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rar«M rmvlMfNM «rymmWM «M «M IDkMorWWVMVr uermehrte sich dt» Lrbeitslosenzahl. Sm Dastwirtsgewerbe ist dte Lage unoerändert schlecht. Sn all«, Berufsarten b«. steht ein Überangebot von Arbeitskräften. Mr Ungelernte die Arbestsgelegerchest weiter nachgekasten. Di- Zahl der Arbeitslosen stteg. 2» der Gruppe der Hausangestellten nähern sich Angebot und Nachfrage immer mehr einem Ausgleich, da in zunehmendem Masse bisher in der Fabrik tätige Mädchen sich zur Annahme von Hausstellen bereit er- klären. INederschlema, 16. November, verschollener Sohn. Noch immer leben die hier wohnhaften Eltern und Geschwister des seit 14 Tagen spurlos verschwundenen Bankbsoollmöchtigten Friedrich in Eibenstock in Sorge. Me Nachforschungen haben bisher zu keinem Erfolge geführt, so daß man jetzt annimmt, bah er gewaltsam entführt und in die französische Fremdenlegion verschleppt worden ist, da Gründe für eine freiwillige Entfernung oder einen Selbstmord nicht vorhan den sind. Der junge Mann gab am Tage seines Del-scbwin- dens in Meldenhammer aus Anlaß seiner Beförderung eine kleine Festlichkeit: er entfernte sich dann aus dem Kreise sei ner Freunde und kehrte nicht wieder zurück. Neues aus aller Wett. — vom Erdbeben in Chile. Die „Chicago Tribüne" meldet aus Santiago de Chile, die chilenische Regierung habe für die Obdachlosen im Erdbebengebict zunächst zehn Millionen Goldpesos ausgeworfen. — Die Zahl der Toten bei dem Erdbeben übersteigt bereits 1500, ungerechnet die Verschütteten und Verschwemmten. — Die chilenische Ge sandtschaft in Berlin hat ein Telegramm ihrer Regierung er- halten, nach dem die Städte Santiago und Valparaiso, sowie die Solpcterzoire, die Häfen und das Industriegebiet unver sehrt stick). Dom Erdbeben betroffen sind lediglich die alten Städte Coquimbo, Caldera und Copiapa. Die Nachrichten über die Verluste an Mcnsäsenleben, die zuerst verbreitet Maden, dürften übertrieben sein. Unverhofftes Glück. Eine freudige Überraschung er lebte ein 83 Jahre alter früherer Tchifsskapitän Paul Fried- rich Albrandt in Warnemünde, der in seinen Jugend- und Mannesjakren als Führer von deutschen und holländischen Schiften alle Weltmeere befahren und sich im Lahre 1901 <gur Ruhe gesetzt hatte. Als junger Mensch hatte er dr« Jahre in der amerikanischen Kriegsmarine gedient und in den sechziger Jahren an dem Kriege teilgenommen, den die Mordstaaten gegen di; Südstaaten führten. Während ihm seine Ersparnisse bis vor wenigen Jahren einen behaglichen und sorgenfreien Ruhestand ermöglicht hatten, kehrte nach dem Zusammenbruch und dem Umschwung aller wirtschaft liche», Verhältnisse auch bei ihm die Sorge ein, und nur mit Mühe gelang es ihm, sich und seine gleichfalls hochbetagte Lebensgefährtin vor den schlimmsten Entbehrungen zu be wahren. 2m Frühjahr dieses Jahres wurde der alte Herr von einem Kenner der Verhältnisse darauf aufmerksam ge- macht, daß den Veteranen der amerikanischen Kriege schon seit Jahren ein Ehrensold von Rechtswegen zugebilligt worden sei. Er wandte sich sofort mit einer Anfrage an die amerikanische Botschaft in Berlin, diese nahm sich auch den Kall, daß st» ihr«, Mann überlebt, «in» monatlich» Rente von SO Dollar gewährleistet. In dem Haus« des alten Kriegsveteranen herrscht nun begreiflicherweis» große Freude, denn mit SO Dollar, d. h. nach heutigem Kursstand« beinahe 