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Sonnabend, den 22. August 1S25 so. Lahrganz Nr. ISS e«r. Die mni«. »MWVUU !. Laut schprelse Berliner en und t. lach dem i Fami- n?en zu c in der verwen- >en Ver endeten r letzte- ene ab- im bür- Abs. 1 veuffch- oskawa- llich ge- . Tsche- cht un- 8ge an -r Vor- wieder teil am ihr auf hat sich ate der iruben- imarkt kühlen loimes Nur iniger- e war nlliaer teresse, r Zu- No- -r 235 -255, reuhi- 2 bis cgerste ember >. still; >wach; -35V, futter, ipinen 1S,8V; ischrot 25L0. r für , l. Gemeinde« Rr. 64. ieg oder fonsttger irgend welcher etrtebes der Zrttung oder der Beförderungseinrich« DoUe «er die Autoavmie der Vruflfchen Kudern Re «Rltze Uaabhöaqiqkeit Syrien«, and freie« Pnrlmnen». eine aaiwame Regierung, einen Röatz oder Präsidenten al, S vad ein DUWofswerocrer Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Dies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt- Mannschaft, der Schulinspektion und des Hauptzollamts zu Bautzen, des Amtsgerichts, des Finanzamtes und des Stadtrats zu Bischofswerda! Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. DichtesteVerbreitunginallenBolksschtcht« Beilagen: Sonntags-Unlerhallungsblalt und Lmünvirtschaftllche Bella- Geschäftsstelle Bischofswerda, Altmarkt 15. — Druck und Verlag da Buchdruckerei FriedrichMayG.m.b.H.in Bischofswerda. Fernfpr.Rr.tz? nde der ehalten ch seine rverten vorerst und in !. Der Mark. , Ver- für die pit be- l Hoch preisen ikünste n un allein «0 k- id fast llbfall- >. Aus igt sich lal ein Web- cungs- -ember se für Tagesschau. * Nach Meldungen aus Paris soll die französische Ant wortnote erst Anfang nächster Woche in Berlin überreicht werden. * Das Relchsarbeiksministertum hat erneute Einigungs verhandlungen im Baugewerbe eingeleitet. * Die Gläubigerversammlung der Agawerke (Dr. Ed mund Stinnes) hat beschlossen, daß das Werk unter Ge- schäftsaufsicht gestellt wird. Die Vergarbeiterverbände haben den am Mittwoch ge fällten Schiedsspruch des Schlichters abgelehnt. Zwischen Deutschland und Norwegen schwebt ein Woh nungsstreik, der in Oslo durch die Entziehung der Aufent haltserlaubnis an sieben unverheiratete Deutsche begonnen hat. Zu den mit * bezeichneten Meldungen finden die Leser Au», führltches an anderer Stelle. Erscheinungsweise: Jeden Werktag abends für den folgend. Tag. Postfcheck-Konto: Amt Dresden Ar. LSSL Bezugspreis ,ür die Zeit eine« halben Monat«: Frei ins verbandsgtrokasse Bischofswerda Konti Hau» halbmonatlich Mk. ILO, beim Abholen in der Geschäftsstelle Im Falle höherer Gewalt — Krieg Pfg. — Alle Postanstalten, Störung des Betriebes der Zrttung ... ... . , . die Geschäftsstelle nehmen tungen — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder zum Kurs vom Tage der Rechnung. — Rabatt nack Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung de« Bezugspreises. Sannnelanzeigen tartsm. Aufschlag. — Erfüllung«»» südlichen »gründen rieg und Fertig, »er stößt. » geiam- deutschen ei»srage. und der t, allge- ismetho- on, noch Markt- tigfabri- iegensatz -Bericht äre nur ng ihrer kurrenz- Durch- , wegen üt aller rr deut- )er Fall t unbe- llle Be- tsappa- ;r dem sen, um irtrags- Die bevorstehende Mole (Don unserem Berliner Vertreter.) Berlin, 21. August IE Außenminister Dr. Stresemann hat sofort u«t seiner Ankunft in Berlin die Vorbesprechungen mit de» Reichskanzler Dr. Luther ausgenommen. Die lieber reichung der französischen Note dürfte keinerlei verzögertest erfahren, so daß man innerhalb der nächsten 48 Stunde» die neugeschaffene Lage übersehen können wird. Sehr b» merkenswert in die Tatsache, daß der Inhalt der bevor stehenden Mitteilung zur Zeit überhaupt nicht erörtert wirst sondern daß die französische offiziöse Presse sich aurschlieF lich mit der diplomatischen