Volltext Seite (XML)
I teien zu einem Volkspartei bi INentarisck Steffani Drehsa wogte die frische steht dir zur Verfügung, er- (Sc- geroß die einen und ihre Sorge mit dem Oberkörper verschwand er fast in Treben mußte ihm leuchten. Als Menneri iMwr Tal ein. Dann stieg die Straße leicht bergan führte, schmäler werdend, dicht am rauschenden Bache Die Schatten der Hügelwä.ide zu beiden Seiten hielten Mondlicht ab, scharfe Kuin-n verhinderten den Überblick, der Führer verringerte die Fahrtqeschwindigkeit. Nichts ^itct und die ganze Fahrt nur lattc. Sie hoffte, er würde ihr lisk doch noch ablehnen. Mo- herzlich gebeten haben, zu blei c sie sich nicht mehr. Kleine Annis hatten sie darauf auf Nächte, in denen die Erde zu lüfte ausströmt. Kein Wind- hcwegten sich die Blätter der raße sacht, als flüsterten sie !d Treben gingen schweigend heiß pochte das Blut in des militärische Bewegungen von Jsmid, die gegen Konstan tinopel gerichtet seien, zu verdecken. Amtliche Bekanntmachmlge». Aus Blatt S0 de« hiestMN asnoffenschq-tsreM«* Sächktcht..,, voller Unabhängigkeit Teuerungsdemonstration in Berlin. Berlin, 1. Oktober. Die Betriebsräte Groß-Berlins hat ten zum Sonntag vormittag die Arbeiter und Arbeiterinnen Angestellten, Beamten und Hausfrauen zu einer Kund gcbung nach dem Wittenbergplatz eingeladen. Da die ver einigten sozialdemokratischen Parteien und die Gewerkschaf ten jede Betcillzung an dieser Demonstration abgclehnt har ten, war her Anmarsch aus den 22 Bezirken Groß-Berlins nur gering. Man schaßt die Zahl der Teilnehmer auf etwa 25 000, die unter roten Fahnen mit dem Sowsetstern teils zu Fuß, teils mit der Bahn eintrasen. Zwölf Mitglieder des Fünfzehner-Ausschusses der Betriebsräte Groß-Berlins hiel ten Ansprachen, in denen sie zum Kämpf gegen das Wucher und Schiebertum, gegen Teuerung und Verelendung aufsor lerten und für die Kontrolle der Produktion und den Reichs letriebsräte-Kongreß cintraten. Der Verlaus der Peranstal nng war vollkommen ruhig. Nach Schluß derselben zogen die Teilnehmer einzeln oder in Trupps nach ihren Treff punkten zurück. s. afswerda und Umgegend, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht in Bischofswerda betr., ist heut« ein getragen worden: Der Bäckermeister Eirnst Paulisch in Bischofswerda ist aus dem Borstand ausgeschieden. Der Bäckermeister Johannes Boiß in Bischofswerda ist Mitglied des Vorstandes. Amtsgericht Bischofswerda, am 28. September 1922. angelangt wären, verbarg üchter von Rüdenau, die sie lunkel umgab sic, ober dei Mond über ihnen strahlte in silbernem Glanz. Es war ein wunderschöne Nacht, eine jener atmen scheint und wunde-süße l hauch war zu spüren und doch Bäume und Büsche an der S leise miteinander. Steffani ml durch den Zauber dieser Stille Mannes Adern. / „Er darf nicht in Dohneck/übernachten," dachte Steffani lind doch erschien es ihr unmöglich, ihm die Gastfreundschaft zu versagen, da er sie heimgelleitct und die ganze Fahrt nur um ihretwillen unternommen Anerbieten im letzten Auaenl nate zuvor würde sie ihn noch ben, aber so unbefangen fühl spitze Bemerkungen von seitej merksam gemacht, daß man In Dresden über ihren Verkehr mit Treben in nicht wohlgesinnter Weise zu sprechen begann Sie mußte vorsichtig sein und auch den leisesten Schein zu vermeiden suchen. Blieb OtDkarl in Dohneck. so kannte Ge rede entstehen, und da» mußte er ja selbst einsehen./ Sagen wollte st« er ihm nicht, nicht einmal andeuten, weil sie meinte, daß er von sich selbst aus wurde alles vermeiden wollen, was chregh Auf schaden könnt« / (Fortsetzung folgt.) , ergriffen sic die Förster nahm die er die Persönlichkeiten „ auf starken Verdacht him Vor Gericht