400000 ist immerhin schon etwas anzufangen. — Perlen am verschwiegenen Lüchen. von einem eigenartigen Mißgeschick wurde die Prinzessin Joachim Alb recht von Preußen, die seit einiger Zeit im Hotel Adlon in Berlin wohnt betroffen. Die Prinzessin pflegte «ine Hals kette zu trogen, dersn Anhänger aus zwei großen Perlen be stand. Infolge eine» Zufalls riß der Anhänger im Toiletten raum des Hotel» ab, und die kostbaren Perlen, die «inen Wert von SO Millionen Mark haben, verschwanden in der Abortanlage. Obwotst die Prinzessin den Verlust sofort mel dete und Feuerwehrleute die ganze Anlage genau durchsuch- ten, konnte man di« Ausreißer nicht wiederfinden. Sie wer- den den dunklen Weg durch die Röhren der Groß-Berliner Kanalisation gehen und es wird kaum mögilch sein, den Millionenschatz zu heben . . . Handelsteil. Vauhener Vrauerei und Mälzerei A.-G. in Vauhen. und Bischofswerda. Nach 805 220 (212 210 ) -1t Abschrei, bungen und einschließlich eines Vortrags von 31 025 ^st isroase («s«s) ^t, d«r «i» folgt »«Milt w«^« soll: -000 (8000) Rückstellung für Zinsleistenstemp«l. 280000 (—) Rückstellung für Außenstände. 800000 (250000) ^st zum Wertechckstlmgskonto. SO 000 (SO 000) UnterstWnr- gen. SS (SO) Prozent Dividend« aus di» Stamm- mch k (—) Prozent Dividende und SO Prozent Nachzahlung auf di« Vorzugsaktien. Der Rest von 67 655 soll auf neu« Rech nung vorgetragen werden. Sn der Bilanz erscheinen 10 249 427 (2 022 372) °st Außenständ«, S 64« 792 (2 930 230) Mark Gläubiger, « 847 S8S (3109119) Bestände. 246 803 (98 K38) „st Handlung«. und 418873 (118 «8«) °st Betriebs unkosten. Die Erhöhung de» Grundkapital« um 12S0 000 Mark Stamm- und 200000 Vorzugsaktien ist durchge führt. di« 3000000 „st S^ige Anleihe von der Allgemeinen Deutschen Kreditanstalt übernommen. Di« im Laufe des Geschäftsjahre» mehrmals notwendig geworden« Erhöhung de» Bierpreikes infolge Steigerung sämtlicher Unkosten wirkte in den letzten Monaten in Verbindung mit der un- günstigen Witterung hindernd auf den Absatz ein. Wenn trotzdem ein zufriedenstellendes Ergebnis zu verzeichnen ist, so war das möglich infolge günstiger Eindeckung mit Roh material und infolge des in den ersten zehn Monaten erziel- ten Mehrabsatzes gegenüber dem Vorjahre. Uber da» neue Geschäftsjahr lasten sich irgendwelche Voraussetzungen nicht machen. Infolge neuerlicher Steigerungen für alle Produkte bleiben neue Bierpreiserhöhungen unausbleiblich. Die Kauf kraft des Konsums ist aber bereits so geschwächt, daß mit einem verschärften Rückgang im Absatz zu rechnen ist. Da, Schulkleid von heute. Mit Bedauern hat manche Mutter das Verschwinden der echt kindlichen Matrosenkleidchen bemerkt. War doch selten etwas so kleidsam und so praktisch wie die marine blauen Kleidchen mit dem blütenweißen Matrosenkragen, Dafür hat uns die Mode ein Kittelchen beschert, das in sei ner schlanken Form bst Vorzüge obiger Tracht glücklich mit der jetzigen Moderichtung vereinigt. Das Röckchen hat nur festlich gelegte f alten und ist unter dem Gürtel dem ver- längerten, etwa« blusigen Leibchen angeietzt, dessen Fältchen noch oben ausspringen. Dazu weißer, fttzenbesetzter Ma trosenkragen und ebensolche Ärmelaufschläge. Favorit- Schnitt 15 >47 (8) der Internationalen Schnittmanusaktur, Drerden-N. 8, in «0, «4, «8, 72 Ztm. Oberweite vorrätig. Vas praktische Mädchen kleid. Denig Stoff, wenig Zeit, sind