Situation beschäftigt. Die bo vorstehende Note soll übrigens diesmal mehr den Lharab ter einer interalliierten Mitteilung haben, was schon daran« heroorgeht, daß auch die diplomatischen Vertreter England« und Belgiens bei der Ueberreichung zugegen sein werden Eine Aussprache zwischen Dr. Stresemann und dem französischen Botschafter wird voraussichtlich erst Anfang nächster Woche möglich sein, da man sich dazu entschloss«» hat, erst die Veröffentlichung der Note zu erwarten, Hs irgendwelche persönliche Rückfragen und Auskünfte erfolgen. Ueberreichung der frmnSstschen Mole erst kommende Woche? Paris, 20. August. (Drahtb.) Die „Agence HiMM* teilt mit, daß die französische Antwort auf die deutsche RR« zur Sicherheitsfrage vom 20. Juli zweifelsohne erst Austum nächster Woche in Berlin überreicht werden wird und daß mit der Veröffentlichung erst in ungefähr einer Woche zu rechnen ist. . Das Inkrafttreten der Zölle Berlin, 20. August. Das am 12. August vom Reichs tag genehmigte Gesetz über Zolländerungen tritt für Ge treide, Müllereierzeugnisse, Malz, Dich, frisches Fleisch un Zucker am 1. September, für Wein aus handelspolitische Gründen erst am 16. Oktober, für alle übr gen Waren, ml Ausnahme der Ferrolegierungen der Tar fnummer 8SS K am 1. Oktober d. I. in Kraft. Die erforderlichen umfangreichen Ausführungsoorschvif ten werden rechtzeitig erscheinen. Insbesondere werden di» Neudrucke des Gebrauchszolltarifs, des Warenverzeichnisse» und der Anleitung für die Zollabfertigung spätestens End« September herausgegeben werden. Kalkige Reform des Reichswahl- gefetzes. (Eigener Informationsdienst.) , Berlin, 21. August. (Drahtmeldung.) In den Kreisen, die der Regierung Luther nahe stehen, kündigt man schon jetzt an, daß die Frage der Reform des Reichswahlgesetzes, die schon früher von allen Parteien aufgeworfen worden ist, nach dem Wiederzusammentritt de« Reichstage» ernsthaft angeschnitten werden soll. Nament lich die Zentrumspartei dringt auf die Behandlung dieser Frage, die wegen des Arbeitsandranges in der letzten Sitzungsperiode des Reichstags nicht ermöglicht werden konnte. In den Regierungsparteien scheint man sich da rüber einig zu sein, daß die Reform in erster Linie di« Her- auffetzung des Wahlhalter», die Verringerung der Avge» ordnetenzahl sowie ein neues Wahlsystem bringen soll. Im Hauptquartier der Drusen. Berlin, 21. August. (Drahtb.) Einem Korrespondenten der »Voss. Atz.- ist e» gelangen, nach Medsel. den» tzenmt quartier der Drusen zu gelangen. Gleichzeitig «st dem Be richterstatter trafen in Medsel französische Parlamentäre elu. die die französischen Friedensbediagun«« dem Soltau Über gaben. Die Druse« sollen danach 5«0 Pfuud Aeieaaeut- schädigung zahlen, alle geschädigten Kaufleute voll < gen und die bei den Kampfhandlungen erbeuteten Zurückgaben. Sultan «traft erklärte diese Fordern «amÄhmbar. Freiwillig werde er Hau» halbmonatlich Mk. 1L0, beim Abholen wöchentlich 50 Pfg. Einzelnummer 15 Psg. sowie unsere Zeitungsausträger und die jederzeit Bestellungen entgegen. Anzeigenpreis (in Goldmark): Die 43 mm breit« ed Brundschristzeile 25 Psg., örtliche Ameigen 20 Pfä, bst breite Reklamezeile (im Textteil) 7V Psg. Zahlung m Pa> zum amtlichen Briefkurs vom Zahltag, iedoch nicht - mung. — Rabatt nach Die Lage in China. Russische Flieger la Schanghai. Schanghai, 20. August. (Drahtb.) Zwei russische Flug zeuge sind von Moskau über Nanking kommend heute mit- tag hier «ingetrosfen und wurden von einer zahlreichen Menfchenmenae, unter der sich sehr viele Russen befanden, lebhaft begrüßt. Die Men« führte sehr viele Banner mit sich, von denen ein» die Aufschrift trug: Fort mit den unge rechten Verträgen. Entführung eine» englischen Bischof«. London, 20. August. (Drahtb.) Wie Reuter meldet, sind in London Nachrichten