Volltext Seite (XML)
> DNHolÄweröaer Linzige Tageszeitung im AmtsgerichtsbezirL Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Vits Blatt enthAt die amtlichen Bekanntmachungen d« Amtshaupt- vannschast, der Schulinspektion und des tzauptzollamt» zu Bautzen, ,es Amtsgerichts, des Finanzamtes und des Stadtrats zu Bischofswerda. «MrrgeHlLrLL^» Unabhängige Leitung für alle Stände in Stadt und Land. DichtesteBerbreitung inallenDolKsschichten Beilagen: Sonntag» -Unterhaliun-sblaN und ÄttldwirtschaMche Beüage Geschäftsstelle Bischofswerda. Altmarkt 15. — Druck und Bering HO« Friedrich May G.M.K.H. in Bischofswerda. Fernsprecher Nr.444und 448 krsch i»»»g»wril«: Jet»«, Werktac, abn,d, ft» den folgend. Tag. )t,,,g»p»«i» für die Zeit «ine» halben Monat«: Frei in« jaus halbmonatlich Wk. ILO, beim Abholeu in der DefchLstestelle iZcheiit^kh SO Pfg. Einzelnummer IS Dfg. — Alle Postaustalten, >wlt unsere Zeitungsausträger und die Geschäftsstelle nehme« iederzeit Bestellungen entgegen. Posttcheck-Kouto: «w» Deeode» or». 1S21. Demeiude» verbandogtroAafie Bischof«» er»« Rout» St». 0». Im Falle höher« Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welch« Störung de» Beiried«» d« Zeitung oder d« Besördrrungreiartch- tungen — hat d« Bezieh« keinen Anspruch auf Lieferung od« Nachlieferung d« Zeitung od« auf Nachzahlung de« Bezugspreise». «nzetgenpeei Grundschristzeil breite Neklam, mm amtlichen mm Kurs vom Tage der -Rechnung. — Rabü» Nach l Sammelanzeig«, tartsm. Aufschlag. — ErslUlnngoortBif lr. 267. Dienstag, den 17. November 1S25. 80» SahrM»G — ! eginnder^äumungKölnsamI.Oezember des mg der Doßchäfkerkonftren, aasgeor- 8«Soaen l Revision nommen. Paris. 16. bcschluh der Voi schasler von Hoes llche Roke wird- gefehlea netwatz deitek werden, der RämUHNK -s von den'berttk« Presse, das, insbesondere die Forderung der «liierten auf lebenslängliche Dienststellung der Pollzeiaagestellkeu noch n cht erfüllt fei. von besonderem Interesse «erde die Stelle der Note sein, di« sich auf den Zeitpunkt bezieht, in de« die Räumung Köln» beendet fein soll. Die Miller kommentiere« im großen und ganze« den Räawung«b«schluß «ik großer Zurückhaltung. Die Raterliinöifchen Uerbttnde gegen Koearno. .. . 16. November. (Drahtber.) Eine von den vater ¬ ländischen Verbänden Mitteldeutschland, am Sonntag ad- Tagesschau. * Die Botschasterkonferen hat den 1. Dezember al» An- Uangstermin für die Räumung der Kötner Zone festgesetzt. Die Deutschnationale Volkspartei veranstaltete am «Sonntag mittag in Gemeinschaft mit den Deutschvölkischen kmd den Vereinigten Vaterländischen Verbänden im Lust garten in Berlin eine Protestkundgebung gegen Locarno. * Am Sonntag fand in Berlin eine große Kundgebung Ider zu einer Arbeitsgemeinschaft vereinigten kolonialen «kreme und Verbände für die Rückgabe -er geraubten deut lichen Kolonie« statt. Der Reichsparteiausschuß de» Zentrum» hat sich auf Deiner Tagung irr Kassel für die große Soalitlo« ausge sprochen. Die Rückzahlnngstermin für 55 Millionen Reichsmark ISaalguk-Lredlte werden hinausgeschobe«. Zu den mit * bezeichneten Meldungen finden di« Les« Au», sjährliches an anderer Stell«. Mer Beschluß der Boischafierkonserenz. Die ursprünglich auf den heutigen Montag in Paris festgesetzte Zusammenkunft der Botschafterkonferenz ist be reits am Sonnabend züsammengetreten und hat die Räu mung der Kölner Zone am 1. Dezember