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o o Z o o Z o Z o Z Z Z ö Nr. 20 Sonntag, den 24. Januar 1S2S 81. Jahrgang gierun, druck»! Das Sprachengesetz in der Tschechoslowakei. Weitere Zurücksetzung der deutsche,» Sprache. Prag. 22. Januar. (W. T. B.) Wie verlautet, soll in nächsten Tagen die Durchführungsverordnung zum den nächsten Tagen die Durchführungsverordnung zum Sprachsngefetz herausgegeben werden. Damit soll «in« wei tere Zurücksetzung der deutschen Sprache in der Tschechoslo wakei erzielt werden. Die Verordnung wird besonder» von den tschechischen Nationaldemokraten gefordert, well, wie gemeldet, durch die objektive Erkenntnis des Obersten Ge richtes der bisher von den Behörden geübte Zwang Mr Tschechisierung deutscher Aufschriftstafeln im deutschen Ge biet als gesetzwidrig aufgehoben worden Ist. Am nächsten Sonntag sollen im deutschen Gebiet Demonstration«»«- sammlungen mit Entfernung der erzwungenen tschechischen Aufschrtftstafeln stattfinden. Kritisches Stadium der Untersuchung der FrankenfSlscheraffSre. Budapest, 22. Januar. (Drahtb.) Die heutigen Abend blätter lassen durchblicken, daß die Untersuchung der Fran- kenfSlscheraffäre in ein kritisches Stadium «ingetreten ist. Die französischen Polizeibeamten haben an die Regierung und Staatsanwaltschaft Forderungen gestellt, deren Erfül lung nicht in Einklang mit den ungarischen Gesetzen steht. Nach dem ,Bester Lloyd* verlangen sie die Vernehmung von Persönlichkeiten, di« in ihrer Amtsstellung einer in den Kreis der behördlichen Vernehmungen nicht «inbezogenen höheren Dienststelle angrhören. Offenbar ist hiermit der Reichs»«»- weser Horthy und der Ministerpräsident Graf Bethlm ge meint. Budapest, 23. Januar. (Drahtb.) Dem vernehm« nach erfolgte die Finanzierung der Franken sä lschung, iahe» Brio, Windlsch-Gräh 1. auf seine Besitzung« »a Sa«, Pak« «Ine gröbere Dollaraoleihe aufnahm, 2. seine Zshr jehate alt« berühmt« Tokaier Kellerei« an eine Akkl«- «sÄschast »«kauft« uad 3. mit der Hauptstadt Budapest Kohl«- und Kok-geschäfte ««schloß. Masfentodesrrrtttle in Moskau. Pari«, 23. Januar. (DrahM -Aach «Euer RsdiiMl düng au« Moskau wurden voa IRk Offizier« h« tll. Soa»- sobriaade, »I« I« September ge««t«t M«^»o« «a» * Der Reichspräsident hat den Regierungspräsidenten m Münster, Dr. yasliade, zum Leichsministev für Ernäh rung vud Lavdwirffchafi ernannt. Am Freitag fanden Verhandlungen d« Reichsminifie- riunw des Junen» mit d« Ländern üb« dm Veamteuaus- kavsch Mischen Reich und Ländern Mr Sicherung eines guten Beanüennachwuchses in den Reichsministerlen statt. * Lm Reichstag wurde gegen die Stimmen der Sozial- demokraten, der Demokraten und des Zentrums eine Ent- Wirkung angenommen, die die Aufhebung der Republik- schutzaesetze verlangt. Weiter wurde der Relchshaurhallplan für ÄLö endgtUttg verabschiedet. Der Besuch de« Reichspräsidenten in dem von der Be iatzung geräumten Gebiet wird voraussichtlich im März stattfinden. Aus Rumänien sind etwa 20000 Ausländer, zumeist Deutsche und Oesterreich«, kurzfristig ausgewleseu worden. Zu den mit * bezeichneten Meldungen finden di« Leser Aus- sührllche» an anderer Stell«. !lbzug der letzten Truppensormalionen bleibt noch «in keines Kommando zurück, da» die Abwicklungs arbeiten. in Verbindung mit der vollständigen Räumung der nördlichen Rheinlandzone zu erledigen hat. Es befinden sich noch an verschiedenen Orten der ersten Zone französische und belgische Truppen, deren Abtransport noch den Monat Fe bruar, vielleicht auch den März in Anspruch nehmen um-. Dis zum Abtransport de» letzten Soldaten und bis zur Be endigung der