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D-rMMLrM-r Erscheinungsweise: Jeden Werktag abend, für de» folgend. Tag. . Gemeinde« Anzeigenvrei, (in Goldmark)» Di« 48 »un brttt» » Re. «4. Grundschristzeile 20 Pfg., Srtllch« Anwig« 15 Pf»,, tnngrausmiger und die wesck jederzeit Bestellungen entgegen. Nr. IW Freitag, den 8. Mai 1925. 89. Jahrgang breite Veklwm zum amtlichen Bischofswerdaer Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Die» Matt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt- Mannschaft, der SchulinspeKtion und des Aauptzollamts zu Bautzen, de« Amtsgerichts, des Finanzamt« und de» Stadtrats zu Bischofswerda. MAtzsMcEb-» UnabhSngigeZMmgfür alle St«nd,1n Stadtu»ch Land. DichtesteBerbreitung tnallenVolksschtchtm Beilagen: Sonntags-Unterhaltung»-!»« und L«dwirtschast!ich« Beilage Geschäftsstelle Bischofswerda. Altmarkt 18. — Dm» und Verlag d« Buchdmckerei Fri edrichMayG. M.H.H. in Bischoftllveeda. Fernst» Ra sttz WßMMWWWMMWWMDGM B«-«»op*eto tür dir Zeit vom IS. bl« 30. April: Frei in, »«rbandogirokasi- Bischof»« Hau« halbmonatlich Mk. 1.2H beim Abholen in der Geschäftsstelle Im Falle höherer Gewalt — Krieg o wöchentlich SV Pfg. Einzelnummer IS Pfg. — Alle Postanstalten, Störung des Betriebe« der Zeitung ot . sowie unsere Zeitungsausträger und die Geschäfkstelle nehmen dingen — hat der Bezieher keine» Anspruch auf Lieferung oder zum Kur« vom Tage der «sch 5 iedeyeit Bestellungen entgegen.Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreise,. Tammelanzeigen tarifm. Ausschlags- ErftUbmgmntBisl Postscheck-Konto: Amt Dresden Rr. 1821 71 - - '«cha Kvnta Rr. . oder sonstiger irgend welcher betriebe« der Zeitung oder der Beförderungreinrich. Glu ftüchttger Nuudgana di Muftmn «ermittelt folgen« s Liu!« aber der Ermöglichung de» Deutsche» Mrtsemx». Berlin. 6 Mai. (W.T.B.) In seiner St»e Sei der Ein weihung de, Deutschen Museum, bezeichnet» Stetchsminifter IN der Technik und der Wissen- zehnten sprach bat Minister de» iustuu». »VN Miller, de» Dank der ReichrreGenma «r die bewundmnmaerb, Ar»«, die er bei Gründung und Ausbau de» veutschea «chmm» geleistet habe, au, und gab bekannt, MI di» RRchsmGe- rung mit dem Kapital »an 1VVMV Mink und Mm EM tu München «in« ^)»kar von Miller-Stiftung'er- eine Erziehung^iStte »r den »eist der Zukünft, ei» »er- kürperung deutschen Wesen». Nach einem veberbli« über die großen Errungen^ schalen in den letzten Schöpfer de« Deutsch« Rechtsparteien werden ihre Grundüberzeugung über die Staatsform ebenso oufrechterhalten wie der Marschall selbst und wie es die republikanischen Kreise ihrerseits tun. Was sich aber vorbereitet, das ist der Wille, aus dem g e- ge denen Boden für das gemeinsame Bote r- land z u sa m in e n z u a r b e i te n. Und damit ist schon unendlich viel gewonnen. Den Sozialisten und Radikalpazi» fisten vom Schlage eines Gerlach und der Vorwärts-Leute gefällt natürlich diese Entwicklung nicht. Diese Leute war nen in ihren Zeitungen vor einer Ueberbrückung der Par- tcigcgensätze und versehen die dahingehenden Aeußerungen aus beiden Lagern mit höhnischen Randglossen. Ihnen, die sen Todfeinden jeder wahren deutschen Volksgemeinschaft, die nur von der Zerfleischung der Stände und Parteien leben, kommt nichts ungelegener als dieser große deutsche Führer zum Frieden: Hindenburg. Sie werden immer wieder neue Gründe finden und nöti genfalls schaffen, um die Anbahnung der innerdeutschen Verständigung und einer