etngetrvssen, wonach tischer Bischof, seine Frau und sechs weitere I darunter vier Frauen von Tschongtu in der , Szetschwan von chinesischen Räubern entführt worden seien. polittscher Word. Kanton, 20. Auaust. (Drahtb.) Luao-iychong-choi, ein Mitglied der provisorischen Regierung, ist gestern «rmor- Das rraiionale Wiederaufbauprogramm Chinas. Von Or. pdil. vr. rar. pol. Franz Thierfelder. I (Nachdruck verboten.) Am 12. März 1925 starb bekanntlich der chinesische Arzt Dr. Sun Paffens, Chinas bedeutendster Politiker und Volksführer der neueren Zeit und sein Sterbelager wurde von dem flammenden Rot eines Zeitalters übergossen, an dessen Verwirklichung der Tote den entscheidenden Anteil trägt. Vierzig Jahre lang war er die Seele aller Bewegun gen, die sich auf die Befreiung Chinas von der europäischen Bevormundung erstreckten; mit genialer Zielsicherheit ver folgte er sein Programm der Revolutionierung Chinas, wo bei er nie vergaß, daß die Revolution nur Mittel zum Zweck sei und sich nur insoweit der Gewalt bedienen durfte, als sie die Hindernisse der nationalen Wiedergeburt beseitigen mußte. Sun Paffen systematisierte die Revolution wie ein trockener Theoretiker und verwirklichte sie zugleich mit der Leidenschaft eines praktischen Fanatismus, der dem Lenins durchaus verwandt war. Damit freilich erschöpft sich sogleich die Vergleichsmöglichkeit der chinesischen revolutionären Be- wegung mit der russischen, und nichts ist falscher und irre führender, als wenn man die Idee Sun Batsens in Europa und Amerika als bolschewistisch zu verdächtigen sucht. Nicht weniger töricht ist es, den Schöpfer des chinesischen Wieder- aufbauprogramms als idealistisch im tadelnden Sinne zu be zeichnen, weil er Richtlinien aufgestellt hat; die in den näch sten drei Generationen noch Probleme genug zu bewältigen oufgeben. Das, was er politisch selbst durchgeführt hat, be- weist die Unhaltbarkeit beider Anschauungen. Drei Stadien sollte die chinesische Revolution, die man besser Emanzi pation zu nennen hat, durchlaufen: aus der.„militärpoliti schen Zeit", dem kurzen Zerstörungsstadium, In dem der be waffnete Kampf gegen die Mandschu-Herrschaft, den Büro kratismus und die verderblichen Einflüsse im Volke (Opium rauchen, Aberglaube, Sklaverei ufw.) geführt wurde, sollte die Bewegung sobald als möglich in das zweite Stadium, die „erziehungspolitische Zeit", übergeführt werden. Nach Ab- lauf von sechs Jahren soll aus den Vertretern der Selbstver- waltungskörper die Nationalversammlung hervorgehen und die neue Rcichsverfassung beraten, die sich auf der Basis der „fünf Hoheiten" aufbaut. Als solche bezeichnet Sun Bat- sen die fünf Hauptträger der chinesischen Zentralregierung: Das Reichskabinett oder Verwaltungsamt, das Parlament, das Justizamt, das Prüfungsamt und das Aufseheramt. Aus allgemeiner Dolkswahl geht der Reichspräsident hervor, der das Derwaltungsamt beruft. Justizamt, Prüfungsamt und Aufseheramt bedürfen außer seiner Genehmigung der des Parlaments, das ebenfalls auf Grund direkter Wahlen zusammentritt und neben der Nationalversammlung besteht. Letzterer stehen alle fünfFAemter verantwortlich gegenüber. Damit ist die dritte Epoche, „die verfassungspolitische Zeit", erreicht, in der Chino al» in sich gefestigte Großmacht seine geschichtliche Mission im Osten zu erfüllen in der Lage ist. E» ist klar, daß diest Ideen Sun Baffen» olles andere ols bolschewistisch sind. C» ist weder von der Diktatur einer Dolkrklasse über die andere die Red«, noch ähnelt der Auf bau de» Siaatsorganismus auch nur im Entferntesten dem des Sowjeffyftem». Und als Utopie können die Gedanken such dann nicht bezeichnet werden, wenn sich der Verlauf der Revolution schließlich in Formen abgespielt hat, di« den Vor» schriften Sun Baffen» nicht in allen Punkten