beschlossen. Die Gründe für diesen vorzeitigen Beschluß sollen die von deu< ^nationaler Seite beabsichtigten großen Pxotestkund- gebungen gegen den Locarnovertrag sein. Die amtliche Mitteilung. Pari», 14. November. Das offizielle Lommuniquö über die Sitzung der Dotschafterkonfereaz lautet: Infolge der Mitteilungen. die die Dotschafterkonfereaz von der deutsche« Regierung erhalte« hak. trat sie heute nachmittag um 5 Ahr M einer Sitzung zusammen. Im Verlauf dieser Sitzung hat sdie Konferenz beschloßen, noch heute abend eine Rote an die -e»lsche Regierung zu richten, l« der sie die Aenderunge« bekannt gibt, die die Alliierten imRegtmederbeseh- len Rheialande eiatreten zu lasse« gewillt find. Aade- rerseiks Hal die Dotschafterkonfereaz Leantui» voa de« Ant worten der deutschen Regierung hinsichtlich der noch strei tigen Lntwasfnungsfrageu genommen und ist zu der An- sicht gelangt, daß diese Mitteilung geeignet ist. nunmehr zu ermöglichen, zur Räumung der Kölner Zone zu schreiten. Die Dotfchafterkonferenz hat deshalb beschlossen, den 1. Dezember als den Zeitpunkt zu bestimmen, an dem diese Räumung beginnen wird. Die Dotfchafterkonferenz hat dem deutschen Botschafter sofort von ihrem Beschluß Mittei lung gemacht. Sie wird am Montag wieder zufammea- trelen, um den Wortlaut der Rote festzufiellen, durch dea der deutsche« Regien»«, Mitteilung non dea heute gefaßte« Beschlüssen gemacht wird. Montag Mittag neue Kotschaster- Konferenx November. (Drahtber.) Der Räumung« - schafterkonftreuz wurde de« deutsche« Pot ¬ gehaltene Protestversammlung gegen den Vertrag von Lo carno nahm folgende Entschließung an: „Wir lehnen den Vertrag von Locarno als ein« freiwillige Anerkennung des Diktat» von. Versailles ab. Unannehmbar ist für uns der Verzicht auf deutsches Volk und Land; unannehmbar der Eintritt in den Völkerbund. Locarno ist uns eine Preisgabe deutscher Zukunft und Freiheit, Vergewaltigung der kom menden Geschlechter und völkischer Selbstaufgabe. Wir rufen aus zu einer gemeinsamen nationalen Front gegen die Verewigung von Versailles und für deutsche Ehre und Zukunft/' Montag vormittag Zusammentritt des Keichskabinetts. Berlin. 15. November. (Drahtb.) Reichsaußeumlnister Dr. Sttefemanu teilte heute lu seiner Rede in Duisburg mit. daß die angekündigte Rote der Dotfchafterkonferenz. die sich nach dem Pariser Kommunique auf die Veränderungen de« Besahuugsregimes im Rheivlande bezieht, i« der Rach« zvm Sonntag ia Berlin eingetroffen ist. Der Reichsaußenmiai- sler wird heute abend die Rückreise nach Vertin antreten, um an der vorausfichklich schon morgen vormittag stattfindendea Sabinetlssihung teilzunehmea. in der die Rote behandelt werden wird. Oie „Rückwirkungen". Bei den Verhandlungen in Locarno svielke die Frag« der Rückwirkungen eine gewisse Rolle. Auf deutscher Seite mußte man doch auch ein« gewiße Gegenleistung dafür haben, wenn wir den SchandOertraa von Versailles mit seinen vielen Ungerechtigkeiten und Drosselungen freiwillig auf »ms nehmen und deutsches Land und Volk vreis- aeben. Diese Gegenleistungen sind ober so bescheidener Natur, daß sie in keinem Verhältnis zu dem von uns ge brachten Opfer stehen. Die Räumung der Kölner Zone hätte nach dem Vertrag von Versailles schon am 10. Januar 1925 erfolgen müßen. Wenn ske also jetzt endlich geräumt wird, so erfüllen di« Franzosen nur eine schon länger« fäl lige Verpflichtung. Aber di« übrige Besetzung im Rhein land und der Pfalz wird noch aufrecht erhalten. Nun will man -die bisherige zum Himmel schreiende Schreckensherr schaft etwas abmildern und dafür folgende Zugeständnisse machen: 1) Der deutschen Reichsregierung ist die Ernennung eines Reichskommißars für das besetzte Gebiet in der Per son des ehemaligen Botschafters in Madrid Freiherrn Langwerth v. Simmern zugestanden worden. 