Lbwicklungsgeschäfte bleibt die Zone besetzt« Gebiet und unterliegt daher den Bestimmungen de» Rhevl- landabkommens. ! » Homberg, 22. Jan. (Drahtb.) Ueber die bevorstehende Räumung des linken Niederrheins sind jetzt folgend« Ter min« bekannt geworden: Die Räumung Homberg« soll am 28. Januar beginnen. Es wird damit gerechnet, daß Hom berg Mitte Februar vollständig geräumt sein wird. Da» Rheinhäuser Truppenlager in Hoch-Emmerich soll am 26. d. M. geräumt werden. Mit der Uebergabe der Ouar» tiere ist bereits begonnen worden. Da» Truppenlaaer fte Baerl wird am 27. Februar geräumt. Nur einige Offiziere werden zur Uebergabe des Lagers an die deutsch« Bäsör- den noch einige Tage zurückbleiben. Duisburg, 22. Januar. (Drahtb.) Am Donnerstag wurde die ganze Rheinbrücke bei Ruhrort-Homberg von den > Belgiern an die deutsche Verwaltung zurückgegeben, ebenso , der auf der Homberger Seite liegende Brückenkopf Ruhrort , der homberger Rhembrücke i Lin neuer französischer Flugplatz. Berlin, 23. Januar. Der »Verl. Lokqlanzgr." melde» au» Köln: In dem Semelndebezirk Kesternich bei Monschau hab« die Franzosen einen Komplex Ackerland vou etwa ISO Hektar, das ist fast ein Drittel de» gesamk« Ackerland« der Gemeinde, für die Errichtung eine» Flugplatz« beschlag nahmt. gewisses Entgegenkommen zeigen, die Deutschnationalen! aber sich für ein Mißtrauensvotum entscheiden werden ! Eine solche Haltung ergibt sich für diese Partei eigentlich < zwangsläufig aus der Entwicklung der letzten Monate. Die Deuschnationalen sind aus außenpolitischen Gründen vor drei Monaten aus dem Kabinett ausgetreten, trotzdem auf innerpolitischem Gebiet eine weitgehende Uebereinstimmung zwischen ihnen und dem übrigen Kabinett fortbestand. Diese innerpolitischen Rücksichten haben durch die Umbildung des Kabinetts zweifellos an Bedeutung verloren, während die Gründe für Opposition in außenpolitischen Fragen sich noch erheblich verstärkt haben Die Aufgabe des neuen Kabinetts besteht zweifellos in erster Linie in Fortführung und Beendigung der Locarno- Politik durch Eintritt in den Völkerbund. Die Gründe hier gegen haben sich inzwischen dadurch verstärkt, daß die Wir- kungen, die man von dem Abschluß von Locarno erwartete, zweifellos nicht eingetreten sind. Es ist ein Streit um Worte, ob man von Vorwirkungen oder Rückwirkungen sprechen will. Niemand kann bestreiten, daß beim Abschluß von Lo carno gerade auch die deutschen Unterhändler mit ganz ande ren Ergebnissen gerechnet haben, als sie jetzt eintreten. Die Räumung der ersten Zone, die auch Reichskanzler Luther stets al» Voraussetzung für einen Abschluß, nicht aber als Rückwirkung bezeichnet hat, vollzieht sich in schleppendstem Tempo. Die Bedrückung der zweiten und dritten Zone wird dafür umso härt«. Die Truppenzahl wird dort um ein Er hebliches gegenüber dem uns zugesicherten Normalzustand vermehrt. Die Derwaltungsbefugnisse gehen lediglich von den abgerufenen Zioildelegierten auf di« Militärbefehls- Haber über, eine wesentliche Erleichterung tritt auch in die ser Hinsicht nicht ein. Die berühmte Ordonnanz 308, durch die das Derwaltungssystem geändert werden sollte, bringt die Bevölkerung des besetzten Gebietes keine Rechte, sondern Gnaden, die jederzeit widerrufen werden können. Aber auch in anderer Richtung, in den Fragen der Abrüstung, Luftfahrt, Minderheitenrecht usw., ist vom Geiste von Lo carno kein hauch zu verspüren. Niemals sind die geknech teten, deutschen Minderheiten so schmählich behandelt wor den, wie gerade in den letzten Wochen. Es heißt ein« Vogel- Strauß-Politik treiben, wenn man vor diesen Tatsachen die Augen verschließt, um sich und der Welt nicht den Zusam menbruch der Locarno-Politik «ingestehen zu müssen. An einer solchen aber werden die Deutschnationalen sich nicht beteiligen. Der neue Ueichsernährungsminister. Berlin, 22. Januar. (T.