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Begräbnis- und Opferstätte. Auf eine« M de» worben genei^en Pichkauer nicht abhalten, Locher« Sch« treu M sogar von Vischof-weidaer Bürgern fleißig besucht wmdea« Wie nun Albinu» in seiner Meißner .Berg Lhoonika" oom Jahre 1589 berichtet, soll der Bijchofwvetbver Bürger meister Bernhard Tanner (f SO. Dezember 1SS5) «m treuer Freund des Bischof» Sohan» lX. ». Haugwttz, diejenigen Bischofswerdaer, welche die evangelischen Gottesdienste in Grund de» alt« «richtet ward« sän, licht und geräumig, so daß es heule noch «vvüchevb M. L« steinerne Tur« wurde 1710 erbaut und chsöestSt Tat«. Eine gründüch« Renovierung fand 1881 und 18V statt. In Putzkau wurde die Reformation UM «togefühich, Schon lange vorher hott« viele Bwvvhn« Vndkan» dlv evangelisch« Sottesdienste «nd PrediOev k» «nchborort« findet sich «in Berg und vüschgen, roedhe» M einem tum und Begräbnisstätte in allen Zeit« gewendet sein mag, fintemahl sich viele Urnen daselbst (Historie von Stolpen 1784, S. 4SS und 45« ) Nicht unwahrscheinlich fft es, daß diese hinter der Kirch» liegende Anhöhe ehedem «neu heilig« Ha« trug, in web, chem die Götzenbilder der heidnisch« Bewohner standen und in dem die Wenden jener Zett ihr« Göttern Ovfer dar* brachten. Jener Götzenhoin hat jedenfalls auch die Berow- lassung zur Gründung der Putzkau« Kirche gegeben; denn nickst selten wurden die christlich« Gotteshäuser auf «cktheid* Nischen Opferstätten oder in der« Nähe errichtet. Dar heidnische Volk hatte sich an diese jahrhundertealten Kull«, statten so gewöhnt, daß es oou ihn« nicht lost« mochte Mit dieser Wacht der Gewohnheit hatten die christliche» Priester zu rechn« und weiht« darum die alt« Krütu»- stätteo durch Ausstellung des Kreuze». Bald erhob sich dann daselbst auch ein schlichte» Sotteshau» de» ThrMengoüev, M dem die für das Christentum gewonnen« Heid« gern walk' fahrteteu. Allmählich wuchs die christlich« Gemeinde, und Bischofswerda habe vermauern und in die inner« Räum» mehr«« kleine Gefängnisse etabau« taffen. Hi« hott« nun jene Bewohner Bischofswerdas schmacht« müssen, welche evangelische Gottesdienste besuchten. Der Stotz«« Chronist Pusch hat jene Gefängnisse selbst gesehen, wie « uns berichtet. Damals bezeichnete der Lolksmund die «t» weihte Kapelle al» die alte .Büttelei'. (Bal. Mittag, Chrve nik von Bischofswerda, 1861, S. 29.) Der letzte poptstische Pfarrer Putzkau» «ar Bericht Thoma, der anno 1580 dem Hospital in Bischofswerda lAl Gulden „leglret' hat. Rach dessen Tod wurde die Refor mation in Putzkau einaeführt. Der erst« evangel. Predig« daselbst war Do not Lange, »seinetwegen ist an Chursl, Durchl. 1564 von der Stadt ein Bericht ergangen, ob er be fugt sey, vor Haußhaltung jährlichen 2 Gebräud in» Hunt* kern-Brau-Hauß zu brauen?' Die Kirche zu Putzkau hatte S Glock«, die vor Erbau« ung des steinernen Turmes in einem besonderen Mocken haus hingen. Sie stammten aus der vorreformatorisch« Zeit, über sie schreibt Christian Heckel anno 1718: »Dies» Kirche hat 3 Glocken, auf der «rosten stehet: Oencckicat virco iilnriL nos cum pro» PIL. — Zwischen allen Wörtern stehet ein Maria, alleine zwischen Maria und Nos stehet ob« dich Maria, und unter dieser ein Crucifhr. — Die Mittel-Glocke hat kein« Schrifft, auff der kleinen aber stehen nur etliche Buchstaben. — Die kleine Glocke trägt die Inschrift Maria.