2) Es wird eine vollkommene Revision der Ordonnan zen für das besetzte Gebiet vorgenommen. Deren Zahl wird von 360 auf SO herabgesetzt. 3) Die Befugnisse der deutschen Gerichte werden ausge dehnt. Die Kompetenz der Kriegsgericht« wird beschränkt auf Vergehen, di« ihnen ihrer Natur nach zukommen. Di« deutschen Gericht« werden wieder das Recht haben, über alle anderen Fälle Recht zu sprechen. 4) Die Einmischung der Alliierten in di« deutsche Ver waltung beschränkt sich von nun an ausschließlich auf die notwendigen Maßnahmen für die Sicherung der Truppen. ö) Das Delegiertensystem im Rheinlands wird beseitigt. 5) Es werden weitgehende Amnestiemaßnahmen für n mündlich mikgeteill. Eine fchrift- alle diejenigen erlassen, die im besetzten Gebiet verfolgt auf Montag nachmittag L Ahe au- wurden, und für diejenigen, die sich auf Grund von Zwi- «ms znvnmg nazmmmg gr "Tonfällen mit den DesatzungsbehSrden Strafverfolgung zu- wie einige Mütter feststellen, auch eine der Kriegsgerichte in Aussicht ge ¬ ll) Endlich wird ein neues System für die Unterbrin gung der Truppen geschaffen. Di« öffentlichen Gebäude wer- den freigegeben, was durch ein« praktischere Regelung der Kasernierung der Besatzungstruvpen, deren Zahl wesentlich herabgesetzt werden wird, ermöglicht werden soll. «der auch diese eigentlich selbstverständliche bescheidene Einschränkung der großen Ungerechtigkeiten im besetzten Gebiet nlüßen wir mit neuen wetteren Erfüllungen, die di« bekannt« Entwaffnungsnot« von uns fordert, erkaufen. Sehr treffend kennzeichnen di« „Leiv-. Reuest. Nachrichten/ also ein Matt, da«ck«ineswegs deutschnational« Politik treibt. /... .1—irnobetrua: „Am V. Februar baten wir, den Fran- ' > Geschenk machen zu dürfen mit dem freiwilligen Verzicht auf jede gewaltsam« Aenderung unserer West- geenG. Daß wir dqür «in ganz kleine, Gegeng^cheuk er- den Loca «sen ein Verzicht warteten — nämlich die Anerkennung, daß unser« Grange dann auch von der Gegenseite al» solche ao« achtet,und vor rbillkürltchen Verletzungen geschickt We müße — das wagte unsere Note kaum anzudeuten! Mistend» lich hätte das ja auch selbstverständlich sein sollen, ich« in einer Lage, wie der unseren, empfiehlt es sich nicht, da» Pir uns Selbstverständliche ohne weheres auch beim Gegner oorauszusetzen. Die Erfahrung konnten wir machen, al» wir nach vier Monaten einer ersten Antwort auf unsere höflich« Bitte gewürdigt wurden! Und noch heute stcht «ns em« Mitteilung darüber bevor, was wir noch schnell zu „erttll- len" haben, bevor Frankreich uns erlauben kann, ihm da» Geschenk unseres Verzichts zu machen. In Locarno den» wiederholte sich in gedrängter Kürze das Spiel, wie es fich, infolge seiner verfehlten Anlage, durch Frühjahr und Som mer hingezogen hatte. Wir waren zu schämig, von vorn herein zu betonen: unseren Verzicht würden wir „selbstver ständlich" in bindender Form nur aussprechen, wenn wkr die bündige Zusicherung erhielten, daß alle» Land