-U.) Der Reichspräsident hat heute Ab«d den Regierungspräsidenten Dr. HasNnde zum Relchsminister für Ernährung uad Landwirtschaft ernannt. Der neue Reichsernährungsminister Dr. Heinrich Haslinde. der politisch dem Zentrum nahe steht, ist am 21. Mai 1881 in Berlin geboren. Er besuchte dort das Gymnasium und studierte an den Universitäten in Bonn, Heidelberg, Mün ster, Paris und Berlin. Dann war er als Gerichtsreferendar tätig und später als Regierungsassessor. 1903 wurde er in Leipzig zum Dr. jur. promoviert. Als Assessor war er dann bei den Landratsämtern Brilon, Hörde und Arnsberg tätig. Am 21. Dezember 1916 wurde er Landrat in Arnsberg. Den Krieg machte er als Batterieführer mit und erwarb sich neben anderen Auszeichnungen das Eiserne Kreuz 1. Kl. Am 17. Oktober 1922 wurde er anstelle des ausscheidenden Grafen von Merveldt Regierungspräsident von Münster. Im Reich-Ministerium für Ernährung und Landwirt- schäft verabschiedete sich am Freitag vormittag Reichsmini- Kr Graf Kanitz mit Worten herzlichen Dankes von seinen ! Beamt«. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß durch die Wiedereinführung von landwirtschaftlichen Zöllen, di« Gründung der Rentenbankkreditanstalt und di« Übrig« Kre ditaktionen wenigstens «ine Grundlage geschaffen sei für di« Sicherung und den allmählichen Wiederaufbau unserer Er- ! nährungsbasts. — Staatssekretär Hagedorn dankt« dem Minister im Namen der Beamten für das vertrauen und da» persönliche Wohlwollen, das er seinen Beamt« entge- gengebracht habe. Zrrm Abzug der englischen Truppen UNO K8lN. Köln, 22. Januar. (Drahtb.) Mit dem Abzug des eng lischen Hauptquartier» au» Köln, der heut« und morgen vor sich geht, vermeid« nur noch einig« hundert Mann in Köln, j die auch bis 2-, Januar abtransportiert weich« sollen. Die , Einziehung der Flagg« wird wahrscheinlich schon am 2S. i Januar erfolg«. der FloggnuMolun- «d dem j politische Wochenschau. Die allgemeine Erwartung, daß es dem bisherigen Reichskanzler Dr. Luther schließlich geling« werde, ein Reichskabinett zustande M bringen, ist nicht enttäuscht wor den. Fast genau drei Monate nach dem Ausscheiden der deutschnationalen Minister aus der Reichsregierung konnte ein neues zweites Kabinett Luther gebildet werden. Mehr mals zwar schien «, als ob die Frage der Regierungsbildung auch filr Herrn Luther« Gewandtheit unlösbar bleiben sollte. Und er hat « wohl nur dem Eingreifen des Reichspräsi dent« zu danken, daß schließlich ein« Art Derlegenheitslö- simg durch allseitiges Entgegenkommen zustande gebracht vnrrde. Das Ergebnis dieser letzten verzweifelten Verständi- gungsverbanolungen ist allerdings alles andere al» «ine Re gierung, di« den Grundsätzen des demokratischen-parlamen- tarlfch« System» entspricht. Nicht eine Mehrheit, sondern nur gerade ein Drittel der Volksvertretung stehen ihm als Mattform Mr Verfügung. E» wird Herrn Luther — und nicht ohne Grund — der Vorwurf gemacht, daß gerade er, der doch immer das Parteiwesen so energisch abgelehnt Hot, sich bei sein« Bemühungen in größere Abhängigkeit von den Parteicliquen begeben habe, als es im Interesse einer bsfrMigenden Äsung aller derzeitigen Schwierigen« er wünscht und zweckmäßig gewesen wäre. Partetregierun- g« haben doch wohl nur dann «inen Sinn, wenn durch die zusommenarbeitenden Parteien wirklich «ine Parlaments- Mehrheit gebildet und damit «in reibungslose» Arbeiten des Kabinetts