da» nicht in die Augen springende Vorteile, wenn es an die Herstellung eines neuen Kleides geht? Wenn Mutter Schere und Nadel nimmt und das kleine Wunder in kurzer Zeit fix und fertig ist? Unser nettes Mädchenkleid (es braucht 1,70 Meter Stoff bei 1 Meter Breite) läßt sich mühelos in wenigen Stunden Her stellen, denn es ist ein Schlupfkleid mit angeschnittenen Ärmeln und angesetztem Röckchen, dessen seitliche Teile in Plisteefalten gelegt sind. Besatz von schwarzer Tresse auf dunkelblauem Wollstoff. Favorit-Schnitt 18345 (8) der Internationalen Schnittmanufaktur, Dresden-N. 8, in 60, 64, 68, 72 Ztm. Oberweite erhältlich. Favorit-Schnitte hier- sclbst erhältlich bei den bekannten Verkaufsstellen. Die Henkersmahlzeit. Mn Erlebnis von Ernst Müller-Eberhardt. Es war vor dem Kriege. Damals, als es zum guten Ton gehörte, das Frühjahr in Italien zuzubringen. Eine Reise von Palermo nach Catania war mir drin gend empfohlen, allerdings mit Warnung vor Eisenbahn- räubern. — Gewiß, ich hatte von Überfällen gehört. Die Lokalblätter allerdings verschwiegen solche unliebsame Er- scheinunHen rm Lande der Zittonen. Nehme es also nicht weiter ernsthaft damit, und eines Tages sitze ich in eine?) Zuge, allein in einem Abteil, als im letzten Augenblick ein Herr angestürzt kommt, mit großer Energie, während der Zug schon fährt, die Tür aufreißt, seine Handtasche herein schiebt und kaum mit Gruß sich mir gegenüberjetzt. Unangenehmes Empfinden beschleicht mich. Sobald ich einen Blick ihm zmverfe, sind seine schwarzen Augen unter dem mächtigen Garibald-Hut auf mich gerichtet. Der starke Schnauzbart ist wie mit schwarzer Wichse aufgesetzt, die flei- schjgen Daumen drehen sich unablässig bald rechts, bald links herum. Der Umhang gibt einen breiten Gurt halbfrei, in dem sicl>er das Dolchmesser steckt. Ich räuspere mich und sehe aus dem Fenster. So sehr ich mir gewünscht hatte, den Blick über das Meer zu ge nießen, zu sehen, wie sich die letzten Häuser der schönen Stadt in der Landschaft verlieren, meine Ruhe ist dahin. Das Hirn arbeitet: Eisenbahnräuber, am Ende einer der gefährlichsten dir gegenüber. Der Gauner hat, wer weih wie, beobachtet, daß du aus dem ersten Hotel kamst, ist ab sichtlich im letzten Augenblick eingestiegen. Hättest du doch, nur einen Revolver gelaust, wie du es wolltest. Aber was nützte das Dina jetzt. Beim Erfassen packen diese Hände zu, würgen dich, werfen dich, ausgeraubt, auf die Schienen. Wo ist die Notleine? kommt mir der rettend« Gedanke. Ich wage mich umzublicksn. Als ich den plombierten Grift gerade über ihm mit einem Blick streife, nehme ich das überlegene Lää-eln meines Gegenüber wahr, das mir deut lich sagt, kein Entrinnen, Freund! Die Nervosität, die ich auf der Reise verlieren wollte, prickelt mir mal wieder in Hinterkopf, Fingern und Fuß spitzen. Greife nach dem Buche über die Sizilianische Bes ser, das ich mir auch noch mitgenommen. — Buchstaben ranzen wie Henkersknechte vor meinen Augen. An Begre sen, was ich lese, nicht zu denken. Weg mit dem Buch«. Wenigstens mußt du doch bei Anspcung der lauernden Mordbestie bereit sein, auch beim Pranken ihr entgegenzusetzen. — Ich beginne freier mein Schicksal zu erwarten. Da richtet er sich in seiner ganzen Gröhe vor mir auf, holt seine Handtasche gelosten, ohne auch mir den Blick von mir zu wenden, vom Gepäcknetz herunter, setzt sich wieder, immer mich scharf