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ff Ä-rSWAkLizWer Mlü*Äs'— bet Zuttelluna in-monatlich » -eb«n»»»ir»k»si« vischofowerda Konto N». S4. di- Dott b-wani Mk. ^60.—, dmch Im Falle -über« D-walt — ckteg ob« ,onstig« irgend welch« All, Dastanttalt», .^77 Urft Zustellungogebühr. Störung des Betriebe, d« Zeitung oder der B-sörd-rungseinrtch. Nr. 244 77. Jahrgang. Mittwoch, den 18. Oktober 1S22. jdaß e, sich am e^nen künstlichen Putsch handelt. — Minister laud ihr«« Sitz «ach Vista w «elkegi». «i» Machende Begründung Neue Wendung in der PrLstdentfchastsfrage Die Besprechung beim Kanzler. 6MrgeHlLrtt-» Unabhängige Zeitung für alle Stünde in Stadt und Land. DichtesteVerbrettung inallenBolksschichten Beilagen: Sonntags-Unierhaltungsblatt und Landwirtschaftliche Beilage Geschäftsstelle Bischofswerda. Altmarkt 15. — Druck und Verlag der Duchdruckerei Friedrich May in Bischofswerda. — Fernsprecher Nr. 22 Berlin »ach dem blutigen Sonntag. Vertin. 17. Oktober. Den Behörden, besonder, der Po lizei. ist es möglich gewesen, da» Schlachtfeld einigermaßen . ....... zustellen. Es ist bis seht erwiesen, daß nur ein Kommunist ums Leben gekommen ist. Bon den Verletzten sind LS in Behandlung, darunter sind 7 schwer, 16 leicht verletzt. Ge naue Angcchen über die Zahl der Verletzten sind nicht mög lich, da es die Tumultuanten verstanden haben, viel« ihrer »en daoontvuaen, mit sich zu nehmen und ei zu verstecken. Ts ist damit zu rechnen, daß em der Sipo bei der Schwere der Verletzungen I« «intreten können. Es ist übrigens einwond- Mischofswerüaer ^r^-„^Ä."zeitung tm Amtsgertchtsbeztrk ""d 2«" angrenzenden Gebieten nnschnst . s; Bekanntmachungen der Amtshaupt. Hauptzollamt» zu Bautzen, des Amtsgerichts, des Finanzamtes und des Stadtrats zu Bischofswerda. 4>on paLluttieluarilcygr Veue wtro vom ^Klg gg» schrieben: Die Besprechungen, die in den letzten Tagen über die Frage der Neuwahl des Reichspräsidenten stattgefunden haben, sind immer mehr von einer Erörterung der Kandi. datenfrage und der Gruppierung der Parteien und großen Organisationen zu einer Erörterung darüber zurückgekehrt, ob der Beschluß einer Konferenz der Parteiführer der Re- gierungparteien beim Reichskanzler bestehen bleiben soll, wonach die Wahl im 3. Dezember stattfinden sollt«. Die Bedenken, die von Vertretern der Deutschen Dolkspartet schon vor einigen Wochen geltend gemacht wurden, sind in zwischen durch die politischen Ereignisse als richtig bestätigt. Die außenpolitische Lage drängt zu einer Entscheidung in der Reparationsfrage. Wenn die Wahl am 3. Dezember statfindet, könnten die wichtigsten Verhandlungen über ein vorläufig« bedeutende Regelung des Reparationsproblems mit der Wahl des Reichspräsidenten zusammensallen. Außerdem entwickeln sich die innerwirtschaftlichen Verhält nisse derart, daß niemand vorauszusehen vermag, ob nicht bereits ftn Monat Dezember von der Reichsregieruna und den Regierungen der Länder Maßnahmen getrosten sein müssen, die die Freiheit der Wahl beeinträchtigen können. Die Vertt-l-^ de» Zentrums und der Demokraten haben in einer Besprechung, die Montag mittag beim Reichskanz ler stattfand, sich den Bedenken der deutschen Volkspartel angeschlossen. Dadurch ist eine völlig neue Situation ge schaffen, und « bestehl seht durchaus die Möglichkeit, daß die Wahl noch wesentlich herausgrschobea wird. Der Vor schlag der Deutschen Dolkspartet. die Wahle« im Jahre 1924 mit der Reuwahl zum Reichstag zu vereinigen, ist zwar von de« Sozialdemokraten rundweg abgelehnt worden, dafür habe« diese aber wieder den vlan der Schaffung eine» ver- fassungsändernden Reichsgesehes zur Erörterung gestellt. Dieser Plan spielte, wie