situation Kenntnis neunen msi» «dm» dementsprechenden Antrag an die Vollversammlung sonn» lieren werden. Falls die Situation sich bi» Mittwoch vor mittag nicht geändert haben sollte, was kaum amanchmw» ist, wird der Rat in seinem Antrag an die Vollversammlung sein Bedauern aussprechen, ^daß Deutschland nicht in d« Völkerbund ausgenommen werd«» konnte. Oie Erklärungen Brasilien in -er heutigen Völkerbrm-ssihrmg. Brasiliens Standpunkt unwiderruflich and «GgÜsthA. Genf, 17. März, vorm. 1V Uhr. 2u der heule vormittag abgehalteuen Völkerbundes gab der Vertreter B Aranco, offensichtlich sehr erregt, eine l ä rvag ab, aus der hervorgeht, daß er dir am 1. 1925 der Deutschen Regierung gegenüber abgegebene fthetp- liche Lrkläruug nur insoweit ad bindend ausehe, at» die» ü» Einvernehmen mit allen Ratsmikglkedera über alle ttn I» sammenhang damit aufgeworfenen Arageu mögllch fet. Dem Vertragswert von Locarno stehe Brasilien sympathisch gegenüber. Aber dieses Vertragswert müsse stch de» Völ kerbund einfügen und nicht umgekehrt, Bra silien beanspruche al» Vertreter amerikanischer Interest« eine stärkere Beteiligung der amerikanisch« Mächte da Bat. Eiue Umformung de» völkerbnadsrate» dürfe «sicht Bll Rücksicht auf egoistische Einzelinteresseu ««all übereilt vor sich gehen. Sein Veto gegen eine Veränderung de» Rate» im gegenmärtiga« Augenblick und in der geplante» Meise fai unwiderruflich und eudgültigt Der weitere Bericht über die heutige Völkerbunds tagung befindet sich unter „Letzte Drahtmeldung«»". Sttefemarrrrs Auffassung. 2n den nachstehenden halbamtlichen Aeußerungm mied die Auffassung Stresemann» und Luther» näh« «läutert. Ls wirb bestätig, daß die Deutschen sich bereit» mit d« Schiebung einverstanden «klärt hatten. Ls ist nun da» eifrigste Bestreben der deutschen Delegierten, «tue gut» Zensiir der Mächte der großen und «einen Entente dl« uns doch alle so wohlwollend gesinnt-find, zu erhallen, da- her di« Feststellung, daß die Deutschen (im Sinne der Ententemächte) sich krinerlei fehlerhafte» Verhallen* zu schulden kommen liehen. Genf, 17. März. (Drahtb.) Ueber die Auffchsung M der au» dem amtlich vereinbartem Kommunique stch erge benden Lage wird halbamtlich ausKveifen der deutschen Lek- gation mitgeteklt, daß für die Beurteilung de» Nicht»pstzu- ges des deutschen Eintritts in den Völkerbund die Tatsache im Vordergrund stehe, daß dieser «tegative Ausgana aqf einer Schwierigkeit des Verfahrens resultiere, die «sicht vqr- ausgefehen werden tonnte. E» wird dabei ausdrücklich fest gestellt, daß die vorher bestandenen Hindernis se , mtt denen man sich u. a. noch Dienstag vormittag de- 81. Jahrgang ———SSSNSMMNN Zusammenbruch -es Mlkerbun-ge-ankens. Deutschlands Aufnahme an der Haltung Brasilien« gescheitert. — Die Ausnahme ans September verschob«». Das Genfer Fiasko. Sn Genf schien am Dienstag morgen alles in bester Ord nung. Man hatte einen Lösungsvorschlag gefunden, der den lieben Deutschen in der Theorie recht gab und dem Stand punkt der Entente in der Sache zum Siege verhalf. Es soll- i ten bekanntlich Schiebungen gemacht werden. Man war der Zustimmung der Herren Luther und Stxesemann gewiß, denn man weiß auf der Ententeseite, wie sehr das deutsche Volk di« Theorie liebt Der einzige dunkle Punkt war und blieb nur das parlamentarisch noch garnicht ernst zu l nehmende Land der Urwälder, Brasilien. Und gerade aus , diesem so gänzlich unzivilifierten Urwald sollte der Pfeil, dringen, der nicht nur den Völkerbund, sondern auch die derzeitige Regierungspolitik des Deutschen Reiches ins Herz traf. Brasilien hat auf die Rückfrage seines Genfer Vertre ters erklärt, nicht mit der geplanten Schiebung < einverstanden zu sein. Wahrhaftig eine Riesen- > blamage! Einerseits für den Völkerbund, der seine Gäste einläd und denen dann einer der Mitbesitzer des Hau ses den Eintritt verwehrt und andererseits für di« Reichs regierung, die bei dieser Lage der Dinge sogar noch um den guten Abgang aus einer ganz fatalen Situation betrogen worden ist. Wie hätten Stresemann und Luther dagestan den, wenn sie angesichts einfach undiskutabler Vermittlungs- Vorschläge dem hohen Völkerbund ihre Reverenz gemacht hätten, um schleunigst abzureisen. Triumphbögen und Ehren jungfrauen hätten die heldenmütigen Verteidiger deutscher Ehre in der Heimat erwartet, und draußen in der Well hätte man bemerkt, daß Deutschland eben doch keine quantitö n6g- ligeable mehr ist. Da plötzlich mußte man erkennen, daß i Michel wieder einmal sämtliche gute Gelegenheiten verschla- 1 fen hatte und nun als der Blamierte in Genf allein ständ. ! Aber da die moderne Diplomatie dem Radikalismus in stinktiv abhüld ist, so suchte und fand man natürlich auch in dieser Situation das „Kommunique", das erschreckende Tat- , fachen durch einige liebevolle Worte wohltuend milderte, und das vor allen Dingen das heute nicht mehr salonfähige Wort „Katastrophe" vermied. Uns wäre — offen gestanden — eine solche Katastrophe, die doch sicher den Völkerbund ins Wan- - ken gebracht hätte, lieber gewesen, als der in jenem Kommu- ! niquS wiedergegebene Einigungsbeschluß, daß ' wegen der bestehenden Schwierigkeiten Deutschlands Auf- > nähme in den Völkerbund zwar vertagt werde, daß aber trotzdem das Locarno-Abkommen in Kraft träte. Wahrlich, . ein magerer Trosti Wir dürfen bei dem vereinbarten Ge- schäft mm auch noch den Rest des Preise» bezahlen, um die, , wenn mlch mchr aLS zweifelhafte Ware, erst km September . zu bekommen. Nein, Herr Doktor Stresemann, der Preis war des Schweiße» der Edlen nicht wertl , Aber auch diese eindeutige Situation hat anscheinend I weder für die deutschen noch für die Ententestaokmänuer die „schwebenden Fragen" genügend geklärt. Der Blitz, der die Atmosphäre hätte reinigen können, ist aus Brasilien her- übergekommen und hat einen Regenschauer ausgelöst, der dpn Völkerbund und vor allem die deutsche Delegation pu delnaß begossen Hai. Roch im Regen aber begttmt man von neuem zu verhandeln und zu überlegene oh iricht doch noch ein Ausweg möglich sei. Wo muß es einschlagen, um Vst i deutsche Delegation von Genf fortzufcheucheu»