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MSiWWL-M-r ^nztge Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Dies Blak enthält die amtlichm Bekanntmachungen der Amtshaupt. Mannschaft, der TchulinspeKtion und des Hauptzollamts zu Bautzen, des Amtsgerichts» des Finanzamtes und de« Stadtrats zu Bischofswerda. Unabhängige Zeitung für alle Ständern Stadt und Land. DichtesteDerbreitung InallenVolksschichten BeUagen: Sonntags-Unterhaltungsblatt und Landwirtschaftliche Beilage Geschäftsstelle Bischofswerda, Altmarkt 15. — Druck imd Verlag von FriedrichWay G.m. b.H. in Bischosswerda. Fernsprecher Nr. 444 und 445 Erschein»»»»» eise: Irden W«ktaa abend« für den folgend. Lag. Bezugspreis Mr die Jett eine« salben Monats: Frei ins -MS halbmonatlich Mk. 1.20, beim Abholen Inder Geschäftsstelle wöchentlich SO Pfg. Einzelnummer IS Bsg. — Alle Poftanstallen, owlr unsere ZeitungsaustrSger m»d die Geschäftsstelle nehmen sederzeit Bestellungen entgegen. PostschecksKont»: Amt Dresden Rr. 1821. Gemeinde« serbandsgiroknsse Bischosswerd« Konto M». «4. Im Falle höherer Gewalt —.Krieg oder sonstiger irgend welcher Gtörwtg de« Betriebe« der Zeitung oder der Besörderungseinrich- tungen — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreises. Donnerstag, den 24. September 1925 Rr. 22S w0kdM« Keine Nerwnndnng Abd ei Krim». Paris, 23. September. Rach dem „Matin* ist nicht lbd el Krim, sondern der Taid Md «l Kasim, einer feiner bedeutendsten Unterführer durch einen Brustschutz «ährend i Paris, 23. Sept. (T.-U.-Drahtb.) Wie der Matin meldet, wird die Konferenz der Außenminister am 5. Oktober ! nicht in Luzern, sondern in Locarno stattfinden, das die alliierten Negierungen wegen feines milden Klimas vor- ! ziehen. Die Wahl Locarnos als Konferenzort wird aber erst nach Zustimmung Deutschlands als endgültig angesehen werden können. Wie Kattrrrrg der Deutfchnationalerr DoäkApmklöi. Berlin, 22. September. Dienstag vormittag 10 Uhr ist der Parteivorstand der Deutschnationalen Partei zusammen getreten, um über die politisch« Lag« im Zusammenhang mit den gestern im Kabinettsrat erörterten Fragen des Sicherheitspaktes zu beraten. Nach internen Beratungen des Parteivorstandes nahmen auch die Vorstände der deutschnationalen Landesorganisationen des Reiches an der Sitzung teil. Für heute nachmittag 4 Uhr ist außerdem im Reichstag eine Sitzung derjenigen deutschnationalen Frak- tionsmitglieder anberaumt, die die Partei im Auswärtigen Ausschuß, zu vertreten pflegen. Wie man erfährt, haben sich auch die deutschnationalen Vorstände zu der Auffassung bekannt, daß eine Ablehnung der alliierten Einladung für die Reichsregierung nicht in Frage kommen kann. An der Lage Deutschlands werde zweifellos nichts gebessert werden, wenn jetzt der Anschein hervorgerufen werde, als befinde sich die deutsche Regierung nicht in der Lage, die von ihr angeregten Sicherheitserörte rungen fortzuführen. Eine Erklärung der Deutfchrratiorralen Berlin, 22. September. (T. U.) Die deutschnationale Partei-gibt über die heutigen Besprechungen folgende Er- klärung ab: In einer langen und eingehenden Aussprache, die am Vor- und Nachmittag des 22. September stattfand, nahmen Parteioorstand und Landesverbandsvorsitzende der Deutschnationalen