sichergestellt wird. Nachdem die Unmöglichkeit einer solchen Reaierung einwandfrei festgestellt war, hätte es den Erfordernissen der Stund« und den Auffassungen der Bevölkerung zweifellos mehr «nffprychen, wenn Herr Luther bewußt sich vom Parteiwesen emanzipiert und ein« Regie rung gebildet hätte, die die Gewähr für di« Erfolge ihrer Arbeit nicht durch die hinter ihr stehenden Parteien, sondern durch dl« ihr angehörenden Persönlichkeiten bot. Was jetzt heräusgetomrnen ist, ist «ine Halbheit, an der niemand Freude hat und der niemand Erfolg oder auch nur Lebens dauer in Aussicht stell« zu können meint. Von einer Beendigung der Regierungskrise kann man heute eigentlich deshalb noch nicht reden, well die Bestätk- «mg der neuen Kabinett» durch da» Parlament zur Zeit «och aussteht und well di« Mehrheitsverhältnisie m diesem seine Zukunft immerhin ernstlich bedroht erschein«: lassen. Von d« Partei« de» Reichstages sind die Völkischen, die veutschnattonal«, die Dirffchaft»part«il«r, die Sozialdemo kraten und die Kommunisten im Kabinett nicht vertret« und in ihrer Stimmabgabe deshalb völlig frei. Diese Par teien aber verfvgen zusammen über 320 Stimmen, gegen über den 170 de» Regierungsblocks. Die Lebensfähigkeit der Regierung kann daher nur geschaffen werd«, wenn «in ganz erheblicher Teil dieser Partei« bei der Vertrauensab stimmung sür die Regierung stimmt oder sich der Stimm« enthält. Da Völkisch« und Kommunist« auf seden Fall in der Opposition stehen, und di« Wirtschaftspakte» Stimment haltung üben will, so hängt da« Kabinett »on d«r Entschei dung der beiden größten Partei« de» Reichstages ab veide Partticv, Sozialdemokrat« uad Deutsch«ationale, werden ihr« letzte Lnifchelduna offenbar erst bei Barsteg«« der Re- D-rMW-AizMn- P»stschm»-««rt» r «NU D-«,»«« Nr. 1821 jederzeit Bestellungen entgegen. MÄgevccrtt-, Unabhängige Zeitung für alle Stände tn LLadL und Land. DichtesteVerbreitung inallenVolksschtchten Beilagen: Sonntags -Unterhaltuagsblatt und Landwirtschaftliche Bettag» Geschäftsstelle Bischofswerda. Altmarkt IS. — Drum und Verlag von Friedrich May G.M.K.H. in Bischofswerda. Fernsprecher Nr. 444 und 448 Mifchostzwerüaer Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten vis» Blatt enthält di« amtlichen Bekanntmachung« der Amtshaupt- Mannschaft, der Schulinspektion und de» Hauptzollamt» zu Bautzen, de» Anusgerichts, des Finanzamtes und des Stadtrats zu Bischojswerda. > hat d« Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung de» Bezugspreise*. sch«ck«N»»t» :Rmt Dr««»«» Nr. »SSL. Gemeinde» Anzeigenprei» (in «Soldmark): Vie 48 mm Kreit« einspaltige »«rda»»»,tr»»asi« Bischof,»«»»« «out» Str. S4. Grund,christzttle 2» Psg, örtlich« Anzeigen 20 Pf-, btt « a» - .. —V VI. - - v; -- - X-Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher breite Reklamezeile <im Trrtteit) 70 Psg. Zahlung in Daplervlark wöchentlich SO Ma. Etn«lnumma IS Mg. — All« Postanstaltm, Stönm, d" --- ° - . r. - --- - - - - - - jowie uusrre ZeÜungSmwträger und die Geschäftsstelle nehmen wag«« — ^Sstsstell« I« Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher breite Rrklamezeile <im Trittetl) 70 Psg. Zahlung in Papiermork rastalten, Stövmg de« Benirbee der Zettung oder der Msörderungsetnrtch- zum amtlichen Brieskur» vom Zahltag, jedoch nicht niedriger al» Ma Kur» vom Tage der Rechnung. — Rabatt «ach Tarif, ftikt Sammelanzeigen tariim. Aufschlag. — ErsüllungrortBischosswerds Arsch tnnnwseschfch geb« Werktag abend» für den folgend. Lag. veznasp»«» «Lr die Zeit eine» halben Monat»: Frei in« Hau, halbmonatlich Mk. 120, beim Abholen in der Geschäft-steil«