leugneten di« Angeklagten, keiner wollte —„ . e Politik zu treiben." Die Regierungsparteien M bei Gesetzesvorlagen ihre eigene Regierung ttn sen. Die Sozialdemokratie wurde zu einer Kiai- „Du hast recht; in einer guten! halben Stunde kämen wir ja zu Fuß nach Dohneck. Willst du gehen?" „Ja, es wird besser sein." Sie sah sich um: kurz vor der letzten Höhe der Steigu ,a war der Wagen stehen geblieben. Nachdenklich sagte sic „Das ist ja fast genau die Stelle, rvo im Frühjahr Rüdigc und ich im Graben lagen." „Ja, aber diesmal ist es kein Unalück," meinte er, und so unangenehm ihm das Versagen des Wagens noch im Augenblick vorher gewesen, jetzt erschien er ihm wie eine glückliche Füqpng. Was konnte et sich Erwünschteres den ken, als «men Spaziergang durch die Nacht an Steffani s Seite? Er gab dem Führer, der schon ganz bei der Arbeit war, einige Anweisungen, eh« si« gingen. Schweigend stiegen sie bcrgci sic wohl Ottokarl ausfordern rnüßlj ten. „Er wird cs wohl kaum a> gernd sagte sie: nach Dresden zurück, noch nach ü „Nein, ich werder 'n Rüden«! „Ich kann dir ja auch Gastfi bieten, weil ich dir nicht einmall fügung stellen kann, der in Wa« „Willst du, daß ich in Doh» Roman von Alexandra v. Bojj c. (3t. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) , Die beiden großen Leuchtkörper warfen blendende Strah len voraus, aber ihr Licht war heute kaum nötig, so weiß lag hie Landstraße im Hellen Mondenschein: in sanften Win dungen zog sie sich durch die dunkleren Felder, gleich einem silbernen Band, über das der Wagen, von unsichtbaren Kräf ten gezogen, dahinflog. Steffani hatte sich den Schleier fest um den Kopf gewunden und den Mantel dicht nm die Schul tern gezogen, denn die Nachtluft war kühl, und hier in der Ebene, wo die Straße fast kilometerweit zu übersehen war. ließ der Führer die Maschine mit voller Kraft laufen. Sur rend, mit singendem Laut sauste der Wagen dahin, und die dunklen Baummassen zu beiden Seiten der Straße glitten in rascher Folge vorbei. In breiten Wellen Luft ihnen entgegen, gewürzt vom Dust der Felder, auf denen die Ernte im Gange war. Steffani artige Erregung der blitzschnellen Fahrt, UM Dinchen schwieg, weil sic sicher mar, bald am Bett des kranken Kindes stehen zu können. Nach dem Bahnübergang fuhren sie in das enge Rödc- und hin. das und ... „ , . war zu hölren als das Rauschen des Baches und das geschäftige Surren des Motors. Bisher hatte» Stefsani und Treben geschwiegen, weil die scharfe Luft eine Unterhaltung unmöglich machte. Jetzt fragte er, ob sie auch warm genug eingchüllt wäre. „Ja. vui^LMmen! Die Fahrt ist wunderschön!" widerte s c. „Du „ereuit n.cht, dich mir auvertraut zu haben?" „Rein; ich viu vir dankbar, daß du auf den guten danken kamst, muh berauszusahren." ^Das mar » letüitoerständlich: ich fürchtet« nur, du wür dest nicht daru-i , ^Warurn inchc/" „Weil du bisher tnch immer gen>cigert hast, mit mir zu fahren " „So? — Nun, h«i.:e Um ich dir da umso dankbarer für dein Anerbieten. Im Muiwaaen wäre ich vielleicht wirklich irgendwo auf der Straf« liegen geblieben." „Es macht mich glü.klich, cml dir zu fahren," sagte er leise. Sic antwortete nicht darauf. Er konnte ihren Gesichts ausdruck nicht erkennen, so dunkel war «»: selbst ihr« Gestatt nahm er nur im Umriß wahr, oder er fühl» ihre Nähe um Aückstitt de» Minister« Arnisch ist ein weiteres Zeichen der Schwäch« der Regierungsparteien. Biel zu viel Unheil wurde auf diese Weise über Sachsen gebracht. Und trotzdem erklärte der Unabhängige Schniruch: „Wir lehnen es ab, eine refonr'" ^ " ' . Haden Stiche sen- und Parteiregierung, die auf das schärfste zu bekämpfen ist. Di« Folgen der Gesetzgebung