Volkspartei Stellung zu den großen außenpolitischen Fragen. Die Aussprache ergab volle Ueber- «insttmung über das politische Ziel. Die Sitzung hat be gonnen mit einem einleitenden Referat des Fraktionsvor- sitzenden Gras von Westarp M. d. R., nachdem der Partei vorsitzende durch eine wirkungsvolle Einleitung in die Lage und Aufgaben der Sitzung eingeführt hatte. Am Schluß wurde folgende Entschließung angenommen: Parkeivorstand und Landesparkei Vorsitzende der Deutfch- aattonaken Volkspartei billigsten die Ausführungen, die die Vorsitzenden der Partei und der Reichstagssraktion sowie Minister Schiele über die programmatische Stel lungnahme zur gegeuwärkigen außenpolitischen Lage ab gegeben hatten uud geben ihre Zustimmung zu der hier nach zu führenden Politik der Reichstagssraktion. Berlin, 23. Sept. Wie die Deutsche Tageszeitung be- richtet, trat die deutschnationale Reichstagsfraktion gestern übend zu einer Sitzung zusammen. Traf Westarp referierte iber die politische Lage. Die Beratungen gehen heute wei- ter. Berti«, 23. Eeot. (Drahtber.) Die „Deutsche Zeitung* und dl« „Tägl. Rundschau* wissen mitzuteilen, daß die Deutschnationalen bereit seien, ihre Zustimmung zu der Teilnahme Deutschlands an einer Ministerkonferenz über den Sicherheitspakt zu geben, wenn es sich bei dieser Zu- ammenkunst nicht um die endgültig« Pakttonserenz, son- lern lediglich um eine Ministerbesprechung handelt, aus der nach der Klärung der rechtlichen Seite in London nun die politische Klärung der Frage durch di« Autzenmintster erfol- gen soll. Li« eigentlich« Entscheidung soll dann erst auf einer Schlutztonferenz fallen. Was die Räumung der Köl ner Zone onbetrifft, erinnert die Tägl. Rundschau an die wiederholten Erklärungen de» Reichskanzlers und des ieichsautzenmintfters, datz ohne diele Räumung kein Ab- chlvtz der Verhandlungen denkbar sei. Zur Kriegsschuld- raae sei bereits in dem BMerbundsmemorandum der deut- Zunächst bestehen all« vestmächte darauf, datz in der Prä ambel eine» Sicherheit«»« ktt» ausdrücklich der «tato» g»o den — — wstb. nett, u«d Ohne Deutschland keine Meltnrirlfchaftskonferen;. vtb. Genf, 22. Sept. Der Technische Ausschuß der VA- kerbundsversammlung beschloß beute, daß ein Komitee ein gesetzt werden soll, das sich mit den vorbereitenden Arbeiten ur Einberufung einer internattonalen Wirtschastskonferenz beschäftigen soll. Auf englischen Antrag soll jedoch den Re gierungen bis zur nächsten Bölkerbunosoersammlung Zeit gelassen werden, um den Plan näher zu prüfen. In dessen soll, entsprechend einem weiteren Antrag Loucheur», der Rat bereits in seiner nächsten Session im Dezember da» Komitee ernennen. An der Aussprache, di« allgemein aro- >e» Interest« fand, beteiligte sich außer Loucheur auch Lord ködert Cecil. Loucheur erklärte, daß ei« Erfolg dieser Koa errnz ohne Teilnahme Deutschland« nicht denkbar sei. Falls das Kabinett in seinen Beratungen zu dem Ent- schluß kommen sollte, die Einladung der Westmächte anzu- nehmen, wird die Konferenz am 8. Oktober in Locarno stattfinden, obwohl die örtlichen Verhältnisse und insbeson dere die technische Berichterstattung sowohl für die Regie- rungen, wie für die Presse außerordentlich ungünstig fein werden. Die Wahl dieses Ortes steht wohl damit im