hier bereits berichtet wurde, schon in den ersten Besprechungen «ine Rolle. Damals glaubte man, gewissen Forderungen des setzigen Reichspräsi denten dadurch gerecht werden zu können, daß man nicht einfach einen Reichstagsbeschluß herbeiführte, der den Zeit punkt der Neuwahl festgesetzt, sondern gleichzeitig mit ver- fossungsändernder Mehrheit der Amtseigenschaft de« Reichs präsidenten den Charakter der vorläufigen Wahl durch die Nationalversammlung nahm. Die Sozialdemokraten ver langen uu« aber gleichzeitig, daß die Amtsdauer de» jetzigen Reichspräsidenten bi» zum Jahre 1926. also auf siebe« Jahre verlängert wird. Bersin. 17. Oktober. (Drahtb.) Der »Vorwärts" teil» mit. daß der Reichs ausschuß der Zentrumspartej dem von vr. Stresemann gemachten Vorschläge der Verschiebung der Reichrpräsidenteuwahl grundsätzlich zugestimmt Hobe, fall, sich die Verschiebung au, verfassungsmäßigen Gründen recht- fertigen laste. Berliner Kabinettsberntunge« über einschneidende Wirtschastsmatzaahmeu. Bersin. 17. Oktober. Augenblicklich schweben imwrhalb he» Kabinett» Beratungen über Maßnahmen von omsschlag- gebercker Bedeutung, die zum Teil «ine völlige Wandlung her deutschen Wirtschaftspolitik und der Einstellung zu schwebenden Fragen des Wirtschaftslebens und der Teue rung darstellen. Bon der Leitung eines führenden Frei staate» (Bayern) sind nach Fühlungnahme mit mehreren Freistaaten im Laufe voriger Woche an die Relch»re- gierung Forderungen auf Maßnahmen gegen die Teuerung gestellt worden, die in einer Anzahl präzisierter, außer- rrdentlich weitgehender Vorschläge gipfelten. Den Vorschlä gen ist eine sehr eingehende Begründung beigegeben wor den, die in einzelnen Fällen durch weitere Verhandlungen noch so weit vertieft wurde, daß sich die Ziele der betreffen den Regierung als «ine ganz neue Richtung auch stzialpolitisch kennzeichnen und erheblich von denen der Ge werkschaften abweichen. Da für die Beantwortung bezieh- mgsweise Erfüllung der geäußerten Wünschezlemsich deut- ich eine kurz« Frist gestellt und bei Ablehnung die Verantwortung für di« Folgen ausdrücklich abgÄehnt und die Freiheit für selbständiges Handeln beansprucht wurde, stellen die Vorschläge mehr ein Ultimatum an die Reichsre gierung dar. ' Die bayerischen Forderungen. Münch«. 16. September. Vie bayerischen Vorschläge, «»zeigeuprets: Di« Sari palten- Grundzeit- (Alm. Nlofse 14) od« deren Raum 12.— Mk.. örtliche An-elhm 9.— Md. g« reo- test (Zlm. Masse 14) 30.— Mk. die Saewaltene Zell«, «et Wieder holungen Nachlaß nach feststehend« Saßen. — Amtliche Anzeige« di« Zgeipaltene Zeile. 24.— Mk. — FL bestimmte Lage ob« Plätze wird keine Gewähr geleistet. — Erfüllungsort Bischofswewa. zu übersehen und die Zahl der Toten und verwundeten fest- i- ' u ' " 7) ums Leben gekommen ist. Bon den Verletzten sind rs in Behandlung, darunter sind 7 schwer, 16 leicht verletzt. (7^ naue Angcchen über di« Zahl der Verletzten sind nicht mög lich, da es di« Tumultuanten verstanden haben, viel« ihrer Genossen, di« Wunden daoontruLen, mit sich zu nehmen und vor der PoL unter den Ol noch Tod«ft frei festgestellt worden, daß zahlreiche Ausländer, befand«, Rufs«». di« deutschen Kommunisten zum Sturm auf den Zirkus und zu den schweren Mißhandlungen deutscher Bürger auf putschten. Sn den Interpellationen, di« tm Reichstag und Landtag eingebracht werden sollen, will man der Forderung Auebruck geben, daß mit größter Streng« gegen diese Per- sönlichkeiten vorgegangen wird und man sie des Landes ver- weist. Da, nun die Nachforschungen «ach den Rädelsführern aNbetrtfft, so ist ein abschließendes Ergebnis in dies«« Augenblick nattirsich noch nicht vorhanden. Es stedt ober