einer derartigen einseitigen HarteireMerung werden sich ausmirkeu in den schwersten Schädigungen für unser gesamtes Sachsenland. Auch nach rechts gilt es scharf zu kämpfen. Die Monarchie kann niemals wieder kommen auf dem Wege des inneren Friedens, sondern imr durch die Wogen des Umsturzes. Die Deutfchdemokra tische Partei wird bei der Kommunalisierung und Sozial! siemng schädigende Experimente zu vermeiden wissen. Dos ganze Volk ist berechtigt, teilzunehnie» an der Regierung Mit einer Entschließung, nach der der Landesvarteitaz der Reichs- und Landtagsfraktion seinen Dank ausspricht, findet der öffentliche Parteitag seinen Abschluß. MÜsung der Zollsätze für Holz- und Zellstoffe. -1) Einwir- MNg aus die Papierfabrikation und auf den Papierhandel UW Erzielung wirtschaftlicher erträglicher Zahlungsbe dingungen für Druckpapier." Den Geschäftsbericht erstattet Dr. Brüß (Dresden). Er aad «inen kurzen Jahresrückblick unter besonderer Berücksich- Ugung der unter dem Druck von Versailles stehenden inneren gwd äußeren, wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse von Sachsen und Deutschland, linier Betonung der aufsteigenden tKKMcklung.der Partei sührte er weiterhin aus, daß der Ruf «och d«r Monarchie immer noch nicht verstummt sei. Die Sozialdemokratie 'm Sachsen habe allerdings viel getan, was WM Staatsbürgern das Einleben in die neue republikanische Staatsform nicht immer leicht mache. Man diene der Republik schlecht, wenn einseitige Politik getrieben werde, wie es zum Beispiel in der sächsischen Be- wntwtzpoMk und in dem letzten Schulerlaß des Kultusmini- ah- Steffani überlegte, ob sie, in Dohneck zu übernoch- ipiehmen," dachte sie. Zo Da dein Wage« stilliegt, wirst du weder Nelkin fahren können." s übernachten." Kundschaft in Dohneck an meinen Wagen zur Ner ritz geblieben ist." ick übernachte?" fragte er. wohl heraushörend, daß sie es eigentlich nicht wünschte. „Eines der Fremdenzimmer erwiderte sie. Jetzt, wo sic wieder im Ta!l eine Straßenbiegung ihnen die j vorher schon gesehen. Blaues f rauschte ihn. Heftig und unruhig pochte sein Herz. Er wußte, daß sie nicht ihm zuliebe mit ihm fuhr: aber er hoffte, daß jetzt, wo sie mit ihm allein war, auch sie etwas von dem Glück empfinden müßte, das ihn kmrchströmte, weil sie bei ihm war. — Einmal hatte sie ihn doch geliebt! Mußte nicht die gemeinsame Fahrt durch die tiefe Stille der Nacht und an seiner Seite alte Empfindungen in ihr wieder wecken? Was sic einst für ihn gefühlt, konnte ja wieder erwachen. Er nahm an, sic sei nur so still, weil sie fürchtete, durch ihre Stimme zu verraten, was sie bewegte. Sein gespannt er regter Zustand machte es ihm unmöglich, irgend ein gleich gültiges Gespräch mit ihr zu beginnen. Er wußte, daß er nichts sagen konnte, ohne die leidenschaftlichen Regungen zu offenbaren, die sein Herz beklemmten, und er zwang es, zu schweigen. So kamen Steffani und Treben schweigend der letzten, starken Steigung vor Rödenau näher. Der Führer schaltete um; surrend begann dir Maschine die Höhe zu überwinden. Aber immer langsamer wurde ihr Gang und plötzlich setzte die Zündung aus, rasch zog der Führer die Bremse an: der Wagen stand still. Der Führer stieg ab, turbelic an; der Motor begann zu arbeiten, aber mit knurrendem Laut setzte er gleich wieder aus. Ein zweites, ein drittes Mal wurde angekurbelt, und endlich schien die Maschine wieder in Gang zu kommen. Kaum saß der Führer an seinem Platz und schaltete die Kupplung ein, als der Motor abermals versagte. Nun stiegen sie alle aus. „Unbegreiflich!" sagte Treben ärgerlich. „Ich bin doch schon einigemal die Strecke gefahren, und nie versagte der Wagen bei dieser