Zu sammenhang, daß der italienische Ministerpräsident Musso lini eine Teilnahme an den Verhandlungen wünscht. Andauernde Beratungen in Berlin. Berlin, 23. September 1925. Das Reichskabinett, das am Montag abend seine Be ratungen abbrechen mußte, ist wider Erwarten auch am Dienstag nach mehrstündigen Erörterungen noch nicht zu einer endgültigen Entscheidung über die Beantwortung der alliierten Einladung gelangt. Es scheint, daß diesmal ein sehr großer Apparat aufgeboten werden muß, um die öffentliche Meinung für die Regierung zu gewinnen und die Widerstände zu überwinden, die sich im Lager der Rechten gegen die Regierungspolitik geltend machen. Ursprünglich sollte der entscheidende Kabinettsrat unter dem Vorsitz des Reichspräsidenten am Mittwoch stattfinden. Nach den neuesten Meldungen ist er auf Donnerstag vertagt und die Besprechungen mit den Ministerpräsidenten der Länder und die Tagung des Auswärtigen Ausschusses sind um einen weiteren Tag hinausgefchoben. Berlin, 23. September. (T. U.-Drahtb.) 2m Laufe des gestrigen Tage» sand eiae Leibe von Erörterungen zar Vorbereitung des heutigen Kabinettsrate» statt. Vie unter dem Vorsitz des Herrn Reichspräsidenten stattfin- dende kiablneltssttzung ist für Donnerstag in Aussicht ge nommen. Zum Freitag sind die Ministerpräsidenten der Lander zu einer Sonferenz iu Berlin elngeladen. Der Auswärtige Ausschuß des Reichstages wird am Sonn- adend um 10 Uhr zusammentreten. Die Verhandlungen de» Kabinetts drehen sich augen blicklich einmal um den Inhalt de» Sicherheit«^»« und um die Vereinbarungen, die -wischen Deutschland und den West mächten abgeschlossen werden sollen, zum anderen um die allgemeinen politischen Probleme, die mit dem Abschluß eine» Westpoktes verbunden sind. Rach dem Ergebnis der Londoner Juriftenkonkerenz scheint in England die Absicht zu bestehen, bet Abschluß ein« Westpaktes «ine Garantie für die Sichern«, der Veftgrenze, nicht nur zu- gonsten von Frankreich, sondern auch zugunsten von Deutschland zu übernehmen. Außerdem sollen die Schieds gerichtsoerträge, die gleichzeitig mit dem Weflpakt ab«- schlossen werden, so gestaltet werden, datz da s> deutsche System zur Geltung kommt, do» heißt, es werden bei den Schiedrverträgen verbindlich« Schiedssprüche Nur bei den Streitfällen juristischer Ratur erlassen werden. Dagegen rüerden Streitfälle politischer Ratur einer Schlichtung-Instanz unterbreitet werden. Ungeklärt sind dagegen Lagesschau. * Der unter dem Vorsitz de» Reichspräsidenten statt findende Kabinettsrat ist für Donnerstag in Aussicht ge- nommen. Die Ministerpräsidenten der Länder sind für Freitag nach Berlin geladen, der Auswärtige Ausschuß tritt am Sonnabend zusammen. * Der vötkerbund»au»schutz beschloß, ein vorbereitendes Komitee für eine internationale Wirtschastskonferenz einzu setzen. Der Vertreter Frankreichs, Loucheur, erklärte, ein Erfolg sei ohne Teilnahme Deutschland» nicht denkbar. Die von einem Berliner Blatte veröffentliche Meldung aus Köln, daß die erste «Heiazone im Lause des November geräumt werdeu würde, wird von amtlicher Pariser Seite * cis vollkommen au» der Luft gegriffen bezeichnet. Aus Tazale (Syrien) wird gemeldet, daß Sultan Akrasch die allgemeine Mobilmachung sämtlicher Drusen von 16—60 Jahren