fest, daß, wie auch bet früheren Unruhen in verNn, die eigent lich geistigen Füller, ganz besonder» die Abgeordneten au» dem Reichstag und dem Landtag, die Stimmung durch ihr ganzes Verhalten wohl vorbereitet haben, sich dann aber zurückbielten und sich hüteten, persönlich die von ihnen auf- gehetzM» Masten zu lenken. Völlig rätselhaft erscheint dem überwiegend gerecht denkenden Test der Bevölkerung fer- nerhin das Verhalten de» Polizeipräsidenten Richter. Laß die Lage bedenklich znd die Stimmung schwül war, zeigt sich au» der Sprache der „Roten Fahne' und in mancherlei anderen Anzeichen in den Morgenstunden de» Sonntags. Trotzdem hie» es Herr Richter für angebracht, nur «tznqe sechs Mann rchußposi^t noch dem AirkNtz zu entsenden, um nicht durch ein größeres Auf-Hot „pro- vozterend' zu wirken! Bei den Aussprachen in den Paria- itörung des Betriebe, der Zeitung oder der B-sörd-rungseinrtch. tun«» — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreise«. «schlagen hat, ist charakteristisch, daß der festgenommene Obmann der Obdachenlosenasyl» ausgesagt bat, daß die Asylisten von der K. P. D. zur Teilnahme an der gegenwüv- tigen Demonstration besonder» aufgeboten worden feie» Don den für die Asylisten von der K. P. D. gesammelten Geldern hat dieser Obmann des Asyls 200 erfüllten: die übrigen Asylisten haben je 13H0 »tl erhalten. Der Vbeuam» sowie die Geldgeber sind in -oft genommen worden. Die Asylisten erhielten am Königsgraben hinter dem Wavem hau» Tietz ihre Löhne. Der Polizeipräsident bat eine Ve lo h n u n g von S00 000 für diejenigen ausgefesll, ds« sichere Angaben über di« Anstifter der komnumlftffcheu Aktton und di« Beteiligten an den Gewalttaten «ach« > können. Bersin. 17. Oktober. (Drahtb.) Im Verlauf der poff- zeilichen Ermittlungen über die blutigen Zusammenstöße am Sonnatg am Zirkus Dusch fand gestern laut Verl. Lot, Anzeiger eine Durchsuchung sämtlicher Räum« der „Sloten Fahne' statt. Cs wurde Material beschlagnahmt, d« noch gestern geprüft wurde. Der „Dost. Ztg." zufolge wurden im Laufe des gestrigen Abend, noch etwa 30 Personen fest genommen. Alle bei den Straßenkämpfen verletzten Per sonen sind bereits außer Lebensgefahr. Die beiden Polizei wachtmeister, deren Zustand anfangs zu Besorgnissen An lab gegeben hatte, sind bereit, wieder dienstfähig geschrie ben worden. In der für gestern abend angekündigten kom munistischen Protestkundgebung, di« ruhig verlief, wurde beschlossen, datz heute vormittag die Betriebsräte der Groß- Berliner Betriebe beim Polizeipräsidenten vorsprechen und vom Polizeipräsidenten Richter fordern sollten, sämwch« Verhafteten sofort fveizulaflen. Werd« dem verlangen nicht Folge gegeben, so würden am Mittwoch sämtliche Be tt eb stillgelegt werden. * ! Bersin, 16. Oktober. (W. T. B.) Die deutfchnattonal« Fraktion de« Reichstag«, brache eine Interpellation ein, ln der es heißt: Die Vorgänge am Zirkus Dusch beweisen, daß die vorhandenen Gesetze zum Schutze der Versammlung»- freiheit nicht ausreichen. Diese Frage bedarf weiterer Klä- rung und entsprechende gesetzliche Maßnahmen. Bor allem aber bedarf die -archhabung der bestehenden Gesetze im Sinne des unbedingten Schutzes der Versammlungsfrei heit, de« Schutze» der Persönlichkeit und der Gewährleistung von Sicherheft und Ordnung einer grundlegenden Ärcherung. Der Vorsitzende der Deutschnattonalen Volksportei Ab«. Lergt gedenkt unverzüglich tm Reichstag ein« Inter- pellation einzubringen, di« auf die Absetzung de» Berliner Polizeipräsidenten Richter wegen der gestrig«» Zusammen- flöße beim Zirkus Busch abzielt. Der Auftakt zur neue« Reparattonsdebatte. Der au» Amerika zurückkehrend« Mae Aenna hat in London darauf