ansehend, und stellt sie auf den Sitz. — Der Schlüssel spielt nachlässig in den Fin- gern. Dann schlichen sie — es will eine Ewigkeit scheinen — auf. Langsam hebt sich der Deckel. Obenauf — meine Ahnung hcst mich nicht getäuscht — liegt der Brownings Er nimmt ihn behutsam heraus, über- ,euat sich von der Sicherung, hebt die Mündung gegen das stenstcr, zielt und legt ihn dann dicht neben sich. Donner und Daria, denke ich bei mir. Nun sind wir ocbcn von einer Haltestelle abgefghv«: bi» -ur nächsten hat der Zug 35 Minuten Fahrzeit. Jetzt fordert der Kerl, abgefeimt, wie er ist, kaltherzig und gemein sein Opfer. Mich — mich — ausgerechnet mich. Warum blieb ich auch nicht zu Hause. Ich konnte doch in den Harz oder ins Rie sengebirge gehen: aber nein, hier sich den Tod holen. Der Unheimliche hat meine Angstgedanken gespürt. Wieder das infame Lächeln, als er nun mit Umständlichkeit eine Serviette neben der Schußwaffe fein säuberlich breitet und der Koffertasche weiter ein langes breites Messer ent nimmt. Er prüft die haarscharfe Schneide und legt es dann ebenfalls hin. Aha! Wenn der Schuß nicht gleich kalt macht, soll das Messer drankommen, dir den Genickfang zu geben. Aber damit nicht genug, noch ein Dolchmester mit durchbrochener Silberschneide kommt zum Vorschein. Ein echtes Abruz- zennahkampfmsttel. Ich übevfliege mein Leben, durcheile die köstlichen Stunden, denke an Eltern, Heimat und — die mir für im mer angehören soll, wenn ich diese Reise zu meiner Bildung hinter mir habe. — Dahin! Auf Sizilien, irgendwo an der Eisenbahn im Geröll ve-scharrt. Keine Spur, wo du bliebst: denn daß das Bahnpersonal, bei solcher zur Schau getrage nen Mordfrechheit, im Bunde mit diesem Halunken arbeitet, ist nicht mehr zweifelhaft. Ein anderer Sterblicher kann doch wenigstens sein T stament machen, einen Abschiedsbrief schreiben. Nicht mal das wird einem gegönnt. Und doch, ich bleibe ruhig, sehe auf seine Mordwaffen und nehme fast mit Interesse an meiner allmählichen Abschlachtung teil. Aber — so martert mich dos Gehirn — den zum Tode Verurteilten er- spart doch die Justiz den Anblick des Richtblocks, bis er ge- rade davor steht, vor meinen Augen baut sich, Ewigkeiten vorher, dos ganze Schaugerüste auf. „Herr, was soll dass* will ich den unheimlichen Fahr gast anbrüllen. Meine Kehle bekommt aber keinen Laut heraus. Die Augen folgen vielmehr den dicken Fingern, die einen Laib Brot aus der koffertasche heben. Da« große dicke Mester schneidet zwei derb« Scheiben ab. „Was, der Kerl wagt auch noch, sich zu stärken vor der Mordtat!" so denke ich. Und nun nimmt er mit Gemütsroheit «ine Hammel keule heraus und beginnt zwei saftige Stück« mit dem Dolch- "ster herauszuschneiden. Da» «ine legt er auf die «In« das zweite auf di« andere Scheibe Brot, wischt das -ber ab, ohne jedoch den Mick von mir zu lasten, u. '"-bweiqend die eine belegte Schnitt« auf dem «>. . .... Soll ich mich jetzt «ms ihn stürzen? Ich habe doch auch in meiner Einsährigen-Zeit Kräfte in die Arm« bekommen! Aber den Plan verwerfe ich, greife viel- mehr nach dem Imbiß, ebenfalls ohne zu sprechen. „Henkersmahlzeit!" arbeitet mein fast schon aufgegebe- ner Geist. „Das ist nun mal bei Effendahnräubern hier in Sizilien so Sitte: also mitmachen. Da» Fleisch scheint ja wenigstens gut zu sein." Ich laste es mir schmecken. Mett, Herr Mörder ißt auch und packt dann aller gemächlich