Politik der ruhigen nationalbe wußten Würde nach außen hin zu verhindern. Hier gilt es auf der Hut zu sein und im Ausblick zu der versöhnenden, die besten Kräfte unseres Volkes in sich verkörpernden Ge stalt des großen deutschen Führers sich stark zu machen gegen neue Vergiftungsnersuckie. Wir haben lange genug am Fluche deutscher Zerrissenheit gelitten und wollen den F r i ed e n. Reichsbanner nnd Hindenburg. Berlin, 6. Mai. In verschiedenen Blättern wird ein Schreiben des Bundesvorsitzenden des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold, des Oberpräsidenten Hörsing, ver öffentlicht, das gegen die Beteiligung des Reichsbanners an der Einholung des neugewählten Reichspräsidenten in Ber lin Stellung nimmt und diese ablehnende Haltung begründet mit der Art, wie die Rechte den Wahlkampf ge führt habe und wie augenscheinlich auch die Einholung Hin denburgs zu einer schwarz-weiß-roten monarchistischen Kundgebung gemacht werden soll. Die gesamte demokratische Presse rückt in bemerkenswer ter Weise von dieser Erklärung ab. Die linksdemokratische „Zitt. Morgenztg." bemerkt: „Schon die Form der Erklä rung Hörsing» ist keineswegs danach angetan, da» Schreiben begrüßenswert zu machen, denn sie übertrifft an Schärfe und Maßlosigkeit selbst die ungehemmtesten Erzeugnisse des Wahlkampfes. Dor allem aber ist diese Kundgebung sachlich höchst bedenklich und begegnet denn auch von demokratischer und Zentrumsseite entschiedenem Widerspruch. Das „Der- liner Tageblatt" wendet sich nachdrücklich gegen die Hörsing- sche Auffassung, und wir haben festftellen können, daß diese Kundgebung in führenden demokratischen Kreisen schärfsten Widerspruch findet und zu sehr erheblichen praktischen Konsequenzen führen dürfte." Da, genannte Blatt teilt dann weiter mit: „Verschie dene sehr prominente demokratische Persönlichkeiten, die sich im Vertrauen auf die überparteiliche, der Verteidigung der Republik geweihte Idee de« Reichsbanner« diesem zur Ver fügung gestellt und trotz mancher unerfreulicher Erfahrun gen zu ihm gehalten hatten, sehen sich nun genötigt, den Trennungsstrich gegenüber dem Reichsbanner zu ziehen, da sie nicht gesonnen find, sich in solcher einseitigen und noch dazu höchst kurzsichtigen Weise von den sozial demokratischen Führern der Organisation fAleaen und in eine Richtung schleopen zu lasten, die da» E«ot der Stunde so völlig verkennt/ Hindenburg, der Führer zmn innerdeutschen Frieden. Im Wahlkampf hat e» die Linke fertig gebracht, dem deutschen Wähler mit dem Bürgerkrieg Angst zu machen, wenn Hindenburg gewählt würde. Wie verhält es sich aber in Wirklichkeit? Wir hoffen, daß sich unter Hindenburgs Führung die Ration aus dem Sumpfe des Parteihaders er hebt. Wir hoffen, daß Hindenburg uns endlich die natio nale Autorität und das Selbstvertrauen zur eigenen Kraft wiÄrergibt. Auf die sieben Jahre der Wirren sollen setzt sieben Jahre der Sammlung folgen. Gerade das vergan gene Zeitalter war ja eine Aera des Bürgerkrieges, wenn dieser Kampf auch zumeist mit unblutigen, dafür aber nicht weniger gefährlichen Waffen ausgetragen wurde. Hinden burg hat die Kandidatur und das Amt lediglich deshalb an genommen, weil er weiß, daß unser Land den inneren Frie den dringend braucht, und weil er glaubt, daß er an dieser Aufgabe mit Aussicht auf Erfolg arbeiten kann. Der neue Reichspräsident ist keiner Partei dienstbar und wird sich we der durch Lockungen noch Drohungen von Parteien in