entsprachen, kr «eil»« mi« so vielen Großen der Geschichte da« Schicksal, in dem Augenblick verdrängt zu werden, da seinem Lebenswerk die volle Verwirklichung zuteil werden sollte. Nur kurze Zeit unmittelbar nach der Entthronung der Mandschu- Dynastie war er chinesischer Reichspräsident, aber die weni gen Monate genügten, um ihm zu zeigen, daß unter seinen Anhängern noch allzuviele waren, die die Revolution nur als Gelegenheit betrachteten und jeden unbequemen Mahner, ja schließlich den geistigen Vater des Umsturzes selbst, ver drängten. Sun Batsen zog sich darauf zunächst zurück und entfaltete eine fruchtbare schriftstellerische Tätigkeit, durch die er weiterhin das neue China nachhaltig beeinflußte. Er wurde der vergötterte Führer der von ihm gegründeten chinesisch-nationalen Partei und der entschiedene Vorkämp fer der These: China den Chinesen! Neben das staatsrecht liche Programm der „Fünshoheitsoerfassung" stellte er nun mehr das „Drei-National"-Problem, in dem die wirtschaft liche und kulturelle Stellung und die internationalen Bezieh ungen des Reiches der Mitte grundsätzlich sestgelegt werden Das „Drei-National"-Problem bildet die großartige Ergän zung der staatsrechtlichen Reform Sun Batsens undf formu liert zum ersten Male programmatisch die Ziele der! chinesi schen Nationalpolitik. Das erste Ziel ist die Lösung der Nationalitätsfrage. Hierunter ist einerseits die Befreiung des chinesischen Volkes von der ausländischen Bevormundung und andererseits die Gleichstellung der verschiedenen Völker innerhalb der Reichs- grenUN zu verstehen. Beides soll nicht geschehen, um damit eine Periode des chinesischen Imperialismus einzuleiten, son dern einzig zu dem Zwecke, eine friedliche Entwicklung Chinas zu ermöglichen. Sun Baffen lehnt Militarismus und Nationalismus im europäischen Sinne ausdrücklich ab. Als zweites Ziel bezeichnet er das Nationalhoheits problem. China bekennt sich damit zum Parlamentarismus, ohne dabei eine schematische Nachahmung westlicher Einrick)- tungen zu erstreben. Neben der indirekten Hoheit (Wahl recht) soll dem Volke auch eine direkte verliehen werden; es oll das Recht haben, Anträge zu stellen, Parlamentsbe schlüsse nachzustimmen und Beamte zu entlassen. Sun Dat en glaubt mit diesen weitgehenden Volksrechten den Schä den eines überspannten Parlamentarismus begegnen zu können. Das Nationallebensproblem schließlich ist das dritte Ziel, das sich die chinesisch-nationale Partei gestellt hat. Mit ihm bekennt sich Sun Batsen zu einem entschiedenen Staats sozialismus und einer maßvollen Bodenreform, beides For derungen, die mit den besonderen Verhältnissen Chinas überzeugend begründet werden. Das sind die aufrüttelnden Gedanken, die Sun Batsen in die Massen geworfen hat und die nun die leidenschaft durchglühte chinesische Studentenschaft in die Wirklichkeit umsetzen will. Es sind Ideale, die einem großen Volke mit viertausendjähriger Geschichte des höchsten Einsatzes wert erscheinen können. Sie sind der Ausdruck des offenkundigen Zeitphänomens, das auch Europa in diesem Jahrhundert das Gepräge gibt, der Ausdruck des Selbstbestimmungswil lens aller Völker. Die in China jetzt aufs bedenklichste bei drängten Großmächte werden sich deshalb zu befragen haben, ob ein gewaltsamer Widerstand gcmen diese aus dem tiefsten Schoße einer jahrzehntelang mißhandelten Nation kervorbrechende Bewegung mehr als vorübergehenden Er folg haben kann. Deutschland wird sich bis zu einem ge wissen Grade glücklich preisen dürfen, in China keine territo rialen Interessen zu vertreten zu haben, es kann dadurch dem großen Cnffcheidungskampf im Osten mit umso größe rer Sicherheit entgegengesehen und eines Tages vklleMBN die Stell« derer treten, gegen di« sich jetzt der ganze HaW«s chinesischen Volkes entlädt. ein eng- Wok«