wieder ein. Da pfeift die Lokomotive. Dir nähern uns der Station Der Fremde liebt bttrsed»et aut «ein» Uhr and sagt, wt« ich sein Italienisch verstehe: „Am Ziel- Gut, daß diese Fahri mal wieder überstanden ist. Ich bin hier Advokat und halte es bei unseren Eisenbahnräubern mit der Einschüchterungs methode. Ich sehe, es war in diesem Falle nicht nötig." „Nein, ganz gewiß nicht," antwortete ich erleichtert. „Gute Weiterreise — ohne Zwischenfall. Behalten Sie diesen Dolch zum Andenken an die tapfer bekämpfte Angst!" Zurück zur eigenen Familie. Degen des gewaltigen Steigens der Baukosten wird es immer schwieriger, die Wohnungsnnot erfolgreich durch den Neubau von Wohnungen zu bekämpfen. Dadurch er halten alle anderen Mittel, die uns in diesem Kampfe zur Verfügung stehen, und seien es auch nur „kleine Mittel", immer größeren Wert. Dazu gehört auch das Zusammen ziehen von Verwandten, wenn der eine Teil über eine leid- sich geräumige Wohnung verfügt. Dies kommt besonder« auf dem Lande vor. Aus dem Briefe eines in einem säch sischen Bauerndorf« tätigen Lehrers entnehmen wir die nachstehenden Zeilen, die zweifellos eine sehr beachtliche Mahnung enthalten: „Bis etwa nach dem Kriege 1870/71 blieb ein alt gewordener Bauer, wenn er sein Gut einem Kinde übergab oder es in fremde Hände verkaufte, als Auszügler im Gute — in der Oberstube — wohnen: er be rechnete den Eutspreis nicht zu hoch und ließ sich dafür Brot, Kartoffeln, Eie:, Butter, ,Quark, Fleisch, Geflügel usw. bis mehrere Kutschfuhren jährlich als Auszug im Grundbuch eintragen. Die Eltern besorgten gerne in der neuen Wirtschaft noch allerlei ihnen zusagende Geschäfte und so fühlten sich die Alten bei den Jungen wohl. Not gab es bei solchen Rentnern nicht. Nach dem Kriege 1870/71 wuchs auch bei den Bauern der Wohlstand. Auf einmal hieß es: „Alt und Jung vasten nicht zusammen." Dielfach baut« sich der alt geworden« Gutsbesitzer schnell noch ein Auszugshaus, ehe er die Arbeit an den Nagel hing, und auf Auszug in Naturalien wurde verzichtet, weil so etwas für den neuen Besitzer eine Last war; lieber den Gutspreis höher stellen. Für die Zinsen waren ja all« Lebensbedürf- nist« bequem und billig zu haben und man war von nie mand abhängig. Oder — und diese Fälle gibt es jetzt über reichlich — der Bauer zog nach Übergabe seine» Besitztümer in di« Stadt oder ein größere« Dorf zur Miet«. Auszug! — Nein! — Lieber mehr Kapital, dann mehr Zinsen. Schon mit einem vermögen von nur 25 000 -st, d. s. 1000 ^( Ztn- sen, zogen solche Rentner aus ihrem Heim. Und es Mal Aber jetzt nach dem Kriege sind diese Rentner di« Ärmsten im Volk geworden. Niemand konnte diese Entwicklung der Zett voraussehen I — Aber: Wäre e» nicht menschlich und in Erfüllung der Gebote gehandelt, wenn angesichts dieser Not der Kleinrentner und der Wohnungsnot die Kinder bez« die Käufer sprächen: „Kommt Ihr Alten wieder zu un» in Euer Gut! Wohnt bei uns und eßt mit von unserem Tische! Es reicht jetzt zu für un» all«. Andere Leute müssen sich jetzt so einschränken in ihren Wohnungen oder haben über haupt noch keine. So wollen wir un» auch etwa» ein schränken und Euch gerne Räume abtreten. Ihr seid w» ja nicht fremd. Wir wollen billig für Euch sorgen. Kommt!" — Mn schöne» Bild! Sofort wäre die Not dieser Kleinrentner beseitigt und viele tausend schöner Wohnungen würde« frei für ander«, die so düngend «in» brauchen.