seiner überparteilichen Amtsführung beeinflussen lasten. Schneller als es im Inland« selbst der Fall gewesen ist, hat dos Ausland die Bedeutung der Hindenburg-Wahl emp- funden. Zustimmende und ruhig sympathische Kundgebun gen sind aus aller Welt und gerade aus den Kreisen gekom men, auf deren Haltung Deutschland Wert legen muß. Einen Poincarä-Sieg hat die auch in Auslandsfragen stets instinktlose Linkspresse vor einem Jahre prophezeit, als am 4. Mai das deutsche Volk die Rechtsgruppen bei den Wah- len stärkte. Eine Woche darauf ist Herriot in Frankreich von einer Mehrheit seines Volkes gewählt worden. Acht Tage nach dem Hindenburg-Siege Hot das französische Volk wieder den Poincar4-Gruppen bei den Gemeindewahlen eine Absage erteilt und damit wieder alle Prophezeiungen der Linken zuschanden gemacht. Alle diese Tatsachen beginnen sich auch bereit« im Reichs- innern auszuwirken. Als eine „Ehrenerklärung de« deut- scheu Volkes an seine Vergangenheit und ein Vertrauens- notum an die Gegenwart" Hot die „Zeit", das Organ der Außenministers, die Wahl Hindenburg« bezeichnet. In ver schiedenen Rechtszeitungen wird in bisher noch nicht erleb ten Worten zum Ausdruck gebracht, daß Hindenburg« Per sönlichkeit zwangsläufig weite Kreise, die dem Gegenwart»- staate ablehnend gegenüberstanden, zur Hinnahme die ses Staates als gegebener Größe veranlassen dürfte. In bürgerlichen Linkskreisen beginnt sich ebenfalls eine Wandlung zu vollziehen. Vas Bekenntni« eine« Hell- pach, die warmen Worte eine« Gerhart Hauptmann, in denen er feiner starken Glaubenshvffnung für den lebensrei- fen neuen Führer Ausdruck verleiht, die Teilnahme aller politischen Gruppen an Hannover« Abschiedskundgebung für Hindenburg, die Tatsache, daß auch in der Reichshaupt stadt die Heranziehung der den Linksgruppen nahestehenden Verbände wenigstens erörtert wird, oller das deutet darauf hin. daß setzt bereit«, ehe noch der neue Präsident fei« Amt angetreten hat, sich Wandlungen zu vollziehen beginnen. Gewiß, Aenderungen der Grundüberzeogung wird Hindenburg niemand zumuten. Denn ein demokratische« Berliner Mittaasblatt im Anschluß an gewist« Äußerungen rechtsstehender Blätter schon ein« Partei konservativer Re publikaner am politischen Horizont« austauchen sieht, so be deutet da» ein Mißversteht der Stimsnunguorgünge. Die vorgelagert » in einer gnchen Länge dar» ist nW m» «e MlW d« « er in dieser Stunde hier in München die Gäste der Reichs regierung nicht bester be««rn könne, «l, am» er «f den Zusammenklang von Technik und innerem Lebe« de» AvEt, Hinweise und dem Wunsche Ausdruck geb« daß in diesem Zeichen da» deutsche Volk «eiter leben «ch «npvrfieigrn möge. kbkNbuernder «eist«.) beiter dienen soll. Die erzielte technische Durchdringung, die intellektuelle Erfassung der Arbeit sei gelungen und werde weiter gelingen. Neue Erfindungen würden Vie Arbeit noch fruchtbarer gestalten, so daß noch mehr Menschen in unserem Lande würden leben können. Erreichbar sei dies nur, wenn alle die Millionen deutscher Arbeiter das große Werk der deutschen Arbeit, an dem sie schafften, als ihr eigenes Werk empfinden lernten. Hier verbindet sich der soziale Gedante mit den staatspolitischen Forderungen zu neuer großer Auf gabe. „An ihr mitzuarbeiten, rufe ich Sie alle auf, von diesem Gedanken getragen, werden wir alle ein einige» Bolt von Arbeitern sein." Die heutige Sitzung des Ausschusses des Deutsch«» Museums gestaltete sich zu einer einmütigen