Steigung. Was kann denn da las sein, Mennert?" Der Führe» zuckte die Achsel», pumpte öl ein, öffnete dann den Motorkasten; heißer Brodcm stieg daraus auf. Treben fragte ungeduldig nach dem Grund der Störung. „Weeß »ich, Herr Rittmccstcr, muß erscht emal sehen," erwiderte Mennert, nahm eine der Laternen ab und lenchter« damit in die Maschinerie. „Wahrscheinlich nur eine Kleinigkeit, die bald behoben sein wird," sagte Treben zu Steffani. Jetzt zog der Führer seinen Mantel aus und eine blaue Drillichjacke n dem Kasten, u sich wieder misrichtrte, zuckt« er wieder die Achseln, erklärte mit allerlei Steffani unverständlichen Fachausdrücken den Schaden und meinte, es werde wohl eine Stunde dauern, bis er ausgcbessert sei. Auch dann werd« er den Wagen Höch ftens noch bis Rödenau bringen. Treben wendete sich Steffani zu: „Hast du gehört, wir liegen fest. Das ist doch wirklich Pech, so kurz norm Ziel!" „Gut, daß es nicht früher war, so kann ich doch zu Fuß Dohneck erreichen," meinte sie. „Wollen wir nicht lieber warten?" „Nein, wenn es eine Stunde dauern soll, kann ich «r nicht ohne Sovge ttm," . , wobei sie ihre Flinte beiseite gestellt hatten. Bevör/jedoch der Beamte so weit kam, die Kerle feststellen zu k" Flucht, ihre Flinte zurücklasserck>. Gewehr« an sich und machte dann, nicht genau erkannt hatte, eine Anze> Neues aus aller Welt. — Von einem Stier getötet wurde! der Maurer Hu gier in Drewitz Kreis Görlitz. Als er nachmittags von seiner Arbeit kam, wollte er sein Vieh füttern. Der zweijährig-- Stier riß dabei die Kette durch und drückte seinen Herrn wahrscheinlich so an die Wand, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Schon einmal stand Huqler in der Gefahr, auf den Felde beini Pflügen von demselben Stier aufgespietzt zu werden, wenn nicht seine Tochter da» wlldgewordene Tier hätte beruhigen können. — Die Gewehre. Eine köstliche Wilderergeschichtc, die der richterlichen Seelenkunde «in prächtige» Zeugnis ausstelkt. wird in der Jagdzsrtschrift „St. Hubertus" erzählt. Ein Forst beamter hatte mehrere Wilddiebe ertappt,- als sie .gerade dabei waren, ein Stück Rotwild ausz Demokratischer Parteitag. In Freiberg fand Sonnabend, den 30. September und Sonntag, den 1. Oktober unter Leitung des Oberbürgermei sters Dr. Külz (Zittau) der Landesparteitag der Deutsch- Lomokratischen Partei statt. Dr. Külz betonte, daß die sozialdemokratische Allein herrschaft in Sachsen nun endlich ein Ende gefunden habe. Ein« schicksalsschwer« Entscheidung stehe in den anstehenden Wahlkämpfen bevor. Die Demokratie möge in diesen Tagen die Bedeutung wieder erlange», di« sie verdiene. Ein Tag d«r Toten solle der Parteitag sein. Zwei Erwerbsschichten des deutschen Volkes leiden gegenwärtig übergroße Not. Das sind dis Kleinrentner uird die Presse. Planmäßige Arbeit ist unverzüglich in die Wege zu leiten zur Linderung der Not der Kleinrentner. Die Deutsch-Demokratische Partei sei tat kräftig bereit, den Notstand der Presse lindern zu helfen. Ein stimmig« Annahme sand hierzu eine Entschließung, in der es heißt: „Die bisher getroffenen Maßnahmen haben der Presse «we fühlbare Entlastung nicht gebracht. Die Deutsch- Demokrntiiche Partei erwartet von der Reichsregierung eine sofortige erneute Nachprüfung allct der Maßnahmen, die die rmmittelbar drohende Vernichtung der Presse zu verhüten und ihr selbstoerständiges Bestehen zu ermög lichen geeignet sind. Als solche Maßnahmen kommen in Betracht: 1) Die Mitwirkung der Reichsregierung bei der Popierholzbeschaffung. insbesondere Vereinbarungen mit den Ländern über Sicherstellung eines ausreichenden Ein schlages von Papierholz, zu mäßigen Preisen innerhalb der etnz^nen Ländergebiete nach Maßgabe der von ihnen vor handenen Forstbestände. 