angeordnet hat. Der deutsche Aerolloyd hat beschlossen, im nächsten Jahre auf dem Luftwege dem japanischen Volk einen Ge genbesuch abzustotten. Dieser Flug soll außerdem der Vor läufer zu einer regelmäßigen Flugverbindung Berlin- Moskau—Peking—Tokio sein. Ku den mit * bezeichneten Meldungen finden die Leser Aus führliche» an anderer Stelle. Ariegsbefürchlungen über die MostrrL- Frage in der Türkei. Sofia, 23. September. Aüs Konstantinopel kommend« Kaufleute bezeichnen die Erregung über die Mossulanae- egenheit als außerordentlich groß. Man hab« den Ein ruck, al» stünde man vor großen Entscheidungen. Di« kriegrbefürchtuna ist allgemein. Ran rechnet damit, datz «den Augenblick die Schließung der Dardanellen angeordnet wird. Die Vaterländischen Verbünde M ?u den KicherheitspaktverhandlrrniMi Berlin, 22. Sept. Di« Vereinigten Vaterländischen^»- bände Deutschlands faßten gestern zu den Sicherheitspaktoch^ Handlungen eine Entschließung, in der es heißt: Dl« Reichst» rcgierung steht vor Beantwortung der KonferenzeinlalNm, der Ententemächte. Wir rufen di« Parteien, wir rufen cha» ganze deutsche Volk zur Selbstbesinnung auf. WM eine deutsche Regierung wiederum in Verhandlungen mit den Feinden eintreten, ehe die Lüge von der Schüld Deutschlands am Kriege beseitigt ist? S«kn Deutsche freiwillig den Anspruch auf deutsches Land azck- aeben und wollen Deutsche, daß wir im Völkerbund in neue Fesseln gelegt werden? Wir wollen nicht Verräter we» den an unseren unerlösten Brüdern und nicht Verräter'wer den an uns selber. Wir wollen nicht ein neues fraiwkl- liges Versailles! Zur Frage der Mmmmg KMk». Berlin, 23. September. Der „Börsenkurier* melsto aus Koblenz: Wie von hiesiger zuständiger Stelle mttgeteüt wird, ist über die Frage der Räumung der Kölner Zone uttd die Verlegung des Sitzes der Rheinlandkommission nach Wiesbaden offiziell noch nichts bekannt. Man betrachtet eine Festsetzung des Räumungstermins auch darum «cht für sehr wahrscheinlich, weil ihr nach dem bisherigen Ver halten der Befatzungsbehörden Verhandlungen über dl« Entwaffnungsfrage vorausgehen müßten. Derartige Ver handlungen, die einen solchen Beschluß der Entente herbei» führen geeignet sind, haben jedoch bekanntermaßen noch nicht stattgefunden. - . - - Danzig protestiert gegen den KSLKerbundsentscheid. Danzig, 23. September. Heute, nachmittag 8 Uhr findet auf dem Langenmarkt zu Danzig eine Massenprotest kundgebung statt gegen die Entscheidung des Völkerbundes im Danziger-polnischen Poststreik. Der Danziger Heimat dienst ruft zu dieser Protestkundgebung auf. Die „Danziger Neuesten Nachrichten" schreiben dazu: Wenn man sich auch nicht der Erwartung hingeben darf, so wird dieser Protest doch keineswegs in Genf wirkungslos bleiben. Gilt es doch zu beweisen, daß Danzig nicht widerspruchslos ungerechte Entscheidungen hinnimmt, die letzten Endes nur deshalb so ausfallen, weil der Völkerbund sich nicht zu jener Autorität durchgerungen hat, die erforderlich wäre, um ihn in seinen Entscheidungen unabhängig zu machen, sondern Rücksicht nimmt auf politische Machtgruppen, denen gegenüber der Völkerbund sich nicht durchzusetzen vermag. Ebenso gilt es, zu zeigen, daß die Danziger Bevölkerung in dieser Frage einmütig hinter der Regierung steht.