hingewiesen, daß keine Frage die amertka. nssche Geschäftswelt stärker interessier«, al» die der deuffchen ' Reparationen, ver Kampf um die verschiedenen Pläne zur. Lösung diese» Problems wirb Metfellos an Umfang und Intensität zunHnen und vielleicht auch amerikanische Kresse st^w^den Vorschlag Sir Sohn Bradbury» ««den jetzt! Einzelheiten bekannt. E» sollen ongestrebt werden: 1. Da» deutsche Budget nahezu völlig von Verpflichtungen aus dem Ariedensverkrag zu er tuest dl» zu «in« Dauer von vier Jahren, am s Re Mögsichkett,n gebe». Kredite v> erhalle». 2. vea Markkur» zu stabilisieren durch eine Berel»- baruag. durch die die Reichsbaak ermächtM» mich. Gold gegen vapiermarf zu einem von einer gemischten Kaumlls-, geben werden können, die aber so kurz befristet sind, daß keit des Polizeipräsidenten, der mit seinen Maßnalgnea viel große Entscheidungen schon im Laufe der Woche erfolgen zu spät eingriff Rechenschaft gefordert werden. Als um müssen, suchen hie Erfahrungen zu verwerten, die Bayern tere Frage, die dringend der Aufklärung bedarf, kommt die mit Bezug auf die Teuerung zu seinem Leidwesen vor Der- Quelle in Betracht, aus der da« Gew geflossen ist, da» man lin voraus hat, und haben in allererst- Linie Mittelstands- den Demonstranten in die Fand drückte. Klar bewiesen M. freundliche Tendenz. jdaß es sich um e^nen künstlichen Putsch handelt. — Minister Eine Teuerungswelle von der Schärfe, wie wir sie in ^?erin, der tm besetzten Gebiet wsllt, ist zurzeit «ck nicht den letzten Wochen erlebten, erlebt Bayern, da, von ihr mit-.im« Berlin zurückgekehrt. betroffen wurde, in diesem Jahr« schon >um zweiten Mal.! ^" amtliche Berichk Die Verwertung der Erfahrungen Bayerns au, dem Som- des Berliner Polizeipräsidenten Richter bringt über dls Par mer und das Bestreben, den in Bayern noch nicht so sehr, gänge nachfolgende charakteristische Einzelheiten: Für dir wie in Berlin und Norddeutschland durch die Verhältnisse Methode, die man bei der Durchführung der Aktion ringe- vernichteten selbständigen und amzkstellken Mittelstand als" ' besonderen Stand lebens- und leistungsfähig unter allen Umständen zu erhalten, die drohende Gefahr ober, daß die ser Stand nun auch doift zusammenbricht, der in Bayern und den Nachbarstaaten immer noch die Hauptstütze der Regie rung darstellt und als solche auch von der Regierung aner kannt wird, bilden den Anlaß Mr die süddeutschen Schritte. Diesen Gründen und diesen Absichten entspricht es. daß die Durchführung der geforderten Maßnahmen Mr Industrie und Handel, erhebliche Lasten und Beschränkungen der Ge wlnnmögsichkeitev und der wirtschaftlichen Freiheit mitbr- deuten würde. Bersin. 17. Oktober. (Drahtb.) Laut »vorwärts- be schäftigte sich das Reichnkabinett gestern mit de« Entwurf eine, Gesetze» zur Schaffung ein« wertbeständigen Geld papiers. wie da» Bullt schreibt, handele es sich um ein Zahlungsmittel, da, im Jnlandsverkehr nach dem jeweiligen werte de» Dollar, in Zahlung genommen werden sollte. Die Beratungen de» Reichskabinett, sind noch nicht ge schlossen. Vie Berliner Funktionäre der Sozialdemokratie nah men gestern in einer Versammlung nach eine« vortrage Hllferding» über die Reparation,- und Währungskrise ein stimmig eine Eukschließung an. in der es heißt: Durch eine Stützungsaktion für die Mark muß mit Liste de» Gold schatzes der Reichsbank und durch Auflegung einer in ihrem werte beständigen Goldanleihe die wÄtere .Flucht vor der Mark verhindert werden. Vie Versammlung erwartet von der Reichstagsfraktlon. daß sie alle, tue, um diese Forderung durchzusetzea. da sie sonst die Verautwortuug für die dro- henden Gefahren de» Winker» nicht «ehr übernehmen kann.