2) Wirtschaftlich zweckmäßige und gerechte Ausgestaltung der Jnseratensteuer. 3) Nach- VMVO «M VM rHchk»- unggnwkt in den an der Republik! Beller kointzf zu führen npch recht», voller Unabhängigkeit nach sink». - Eine Satzungsänderung wirb dahingehend beschlossen, daß der Hauptsttz und di« Hauptgeschäftsstelle von Leipzig nach Dresden verlegt werden. Bei den als letzten Punkt der Tagesordnung vorgenommenen Wahlen wird Dr. Külz durch Zuruf einstttneuig zum Borsitzenden des Landesverbandes wiedergewählt. Dasselbe geschieht mit Geheimrat Dr. Dehn«. Staatsminister a. D. Günther und Frau v. Korber cös stell vertretende Borsitzende. Auf der Abendversammlung, die Oberstaatsanwalt Dr. Asmus (Freiberg) leitet«, sprach Dr. Sülz über: Deutsche Fragen in wirtschaftlicher, politischer und kultureller Hinsicht unter Berücksichtigung der Innen- und Außenpolitik. Krieg und Revolution siw> für uns noch nicht vorbei. Eine so jäm merliche Revolution wie die von 1018 hat es noch niemals gegeben. Jede große Idee hat dieser Revolution gefehlt. In der Gegenwart steht der Sozialismus in größter Macht und zu gleicher Zeit aber auch der Kapitalismus in feinen schlimmsten Entartungen in höchster Blüte. In diesem Kampfe will die Demokratie eine versöhnende Kraft sein. Nur eine Politik der Vernunft kann uns Rettung bringen. Der internationale proletarische Gedanke hat jahrzehntelang eine zersetzende Kraft, niemals aber eine einende Kraft ausgeübt. Nur durch Arbeit, durch Zusammenfassung aller Kräfte, ge langen wir wiederum zur Freiheit. Ilm der nationalen Selbsterhaltung willen, zur Sicherung von Staat pnd Wirt schaft, sei unbedingt nötig eine Zusammenfassung der Par- einem Verfassungsblock. Von der Deutschen is zur Sozialdemokratie muß eine parla mentarische Arbeitsgemeinschaft gegründet werden. Keine Stinnespolitik wäre möglich gewesen ohne eine Politik Rathenaus. Die Deutsche Volkspartei hat sich gegenwärtig stark gemausert. Sie hat sich durch gerungen zu der Wahrheit, daß hoch über der Monarchie das Wohl des Volkes steht. Die Schutzgesetze sind mit durch die Deutsche Volkspartei geschaffen worden. Nicht eine Führung von rechts, sondern nur der nationale Geist, der demokratische Einheitsgednnke kann uirser Volk aus der Not von heute er retten. Die kulturellen Schädigungen der sächsischen sozial demokratischen Regierung zeigte der jüngste Religionserlah betreffs der Gebets- und Andachtsverbot«. Die Landtags wahlen müssen für Sachsen eine wahrhaft demokratische Re gierung bringen. Der Sonntagvormittag stand unter dem Zeichen weite rer Vorträge. Der Vorsitzende der deutsch-demokratischen Landtagsfraktion Kultusminister a. D. Dr. Senfert sprach über: Die politische Lage in Sachsen. Dr. Sefert führte unter anderem aus: Noch niemals waren die Schwierigkeiten einer Wahl so groß wie heute, aber auch zu keiner Zeit war eine Wahl so bedeutungsvoll wie gegenwärtig. Wir haben alles getan, um Landtagsneüwahlen unter dem furchtbaren Drucke der Gegenwart zu verhindern. Wir bemühten uns, nach rechts wie nach links goldene Brücken zu bauen. Wir sind bis hart an di« Grenze des Erträglichen gegangen, um die unerträglichen Zustände im Landesparlament durch eine Regierungsumbildung abznändern. Von rechts ist uns auf unser Bemühen nur Spott geworden, von links kaum still schweigendes Ablehnen. Eine proletarische Einheitsfront hat niemals bestanden. Die Kommunisten bestimmten die Land- tagsauflösnng. sind doch sagte der Unabhängige Schnirch von ihnen, daß sie die unzuverlässigsten Leute auf politischem Gebiete seien. Die Landtagsauflöfung mußte kommen.