diesseits unserer Westarenze hinfort »ts deutsches Land, und nicht mehr als «roter» tesLandbehandeltwüroe. So mußten «tr daN» in letzter Stunde, al» Mister Thamberlain schon Geburtstag feiern wollte, auf diese Zusicherung drängen. Die «n««S- bleibliche Folge war, daß wir sie nicht in bindender Krrm, sondern als mündliches versprechen erhielten: „Rückwir kungen" des Locarno-Vertrages würden sichckar wWwt, noch «he der Termin zur Unterzeichnung diese» Vertrages gekommen sei. Dadurch ist Herr Dr. Luther in die pein liche Lage gebracht, das Verhältnis von Leistung und Ge genleistung formal-juristisch ablehnen und doch Vie Unter zeichnung des Vertrages davon abhängig machen zu müssen, daß man die „Rückwirkung«»- eher zu sehen bekommt al» seine Unterschrift! Ach ja, das formal-juristische Denken, da» hat un» in dieser ganzen Sache manch bösen Streich gespielt. Ldgt einen beliebigen Vertrag aus der Bismarck-Zelt neben de» Vertrag von Locarno — und der Unterschied ist mit Härchen zu greifen. Formal-juristisch sei der Üocarno-Vektra- ttN- angreifbar, versichern uns die, die sein Paragraphenwerk haben ausklügeln helfen. Der juristisch nicht gebildet« — darum auch yicht formal-jurlstisch verbildete Verstand aber hält sich an die bittere Tatsache: daß auch die Lansing-Not« vom 5. November 1918 eine klar umrissen« Plattform für alle weiteren Verhandlungen schuf — und daß die „Alliierten und Assoziierten" un» hinterher doch nicht Wort gehalten haben. Um wieviel größer wird die Gefahr sein, daß st« die formal-juristlsche Kniffologie des Locarno-Vertrages, gestützt auf ihre erdrückende Waffenübermacht un» Wehrlosen gegenüber, zu ihren Gunsten drehen und deuteln!" * Wie der „Geist von Locarno" aussieht, zeigen auch fol gende Meldungen: Verlla. 16. Nvv. (Drahtb.) Beachtung verdient die Nachricht, daß die deutsche Forderung, die Stärke der ve- satzungstruppen im Rheinland solle künftig nur 40000 Mann betragen, abgelehnt wurde, hinzugefügt wurde aber, daß eine Verringerung in der Stärk« der Besatzungs truppen allmählich erfolgen soll. Paris, 15. Nov. Die für Deutschland wichtigen Be schlüße werden am Montag bekanntgegeben werden. Gleich zeitig wird man in Berlin mitteilen, daß die MtMüetan- trollkommisfion auf ihrem Posten verbleibe, bis die neuesten Forderungen durchgeführt sein werden. Am Montag wird auch bekannt werden, innerhalb welcher Frist Köln otlll- stänbig geräumt sein wird. verlangt wird voa Deutschland werde», daß tatfüchüch die Stellung des General» v. Seeckt eingeschränkt werden soll. Lr wird in Zukunft nur der technische Inspektor der Reichswehr fein, sonst aber vom Leichswehnmulsttt Sb- HSagen. Don der Schutzpolizei dürften nur 55000 Rann in den großen Städten kaserniert werden. Anwerbungen müßen auf Lebenszeit erfolgen. Die Sportklub» dürfen keine militärische Ausbildung erfahren, da- muß gesetzlich bestimmt werden. Die Durchführung aller dieser Maßnah men wird noch von der I. A. K. K. besorgt werden. Die Kundgebungen irr Aetttn. Berlin. 15. November. Die Deutschnationale vottspar« tei veranstaltete am Sonntag mittag mit den Deutschs««, schen und den Vereinigten vaterländischen verbänden im Lustgarten eine Protestkundgebung gegen Locarno, ay der zahlreich« Vereinigungen und Organisationen mit Fahnen und Standarten teilnahmen. Ein großer Teil der Mitafie- der d« verbände erschien in wttftr». R» sttWck