Kundgebung des Dankes und der Verehrung für den genialen Schöpfer des Museums, Dr. von Miller. In einer Fülle von Ansprachen wurde der Gefeierte anläßlich seines ?v. Ge burtstages und wegen des von ihm geschaffenen Werke» ge ehrt. Für die Stadt München gratulierte Bürgermeister Scharnagel; er überreichte Dr. von Miller zum Zeichen unauslöschlicher Dankbarkeit unter erneutem Bels« der Versammlung die Goldene Bürgermedaille. Die staatswist senschaftliche Fakultät ernannte ihn zum Ehrendoktor. Eine große Anzahl weiterer Ehrungen folgte. Auch verschiedene ausländische Körperschaften entboten dem Deutschen Mu seum und seinem Schöpfer herzliche Grüße, u. a. Oesterreich, Ungarn, England, Amerika, Schweden, die Schweiz und Holland. Im Anschluß an die Ausschußsitzung hatten der stRlver- tretende Reichspräsident und die Reich-regierung zu einem Frühstück im alten Rathausfaal geladen, zu dem die Ehrengäste des Deutschen Museums in großer Zahl erschie nen waren. Reichskanzler Dr. Luther begrüßte die Gäste namens des Reichspräsidenten und der Reichsregierung und gab der Befriedigung Ausdruck, Vak eine so überaus große Zahl führender Männer von nah mw fern sich zur Feier in München zusammengefunden hab«. Dem Schöpfer des Deutschen Museums, von Miller, wttnaete der Kanzler wärmste Anerkennung, wies aus besten Jugend frische hin und betonte, daß hier eine Lebenskraft vorhan den sei, die noch aus lange Zeit hinaus wirken müsse. Dann fuhr der Reichskanzler fort: Wenn er für die ReichmeRe- rung vor dieser Festverfammlung stehe, dann habe er v« Bedürfnis, von Techni k und Reich zu sprechen. Er habe im Flugzeug, dem modernsten Verkehrsmittel, in dem man nach München gekommen sei, ein Bild de» Resthe» er blickt. In den beiden Flügeln, die da, Flugzeug habe, sich, er auf der einen Seite das Reich in seiner Gesamtheit, Re andere Tragfläche seien die Länder. Ebenso wie die Tech nik de» Flugzeugbaues habe auch die politische KonstruWvn de« Reiches Fortschritte gemacht. Da» FlugWug mw ver gangenen Tagen habe auf mehreren Tragflächen «ine Un zahl von Verspannungen gehabt. Ls gebe fetzt »« r «och eine inner« konstruktive Kraft, Vst TrvgMchm nach beiden Sette« hatte. Das komme ihm vor mw Rn Stück Geschichte de, deutschen Volkes und Staate», da kn langen, langen Zeiten der inne« Zusammenhang de, d«ü- schen Volke, künstlich durch Drahtverfpanmmgrn Nhnttm werden »näßte. Setzt aber fei man zum mrspamnmgRostn System übergegangen, zum inneren kvnstrwrtt»»« Zusammenhang. Uvf diesem innere« Znstnnmm- hang beruhe Vie Kraft de» deutsche« Loktv«, sich Äs groß« Einheit z» fühlen, al« Vnhett im Elvck »mV dvp- Tagesfchau. * Im Preußischen Landtag sind Verhandlungen im- gange zur Bildung eia« überparteilichen Kabinett» oder einer Regierung aus Vertrauensleuten von den Deutsch nationalen bis zu den Sozialdemokraten. Im englischen Ünlerhause erklärte Chamberlain auf eine Anfrage, er könne das genaue Datum der Räumung der Kölner Avne nicht Mitteilen. * Die Polen haben einen deutschen Gutsbesitzer im pol- nischen Sorrivar unter der Anschuldigung verhaftet, an dem angeblichen Anschlag auf den V-Zug Berlin—Eydtkuhnen beteiligt zu sein. * Die deutsche Relchsregierung wird den Antrag auf Einberufung einer neutralen Sachverständigenkommission zur Nachprüfung der Ursachen des Eisenbahnunfalls im polnischen Korridor stellen. Zu den mit " bezeichneten Meldungen finden die Leier Aus führliche« an anderer Stelle. lWWWWWWWWW