* Im Jahre 1637 wurde di« Pudkauer Kirche von de» „Hatzseldischen Völkern' geplündert und all« Schätze b—i ^ltt tz WUweml* «ttmorlvte To«i. bk Gvevg, »Ist der Bauer zu Haus?" »Der Vater is uf'n Felde mtt Karl«. Se tun de Apen» igeln.' »Ich möchte mit Ihrem Vater sprech« in ein« Ange legenheit. Am liebst« allerdings im Hause. Könnten Sie ihn hol«?' Tont stand da mit offenem Munde und gaffte den Frem den an. Sein groß« Bart, die roten Lederhandschuhe, die Reitgerte mit dem Silberknauf, alles an ihm kam ihr unge wöhnlich vor. Sie empfand eigentlich Lust, zu lachen. Da rüber vergaß sie ganz, zu antwort«. An ihrer Stelle übernahm die jüngere Schwester die Vermittlung dem FreaGen gegenüber. Ernestine war di« Geweckt«« und Lebhaftere van dm beiden. Mit einig« kaum merklichen Griffen hatte sie es verstanden, ihr« allzu hoch aufgeschürzten Rock herabzulast«, so daß wenigsten» di« vom Mist beschmutzten Waden den Blick« de« fremd« Herrn entzogen war«. Sie sagte — und gab sich dabei Mich«, Hochdeutsch zu sprech«: »Wenn Sie den Bat« sprech« wollen, wir können ihn rufen; sie sein nicht sehve weit.' lFortsetzung folgt ! Der Nachdruck der Vriginalbeiträge ist nur mit ausdrücklich« Genehmigung des Verfassers ad« der Schristleitung statthaft. Ei« wunderbares Sounenzeichen über Bischofswerda. Von Fr. Beruh. Störzner. Anno 1693, am 26. Februar, wurde von den Bewoh ne« Bischofswerdas Misch« 10 und 11 Uhr vorn», ein wunderbares Sonnenzeichen am Himel beobachtet. Um die Sonne stand ein Heller Zirkel, und außerhalb desselben zeig ten sich zwei schöne Nebensonnen im herrlichst« Glanz«. Bald konnte man sehen, wie die Sonne auf bestien Seit« ein« weißen Streifen von sich gab, der durch beide Neben sonnen ging und d« ganz« Himmel umfaßt« und gleichsam über den Häuptern der Beobachter ein« Kram bildete. — Außerdem sah man noch zwei dunkelweiße Nebensonnen, auch wurden in dem Zirkel, der um die Sonne aing, ob« und unten zwei Helle halbe Plätzchen „observiret'. welche von etlichen Beobachte« auch für Veisonnen gehalt« wurden, Mithin beobachtet« man nicht weniger als 7 Sonn« auf ein mal. Jenes wunderbare Sonnenzeichen war auch anderort» beobachtet ward«, so in Bautzen und auch in Leipzig. Än Heckels Chronik heißt es Seite 313: „Wunderbares Sonnen zeichen Plura vide in Gottfried Kirchs Astronom! in Leipzig, 1913. Christen-, Juden- und Türken-Kalender und in dem 13. Jahre seiner Epheumeridum'. lieber Putzkau. Name, Gründung uud Sirche. Von St. Das stattliche Dorf Putzkau bei Bischofswerda ist in geschichtlicher Hinsicht ein recht interessanter Ort. der wohl mit zu den ältesten in weitester Umgegend gehört. Zur Gründung des Dorfes gab wohl jene Zweigstraße Veran lassung, die aus der Bischofswerdaer Gegend über die heu tigen Gebirgsdörfer nach Zittau führt. Der Name soll „Kleine Straße" bedeuten. Anderer Meinung ist der Stolpner Chronist Gercken. Der deutet den Namen Putz kau „Burcardsdorff". Er sagt hierüber wörtlich: „Buzico war ehedem eben so viel als Durcard, und es könnte daher so viel als Burcardsdorff heißen.' Nicht ganz unwahrscheinlich ist es aber auch, daß zur Gründung Putzkaus Steinbrüche Veranlassung gegeben haben können, die sich ehedem in seiner Nähe befanden und heute noch befinden. Man will den Namen Putzkau mit dem Worte „Steinbruch" in Verbindung bringen. Darüber ist man sich aber einig, daß Putzkau eine wen dische Gründung ist. Die Entstellung des Ortes fällt in die Zeit vor Kaiser Heinrich I., also in die Zeit von 900. Putzkau soll so alt sein, wie die ehemalige Seclfsstndt Löbau.